Penninger | Das Double der Prinzessin: Alle Bände der romantisch-düsteren Dilogie in einer E-Box! | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 589 Seiten

Reihe: Das Double der Prinzessin

Penninger Das Double der Prinzessin: Alle Bände der romantisch-düsteren Dilogie in einer E-Box!

Romantisch-düstere Dilogie über eine Wirtstochter, die eine Prinzessin spielen soll
1. Auflage, Mehrfachband 2018
ISBN: 978-3-646-60467-2
Verlag: Carlsen
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Romantisch-düstere Dilogie über eine Wirtstochter, die eine Prinzessin spielen soll

E-Book, Deutsch, 589 Seiten

Reihe: Das Double der Prinzessin

ISBN: 978-3-646-60467-2
Verlag: Carlsen
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



**Trage die Maske und finde die Prinzessin in dir** Nicht in ihren kühnsten Träumen hätte Lona sich ausmalen können, einmal die Prinzessin von Katerra zu sein. Doch das Undenkbare wird zur Realität: Aufgrund der frappierenden Ähnlichkeit soll die Wirtstochter in die Rolle der eigentlichen Prinzessin schlüpfen und sogar einen Prinzen heiraten. Das Spiel mit der Maske entwickelt sich allerdings sehr schnell zum Albtraum. Die Königin scheint Lona zu verabscheuen und das Wissen um die Geheimnisse von Katerra drohen Lona in einen tiefen Abgrund zu reißen. Einziger Lichtblick für die Wirtstochter ist Prinz Ian, der ihr Herz zum Rasen bringt. Doch sie ahnt nicht, dass auch der Prinz dunkle Geheimnisse hütet, die ihr gefährlich werden könnten...   //»Im Spiegel sehe ich mich selbst. Und ich werde auch niemals eine andere sehen, selbst wenn alle anderen es tun.« (Textauszug)//   //Dies ist eine E-Box aus dem Carlsen-Imprint Dark Diamonds. Jeder Roman ein Juwel.//   //Die E-Box enthält beide Bände der romantisch-düsteren Dilogie von Tanja Penninger: -- Das Double der Prinzessin: Maskerade (Band 1) -- Das Double der Prinzessin: Enthüllung (Band 2)// Diese Reihe ist abgeschlossen.    

Tanja Penninger wurde 1992 in Ried im Innkreis (Oberösterreich) geboren, hat Lehramt für Volksschule studiert und arbeitet nun als Lehrerin. In ihrer Freizeit spielt sie Querflöte in einem Musikverein und schreibt Geschichten. Derzeit wohnt sie im Bezirk Braunau (Oberösterreich).
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DIE GLÄNZENDE


Normalerweise kannte ich alle Gäste in der Wirtshausstube meines Vaters. Selten hatte ich ein neues, fremdes Gesicht entdeckt. Während ich singend mit meiner Laute zwischen den Tischen hindurch tänzelte, glitt mein neugieriger Blick immer wieder in dieselbe Richtung. Eine Richtung, in der ich für gewöhnlich meinen Freund Lex und seine Kumpels beim Kartenspielen ins Blickfeld bekam. Heute aber war alles anders.

Gekonnt glitten meine Finger über die Saiten meines Instruments und zupften verspielt daran herum. Es war eine bekannte Volksmelodie, die ich den Stammgästen beinahe täglich zum Besten gab. Selbstverständlich wusste ich ganz genau, dass meine Stimme engelsgleich klang und selbst das kälteste Herz zum Glühen bringen konnte. Mein Vater sagte mir stets, dass ich ein Goldkehlchen sei und mein Ton mit dem einer Nachtigall verglichen werden konnte. Außerdem war er der Ansicht, dass ich dieses einzigartige Talent wohl meiner Mutter zu verdanken hatte. Dessen war ich mir jedoch nicht so sicher. Meine Mutter war eine sehr stille Person und sprach nie sehr viel – von Singen konnte also gar keine Rede sein. Im Grunde war sie eher das Gegenteil von Vater und mir, da es uns einfach im Blut lag, eine freche, flotte Zunge zu haben. Sie aber handelte stets besonnen und bedacht.

Der Geruch nach Zigarrenqualm und Alkohol hing in der Luft. Ein Duft, der täglich in meine Nase drang und mich so lange kitzelte, bis ich Teil der betrunkenen Atmosphäre wurde. Wie so oft trug ich auch heute eines meiner freizügigen roten Kleider und huschte wie ein bunter Farbklecks zwischen den graubraunen Gestalten herum. Schweiß perlte von meiner Stirn, sammelte sich zwischen meinen Brüsten. Und dennoch hielt ich keinen Moment inne, sondern tanzte und sang, als wäre es die letzte Gelegenheit, als würde morgen die Mauer fallen.

