Trolldenier / Marx / Lenhard | Brennpunkte der Gedächtnisforschung | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 365 Seiten

Trolldenier / Marx / Lenhard Brennpunkte der Gedächtnisforschung

Entwicklungs- und Pädagogisch-Psychologische Perspektiven
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-8409-2344-9
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Entwicklungs- und Pädagogisch-Psychologische Perspektiven

E-Book, Deutsch, 365 Seiten

ISBN: 978-3-8409-2344-9
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Dieses Buch verbindet erstmalig die Psychologie des menschlichen Gedächtnisses mit der Psychologie der menschlichen Entwicklung und der Pädagogischen Psychologie. Über 20 national und international bekannte Autorinnen und Autoren tragen neueste Forschungsergebnisse zusammen und bieten Studierenden, Forschenden und Praktikern anhand der neuesten Befunde wertvolle Anregungen und Informationen. Die 18 Beiträge sind in vier Teile gegliedert:

Der Teil 'Allgemeinpsychologische Forschungen zum Gedächtnis' beinhaltet wissenswerte Aspekte zur Bildung von Begriffen, zur Wirkung von Emotionen auf Merkprozesse, zu Genom und Umwelt ('Das epigenetische Gedächtnis'), zum Cognitive Load und zu Modellannahmen über das Arbeitsgedächtnis.

Die 'Entwicklung des Gedächtnisses' wird mit folgenden ausgewählten Themen beleuchtet: Gedächtnis und Theory of Mind, Gedächtnis für selbst erlebte Ereignisse, Gedächtnis und Sprache, Strategiegebrauch, Metagedächtnis und strategische Eigenkontrolle, jeweils bei Kindern und Jugendlichen.

Grundlegende pädagogisch-psychologische Fragestellungen werden im Teil 'Gedächtnis und Schulleistung' erörtert, nämlich kognitive Determinanten von Schulleistungen, Gedächtnisdefizite bei Lern- und Leistungsstörungen, phonologische Bewusstheit und Lesen sowie Metakognition und Leseverständnis.
Stärker anwendungsbezogene pädagogisch-psychologische Themen werden im Teil 'Diagnostik und Förderung' behandelt, und zwar Differentialdiagnostik des Arbeitsgedächtnisses, Optimierung von Gedächtnisleistungen und die Berücksichtigung begrenzter Arbeitsgedächtnisressourcen in Unterricht und Lernförderung.

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Zielgruppe


Studierende und Lehrende der Entwicklungspsychologie, der Pädagogischen Psychologie und der Allgemeinen Psychologie, Pädagogen, Neuropsychologen und Lerntherapeuten.

Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis;6
2;Vorwort der Herausgeber;10
3;Vorwort der Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychologie;14
4;Teil I: Allgemeinpsychologische Forschungen zum Gedächtnis;16
4.1;Die Genese von Bedeutungsrepräsentationen;18
4.1.1;1 Einleitung;18
4.1.2;2 Perspektiven der „klassischen“ Begriffsbildungsforschung;19
4.1.3;3 Die Notwendigkeit von Repräsentationen;20
4.1.4;4 Die Ausbildung von Begriffen im Kontext der Verhaltenssteuerung;22
4.1.5;5 Ein Beispiel für eine handlungsbezogene Begriffsbildung;23
4.1.6;6 Die Differenzierung begrifflicher Repräsentationen durch sprachliches Handeln;25
4.1.7;7 Handlungs- und sprachbezogene Begriffe;29
4.1.8;8 Sprache als Repräsentationsmedium;30
4.1.9;9 Die Konstruktion von sprachgebundenen Wissensstrukturen;31
4.1.10;10 Resümee;32
4.2;Emotion und Gedächtnis;36
4.2.1;1 Emotionen: Eine funktionale Perspektive;36
4.2.2;2 Emotion und Gedächtnis;38
4.2.3;3 Zusammenfassung und Ausblick;48
4.3;Das epigenetische Gedächtnis;54
4.3.1;1 Die zweimal Geborenen;54
4.3.2;2 Das epigenetische Gedächtnis;55
4.3.3;3 Der epigenetische Code;57
4.3.4;4 Epigenetische Unterschiede;58
4.3.5;5 Umwelteinflüsse auf das Epigenom;59
4.3.6;6 Epigenetik des Lernens;61
4.3.7;7 Epigenetische Vererbung;61
4.3.8;8 Konsequenzen;63
4.3.9;9 Persönlichkeit als Lawine;64
4.4;Arbeitsgedächtnis und Cognitive Load – Formen, Messmethoden und Anwendungen;68
4.4.1;1 Arbeitsgedächtnis;68
4.4.2;2 Cognitive Load;71
4.4.3;3 Messmethoden zur kognitiven Belastung;73
4.4.4;4 Anwendungsbeispiele;76
4.4.5;5 Fazit;80
4.5;Working Memory in Developmental Psychology – What’s Out There?;88
4.5.1;1 Working Memory Research: History, Milestones and Current Research Directions;89
4.5.2;2 Assessment of Working Memory;90
4.5.3;3 Component-based Theories of Working Memory;91
4.5.4;4 Non-Baddeley-bound Models of Working Memory;94
4.5.5;5 Short-Term Memory Conceptions;96
4.5.6;6 Working Memory and Development across the Lifespan;96
4.5.7;7 Summary and Perspective;100
5;Teil II: Entwicklung des Gedächtnisses;106
5.1;Gedächtnis, Metagedächtnis und Theory of Mind;108
5.1.1;1 Einleitung;108
5.1.2;2 Explizites Gedächtnis und Theory of Mind in früher Kindheit;109
5.1.3;3 Episodisches Gedächtnis und Theory of Mind;115
5.1.4;4 Strategien, Metagedächtnis und Theory of Mind;120
5.1.5;5 Ausblick;122
5.2;Learning to Talk about the Past: Evidence from Longitudinal and Experimental Approaches;130
5.2.1;1 Introduction;130
5.2.2;2 Parent-Child Conversations about the Past and Present;131
5.2.3;3 Longitudinal Studies Examining Mechanisms of Change;133
5.2.4;4 Experimental Interventions Focused on Factors that Bring about Developmental Change;137
5.2.5;5 Concluding Remarks;142
5.3;Beziehungen zwischen Sprachentwicklung und Gedächtnisentwicklung;148
5.3.1;1 Einführung: Sprache und Gedächtnis – vielfältige Beziehungen;148
5.3.2;2 Sprachentwicklung und Gedächtnisentwicklung im Überblick;148
5.3.3;3 Sprache und ihre Bedeutung für Gedächtnisleistungen und Gedächtnisentwicklung;153
5.3.4;4 Gedächtnis, Gedächtnisleistungen und Gedächtnisentwicklung und ihre Bedeutung für Sprachleistungen und Spracherwerb;155
5.3.5;5 Zusammenfassung der Wechselbeziehungen und Forschungsdesiderata;165
5.4;Remembering on Their Own: The Development of Strategic Memory;172
