E-Book, Deutsch, 203 Seiten, eBook
Reihe: Mobile Computing
Zwicker Ubiquitous Computing im Krankenhaus
2009
ISBN: 978-3-8349-8350-3
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Eine fallstudienbasierte Betrachtung betriebswirtschaftlicher Potenziale
E-Book, Deutsch, 203 Seiten, eBook
Reihe: Mobile Computing
ISBN: 978-3-8349-8350-3
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Falk Zwicker analysiert die Auswirkungen der mithilfe von RFID-Technologie realisierten Ubiquitous-Computing-Lösungen auf die Prozesse in verschiedenen Kliniken. Auf Basis der Ergebnisse aus Forschungsfallstudien, die er in drei Einrichtungen durchgeführt hat, entwickelt der Autor ein Hypothesengerüst, das die identifizierten Ursache-Wirkungszusammenhänge verdeutlicht.
Dr. Falk Zwicker ist wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Dr. Torsten Eymann am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik (BWL VII) der Universität Bayreuth.
Zielgruppe
Research
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Geleitwort;6
2;Vorwort;7
3;Inhaltsverzeichnis;8
4;Abbildungsverzeichnis;12
5;Tabellenverzeichnis;13
6;Abkürzungsverzeichnis;14
7;1 Einleitung;16
7.1;1.1 Motivation und Problemstellung;16
7.2;1.2 Zielsetzung der Arbeit;18
7.3;1.3 Aufbau der Arbeit;19
7.4;1.4 Methodische Einordnung und wissenschaftliche Bedeutung;21
8;2 Konzeptionelle Grundlagen;23
8.1;2.1 Vision des Ubiquitous Computing;23
8.2;2.2 Dienstleistungsproduktion im Krankenhaus;43
8.3;2.3 Stand der Forschung;63
8.4;2.4 Zwischenfazit;71
9;3 Ubiquitous Computing im Krankenhaus;73
9.1;3.1 Explorative Fallstudien als Forschungsstrategie;74
9.2;3.2 Theoretischer Bezugsrahmen und Propositionen;86
9.3;3.3 Ableitung Interviewleitfaden und Vorstudie;105
9.4;3.4 Durchführung und Auswertung der Vorstudie;113
9.5;3.5 Zwischenfazit;121
10;4 Durchführung der Fallstudien (within-case analysis);123
10.1;4.1 Fallauswahl von RFID-Projekten in Krankenhäusern;124
10.2;4.2 Fallstudienbericht Krankenhaus Alpha;129
10.3;4.3 Fallstudienbericht Krankenhaus Beta;140
10.4;4.4 Fallstudienbericht Krankenhaus Gamma;152
10.5;4.5 Zwischenfazit;159
11;5 Fallübergreifende Ergebnisanalyse (cross-case analysis);161
11.1;5.1 Möglichkeiten und Grenzen der fallübergreifenden Analyse;161
11.2;5.2 Systematisierung von Einflüssen bei der Implementierung;163
11.3;5.3 Systematisierung von Einflüssen bei der Nutzung;167
11.4;5.4 Systematisierung des Einflusses der Patientenzufriedenheit;170
11.5;5.5 Ergebnisinterpretation und Hypothesenmodell;172
12;6 Schlussbetrachtungen;176
12.1;6.1 Zusammenfassung der Ergebnisse;176
12.2;6.2 Anregungen zur weiteren Forschung;180
12.3;6.3 Implikationen für die Praxis;181
13;Anhang;184
13.1;A Interviewleitfaden Experten bzw. Mitglieder Projektteam;184
13.2;B Interviewleitfaden medizinisches Personal;188
13.3;C Reliabilitätswerte der Hauptstudie;191
14;Literaturverzeichnis;193
14.1;Rechtsquellenverzeichnis;215
14.2;Internetquellen;215
Konzeptionelle Grundlagen.- Ubiquitous Computing im Krankenhaus – ein konzeptioneller Bezugsrahmen.- Durchführung der Fallstudien (within-case analysis).- Fallübergreifende Ergebnisanalyse (cross-case analysis).- Schlussbetrachtungen.