Niemand wusste so genau, was wirklich geschehen würde, wenn es soweit käme. Tatsächlich spielte unser König ja Gerüchten zufolge immer wieder mit dem Gedanken, selbst die steinerne Grenze zwischen dem magischen Reich und Nhao niederzureißen, um mit seiner Armee in das dunkle Land einzumarschieren. Ich selbst war noch niemals hinter der Mauer gewesen.

Keiner hier war das.

Was sich dahinter verbarg, wusste ich nur aufgrund von Erzählungen. Lebende Bäume, so hieß es, warteten nur darauf, ihre spitzen Äste, die mit Widerhaken versehen waren, durch zarte Menschenkörper zu bohren. Männer mit dem Körper eines Pferdes lechzten dort nach Blut und bekämpften sich gegenseitig mit Speeren.

Wer würde bei solchen Schilderungen schon freiwillig über die Grenze treten? Die Grenze zum dunklen, magischen Reich.

Das Lachen meines Vaters riss mich aus meinen Gedanken. Sein Grunzen schallte laut und aufdringlich durch die Stube und übertönte meinen Gesang zur Gänze. Mit einem riesigen Tablett voller Bierkrüge bahnte er sich seinen Weg zwischen den Tischen hindurch und begrüßte all seine Gäste persönlich. Hier, in diesen heruntergekommenen vier Wänden, war mein Vater der König, der gönnerhaft seine Untertanen willkommen hieß.

Ich musste grinsen, als sich unsere Blicke trafen. Es war wieder einmal, als würden wir uns ohne Worte verstehen.

»Heute machen wir wieder ein gutes Geschäft«, sagte sein Zwinkern.

»Kennst du diese Leute dort hinten?«, fragte mein Blinzeln in die besagte Richtung.

»Nein, aber sie beobachten dich wohl«, verriet das Stirnrunzeln in dem ohnehin schon mit Falten durchzogenen Gesicht meines Vaters.

Diese Mimik war es, die mir mein Gefühl, schon den ganzen Abend beäugt worden zu sein, restlos bestätigte. Während ich weiterhin munter meine Lieder schmetterte und mein Vater wieder in seine Rolle als Wirt zurückschlüpfte, nahm ich mir vor, die unbekannten Gäste nun ebenfalls im Blick zu behalten. Ihre Gewänder zeugten von adeliger Herkunft, möglicherweise waren sie Boten eines Königs. Vielleicht waren sie ja auf dem Weg zur Mauer! Allerdings … was hatten derart edle Herren an einem solch gottlosen Ort verloren? Unser Dorf lag schon erschreckend nahe an der Grenze.

»Komm doch mal her, Kleine!« Utt, der Metzger, grapschte nach meinem Rock und zog mich zu sich auf den Schoß. Sein Atem stank entsetzlich nach Rum und Fäule. Sicherlich betrank er sich wieder, um seine Zahnschmerzen zu vergessen. Erst vor ein paar Monaten hatte ihm jemand einen seiner Backenzähne ziehen müssen. Wahrscheinlich war nun das nächste Exemplar fällig.

Natürlich mochte ich es nicht, wie ein Bierkrug herumgereicht zu werden. Allerdings waren Utt und seine Freunde gute Kunden des Hauses und ich wollte sie auf keinen Fall verärgern oder gar vergraulen. So lachte ich laut auf, winkte übertrieben gut gelaunt in die Runde und riss mich anschließend wieder geschickt mit den Worten »Jetzt besinge ich deine Weisheit« von ihm los. Die Männer lachten, Utt gab mich frei und lauschte meinem Gesang, als würde der Text tatsächlich von ihm handeln. Eigentlich gab ich gerade nur eine bekannte Ode an den König zum Besten, unseren König, der vor etwa 30 Jahren die Mauer errichten hatte lassen.

Offenbar waren nicht nur Utt und seine Saufkumpane an meinem Lied interessiert. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete ich die fremden Männer, die nun miteinander zu tuscheln begannen wie Marktweiber. Ehe ich jedoch zu Ende singen oder mir gar einen Reim auf die Unbekannten machen konnte, baute sich plötzlich jemand vor mir auf. Der Gestank nach Rum verschwand und wurde durch Wein ersetzt. Lex griff in mein Haar und zog meinen Kopf zu sich heran. Gerade hatten meine Lippen noch den Liedtext geformt, schon vereinten sie sich mit denen meines Liebsten.

Lex war der Sohn des Schusters und wollte eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters treten. Schon jetzt half er fleißig im Laden und konstruierte die schönsten Pantoffeln im ganzen Land. Im Grunde rechnete ich beinahe stündlich mit einem Heiratsantrag, schließlich waren wir seit jeher ein Paar. Schon als Kinder waren wir händchenhaltend durch die taufeuchten Wiesen gelaufen und hatten versucht uns gegenseitig in die Margeritenfelder zu schubsen. Inzwischen tollten wir zwar nicht mehr in den Feldern der Bauern herum, hatten aber dennoch nach wie vor jede Menge Spaß zusammen.