5.4.1;1 Memory Strategies and Their Development;172
5.4.2;2 Factors that Influence Children’s Use of Memory Strategies;177
5.4.3;3 Remembering on Their Own;184
5.5;Entwicklung des Metagedächtnisses bei Kindern und Jugendlichen;192
5.5.1;1 Theoretische Modellvorstellungen zum Metagedächtnis;193
5.5.2;2 Entwicklung des deklarativen Metagedächtnisses;194
5.5.3;3 Die Entwicklung des prozeduralen Metagedächtnisses;200
5.6;Strategische Kontrolle von Gedächtnisleistungen bei Kindern;214
5.6.1;1 Quantität und Qualität von Gedächtnisleistungen;215
5.6.2;2 Theoretischer Hintergrund;216
5.6.3;3 Strategische Kontrolle von Gedächtnisleistungen bei Kindern in verbalen Interviewsituationen;218
5.6.4;4 Strategische Kontrolle von Gedächtnisleistungen in schriftlichen Testsituationen in der Schule;222
5.6.5;5 Fazit;227
6;Teil III: Gedächtnis und Schulleistung;232
6.1;Schulische Leistungen und individuelle Determinanten. Eine Übersicht auf der Grundlage einer Taxonomie lern- und gedächtnisabhängiger Kompetenzen und ihrer Bedingungen;234
6.1.1;1 Einleitung;234
6.1.2;2 Leistung;235
6.1.3;3 Schulleistungen und ihre Facetten;238
6.1.4;4 Determinanten der Schulleistung;240
6.1.5;5 Ausblick;244
6.2;Die Rolle von Gedächtnisdefiziten bei der Entstehung schulischer Lern- und Leistungsstörungen;248
6.2.1;1 Gedächtnisbasierte Voraussetzungen schulischen Lern- und Leistungsverhaltens;250
6.2.2;2 Was sind Lern- und Leistungsstörungen?;255
6.2.3;3 Welche Gedächtnisdefizite tragen zu welchen Lern- und Leistungsstörungen bei?;258
6.3;Phonology and Reading;264
6.3.1;1 Phonological Awareness Prior to Reading;265
6.3.2;2 Longitudinal Connections between Phonological Awareness and Reading;268
6.3.3;3 Phonological Awareness and Recoding;270
6.3.4;4 Conclusions;274
6.4;The Role of Metacognition in Reading Comprehension;278
6.4.1;1 Metacognition;279
6.4.2;2 Metacognition and Reading Comprehension;280
6.4.3;3 The Instruction of Metacognitive and Comprehension-Related Strategies;285
6.4.4;4 Discussion of the Reviewed Research;293
6.4.5;5 Future Considerations;295
6.4.6;6 Concluding Comment;296
7;Teil IV: Diagnostik und Förderung;304
7.1;Differentialdiagnostik der Funktionstüchtigkeit des Arbeitsgedächtnisses bei Kindern mit der AGTB 5-12;306
7.1.1;1 Arbeitsgedächtnis und Lern- und Leistungsverhalten;306
7.1.2;2 AGTB 5-12: Arbeitsgedächtnis-Testbatterie für Kinder von 5 bis 12 Jahren;309
7.1.3;3 Differentialdiagnostische Validität der AGTB 5-12;314
7.1.4;4 Fazit und Ausblick;315
7.2;Optimierung von Gedächtnisleistungen – Bedingungen und Interventionen;322
7.2.1;1 Gedächtnismodelle;323
7.2.2;2 Determinanten von Gedächtnisleistungen;325
7.2.3;3 Interventionen zur Optimierung von Gedächtnisleistungen;328
7.3;Die Berücksichtigung begrenzter Arbeitsgedächtnisressourcen in Unterricht und Lernförderung;338
7.3.1;1 Unzureichende Berücksichtigung begrenzter Arbeitsgedächtnisressourcen in Unterricht und Lernförderung;338
7.3.2;2 Voraussetzungen für die effektive Verarbeitung von Informationen;339
7.3.3;3 Grundlegende Anforderungen an eine arbeitsgedächtnisorientierte Lernförderung;345
7.3.4;4 Entlastung des Arbeitsgedächtnisses durch Automatisierung von Basiswissen;353
7.3.5;5 Berücksichtigung des Arbeitsgedächtnisses bei der Vermittlung von Lern- und Selbstregulationsstrategien;357
7.3.6;6 Resümee;361


