Buch, Deutsch, Band 108, 97 Seiten, Paperback, Format (B × H): 157 mm x 233 mm, Gewicht: 182 g
Buch, Deutsch, Band 108, 97 Seiten, Paperback, Format (B × H): 157 mm x 233 mm, Gewicht: 182 g
Reihe: Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge
ISBN: 978-3-428-09404-2
Verlag: Duncker & Humblot
Die vorliegende Abhandlung macht sich diese Kritik zu eigen und sucht sie zu vertiefen. Ausgehend von normtheoretischen Überlegungen zeigt sie, daß die Entscheidung über die Wirksamkeit einer Einwilligung nicht mit der Aufgabe belastet werden muß, denjenigen, der in die Rechtsgüter des Einwilligenden eingreift, vor den Folgen einer unwirksamen Einwilligung zu schützen. Diese Schutzfunktion übernimmt vielmehr die allgemeine Lehre von der Zurechnung einer rechtswidrigen Güterverletzung. Deshalb kann bei der Beurteilung der Wirksamkeit mangelbehafteter Einwilligungen ohne weiteres der Überlegung Raum gegeben werden, daß der Einwilligende möglichst nicht an eine Erklärung gebunden werden sollte, die er nicht wirklich wollte.
Den skizzierten Gedanken verfolgt die Arbeit über einzelne Fallkonstellationen irrig erteilter und erschlichener Einwilligungen hinweg. Sie zeigt dabei, daß die herrschende Lehre bei den viel diskutierten Fragen der ärztlichen Aufklärungspflicht und der Beurteilung erschlichener AIDS-Tests nach dem vom Verfasser entwickelten Prinzip verfährt.
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Inhaltsübersicht: A. Einführung: Das Problem - Die Stufen der Entwicklung des Problems - B. Die Unanwendbarkeit der §§ 119 ff. BGB - C. Drei problematische Ansätze: Die Isolierung der Einwilligung vom Wertsystem der Einwilligenden bei Arzt - Die Vermengung von Schutzgegenstand und Verfügungsbefugnis in der Einwilligungslehre von Roxin - Die Vermengung von Opfer- und Täterinteressen in der Irrtumslehre Kühnes - D. Der eigene Ansatz: Die Trennung von Unwirksamkeitsurteil und Zurechnungsfrage - Autonomie der Entscheidung als Wirksamkeitsmaßstab - Die Bedeutung der Einwilligungserklärung - Zusammenfassung - E. Einfache Irrtümer: Erklärungsfehler - Entscheidungsfehler - Sonderformen der Entscheidungsfehler - Testfall 1: Die Aufklärungspflicht des Arztes - F. Täuschungsbedingte Willensmängel: Die erschlichene Einwilligung - Die Täuschung über eine Gegenleistung - Die Konkurrenz zu speziellen Straftatbeständen - Testfall 2: Die erschlichene Aids-Untersuchung - G. Dreiecksbeziehungen - Literaturverzeichnis - Sachverzeichnis