E-Book, Deutsch, Band 358, 315 Seiten, eBook
Zotter Entwicklung prozesstechnologischer Systeme in Unternehmungen
2007
ISBN: 978-3-8350-5422-6
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
E-Book, Deutsch, Band 358, 315 Seiten, eBook
Reihe: neue betriebswirtschaftliche forschung (nbf)
ISBN: 978-3-8350-5422-6
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Karl-Andreas Zotter untersucht die unternehmensinternen und -externen Faktoren, die Richtung und Geschwindigkeit prozesstechnologischer Veränderungen beeinflussen. Er entwickelt ein Konzept für ein prozesstechnologisches System auf normativer, strategischer und operativer Managementebene.
PD. DI. Dr. Karl-Andreas-Zotter lehrt am Institut für Innovations- und Umweltmanagement an der Karl-Franzens Universität in Graz, Österreich.
Zielgruppe
Research
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Vorwort;7
2;Inhaltsverzeichnis;9
3;Abbildungsverzeichnis;15
4;Abkürzungsverzeichnis;17
5;1 Einleitung und Problemstellung;20
5.1;1.1 Theoretischer Bezugsrahmen und Zielsetzung;23
5.2;1.2 Aufbau;26
6;2 Definition und Abgrenzung des Untersuchungsgegenstandes;28
6.1;2.1 Der Begriff der Prozesstechnologie;28
6.2;2.2 Das unternehmerische Prozesstechnologiesystem;31
6.3;2.3 Der Ressourcenansatz als Erklärungsansatz für die strategische Entwicklung von Prozesstechnologiesystemen;39
6.4;2.4 Prozesstechnologiesysteme als Ressourcen unternehmerischer Zielerreichung;57
7;3 Das prozesstechnologische Managementsystem;81
7.1;3.1 Zwecksetzung und Systemelemente des Prozesstechnologiemanagements;81
7.2;3.2 Das Prozesstechnologiemanagement als integraler Bestandteil des unternehmerischen Managementsystems;87
7.3;3.3 Das kybernetische System des strategischen Prozesstechnologiemanagements;104
7.4;3.4 Ein dynamisches Modell der wechselseitigen Beeinflussung von Wettbewerbs-, Umweltschutz- und Prozesstechnologiestrategie;111
8;4 Das strategische prozesstechnologische Planungssystem;116
8.1;4.1 Die Partialsysteme des strategischen Prozesstechnologiemanagements;116
8.2;4.2 Definition und Realisation prozesstechnologischer Positionen (Which Way to Go?);116
8.3;4.3 Grundsätzliche Entwicklungsoptionen zur Realisation prozesstechnologischer Positionen;165
8.4;4.4 Das strategische Planungssystem als Einflussgröße auf die Entwicklung prozesstechnologischer Systeme;175
8.5;4.5 Die Entscheidungen über prozesstechnologische Pläne;188
8.6;4.6 Art der Beschaffung von Prozesstechnologien - Make and/or Buy?;190
9;5 Unternehmensexterne Einflussfaktoren auf die Entwicklung von Prozesstechnologiesystemen;195
9.1;5.1 Einflüsse aus der unmittelbaren Aufgabenumgebung der Unternehmung;195
9.2;5.2 Die generelle Unternehmensumgebung in ihrer Bedeutung für die Entwicklung von Prozesstechnologiesystemen;231
9.3;5.3 Unsicherheit über externe Einflussgrößen in deren Bedeutung für die Entwicklung prozesstechnologischer Systeme;237
10;6 Unternehmerische Ressourcensysteme (PTS und RES) in ihrer Bedeutung für die Entwicklung von Prozesstechnologiesystemen;254
10.1;6.1 Einleitung;254
10.2;6.2 Das strategische Managementsystem als Einflussfaktor für prozesstechnologische Entwicklungen;255
10.3;6.3 Das operativ genutzte Ressourcensystem als Einflussfaktor auf die Systementwicklung;270
11;7 Zusammenfassung und Ausblick;293
12;8 Literaturverzeichnis;296
und Problemstellung.- Definition und Abgrenzung des Untersuchungsgegenstandes.- Das prozesstechnologische Managementsystem.- Das strategische prozesstechnologische Planungssystem.- Unternehmensexterne Einflussfaktoren auf die Entwicklung von Prozesstechnologiesystemen.- Unternehmerische Ressourcensysteme (PTS und RES) in ihrer Bedeutung für die Entwicklung von Prozesstechnologiesystemen.- Zusammenfassung und Ausblick.
