Crane | DÄMONENJÄGER (Southern Watch) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 350 Seiten

Reihe: Southern Watch

Crane DÄMONENJÄGER (Southern Watch)

Abenteuer

E-Book, Deutsch, Band 1, 350 Seiten

Reihe: Southern Watch

ISBN: 978-3-95835-544-6
Verlag: Luzifer-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Du weißt, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugehen kann, wenn plötzlich ein mysteriöser Fremder mit einem Schwert in deiner Kleinstadt auftaucht, auf dem Marktplatz sofort in einen Kampf verwickelt wird und sein Gegner sich trotz Kopfschuss beharrlich weigert, zu sterben ... So ergeht es Archibald Stan, Kleinstadtpolizist und vom Leben gelangweilter Ehemann, als er die Bekanntschaft mit Lafayette Hendricks macht, dem seltsamen schwertschwingenden Landstreicher. Denn Hendricks ist Dämonenjäger, im Kampf gegen eine geheime Welt voller Dämonen und unaussprechlichem Grauen, welche hinter dem dünnen Vorhang unserer Realität lauert. Aus irgendeinem Grund haben es die Dämonen auf die beschauliche Kleinstadt Midian abgesehen, und nur das ungleiche Gespann ist imstande, die Mächte des Bösen aufzuhalten ... Dämonen, ein Hauch Neo-Western, ein guter Schuss Humor und jede Menge Action - SOUTHERN WATCH ist beste Serienunterhaltung für Fans von Jim Butcher, Sandman Slim oder Wynonna Earp.