»Lona«, hauchte er erregt in mein Ohr und knabberte anschließend an meinem Ohrläppchen herum, was mich zum Kichern brachte.

Lona, das war mein Name. Eine alte Frau aus dem Dorf hatte mir verraten, dass mein Vorname so viel wie »die Glänzende« bedeutete und eigentlich ein magischer Mädchenname war. Früher, so hieß es, trugen viele Zauberinnen diesen Namen. Selbstverständlich habe ich daraufhin meine Eltern zur Rede gestellt, schließlich wollte ich wissen, weshalb ich in einem Land, in dem die Zauberei seit Jahren verboten war, einen Hexennamen erhielt.

»Davon habe ich noch nie gehört«, hatte daraufhin mein Vater nur lachend gemeint und abgewinkt. Allerdings konnte ich mich noch ganz genau an das aufgeregte Funkeln in seinen Augen erinnern, das aufloderte wie züngelnde Flammen, die soeben mit Öl genährt worden waren.

Lex war seit jeher ein ungestümer Bursche gewesen. Auch jetzt hob er mich mit einem Ruck hoch, schleuderte mit der anderen, freien Hand leere Krüge von einem Tisch und bettete mich anschließend auf das dunkle Holz, aus dem die gesamte Wirtshauseinrichtung bestand. Ich liebte die romantischen Blitzaktionen meines Freundes. Doch mich hier in aller Öffentlichkeit von ihm beinahe auffressen zu lassen, war mir dann doch zu viel des Guten, besonders, da ich wieder die eigenartigen Blicke der fremden Gäste im Nacken spürte.

Es schien die feinen Herren wohl sehr zu interessieren, was Lex und ich hier taten. Anders konnte ich mir ihr ungeniertes Starren nicht erklären. Möglicherweise waren sie ja doch von der Mauerwache und suchten noch stramme Typen wie meinen Liebsten, die das Land vor den dunklen Kreaturen schützen konnten. Wie viel sie wohl für solch einen Job zahlen würden? Wie viel Lex ihnen wohl wert wäre?

Allerdings würde ich niemals zulassen, dass mir diese vier aufgeblasenen Herrschaften meine Zukunft stahlen. Meine Zukunft, die ich wie einen goldenen Teppich vor mir ausgerollt sah. Viele Kinder wollten wir haben, Lex und ich. Darüber hatten wir sogar schon einmal gesprochen. Meine Mutter war zwar der Ansicht, dass ich mit derartigen Plänen ruhig noch ein paar Jahre warten sollte, doch ich war mir ganz sicher, was ich vom Leben wollte. Ich wollte Lex – den Mann, der mich mit derart verliebten, hungrigen Augen ansah, als wolle er mir im nächsten Wimpernschlag schon die Kleider vom Leib reißen. Obwohl ich fast zwanzig Jahre alt war, sah ich mich bereits als Großmutter zusammen mit Lex auf einer Veranda sitzen. Und diese Vorstellung, dieser Traum war es, den ich hütete wie einen Schatz. Da konnten selbst diese vier Fremden nichts dagegen tun.

Erst jetzt registrierte ich auch, dass diese Gäste wohl gar nicht aus unserem Königreich stammten. Sie trugen die Wappenfarben des benachbarten Landes, Gold und Schwarz. Was aber wollten Männer des Königs von Katerra hier bei uns? Des Rätsels Lösung kam näher, das spürte ich. Just in dem Moment, als sich einer der Unbekannten erhob, begann es in meinem Bauch schmerzhaft zu ziehen. Warum das so war, konnte ich zunächst nicht begreifen. Als jedoch dann deutlich wurde, dass der Herr auf meinen Vater zu marschierte, flatterten die unmöglichsten Gedanken in meinem Kopf herum, wie durch einen Windstoß zerstobene Blätter. Meine Kreativität kannte mal wieder keine Grenzen und errichtete die albernsten Szenarien. Alles kam in meiner Fantasie vor: Mord, Erpressung, Diebstahl.

Längst hatte Lex meine Aufmerksamkeit verloren, ich starrte an ihm vorbei und wühlte mehr...


Tanja Penninger wurde 1992 in Oberösterreich geboren und tauchte schon als Kind gerne in die Welt der Bücher ein. Derzeit arbeitet sie als Lehrerin an einer Volksschule. In ihrer Freizeit spielt sie Querflöte und ist bei einem Musikverein tätig. Wenn sie also einmal nicht schreibt, dann bastelt oder musiziert sie sich durchs Leben. Zusammen mit ihrem Freund lebt sie nun im Bezirk Braunau (OÖ).



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