1 Einleitung und Problemstellung (S. 1)
In den letzten Jahrzehnten haben sich die Anforderungen an Unternehmungen mit zunehmender Geschwindigkeit verändert. Aus der Perspektive produzierender Unternehmen lässt sich eine Intensivierung des Wettbewerbs durch wachsende Produktvielfalt bzw. Produktvariantenvielfalt, verkürzte Produktlebenszyklen, verschärfte Anforderungen an die technische Produktqualität und die Liefersicherheit bei sinkenden Preisen feststellen. Als maßgebliche Faktoren, die diese Entwicklung auslösen bzw. beschleunigen, sind dynamische Technologieentwicklungen sowie zunehmende Internationalisierung des Wettbewerbs, verbunden mit einer wachsenden Zahl einer fast immer aggressiven Konkurrenz, zu sehen.
Der raschere Wandel in der Unternehmensumgebung führt weiters dazu, dass Informationen, die als Basis für Entscheidungen dienen, abnehmende zeitliche Relevanz aufweisen. Unternehmerische Entscheidungen werden damit nicht nur zunehmend schwieriger und komplexer, sondern auch riskanter. Unternehmungen sind als pluralistisch legitimierte Wertschöpfungseinheiten zu verstehen, welche eine Vielzahl sozioökonomischer Funktionen für verschiedene Stakeholder übernehmen.
Diese Funktionen sind nicht ausschließlich Angelegenheit der am Unternehmen unmittelbar Interessierten (Management, Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten etc.), sondern berühren durch externe Effekte (gesellschaftliche Kosten und Nutzen) - und das in zunehmendem Maße - Interessen der Gesamtgesellschaft. So gewinnen neben ökonomischen zusätzlich soziale und ökologische Zielsetzzungen für Unternehmungen an Bedeutung.
Nicht nur monetäre Kosten-Nutzenkalküle bestimmen das Unternehmensverhalten. Auch der schonende Umgang mit der natürlichen Umwelt als Existenzgrundlage des Menschen sowie die Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Individuen müssen in die Entscheidungsfindung in zunehmendem Maße integriert werden. Ein Ende dieser, durch wachsende Komplexität und rascheren Wandel gekennzeichneten Umgebungsentwicklung, ist nicht absehbar.
Niederschlag findet diese Entwicklung nicht nur in veränderten Wettbewerbsbedingungen, sondern auch - viel grundsätzlicher - in einer sich permanent verändernden Basis zur Legitimation der Unternehmensexistenz. Unabdingbare Existenzgrundlage von Sachleistungen erstellenden Unternehmen sind Technologien. Technologien sind Auslöser für das Entstehen wie den Niedergang von Branchen. Auf Ebene einzelner Unternehmungen können sie relative Wettbewerbsvorteile begründen und zur relativen Umweltschonung beitragen. Andererseits sind Defizite in der technologischen Ausstattung mit Wettbewerbsnachteilen verbunden.
Zwischen der Beherrschung von Technologie, deren weitgehenden Ausschöpfung und der ökonomischen (wie ökologischen und sozialen) Entwicklung von Unternehmungen besteht damit ein zwingender kausaler Zusammenhang. , Die Beherrschung und Weiterentwicklung der technologischen Basis von Unternehmungen muss als dynamischer Prozess verstanden werden, der auch den Wechsel zu neu entstehenden Technologien aktiv unterstützt. Erst mit dieser strategischen Flexibilität zum Wechsel der technologischen Basis der Unternehmung können Wettbewerbsvorteile generiert und langfristig abgesichert werden.
Vor allem in Branchen mit turbulenter Entwicklung der technologischen Umgebung ist diese Fähigkeit eine Überlebensmaxime. Voraussetzung für die Weiterentwicklung der technologischen Basis von Unternehmungen ist eine adäquate personelle wie finanzielle Ressourcenausstattung. Diese kann aber nur durch konsequente ökonomische Technologieausschöpfung gebildet werden. Unternehmenserfolg und Entwicklung der technologischen Unternehmensbasis sind damit untrennbar miteinander verbunden.
Als Ressourcen zur Realisation unternehmerischer Zielsetzungen sind Produkt- und Prozesstechnologien zu unterscheiden. Produkttechnologien sind konstituierende Elemente der verwertbaren Unternehmensleistungen. Die spezifische Kombination in Produkttechnologiesystemen ist Grundlage für die Funktionserfüllung von Produkten. Prozesstechnologien dienen der Leistungserstellung, gehen jedoch nicht als „Bestandteil" in Produkte ein. Sie schaffen aber die technologische Möglichkeit der Produkterstellung und damit der Funktionserfüllung in und mit Produkten (siehe auch Abschnitt 2.1).
Wettbewerbsvorteile können ausschließlich durch die erstellten Unternehmensleistungen generiert werden. Prozesstechnologien bestimmen jedoch in hohem Umfang die Produkteigenschaften (Art und Qualität der Funktionserfüllung von Produkten). Prozesstechnologien liefern damit mittelbar Beiträge zu Wettbewerbsvorteilen durch die erstellten Leistungen, die Kunden bereit sind zu honorieren.