Robert J. Crane wuchs an der für seine Weltraumflughäfen berühmten Space Coast Floridas auf, bevor es ihn des erträglicheren Klimas und Bieres wegen in den amerikanischen mittleren Westen zog. Er arbeitet als Finanzdienstleister und verbringt seine Freizeit hauptsächlich mit Schreiben.
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Kapitel 1
  Der Mann ließ sich vom Wind in die Stadt treiben; und er ging davon aus, dass er sie auf die gleiche Art und Weise auch wieder verlassen würde. Die Sache war nur die, Lafayette Jackson Hendricks war schon verdammt lange mit dem Wind unterwegs und hatte bereits so viel Scheiß miterlebt, dass es für sein ganzes restliches Leben reichen würde. Was kein Problem darstellte, denn verglichen mit anderen Jobs war die Lebenserwartung bei seiner derzeitigen Beschäftigung nicht gerade hoch. Doch auch das war nicht neu. Schließlich hatte er noch nie eine besonders hohe Lebenserwartung gehabt, bei keinem der Jobs, für den er sich in seinem Leben entschieden hatte. All das ging ihm durch den Kopf, als er vom Trittbrett des großen Mack-Lastwagens heruntersprang, während die Motorbremse des Lastwagens schon wieder laut quietschte. Er hatte sich einen alten Marine-Seesack über die Schulter geworfen, dessen Riemen quer über seinen langen schwarzen Viehtreiber-Mantel geschlungen war. Es war Sommer, es war Nacht, und es regnete. Der Viehtreiber-Mantel war ein Duster, der dabei helfen sollte, den Regen abzuhalten. Der schwarze Cowboyhut, den er trug, half sogar noch etwas mehr, doch es schüttete so stark, dass die Hosenbeine seiner Jeans bereits durchnässt waren, kaum dass seine Stiefel den Boden berührt hatten. Seine ledernen Stiefel waren alt und verfärbt, weil sie schon überall in den USA in Pfützen wie dieser gelandet waren. Als der Niederschlag etwas nachließ, konnte Hendricks durch das Prasseln des Regens das leise Klicken seiner Absätze auf dem Asphalt hören. Der Sattelschlepper, der ihn mitgenommen hatte, fuhr über die Auffahrt zurück auf die Interstate und rumpelte außer Sicht. Hendricks schob den Mantelärmel hoch, um einen Blick auf seine Armbanduhr zu werfen. Es war kurz nach zehn Uhr. Der Geruch des Regens war frisch, aber die Hitze war selbst zu dieser Nachtzeit allgegenwärtig und ließ den Regen wie eine warme Dusche erscheinen. Es war schließlich Sommer und verdammt schwül, was selbst der Regen nicht abzuschwächen vermochte. Auf Hendricks’ Zunge klebte immer noch der Geschmack des Abendessens aus dem Restaurant, in dem er den Lkw-Fahrer getroffen hatte, der ihn mitgenommen hatte. Er hatte vergessen, eine neue Packung Kaugummis als Ersatz für die zu kaufen, die er irgendwo in Kentucky aufgebraucht hatte. Hendricks vermisste den Minzgeschmack fast schmerzlich und rieb seine Zunge immer wieder unbehaglich am Gaumen. Seine Stiefel klackten auf dem Asphalt, während sie ihn vorwärts trugen, und die Scheinwerfer eines vorbeifahrenden Autos leuchteten in der Ferne ein grünes Schild so deutlich an, dass er es selbst in der dunklen Tennessee-Nacht erkennen konnte. Willkommen in Calhoun County.   ***   Als Arch seinen Streifenwagen kurz vor der Countygrenze wendete, leuchteten seine Scheinwerfer eine Gestalt an, die am Straßenrand entlanglief. Es war ein Mann, der einen Seesack trug und dessen Cowboyhut und Viehtreibermantel ihn vor dem Regen schützten. Arch hatte den Eindruck, dass der etwas nachgelassen hatte, nachdem er nur wenige Minuten zuvor als heftiger Platzregen heruntergekommen war. Seine Mutter hätte ihn einen richtigen Wolkenbruch genannt. Er würde den Regen eher als Gully-Durchspüler bezeichnen. Wie auch immer, er hatte Mitleid mit dem Cowboy, der die Wassermassen ungebremst abbekam. Er wollte gerade neben dem Mann ranfahren und ihn ansprechen, als sein Funkgerät knackend zum Leben erwachte. »Fünfzehn, Zentrale hier, mach dich auf den Rückweg.« Er zögerte nur eine Sekunde, bevor er zum Mikrofon griff. »Fünfzehn hier, was gibt es?« »Fünfzehn, der Sheriff will, dass du in die Zentrale zurückkommst.« Arch fühlte einen leichten Anflug von Belustigung, bevor er antwortete. »Ich weiß, ich weiß, ich bin schon gefährlich nah an einer Überstunde dran.« Er konnte hören, wie Erin Harris, die Dispatcherin am anderen Ende der Leitung, beim Sprechen lächelte. »Du weißt doch, der Boss liebt es, die Pennies solange auszuquetschen, bis Abraham Lincoln jubelt, wenn er sie dann doch endlich mal aus der Hand geben muss.« Arch seufzte. »Sag ihm, dass ich in fünf Minuten den Dienst beenden werde. Schließlich will ich die harte Arbeit hier doch nicht zur Gewohnheit werden lassen.« »Verdammt richtig. Heb dir die für später auf, wenn du außer Dienst bist«, sagte Harris, wobei ihr Südstaatenakzent über die Funkverbindung besonders deutlich herauszuhören war. »Benutze sie lieber, um deine Frau zu Hause glücklich zu machen; das bringt dir mehr ein als der Versuch, ein paar Überstundendollars aus …«, ein leises Zischen war zu hören, als Harris plötzlich eine Pause machte, und als sie sich wieder meldete, war ihr Tonfall deutlich formeller. »Uh, sehen uns in fünf Minuten, Fünfzehn. Zentrale, Ende.