Bonacker / Weller | Konflikte der Weltgesellschaft | Buch | 978-3-593-38226-5 | sack.de

Buch, Deutsch, 324 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 142 mm x 215 mm, Gewicht: 461 g

Bonacker / Weller

Konflikte der Weltgesellschaft

Akteure - Strukturen - Dynamiken

Buch, Deutsch, 324 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 142 mm x 215 mm, Gewicht: 461 g

ISBN: 978-3-593-38226-5
Verlag: Campus Verlag GmbH


Nach dem Ende des Ost-West-Konflikts ist die Zahl der Konflikte globalen Ausmaßes gestiegen. Die Nationalstaaten scheinen immer weniger in der Lage, diese Konflikte zu regulieren und zu lösen. Zugleich treten neue Akteure auf – etwa terroristische Netzwerke oder transnationale zivilgesellschaftliche Gruppen. An Phänomenen wie Terrorismus, neuen Kriegen, Armut, Staatszerfall und Migration zeigt der Band, welchen Beitrag Theorien der Weltgesellschaft zur Erforschung neuer globaler Konflikte, ihrer Strukturen und Dynamiken leisten können.
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InhaltEinleitungKonflikte in der Weltgesellschaft:aktuelle Theorie- und Forschungsperspektiven ................................................ 9Thorsten Bonacker und Christoph WellerViele Weltgesellschaften, viele Konflikte?Zur Rolle von »Konflikt« in Weltgesellschaftstheorien .................................49Mathias Albert und Stephan StetterI Konfliktakteure der WeltgesellschaftTransnationale Konzerne und ihre zivilgesellschaftlichenOpponenten im Konflikt um ein globales Investitionsregime:Weltgesellschaftliche Akteure im Widerstreit..................................................81Mark Herkenrath und Volker BornschierDie Schattenseite der Weltgesellschaft -Die transnationale Vernetzung vonGewaltakteuren als weltgesellschaftliche Herausforderung ........................103Ingo TakeZur Ambivalenz der universalistischen Weltkultur -Konfliktbearbeitung und Konfliktdynamik aus Sichtdes neuen soziologischen Institutionalismus.................................................127Julian Dierkes und Matthias KoenigII Konfliktdynamiken der Weltgesellschaft»Risikotransfer-Militarismus« und die Relegitimierungdes Krieges in der Weltgesellschaft .................................................................151Martin ShawWeltgesellschaft kontra internationale Gesellschaft? Anmerkungenzur Konflikthaftigkeit und Unterwanderung von Grenzen ........................175Thomas DiezStaatsbildung und Staatszerfall. Zur politischen Soziologieder Weltgesellschaft. ..........................................................................................197Klaus SchlichteDie Freiheit zu reisen: Zur Umsetzung der Normder Reisefreiheit in der Weltgesellschaft.........................................................221Mathias Bös und Kerstin ZimmerIII Konfliktstrukturen der WeltgesellschaftInternationaler Terrorismus und das Weltsystem.........................................253Albert J. Bergesen und Omar LizardoDer 11. September 2001 und seine Folgen für dieEntwicklung der Weltgesellschaft:Zur Genese des terroristischen Weltereignisses............................................279Rudolf Stichweh»Armut« und das Problem weltgesellschaftlicherExklusion/Inklusion: Veränderte Konfliktkonstellationenum soziale Marginalisierung und nicht-beherrschtesoziale Räume......................................................................................................293Wolfgang HeinStichwortverzeichnis ..........................................................................................317Autorinnen und Autoren ..................................................................................323


EinleitungKonflikte in der Weltgesellschaft: aktuelle Theorie- und ForschungsperspektivenThorsten Bonacker und Christoph Weller1 Die Weltgesellschaft - ein Konfliktgenerator?Ein Blick auf das Konfliktgeschehen des 21. Jahrhunderts zeigt: Konflikte sind heute immer häufiger Konflikte der Weltgesellschaft.1 Sie besitzen grenzüberschreitende Dimensionen und ihre Austragung, ihre Akteure, ihre Gegenstände, ihre Wahrnehmung und ihre Bearbeitungsformen werden zu einem immer größeren Teil von globalen Rahmenbedingungen bestimmt. Selbst in den vermeintlich entlegendsten Winkeln der Erde lässt kaum ein Konflikt, überschreitet er eine gewisse Schwelle der Gewalt, die Weltgesellschaft ungerührt. Ablesbar ist dies etwa an der steigenden Zahl von Friedensmissionen internationaler Organisationen wie der UNO oder der EU, an den zahlreichen internationalen und lokalen Nichtregierungsorganisationen, die im Bereich der Krisenprävention, zivilen Konfliktbearbeitung und humanitären Hilfe aktiv sind (vgl. Brummer 2005; Weller/ Kirschner 2005) oder an den neuen Gewaltakteuren, die global operieren und die bei der Verlängerung von lokalen Konflikten eine immer größere Rolle spielen (vgl. Ruf 2003 sowie Take in diesem Band).Ein einfaches Beispiel für die gestiegene Bedeutung der Weltgesellschaft für das weltweite Konfliktgeschehen ist das Projekt »Peace Counts« (www.peace-counts.org), das erfolgreiche Projekte gewaltfreier Friedensstiftung durch lokale Akteure vorstellt und Best-practice-Beispiele für gelungene Konfliktbearbeitung sammelt. Zum einen zeigt es, dass es trotz vieler unterschiedlicher lokaler Bedingungen ähnliche Muster der Konfliktbearbeitung jenseits der staatlichen Ebene gibt, die sich weltweit wiederfinden und die sich somit als Phänomen einer Weltgesellschaft verstehen lassen. Zum anderen stellt das Projekt globales Wissen bereit, das selbst wiederum handlungsleitend sein und dazu anregen soll, es den erfolgreichen »Friedensmachern« (Gerster/Gleich 2005) gleichzutun. Wenn wir in diesem Band also von Konflikten der Weltgesellschaft sprechen, dann wollen wir damit zum Ausdruck bringen, dass die Ebene der Weltgesellschaft für die Entstehung und Regelung von Konflikten immer bedeutsamer wird und man ihr deshalb in der sozialwissenschaftlichen Forschung und Theoriebildung einen zentralen Platz einräumen muss. Konnte man Mitte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Konfliktgeschehen noch relativ problemlos danach unterscheiden, ob Konflikte sich innerhalb staatlicher Grenzen abspielen und sich dort auch regeln und bearbeiten lassen, oder ob es sich um internationale Konflikte handelt, die zwischen Staaten bearbeitet werden müss(t)en, so verliert diese Unterscheidung immer mehr an Bedeutung. Zum einen werden viele innerstaatliche Konfliktgegenstände durch globale Zusammenhänge beeinflusst oder möglicherweise erst hervorgebracht. Zum anderen steigt die Abhängigkeit staatlichen Außenverhaltens von gesellschaftlichen Interessen, die sich im Rahmen der Globalisierung auch unabhängig von Staaten und Regierungen grenzüberschreitend organisieren (vgl. Czempiel 1992; Genschel 2003; Beisheim 2004)


Thorsten Bonacker ist Juniorprofessor am Zentrum für Konfliktforschung der Universität Marburg. Christoph Weller, Dr. phil., ist Stv. Wiss. Geschäftsführer des Instituts für Entwicklung und Frieden (INEF) der Universitaet Duisburg-Essen.


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