1 Einleitung (S. 1)
1.1 Motivation und Problemstellung
Die Vision des Ubiquitous Computing beschreibt die Allgegenwärtigkeit von Informationsverarbeitung. Das 1991 von Mark Weiser formulierte Leitbild geht für die Zukunft von einer immer höheren Anzahl von Computern (Rechenleistung) in der Umwelt aus, die fast unbemerkt im Hintergrund agieren und so das menschliche Handeln erleichtern. Beständig kleiner, günstiger und zahlreicher werdende Rechnereinheiten sollen zukünftig in verschiedene Objekte des Alltags integriert werden.
Drahtlos untereinander vernetzt und teilweise mit Sensoren versehen, sollen sie so bei der Verrichtung ihrer Aufgaben zunehmend aus der menschlichen Wahrnehmung verschwinden. Mit seiner Interpretation des Ubiquitous Computing beschreibt Weiser keine technische Innovation, sondern das Paradigma einer neuartigen organisatorischen Anordnung von vernetzter Informationstechnologie, um die Vision des Ubiquitous Computing zu verwirklichen.
Für ihre Umsetzung werden neben verschiedenen Technologien auch Radio-Frequency-Identification-Lösungen (RFID) verwendet, die vorwiegend zur Prozessoptimierung in der Produktion und der Logistik von Industriebetrieben eingesetzt werden. Aber auch in anderen Wirtschaftszweigen werden seit einiger Zeit zunehmend RFID-Systeme für den gleichen Zweck implementiert.
Im Rahmen des Ubiquitous Computing organisierte Informationssysteme versprechen Anwendern aus betriebswirtschaftlicher Perspektive neuartige Leistungspotenziale, wobei der Nutzen vor allem durch die Optimierung vorhandener Prozesse realisiert werden soll. Neben verbesserten Mensch-Maschine-Schnittstellen sollen Anwender beispielsweise von administrativen Tätigkeiten entlastet werden, um dadurch effizien-ter zu arbeiten.
Darüber hinaus wird die Generierung zusätzlicher Daten in Echtzeit angestrebt, um Informationen für weitere Wertschöpfungspotenziale zu gewinnen. In Krankenhäusern soll der Einsatz von Ubiquitous Computing die Einführung bzw. Optimierung prozessorientierter Strukturen unterstützen und den Kliniken damit ähnliche Nutzenpotenziale wie der Industrie ermöglichen.
Solche Lösungen sind ökonomisch jedoch nur dann nachhaltig erfolgreich, wenn sie einen echten Zusatznutzen stiften, also ein Problem des Anwenders lösen oder es zumindest verbessern. Ob das geschilderte Nutzenpotenzial tatsächlich realisiert werden kann, hängt letztendlich davon ab, ob veränderte Prozesse und zusätzliche Datenmengen einen Mehrwert bieten und welcher Aufwand dafür erforderlich ist.
Die hohen und nicht immer klar definierten Erwartungen an die Potenziale von Ubiquitous Computing machen eine frühzeitige wissenschaftliche Begleitung seiner Verbreitung erforderlich. Werden bereits in der anfänglichen Diffusionsphase umfassende Untersuchungen durchgeführt, können die Planungsgrundlagen für künftige Forschungsprojekte verbessert und der Praxis Hinweise für eine erfolgreiche Implementierung gegeben werden.
Gerade vor dem Hintergrund bestehender Unsicherheiten bei der Einschätzung und Bewertung von Nutzenpotenzialen scheint es umso dringlicher, die Einflüsse des Ubiquitous Computing zu verstehen und aus der Analyse derselben Faktoren für einen zielgerichteten Einsatz abzuleiten.
Für die Wissenschaft dient die Untersuchung zum Erkenntnisgewinn über die Gestaltung und den Einsatz von Ubiquitous Computing in Krankenhäusern. Diese können zur effizienteren Gestaltung solcher Lösungen beitragen und die praktische Relevanz bei der Erforschung weiterer Applikationen erhöhen. Der Einsatz neuer Informationssysteme setzt bei Kliniken voraus, dass sie Chancen und Risiken korrekt einschätzen können und bei ihren strategischen Überlegungen bzw. Investitionsentscheidungen berücksichtigen.
Zahlreiche Beispiele aus der Vergangenheit zeigen, dass falsche Prognosen zu Fehlinvestitionen mit hohen Folgekosten führen. Ein großer Teil der durchgeführten Projekte ist sogar gänzlich gescheitert.Trotz dieser hohen Relevanz fällt die bis dato geringe Anzahl wissenschaftlicher Arbeiten zu den betriebswirtschaftlichen Auswirkungen von Ubiquitous Computing auf.