Iversen | Drogen und Medikamente | Buch | 978-3-15-018245-1 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 18245, 168 Seiten, KART, Gewicht: 89 g

Reihe: Reclams Universal-Bibliothek

Iversen

Drogen und Medikamente

Geschichte, Herstellung, Wirkung

Buch, Deutsch, Band 18245, 168 Seiten, KART, Gewicht: 89 g

Reihe: Reclams Universal-Bibliothek

ISBN: 978-3-15-018245-1
Verlag: Reclam, Philipp


Wie wirken Arzneimittel und Drogen? Was sind überhaupt Arzneien? Wie werden neue Arzneien und Drogen entwickelt? Wie wird sich diese Entwicklung fortsetzen? Leslie Iversens knappe Darstellung führt leicht verständlich in die Thematik ein.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1 Geschichte
2 Die Wirkungsweise von Drogen und Medikamenten
3 Arzneimittelwirkstoffe
4 Freizeitdrogen
5 Die Entwicklung neuer Medikamente
6 Das 20. Jahrhundert und künftige Entwicklungen


Seuchen - der Kampf gegen unsichtbare Eindringlinge

Seit jeher wurde die Menschheit von Infektionskrankheiten heimgesucht. Als die Zahl der Menschen wuchs, die Menschen in immer stärker bevölkerten Städten und Großstädten zu wohnen begannen, wurden diese zu einem hervorragenden Brutplatz für die vielen Arten von Bakterien, Pilzen und Viren, die sich darauf spezialisierten, vom 'Homo sapiens' ihre Vorteile zu ziehen. Fast die gesamte Menschheitsgeschichte lang besaßen wir keine wirksamen medizinischen Mittel gegen das verheerende Wüten von Infektionskrankheiten und mussten uns einzig auf die ausgefeilten Abwehrmechanismen unseres Immunsystems verlassen. Wenn das Immunsystem aber erst einmal überwältigt worden ist - oft als Folge der Konfrontation mit einer ihm unvertrauten Infektion, die sich aus anderen Teilen der Welt verbreitete -, können die Folgen tödlich sein. Die plötzliche Ausbreitung des "Schwarzen Todes", der Beulenpest, führte in Europa während des Mittelalters dazu, dass in vielen Ländern die Hälfte der Bevölkerung starb. Doch auch im 20. Jahrhundert gab es verheerende Epidemien: 1918 starben innerhalb von sechs Monaten ungefähr 30 Millionen Menschen an der "Spanischen Grippe", doppelt so viele, wie im Ersten Weltkrieg gefallen waren.
   Erst im 17. Jahrhundert betrachtete Robert Hooke (1635-1703) in London einen Wassertropfen mit dem neu erfundenen Mikroskop und staunte über das Vorhandensein von Millionen winziger, mit dem bloßen Auge nicht wahrnehmbarer Lebewesen. Doch sollten noch weitere 200 Jahre vergehen, ehe ein Zusammenhang zwischen derartigen Mikroorganismen und Krankheiten des Menschen hergestellt wurde. Die ersten Beweise für die Krankheitsübertragung von einem zum anderen Menschen wurden erst im 19. Jahrhundert erbracht. Zunächst bestand das einzige Mittel zur Anwendung dieser neuen Erkenntnis darin, den Hygienestandard zu verbessern. Das galt besonders für Hospitäler, in denen die Ärzte die Krankheit von einem Patienten auf andere übertrugen, häufig schon deswegen, weil sie sich zwischen den einzelnen Behandlungen nicht die Hände wuschen. Auch die verbesserte Keimfreiheit in den Operationssälen erwies sich als hilfreich, ebenso der Aufbau von Kanalisationssystemen in den Städten. Bis ins späte 19. Jahrhundert war es in Großbritannien durchaus nicht ungefährlich, Wasser aus der Pumpe oder dem Wasserhahn zu trinken. Die einzigen sicheren Getränke waren Bier oder Tee, weil in beiden Fällen das für die Zubereitung erforderliche Wasser abgekocht wurde.
   Wenngleich manche der alten Kräuterarzneien aktive Wirkstoffe enthalten, die bei der Bekämpfung bestimmter Infektionskrankheiten helfen konnten, hatte der Medikamentenschrank bis ins 20. Jahrhundert wenig zu bieten. Oben wurde bereits auf die Pionierleistung Paul Ehrlichs hingewiesen, der das Arsphenamin entdeckte, das erste wirksame Arzneimittel zur Vernichtung des die Syphilis verursachenden Bakteriums. In den 1930er Jahren folgte die Entdeckung der Sulfonamide, einer neuen, starken Klasse antibakterieller Wirkstoffe. Dann kam die Ära der Antibiotika. Allbekannt ist die Geschichte, wie Alexander Fleming (1881-1955) 1928 entdeckte, dass Schimmelpilze Bakterien auf einer Nährschale getötet hatten, die er an seinem Londoner Laborfenster hatte stehen lassen. Es dauerte noch zehn Jahre, bis Howard Florey (1898-1968), Norman Heatley (geb. 1911) und Ernst Chain (1906-1979) in Oxford diese antibakterielle Substanz als Penicillin identifizierten und 1941 den ersten Menschen damit behandelten. Fleming, Florey und Chain erhielten für die Entdeckung des Penicillins 1945 den Nobelpreis für Physiologie und Medizin. Das Mittel gewann im Zweiten Weltkrieg größere Bedeutung bei der Behandlung von Wundinfektionen verletzter Soldaten. Die Produktion wurde aus dem kriegsgeplagten Großbritannien nach den USA verlagert, wo das Medikament von Merck und anderen Pharmaunternehmen erstmals in großem Umfang hergestellt wurde. Auf Penicillin folgten viele weitere hochwirksame Antibiotika, die einen revolutionären Fortschritt bei der Bekämpfung lebensbedrohlicher Krankheiten wie Lungenentzündung, Tuberkulose und Cholera brachten. Nach den Antibiotika kamen später im 20. Jahrhundert auch die ersten wirksamen Medikamente gegen Virusinfektionen. Wie wirken diese Wunderarzneien?.

© 2005 Philipp Reclam jun. Verlag Gmbh & Co., Stuttgart


Leslie Iversen ist Professor für Pharmakologie in Oxford und war Direktor
des Neuroscience Research Center an den Merck Research Laboratories sowie
Direktor am MRC Neurochemical Pharmacology Unit in Cambridge. Er forscht vor
allem über Botenstoffe (Neurotransmitter) im Gehirn als Ziele bestimmter
Drogen.


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