Fricke / Wagner | Da kann ja jede kommen! | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 352 Seiten

Fricke / Wagner Da kann ja jede kommen!

Was wir von zwei Ladys über Sex lernen können - Das Buch zum Sex-Podcast LADYLIKE

E-Book, Deutsch, 352 Seiten

ISBN: 978-3-641-28564-7
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Das erste Sex-Buch, das man offen in der U-Bahn lesen kann: stilvoll, selbstbewusst und mit hohem Niveau!
Yvonne steht auf Frauen, Nicole auf Männer. Beide lieben Sex. Und sie führen in ihrem preisgekrönten Podcast »Ladylike« intime und zugleich niveauvolle Gespräche zu allen Facetten ihres Lieblingsthemas – von Frauen, mit Frauen und für Frauen. Jetzt erscheint das Buch zum Podcast, in dem die besten Hörer*innen-Fragen beantwortet werden: Was können Frauen von Schwulenpornos lernen? Darf man beim Sex auch heulen? Was tun, wenn frau einfach zu feucht ist? Ohne Tabus, aber auf hohem Niveau unterhalten und informieren Yvonne und Nicole über Themen, die man lieber nicht im Freundeskreis diskutieren möchte – oder vielleicht doch? Lassen Sie sich von zwei echten Ladys zu mehr Spaß am Sex verführen.
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1. Kapitel