« Arch grinste. Zweifellos hatte der Sheriff gerade den Kopf aus seinem Büro gesteckt. »Da hast du recht, Zentrale, Ende und aus.« Während des Gesprächs war er bereits die ganze Zeit über zügig unterwegs gewesen, und der schwarze Asphalt des Countyhighways 12 führte ihn in Richtung Osten, zurück nach Midian. Er war nur noch weniger als eine Meile davon entfernt, also warf er im Rückspiegel einen letzten Blick auf die Gestalt, die am Straßenrand entlanglief. Der Kerl war wahrscheinlich von einem Trucker an der Interstatebrücke abgesetzt worden und war jetzt auf dem Weg direkt nach Midian. In jeder anderen ruhigen Nacht hätte ihn Arch auf seinen Rücksitz eingeladen, hinter das Sicherheitsgitter, das ihn vor den Verhafteten schützte, und den Kerl in die Stadt mitgenommen. Der Regen prasselte beim Fahren auf seine Windschutzscheibe und die schwachen Lichter von Midian lagen direkt vor ihm hinter dem Hügel. Er seufzte und beobachtete den Mann dabei, wie er in einer Senke verschwand. Wie auch immer, die momentane Finanzsituation ließ nicht zu, dass er ein netter Kerl sein konnte. Er war glücklich darüber, trotzdem noch einen Job bei den Strafverfolgungsbehörden zu haben, und das speziell in Calhoun County. »Viel Glück, Cowboy«, flüsterte er und trat das Gaspedal voll durch. Immerhin musste er in weniger als fünf Minuten zurück in der Zentrale sein.   ***   Immer dann, wenn sie dachten, er würde es nicht hören, nannten sie ihn Hollywood. Für die Einheimischen, diese Kleinstadttrottel, war die Stadt normalerweise Chattanooga oder Knoxville, vielleicht noch Atlanta. Aber sie hatten ziemlich schnell herausgefunden, dass, wenn der Mann, den sie Hollywood nannten, von der Stadt sprach, er damit Los Angeles meinte. Nun ja, und sein Spitzname, der folgte kurz danach. In ihrer Kultur – nicht der Südstaatenkultur, sondern ihrer einzig wahren, der dämonischen Kultur – bedeuteten Namen Macht, deswegen tauschte man auch keine Namen aus und verdammt sicher fragte auch niemand danach, es sei denn, es wurde einem angeboten. Selbst diese Hinterwäldler waren sich dessen bewusst, und Hollywood war für dieses winzige Stück Etikette dankbar. Er hatte vier von ihnen angeheuert, indem er mit einem Bündel Dollarscheine herumgewedelt und diese anschließend sparsam verteilt hatte. Die ersten hundert waren ein guter Anfang gewesen und die Rolle Scheine, die er mit sich herumtrug, versprach mehr, falls er mit ihrem Service zufrieden sein sollte. Diese Hinterwäldler waren alle unbedeutend und er vermutete, dass keiner von ihnen jemals mit Leuten zu tun gehabt hatte, die auf der Durchreise aus Atlanta waren, geschweige denn mit einem großen Macker aus Los Angeles. Sie waren alle davon fasziniert, waren von ihm fasziniert, und ließen ihm den Vortritt. Und warum sollten sie das auch nicht tun? Schließlich war er derjenige, der die Rechnungen bezahlte. »Ich liebe das«, flüsterte Hollywood. Er warf seinen Pferdeschwanz über die Schulter zurück und spürte dabei den glatten Stoff seines teuren Anzugs. Der Regen hatte glücklicherweise aufgehört und die nächtliche Stille wurde nur durch ein gelegentliches Tröpfeln unterbrochen, Wasser, das sich seinen Weg durch die Regenrinnen der Wellblechscheune suchte, die keine fünf Meter von ihm entfernt stand. Sie waren innerhalb eines Zauns, den die vier für ihn geöffnet hatten, wobei sie sich aufführten, als wäre er ein Adliger oder etwas in der Art. Tatsächlich war er der Mann mit dem Geld, was ihn hier in der Gegend schon irgendwie adelte. Hollywood vermutete, dass Calhoun County nicht besonders viele Verdienstmöglichkeiten für Leute seiner Art bot. Da kam ihnen ein Gönner bestimmt gelegen. Einer, der Wasser anzog, so wie er … wobei das wohl ein Bonus war. »Echt«, Hollywood holte tief Luft, »ich liebe das.« Einer von ihnen hatte die Eier, es laut auszusprechen. »Ähm, das hier ist doch nur eine verfickte Kuhweide, Mann.« Allerdings war er danach auch sofort wieder still. Es war tatsächlich eine Kuhweide. Ein paar Morgen Land, das von einem Zaun abgesperrt wurde und bei Tageslicht grün schimmerte, bei Dunkelheit aber fast unsichtbar war. Der Geruch von Kuhmist wehte schwach vorbei, zwar vom Regen etwas ausgewaschen, aber immer noch vorhanden und leicht stechend. Die Nachtluft war stickig. Der Regen hatte die Luftfeuchtigkeit nicht im Geringsten reduziert, er hatte sie stattdessen eingesperrt, so wie einen Gefangenen, dessen Befreiung nicht so bald erfolgen würde. Das war die Sorte Scheißwetter, die selbst Hollywood zum Schwitzen brachte, und er war nicht gerade der Typ, der schnell ins Schwitzen geriet. »Wisst ihr, was euer Problem ist?«, fragte Hollywood in die entstandene Stille hinein. Seine Gucci-Slipper waren von dem nassen...


Robert J. Crane wuchs an der für seine Weltraumflughäfen berühmten Space Coast Floridas auf, bevor es ihn des erträglicheren Klimas und Bieres wegen in den amerikanischen mittleren Westen zog. Er arbeitet als Finanzdienstleister und verbringt seine Freizeit hauptsächlich mit Schreiben.


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