Buch, Deutsch, 229 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 458 g
Buch, Deutsch, 229 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 458 g
ISBN: 978-3-05-004454-5
Verlag: De Gruyter
I. Abhandlungen und Studien
Werner Plumpe und André Steiner: Dimensionen wirtschaftlicher Integrationsprozesse in West- und Osteuropa nach dem Zweiten Weltkrieg
Francesca Fauri: What Italian business disliked about a European common market
Werner Bührer: Die Spitzenverbände der westdeutschen Industrie und die europäische Integration seit 1945: Motive, Konzepte, Politik
Ralf Ahrens: Spezialisierungsinteresse und Integrationsaversion im Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe: Der DDR-Werkzeugmaschinenbau in den 1970er-Jahren
Valentina Fava: COMECON integration and the automobile industry: the Czechoslovak case
Matthias Judt: Kompensationsgeschäfte der DDR – Instrumente einer Ost-West-Wirtschaftsintegration ?
II. Diskussion
Stephen Broadberry, Rainer Fremdling und Peter M. Solar: European Industry 1700-1870
Akihiko Amemiya: Neuer Liberalismus und Faschismus: Liberaler Interventionismus und die Ordnung des Wettbewerbs
Michael Schäfer: Unternehmen und Familie. Zur Genese von Familienunternehmen im Industriezeitalter: Sachsen 1850-1940.
III. Forschungs- und Literaturberichte
Jörg Baten, Dorothee Crayen und Kerstin Manzel: Zahlenfähigkeit und Zahlendisziplin in Nord- und
Westdeutschland, 16.-18. Jahrhundert
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Wirtschaftsgeschichte
- Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftsgeschichte
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Europäische Geschichte
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Geschichte einzelner Länder Europäische Länder
Weitere Infos & Material
1;Inhalt;6
2;Abstracts, Classifications and Authors;8
3;Abhandlungen und Studien;20
4;Diskussion;140
5;Forschungs- und Literaturberichte;216
Abhandlungen und Studien (S. 19-23)
Dimensionen wirtschaftlicher Integrationsprozesse in West- und Osteuropa nach dem Zweiten Weltkrieg
Von Werner Plumpe (Frankfurt am Main) und André Steiner (Potsdam)
Im vergangenen Jahr jährte sich zum fünfzigsten Mal die Unterzeichnung der Römischen Verträge, mit denen die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und die Europäische Atomgemeinschaft (EURATOM) gebildet wurden. Damit entstand aufbauend auf den Fundamenten der 1951 gebildeten Montanunion, der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) schrittweise ein gemeinsamer westeuropäischer Markt von sechs Staaten, der neben der Erleichterung des Warenverkehrs auch gemeinsame Institutionen, wie die Agrarmarktordnung, vorsah und eine eigene institutionelle Struktur und Bürokratie entwickelte.
Über verschiedene territoriale und sachliche Erweiterungen entstand hieraus die Europäische Gemeinschaft und seit 1992 schließlich die Europäische Union (EU), in der ein großer Teil der Wirtschaftspolitik gemeinsam koordiniert wird und die in der Gemeinschaftswährung Euro ihren sinnfälligsten Ausdruck findet. Gegenwärtig ist die EU in einer Übergangsphase zwischen Staatenbund und neuer Staatlichkeit, was sich in dem Streit um den europäischen Verfassungsvertrag und nachfolgend dem EU-Reformvertrag von Lissabon niederschlug. Wenn an die Gründung der EWG erinnert wird, fällt oft unter den Tisch, dass in Osteuropa in dem bereits 1949 als Gegenstück zum Marshall-Plan gegründeten Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW oder englisch COMECON) in etwa zur gleichen Zeit die Zusammenarbeit intensiviert werden sollte. Bis dahin hatte dieser Zusammenschluss eher ein Schattendasein geführt. Auf mehreren Ratstagungen 1955/58 wurden die Grundlagen für die Produktionsspezialisierung als der Hauptform der Integration in der Ostvariante gelegt. 1959 gab sich der RGW ein Statut und damit entstanden überhaupt erst institutionelle Strukturen, 1962 verabschiedete man mit den Grundprinzipien der internationalen sozialistischen Arbeitsteilung programmatische Grundlinien. Diese wurden schließlich mit dem Komplexprogramm der sozialistischen ökonomischen Integration von 1971 als langfristigem Integrationsprogramm präzisiert. Abgesehen von einigen eher symbolischen Erweiterungen in der Dritten Welt konnte sich der RGW nicht vergrößern.