Sex Sex (lat. Sexus, »Geschlecht«). Über was reden wir? Im Wörterbuch steht dazu ziemlich nüchtern: Sex ist die Ausübung von Sexualität. In den Mails aus unserer Community steht das, was Sex wirklich bedeutet. Was uns antreibt und abstößt, was uns gierig und geil macht und was uns peinlich berührt. Wir lassen daher unsere Community zu Wort kommen mit all ihren Erfahrungen und unglaublich ehrlichen Schilderungen: Corinna (51) aus Brandenburg/Havel: Mein Mann schläft nicht mehr mit mir. Ich gebe mir die Schuld dafür. Eine Zeit lang war ich lustlos. Er hat dann regelrecht gebettelt und wurde von mir immer wieder abgewiesen. Jetzt fragt er nie mehr und berührt mich auch nicht mehr. Darunter leide ich. Adeline (22) aus Berlin: Leute, ich bin so krass verliebt. Und zwar in meine beste Freundin. Also ehemals beste Freundin – jetzt feste Freundin! Letzte Woche hatte ich den Mut, es ihr zu gestehen, und es ist fantastisch. Wir sind seitdem gar nicht mehr aus der Kiste gekommen! Danke fürs Mutmachen. Jens (48) aus Remagen: Meine Frau und ich sind glücklich. Wir haben regelmäßig (einmal die Woche) Sex. Ich liebe sie. Wir kennen uns seit 22 Jahren, aber sie kann nur kommen, wenn ich sie mit der Hand befriedige. Ist das normal? Jolanda (32) aus Wismar: Mein Mann und ich träumen von einem Dreier mit einer anderen Frau. Bisher hält uns Folgendes davon ab: Mein Mann hat eine körperliche Behinderung (die ich jetzt mal nicht genauer benenne – Wismar ist klein!), und wir fragen uns, ob man so was in einem Vorgespräch thematisieren muss, damit die Frau nicht überrumpelt ist?! Manuela (37) aus Wetzlar: Ich wurde sehr streng erzogen und habe mich in meiner Jugend nicht getraut, mich untenrum selbst zu berühren. Erst mein jetziger Ehemann hat mich dazu ermutigt. Heute befriedige ich mich regelmäßig selbst, vor allem, wenn ich auf der Arbeit viel Stress habe. Mein Mann findet das nicht nur gut, sondern auch sehr sexy, wenn ich ihm davon berichte. Wenn wir miteinander schlafen, fragt er mich danach, und ich erzähle ihm dann ganz genau, wie ich es getan habe. Osman (37) aus Berlin: Ladys, ich lebe in Berlin und bin Arzt. Das Krankenhaus sage ich mal lieber nicht, aber weil ihr neulich darüber spracht, was Menschen alles für ihre sexuelle Befriedigung ge- und missbrauchen, hier eine kurze Zusammenfassung meiner letzten Wochenenddienste: zweimal Plastikflasche, einmal Liebeskugeln, einmal der Klassiker Zucchini und – Premiere – eine kleine lackierte Buddha-Figur aus Holz. All das habe ich im weitesten Sinne aus dem Darm von Patienten entfernt. Sie hatten es sich jeweils über den After zur sexuellen Stimulation eingeführt und dann die Kontrolle darüber verloren. Ein Kollege von mir hat neulich eine kleine zylindrische Metalldose für Espresso zurückgeholt. Fast alle Ärzte kennen das aus ihren Diensten. Es gibt nichts, was Menschen sich nicht einführen. Eigentlich müsste man die Röntgenbilder sammeln und ein Buch damit rausgeben. Manchmal weiß man gar nicht, ob man entsetzt sein soll oder sich totlachen. Natürlich bleiben wir immer ernst, denn die Patienten kommen ja auch erst, wenn sie zu Hause schon alles versucht haben, um diese Dinge alleine wieder herauszubekommen. Sie schämen sich und fühlen sich schlecht, da muss man sie nicht noch auslachen. Trotzdem fragen wir uns immer wieder: Wieso eigentlich? Was ist an einem Maiskolben, einer Flasche, einem Kerzenständer besser als an einem stinknormalen Sextoy? Yvonne: Okay, okay, sortieren wir das Thema Sex. Diese Frage will tatsächlich beantwortet werden, aber fangen wir mal ganz vorne an. Die meisten Menschen haben Sex. Einige sehr viel, andere sehr wenig. Manche mit ständig wechselnden Partnern, andere mit einem einzigen Menschen ihr ganzes Leben lang, und wieder andere tun es ausschließlich mit sich selbst. Aber es gibt auch Ausnahmen. Einige wenige Menschen sind aus medizinischen Gründen ohne Trieb, andere zählen zu der etwas größeren Gruppe der sogenannten Asexuellen, die kein Verlangen nach Sex spüren, aber trotzdem manchmal welchen haben. Nicole: Zum Beispiel, um Kinder zu bekommen, oder aber, weil sie einem bestimmten gesellschaftlichen Druck nachgeben. Im April 2021 fand der erste internationale »Aktionstag der Asexualität« statt, der für Aufmerksamkeit rund um dieses Thema sorgen sollte. Vielleicht gibt es ja bald Wissenschaftler, die sich dahinterklemmen und Genaueres herausfinden. Yvonne: Ich finde das immer schwer vorstellbar, dass man so gar keine Lust verspürt! Nie geil wird, nicht, wenn man verliebt ist, nicht, wenn man einen Porno schaut, nicht, wenn einer oder eine nackt neben dir liegt. Nicole: Ich bin verheiratet, ich kann mir das total gut vorstellen! ASEXUALITÄT Exakte Zahlen darüber, wie viele Menschen keinen natürlichen Trieb haben, existieren noch nicht. Die Wissenschaft steht hier noch am Anfang ihrer Forschungen. Aber klar ist auch, diese Menschen befinden sich oft in ihrem Leben in der Situation, sich dafür verteidigen zu müssen, dass sie keinen Sex wollen. Denn der Geschlechtstrieb wird in unserer Gesellschaft stets als natürlich vorhanden vorausgesetzt. Keinen Sex zu haben, wird ebenso tabuisiert, wie ausgefallenen oder nicht der Norm entsprechenden Sex zu haben. Sandra (46) aus Stuttgart: Könntet ihr bitte auch mal darüber reden, dass nicht jeder Mensch Sex will? Ich zum Beispiel will keinen Sex. Das wollte ich noch nie. Trotzdem habe ich es immer wieder versucht. Ich hatte den ersten Sex mit 15 Jahren mit einem Klassenkameraden. Ich war verliebt in ihn, aber ich war nicht »scharf« auf ihn. Beim Sex habe ich überhaupt nichts gespürt, und ich erinnere mich daran, dass es mir irgendwie merkwürdig vorkam, dass er dieses Erlebnis so unglaublich fand. Ich habe damals so getan, als hätte ich es auch ganz toll gefunden, und habe mir selbst gesagt: »Das war nur, weil du noch jung bist – das wird besser.« Wurde es aber nicht. Ich habe seitdem mit neun Männern geschlafen und es einmal im Studium sogar mit einer Frau versucht, weil ich gehofft hatte, dann endlich würde der Funke überspringen. Das ist aber nicht passiert. Ich habe noch nie mit jemandem darüber gesprochen, weil ich immer das Gefühl hatte, das ist ein echt schlimmer Makel. Alle um mich herum haben Sex. Am Anfang (also etwa in den Jahren zwischen 15 und 20) haben sich meine Gedanken auch nur darum gedreht: Warum fühle ich nichts? Warum finde ich Sex nicht so geil wie alle anderen? Ist das mein Fehler, mache ich etwas verkehrt? Im Laufe meines Erwachsenenlebens hat sich aber ein anderes Problem aufgetan: Männer fordern in Zeiten der Emanzipation weibliche Befriedigung ein. Sie wollen, dass du Spaß im Bett hast und natürlich einen Orgasmus. Wisst ihr, nur weil ich keinen Spaß am Sex habe, kann ich mich trotzdem verlieben, und zwar heftig. Mit allem Drum und Dran. Verliebte Menschen haben Sex. Jeder Mann glaubt zwangsläufig, dass du ihn eigentlich gar nicht willst, wenn du nicht mit ihm schläfst, oder wenn du immer ganz trocken bist, wenn du es tust und dann keinen Orgasmus hast. Männer leiden darunter, mit so einer Frau zusammen zu sein, und du kannst ihnen so viel Liebe geben, wie du willst – wenn du keinen Orgasmus hast oder kein Interesse an Sex, fühlen sie sich nicht bestätigt. Ich möchte deshalb keine Beziehung mehr. Das alles, diese Erklärungen, Versteckspiele, Diskussionen, das macht mich fertig und traurig, und ich denke manchmal, dass ich vereinsame. Niemand weiß, wie es um mich steht, ich belüge alle Menschen in meiner Umgebung. Wenn Kollegen schon mal Bemerkungen machen in die Richtung, dass sie am Wochenende ihren Mann verführen oder so, dann lache ich mit und tue so, als wüsste ich ganz genau, worüber sie reden. Aber ich weiß es nicht. Ich erfinde Dates mit Männern, damit ich nicht allzu »komisch« wirke, und tue so, als wäre da was gelaufen. Tue so, als wäre ich ein normaler Single, der einfach nicht den Richtigen findet. In Wahrheit ist es so, wenn ich mal einen Mann kennenlerne, den ich mag, stehe ich vor der Wahl: Stoße ich ihn vor den Kopf und sage, dass ich keinen Sex will, oder lüge ich ihn an, nutze Gleitcreme und tue so, als hätte ich einen Orgasmus und meinen Spaß gehabt? In keinem der beiden Fälle hätte ich eine realistische Chance auf eine vernünftige Beziehung! Bitte macht das auch Mal zum Thema. So etwas ist sehr belastend! Yvonne: Absolut! Leider ist es ja so, dass der Sexualtrieb eigentlich immer als vorhanden vorausgesetzt wird. Deshalb wirkt es auf die allermeisten tatsächlich merkwürdig, wenn Menschen ihn nicht haben. Gar keine Lust zu haben, ist weiterhin ein Tabu. Nicole: Und es ist auch wichtig zu wissen, dass es da in unserer Gesellschaft eine noch nicht erforschte Menge an Menschen gibt, denen es so geht wie Sandra. Lustige sexuelle Anspielungen über bevorstehenden Wochenendsex im Kollegenkreis können für solche Menschen natürlich total verletzend sein. Asexualität ist ein Begriff, der nur schwammig definiert ist, und es gibt Menschen in unserer Community, die sich zwar so fühlen, diese Kategorisierung aber ablehnen. Es handelt sich bei der Asexualität um ein Spektrum, eine Ausdrucksform der Sexualität, nicht um eine Störung oder Krankheit, daher gibt es auch keine Therapien. Wichtig für Betroffene ist aber Folgendes: Sucht euch Gleichgesinnte. Es gibt auch in Deutschland einige Vereine, die Kontakte und Hilfe anbieten. Nicht jeder, der keinen ausgeprägten Trieb hat, braucht oder möchte Hilfe....


