Braun | Geisteswelt der Edo-Zeit | Buch | 978-3-943839-65-4 | sack.de

Buch, Deutsch, 272 Seiten, HC gerader Rücken kaschiert, Format (B × H): 160 mm x 226 mm, Gewicht: 587 g

Braun

Geisteswelt der Edo-Zeit

Texte bedeutender japanischer Denker und Neokonfuzianer des 17. und 18. Jahrhunderts

Buch, Deutsch, 272 Seiten, HC gerader Rücken kaschiert, Format (B × H): 160 mm x 226 mm, Gewicht: 587 g

ISBN: 978-3-943839-65-4
Verlag: Angkor Verlag


Die japanische Edo-Zeit (1603-1868) als letzte vormoderne Epoche Japans ist geprägt durch ein intensives Zusammendenken von politischen, militärischen und religiös-philosophischen Vorstellungen. Obwohl man sich dem Einfluss des Westens in Form von Handel und Missionierung verschloss, erfolgte eine stetige Auseinandersetzung mit westlichem Gedankengut. Ebenso wurden weiterhin Ideen aus China adaptiert und im spezifisch japanischen Kontext weiterentwickelt. So ist eine Fülle von vorwiegend konfuzianisch geprägten Denkrichtungen entstanden, welche der Frage nach Herrschaft, Bildung, Moral sowie geistigen und natürlichen Gesetzmäßigkeiten nachgehen. Die hier vorgelegten Texte sind eine wichtige Ergänzung zu den vorwiegend unter martialischen Gesichtspunkten entwickelten Konzepten, wie sie in „Bunbu-Ryôdô: Philosophie und Ethik japanischer Kriegskunst der Tokugawa-Zeit“ erläutert sind. Von folgenden Autoren wurde übersetzt:
• Hayashi Razan (1583-1657)
• Yamazaki Ansai (1619-1682)
• Kaibara Ekiken (1630-1714)
• Arai Hakuseki (1657-1725)
• Itô Togai (1670-1736)
• Kamata Ryûô (1754-1821)
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Einleitung 4
Wichtige Zeichen und Zeichenkombinationen 6
Literaturhinweise 8
Zitate und Textauszüge 11

Übersetzungsteil
(1) Hayashi Razan (???) (1583-1657): Santokusho (???) 18
(2) Yamazaki Ansai (????) (1619-1682): Heki´i (??) 66
(3) Kaibara Ekiken (????) (1630-1714) 100
Gojôkun (???) 103
Shogakkun (???) 126
(4) Arai Hakuseki (????) (1657-1725): Kishinron (???) 144
(5) Itô Togai (????) (1670-1736): Gakumon kanken (????) 186
(6) Kamata Ryûô (????) (1754-1821): Rigaku hiketsu (????) 221

Glossar
Personen 264
Texte 269


Wenn Körper und Geist den Dingen noch nicht entgegenstehen, spricht man etwas obskur vom Ungeborenen. Es ist etwas und ist doch nicht. Dies meint das „Buch der Wandlungen“ mit „still und unbeweglich“ (????).[1] In den „Aufzeichnungen über die Musik“ steht hierzu: „Von Geburt her ist der Mensch ruhend“.[2] In der Schrift „Maß und Mitte“ wird dies als „die Mitte vor der Entäußerung“ bezeichnet. Der Buddhismus nennt es „die wahre Leerheit und das Nirwana“ (????). Laozi spricht davon, wenn er sagt: „Das Namenlose ist der Anfang von Himmel und Erde.“[3] Unvermittelt entsteht die Dualität der Welt, welcher Bewusstsein und unterscheidendes Denken folgen. Im „Buch der Wandlungen“ heißt es dazu: „Aus den Empfindungen schließlich werden die Dinge ins Dasein gerufen.“ Und in den „Aufzeichnungen über die Musik“ heißt es: „Die Bewegungen der Dinge sind die Regungen des Gemüts.“ „Maß und Mitte“ nennt es „den Zustand der Entäußerung“. Im Buddhismus wird es als „Folgewirkung und Soheit“ (????) bezeichnet. Laozi sagt davon: „Das Namenhabende ist die Mutter der zehntausend Dinge.“ Wenn man beispielsweise hier in der Stille schlafend dasitzt und dann plötzlich die Augen öffnet, sieht man die Blumen und den Mond und hört den Wind und den Regen. Diese Dinge bestehen im Bewusstsein ohne eigene Existenz. Fehlt der Gegenstand dem Bewusstsein für längere Zeit, bleibt nur noch die Erinnerung an Farbe und Form von Blumen und Mond und an den Klang des Regens. Dahinter liegt das Ursprüngliche, von Geist, Körper und Objekten freie, ohne Geburt und Tod, das Walten des einen Prinzips zwischen Himmel und Erde. Hier liegt das reine Wissen; der einzelne Mensch endet und die Begierden sind nicht mehr vorhanden. Dort ist der Mensch frei, klar und offen. Solcherart ist der Geist frei von [Konzepten wie] Kindesliebe, Treue und Aufrichtigkeit und trifft ganz von selbst das Rechte. Dies ist nichts weiter als die natürliche Folge der Ordnung des Himmels. Kein selbstverhaftetes Herz kann die Ordnung des Himmels stören. Deshalb treffen alle Dinge das Richtige zur rechten Zeit, die Welt ist geordnet und alles geschieht wie von selbst (????????). Daher sind die Studien über das Prinzip in der ganzen Welt so geachtet. Aber durch Nachdenken und Unterscheidung kann man nicht dahin gelangen. Einfach das Denken loslassen und mit dem Unterscheiden aufhören, der Klarsicht des Bewusstseins gemäß (???), nichts anderes tun bei Tag und Nacht; im „Gehen und Stehen, Sitzen und Liegen“ muss man das innerste Wesen der Dinge erforschen. So gelangt man ganz natürlich zur Ruhe und Erkenntnis ohne Worte. In früherer Zeit sagte Shao Yong, was den nächtlichen Gesang betrifft: „Der Mond am Himmel, der Wind, der über das Wasser weht, alles ist ruhig und bedeutungsvoll; vermuten bedeutet, nur wenig zu wissen.“ Was könnte Shao Yong damit gemeint haben? Nichts als frischer Wind und ein klarer Mond. Wenn er noch etwas anderes im Sinn hat, ist es für uns jedenfalls nicht klar. Und im Lotos-Sutra steht der problematische Ausspruch: „Die verschiedenen Lehren folgen einander alle ursprünglich, und von jeher ist Nirwana der natürliche Zustand“. Hierüber habe ich viele Jahre lang nachgedacht, bis ich eines Tages im Garten sah, wie sich die Blumen öffneten, den Gesang einer Nachtigall hörte und unmittelbar eine große Erleuchtung erfuhr (??). [...]


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