Borgs / Olbrisch-Ziegler | Handwerkerhöfe in urbanen Regionen – eine zukunftsgewandte Lösung? Eine Untersuchung der „Meistermeile“ in Hamburg | Buch | 978-3-96146-966-6 | sack.de

Buch, Deutsch, 104 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm

Borgs / Olbrisch-Ziegler

Handwerkerhöfe in urbanen Regionen – eine zukunftsgewandte Lösung? Eine Untersuchung der „Meistermeile“ in Hamburg

Buch, Deutsch, 104 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm

ISBN: 978-3-96146-966-6
Verlag: Diplomica Verlag


Der Trend zur Urbanität hält an und damit auch der Zuzug von Menschen in die Städte. Wachsende Städte bedeuten einen zunehmende Flächenkonkurrenz. Die Konkurrenz um die immer knapper werdenden Flächen in den Städten münden in stark steigenden Preisen, die Teile der Stadtgesellschaft vor Probleme stellen. Gerade das Handwerk benötigt Flächen, um Werkstätten zu betreiben, Material einzulagern, Fahrzeuge abzustellen, Kunden zu beraten – idealerweise in räumlicher Nähe zum Kunden. Können die Handwerker, die Tischler, Maurer, Metallgewerke beim Kunden angesiedelt werden? In der Nähe der Wohnviertel, direkt nebenan? Aber wo finden sich ausreichend große Flächen, die sich Handwerksbetriebe auch finanziell leisten können? Sollen Städte dem Wegzug der Handwerker in die Umlandgemeinden oder Randgebiete zusehen oder sollen sie versuchen, das Handwerk in die Städte zurückzuholen. Welche Konzepte sind zukunftsweisend?
Die Handwerkerhöfe können ein Lösungsansatz sein: innovative Flächen- und Nutzungskonzepte, die ein durchmischtes Stadtquartier zum Ziel haben.
Borgs / Olbrisch-Ziegler Handwerkerhöfe in urbanen Regionen – eine zukunftsgewandte Lösung? Eine Untersuchung der „Meistermeile“ in Hamburg jetzt bestellen!

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Textprobe:

3. Handwerkerhof Meistermeile in Hamburg
3.1. Vorstellung des Konzepts
Um das urbane Handwerk in verdichteten Metropolen zu stärken, wurde im Jahr 2011 eine Vereinbarung des Hamburger Senats getroffen, Handwerkerhöfe als „Baustein zur Versorgung des Handwerks mit geeigneten Flächen“ zu berücksichtigen. Diese Übereinkunft wurde mit der Masterplan-Fortschreibung 2015 auch auf Vorhaben privater Investoren auf städtischen Grundstücken ausgeweitet. Die Drucksache zur Finanzierung des Projektes mit einem Investitionsvolumen von rund 50 Millionen Euro wurde im Juni 2016 verabschiedet und die Zustimmung der Hamburger Bürgschaft erfolgte im September 2016. Mit der Masterplan-Fortschreibung 2019 folgte schließlich ein Investitionsprogramm zwischen Senat und Handwerkskammer. Aufgrund der Vereinbarung im Masterplan Handwerk 2020 und durch die finanziellen Mittel der Hamburgischen Bürgerschaft wurde die Realisierung des Handwerkerhofs „Meistermeile“ möglich.
Die Meistermeile gilt als „Norddeutschlands größter innerstädtischer Handwerkerhof“ auf mehreren Etagen. Der Handwerkerhof befindet sich innenstadtnah im Hamburger Westen im Bezirk Lokstedt und bietet auf ca. 15.700 m² Platz für rund 100 kleine und mittlere Handwerksbetriebe zu verhältnismäßig günstigen Mietkonditionen. Die Meistermeile wurde nach dem Vorbild des Gewerbehofs in München-Laim entworfen und an modernste Anforderungen eines Handwerkerhofs sowie an die Bedürfnisse der Situation am Hamburger Standort angepasst.
Bei den Projektbeteiligten handelt es sich um die Behörde für Wirtschaft und Innovation, die die Projektsteuerung übernahm, die Immobiliengesellschaft Sprinkenhof GmbH zur Projektumsetzung sowie die Handwerkskammer Hamburg als „Ideengeber“ in enger Abstimmung mit dem Bezirk Hamburg-Eimsbüttel. Die Handwerkskammer Hamburg übernahm außerdem in den ersten drei Jahren die Vermarktung des Gewerbehofs.
Die Sprinkenhof GmbH verwaltet nahezu den gesamten Bestand gewerblich genutzter Immobilien der Stadt Hamburg und hat sich auf die Bewirtschaftung von Gewerbegrundstücken und Gewerbeimmobilien, die Projektentwicklung sowie die Realisierung von Neubau- und Sanierungsvorhaben spezialisiert. Die Immobiliengesellschaft hat den Handwerkerhof, dessen Entwurf von bogevischs buero architekten & stadtplaner GmbH in München stammt, entwickelt, die Projektrealisierung durchgeführt und übernimmt die Betreuung des Objektes.
Der viergeschossige Handwerkerhof ermöglicht aufgrund der modernen Bauweise auch in den Obergeschossen produzierendes Handwerk. Hierfür sorgen vier große Lastenaufzüge, stabile Deckenkonstruktionen und eine besondere Schalldämmung. Eine Mittelgangerschließung, breite Flure und Türen sorgen dafür, dass das Gebäude mit einem Gabelstapler befahrbar ist. Das fast 200 Meter lange Gebäude verfügt über rund 100 Mieteinheiten und Mietflächen zwischen ca. 50 bis 500 m². Die Flächen wurden als erweiterter Rohbau übergeben und von den Mietern individuell und nach den jeweiligen Bedürfnissen ausgebaut, wobei die Grundinstallation wie Wasser, Abwasser oder Elektroinstallation in jeder Mieteinheit bereits vorhanden ist. Der mieterseitige Ausbau trägt ebenfalls zu kostengünstigen Mietpreisen bei. Vorteilig ist nicht nur, dass die Flächenvariabel zu gestalten sind, sondern auch die Möglichkeit einer Erweiterung besteht.
Der durchschnittliche Mietzins beträgt 8 Euro/m² und variiert je nach Geschoss, wobei die Mieten in den unteren Geschossen aufgrund der höheren Traglast teuer als in den oberen Geschossen sind. Im Keller befinden sich Lagerflächen sowie 116 Tiefgaragenstellplätze und auf dem Hof stehen insgesamt 81 PKW-Stellplätze, 15 Anhänger-Stellplätze sowie 10 Schuttcontainer-Stellplätze zur Verfügung. Wie der Anlage 7 zu entnehmen ist, bietet das Grundstück im östlichen Teil die Gebäudezugänge und Lieferzonen und im westlichen Bereich eine Grünfläche, sodass das angrenzende Wohngebiet vor Lärm geschützt ist. Das Gebäude ist planerisch so konzipiert, dass möglichst wenig Lärmemissionen vom Gebäude ausgehen. Der Handwerkerhof befindet sich in zentraler Lage im Stadtteil Lokstedt im Bezirk Eimsbüttel und ist zentral an die Infrastruktur angeschlossen.
Voraussetzung für die Anmietung ist, dass der jeweilige Handwerksbetrieb in der Handwerksrolle eingetragen ist. So sorgten im März 2022 insgesamt siebzig Handwerksbetriebe für einen vielfältigen Mietermix aus unterschiedlichsten Gewerken in der Meistermeile. Die Bandbreite der Betriebe reicht von Gewerken wie Betonbau, Dachdecker, Elektrotechnik, Fliesenleger, Maler und Lackierer, Zimmerer, über Klavierbauer bis zu Bäckern und Konditoreien.


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