Wagner, Nicole
Nicole von Wagner, Jahrgang 1974, ist Hörfunkmoderatorin, Podcast- und Radiocoach. Für ihre Arbeit wurde sie mit dem Deutschen Radiopreis der Grimme-Jury ausgezeichnet. »Offenheit ist in unserer Gesellschaft unterrepräsentiert und das, obwohl viele sie sich mehr denn je wünschen«, lautete ihre persönliche Bilanz nach zwanzig Jahren Radio und unzähligen Gesprächen on Air und »off the record«. Gemeinsam mit ihrer Radiokollegin und Freundin Yvonne Fricke startete sie den Podcast »Ladylike«, um vor allem offen über Frauenthemen zu reden. Heute sprechen die beiden über alle gesellschaftlichen, persönlichen und oft auch bislang tabuisierten Fragen mit ihrer immer größer werdenden Community. Nicole von Wagner lebt mit ihrem Mann und den zwei gemeinsamen Töchtern in Berlin.

Fricke, Yvonne
Yvonne Fricke, Jahrgang 1979, ist in der Hansestadt Greifswald geboren, hat dort studiert und ihre Leidenschaft für packenden Journalismus entdeckt. Mittlerweile leitet sie einen Berliner Radiosender, hat mit ihrer Freundin und Kollegin Nicole von Wagner neben dem Podcast »Ladylike« auch eine eigene Firma gegründet und wurde mehrfach mit dem deutschen Radiopreis der Grimme Jury ausgezeichnet. Yvonne Fricke lebt mit ihrer Lebenspartnerin in Berlin und kann heute noch auf jeder Party in den Spagat springen.

Wagner, Nicole von
Nicole von Wagner, Jahrgang 1974, ist Hörfunkmoderatorin, Podcast- und Radiocoach. Für ihre Arbeit wurde sie mit dem Deutschen Radiopreis der Grimme-Jury ausgezeichnet. »Offenheit ist in unserer Gesellschaft unterrepräsentiert und das, obwohl viele sie sich mehr denn je wünschen«, lautete ihre persönliche Bilanz nach zwanzig Jahren Radio und unzähligen Gesprächen on Air und »off the record«. Gemeinsam mit ihrer Radiokollegin und Freundin Yvonne Fricke startete sie den Podcast »Ladylike«, um vor allem offen über Frauenthemen zu reden. Heute sprechen die beiden über alle gesellschaftlichen, persönlichen und oft auch bislang tabuisierten Fragen mit ihrer immer größer werdenden Community. Nicole von Wagner lebt mit ihrem Mann und den zwei gemeinsamen Töchtern in Berlin.


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