"(S. 231-232)

Im dritten Inhaltsbereich sind vier pädagogisch-psychologische Beiträge zusammengestellt. Friedrich-Wilhelm Schrader und Andreas Helmke verwenden in ihrer Übersicht zu den individuellen Determinanten schulischer Leistungen eine bisher hier kaum bekannte Systematik von Marzano (2001), die auf einem Modell leistungsbestimmender Faktoren entstanden ist. Dabei wird zwischen dem vorhandenen Wissen (deklarativ und prozedural) und den bei der Aufgabenbearbeitung stattfindenden Prozessen unterschieden. Im Beitrag von Marcus Hasselhorn (mit Claudia Mähler, Dietmar Grube, Gerhard Büttner und Andreas Gold) geht es um die Bedeutung von Gedächtnisdefiziten für Lern- und Leistungsstörungen. Insbesondere wird analysiert, inwieweit Defizite in unterschiedlichen Aspekten des Gedächtnisses mit Leistungsdefiziten im Lesen, im Rechtschreiben und im Rechnen in Verbindung zu bringen sind.

In den beiden Beiträgen von Usha Goswami und von Christina van Kraayenoord geht es um die für schulische Leistungen besonders relevante Leseleistung. Dabei befasst sich Usha Goswami mit dem basalen Leseerwerb, Christina van Kraayenoord mit dem Leseverständnis. Im Rahmen dieses Buches zum Thema „Gedächtnis“ stellt der Beitrag von Usha Goswami mit der expliziten Behandlung der phonologischen Bewusstheit einen Exkurs dar, wobei jedoch über deren Einbettung in die phonologische Informationsverarbeitung ein Zusammenhang mit dem Gedächtnis besteht. Eine Festschrift für Wolfgang Schneider muss einen Beitrag zur phonologischen Bewusstheit enthalten.

Denn seine Forschungen zeitigten in diesem Bereich sicherlich die größte Breitenwirkung, wenn man bedenkt, dass bereits die fünfte Auflage des von ihm gemeinsam mit Petra Küspert konzipierten Vorschultrainings zur phonologischen Bewusstheit erschienen ist. Von Usha Goswami wird dieses Training aus internationaler Perspektive gewürdigt, zudem wird der Zusammenhang zwischen phonologischer Bewusstheit und dem Schriftspracherwerb differenziert analysiert, insbesondere anhand von Vergleichsstudien hinsichtlich des Zusammenhangs in unterschiedlich konsistenten Orthographien.

Christina van Kraayenoord beschäftigt sich mit der Bedeutung des Metagedächtnisses für die Lesekompetenz auf der Basis der bereits von Lockl in diesem Band verwendeten Einteilung in ein deklaratives und ein prozedurales Metagedächtnis. Dabei werden auch Trainingsprogramme zur Förderung des Leseverständnisses vorgestellt, die direkt an der Förderung metakognitiver Strategien ansetzen oder diese zumindest mit einbeziehen.

Schulische Leistungen und individuelle Determinanten. Eine Übersicht auf der Grundlage einer Taxonomie lern- und gedächtnisabhängiger Kompetenzen und ihrer Bedingungen




1 Einleitung


Leistung wird vielfach als das zentrale Zielkriterium schulischen Unterrichts angesehen. Aus psychologischer Sicht sind Leistungen das Produkt von individuellen Denk-, Lern- und Gedächtnisaktivitäten, die eingesetzt werden, um bestimmte Anforderungen zu bewältigen. Im schulischen Bereich sind Leistungen Ergebnis von systematisch geplanten und professionell organisierten Lehr-Lern-Prozessen und ein wesentliches Kriterium für den Lernerfolg. Ob und unter welchen Bedingungen schulische Lehr-Lern-Prozesse erfolgreich sind, ist ein seit langem etabliertes Thema der Pädagogischen Psychologie (Helmke & Weinert, 1997).

Bedingungen der schulischen Leistung bzw. des Lernerfolgs sind individuelle Schülermerkmale (Intelligenz, Vorwissen, Motivation) sowie Merkmale des schulischen und außerschulischen Kontexts (soziales und kulturelles Umfeld, schulisches und außerschulisches Lernumfeld). In diesem Beitrag werden nur individuelle Schülermerkmale als Bedingungsfaktoren betrachtet. Leistungen und Lernergebnisse können je nachdem, welche Anforderungen zugrunde liegen, qualitativ unterschiedlich sein.



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