Buch, Deutsch, 48 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 220 mm
Reihe: Staatsexamensarbeit
Buch, Deutsch, 48 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 220 mm
Reihe: Staatsexamensarbeit
ISBN: 226-362014041-1
Verlag: Diplomica Verlag
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Textprobe:
Kapitel 3, Der Museumsbesuch in Bottrop:
3.1, Die Planungs- und Vorbereitungsphase:
3.1.1, Die Auswahl des Museums:
Der Lehrer muss zunächst ein geeignetes Museum ausfindig machen. Zur Hilfe kommen kann ihm dabei möglicherweise das Internet mit speziellen Museumssuchmaschinen. In dem in dieser Arbeit beschriebenen Museumsbesuch verdankt der Lehramtsanwärter einem Kollegen den Hinweis auf das Museum ‘Quadrat’ in Bottrop. Dem Hinweis folgte eine erste Vorexkursion, um zu prüfen, ob und inwiefern das Museum das innerschulische Lernen unterstützen kann.
Bei einer solchen Vorexkursion kann sich der Lehrer nicht auf seine Intuition verlassen. Er benötigt ein handfestes Instrumentarium, mit dem er die in Frage kommenden Museen einer kritischen Prüfung unterziehen kann. Da kommt ihm zunächst einmal die in der Literatur zu findende Museumstypologie zur Hilfe. Ebenso kontrovers wie das Verhältnis von Schule und Museum im Allgemein wurde nämlich in der Vergangenheit das Verhältnis von Geschichtsunterricht und verschiedenen Museumstypen diskutiert. Unterschieden werden i. d. R. das Historische Museum, das Kunst- und Kulturmuseum bzw. das Kunst- und Kulturhistorisches Museum, das Naturkundliche bzw. das Naturhistorische Museum, das Technikmuseum, das Orts- und Heimatmuseum wie das Regional- und Landesmuseum, das Völkerkundemuseum und das Freilichtmuseum. Das Historische Museum ist in Deutschland, wie Rohlfes betont, selten, aber es ist auch schwer zu bestimmen, was darunter zu verstehen ist. Die Bezeichnung ‘Kunst- und Kulturmuseum’ bzw. ‘Kunst- und Kulturhistorisches Museum’ scheint von den Geschichtsdidaktikern in unterschiedlichen Bedeutungen verwendet zu werden. Hoffmann versteht unter dem Kulturhistorischen Museum den Museumstyp, der nicht zwischen Realien und Kunstgegenständen unterscheidet und beides ausstellt; hier wird der Begriff in Abgrenzung vom Naturgeschichtlichen Museum verwendet. Rohlfes’ Ausführungen lassen erkennen, dass er unter dem Ausdruck v. a. Museen versteht, die Kunstwerke ausstellen. Denn besuche der Geschichtslehrer ein solches Museum, werde das Verhältnis von Geschichtsunterricht und Kunst-, Kultur- und Geistesgeschichte berührt. Laut Rohlfes ist deren Stellenwert zu einem Randthema im Geschichtsunterricht herabgesunken, Kunstwerke hätten nur noch illustrative Funktion und keine heuristische mehr, lediglich die Bedingungen ihrer Produktion und Rezeption interessierten. Der Museumstyp des Naturkundlichen bzw. Naturhistorischen Museums stellt das Pendant zu dem Museumstyp ‘Kunst- und Kulturmuseum’ bzw. ‘Kunst- und Kulturhistorisches Museum’ dar. Der Unterscheidung entspricht die Unterscheidung von gegenständlichen Quellen in Naturprodukte und Artefakte. Die fürstlichen Sammlungen, die sog. ‘Kunst- und Wunderkammern’, enthielten noch beides. Seit dem 18. Jahrhundert trennte man dann zunehmend die beiden Gattungen in unterschiedlichen Museumstypen.
Das Museum ‘Quadrat’ in Bottrop vereint drei völlig unterschiedliche Museumstypen unter einem Dach. Zum einen beherbergt es eine Dauerausstellung mit Werken von Josef Albers. Des Weiteren sind hier Wechselausstellungen, vornehmlich mit Werken konstruktivistischer Künstler, untergebracht. Das dritte Museum trägt die Bezeichnung ‘Museum für Ur- und Ortsgeschichte’. Das Museum besteht aus einem 1976 errichteten, sich aus drei Quadraten zusammensetzenden Gebäude, einem weiteren, 1983 errichteten Gebäude und schließlich einem Altbau, der ehemaligen Oberbürgermeistervilla. Die Albers-Ausstellung ist in dem neuesten der Gebäude untergebracht, die Wechselausstellung in einem der drei Quadrate. Das ‘Museum für Ur- und Ortsgeschichte’ ist in einem der Quadrate untergebracht sowie auf einer Etage der alten Villa. Die beiden externen Gebäude, also der Bau von 1983 und die alte Villa, sind über Glasbrücken mit dem Hauptgebäude verbunden. Die Bezeichnung ‘Museum für Ur- und Ortsgeschichte’ verschweigt, dass es sich auch hierbei um die Zusammenführung denkbar u