Heinemann | Andreas-Hammerschmidt-Werkausgabe Band 9.2: Musicalische Gespräche über die Evangelia, Teil 2 (1656) | Buch | 978-3-95755-650-9 | sack.de

Buch, Deutsch, 380 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 297 mm, Gewicht: 1333 g

Heinemann

Andreas-Hammerschmidt-Werkausgabe Band 9.2: Musicalische Gespräche über die Evangelia, Teil 2 (1656)

(HaWV 551–579)

Buch, Deutsch, 380 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 297 mm, Gewicht: 1333 g

ISBN: 978-3-95755-650-9
Verlag: Reinhold, E


Andreas Hammerschmidt (1611–1675), jahrzehntelang als Organist an St. Johannis in Zittau tätig, gehört zu den produktivsten und populärsten Komponisten des 17. Jahrhunderts.
Seine Werke – geistliche Chor- und Ensemblemusik, aber auch Kammermusik, Lieder und Tänze – erschienen oft in mehreren Auflagen, denen renommierte Zeitgenossen – darunter der Dresdner Hofkapellmeister Heinrich Schütz und der Hamburger Dichter Johann Rist – rühmende Worte voranstellten.
Vornehmlich aufgrund der Fülle – nachzuweisen sind mehr als 700 Kompositionen – ist Hammerschmidts OEuvre erst ansatzweise erschlossen. Mit einer Edition, die von Prof. Michael Heinemann und Konstanze Kremtz, beide tätig an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden, und Sven Rössel, dem aus Zittau stammenden Direktor der Kreismusikschule Dreiländereck, betreut wird, soll nun erstmals eine Gesamtschau dieses Werks geboten werden.

Die Frage, inwieweit sich Kirchenmusik vom Musiktheater abgrenzen müsse, hatte zu Zeiten Andreas Hammerschmidts keineswegs schon jene Virulenz, die sie ein halbes Jahrhundert später gewann, als man von Seiten orthodoxer Theologie eine klare Distanzierung forderte. Hammerschmidt umging die Problematik indes von vornherein, indem er auf Modernismen verzichtete, die geeignet gewesen wären, die Kritik von konservativen Musiktheoretikern oder strengen Liturgikern auf sich zu ziehen. Doch ist die Lösung, die er in den beiden Bänden seiner „Musicalischen Gespräche über die Evangelia“ (1655/56) vorlegte, in anderer Hinsicht zukunftsweisend: Musik für den Gottesdienst, so sein Konzept, konnte musikdramatische Erfahrungen integrieren, wenn sie Situationen reproduzierte, in denen Handlungen durch biblische Texte, Psalmverse oder Choralzeilen kommentiert werden. Auf diese Weise entstehen kleine Szenen, die im Dialog zweier Protagonisten oder Gruppen eine kurze Geschichte exponieren, welche dann summarisch reflektiert wird. Partien rezitativischen und/oder ariosen Charakters ergänzen chorisch gefasste Passagen, deren Wiederholung genutzt wird, musikalische Form zu konstituieren. Die Folge der einzelnen Abschnitte ist nun nichts weniger als zufällig oder gar unverbindlich, sondern erhält eine Ordnung, die ebenso ingeniös gerät wie die Zusammenstellung der Texte.
Die Ergänzung von Texten, mit denen ein Sonntags-Evangelium kommentiert wurde, in einer Komposition, deren Abschnitte durch Besetzung und Satztechnik, Metrum und gegebenenfalls auch Tonart unterschieden waren, kann als Ausgangspunkt einer Librettistik verstanden werden, die zur barocken Kirchenkantate führte; die spätere Gliederung in deutlich geschiedene Einzelsätze zeichnet sich in der Vielteiligkeit von Hammerschmidts Gesprächen bereits ab. Deren Knappheit – die einzelnen Stücke dauern selten mehr als wenige Minuten – gereicht ihrer Verwendung in der Liturgie ebenso zum Vorteil wie die Konzentration auf eine zentrale Stelle der Perikope: Gründe genug, die den Erfolg der „Musicalischen Gespräche“ erklären, zumal Hammerschmidt mit den beiden in rascher Folge herausgebrachten Bänden einen vollständigen Jahrgang solcher Musiken vorlegte. Für jeden Sonn- und Festtag des Kirchenjahres war hier eine Komposition geboten, die sich für den Hauptgottesdienst eignete, aber durch die Kombination mit benachbarten Stücken auch die Gestaltung von paraliturgischen Feiern und (privaten) Frömmigkeitsübungen ermöglichte.

Im Rahmen der Andreas-Hammerschmidt-Werkausgabe erscheinen die beiden Bände der „Musicalischen Gespräche über die Evangelia“ gleichfalls in zwei Bänden (Teilbände 9.1 und 9.2), die einzeln erhältlich sind. In Band 2 tritt dabei das Kuriosum auf, dass zwei Stücke jeweils als Vertonung für zwei verschiedene Sonntage des Kirchenjahres dienen, nämlich „Herr woher nehmen wir Brod“ und „Meister was muss ich thun“.
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Weitere Infos & Material


Inhalt:

Vorwort zur Gesamtausgabe

Einführung

Noten
Musicalische Gespräche über die Evangelia, Teil 2 (1656) (HaWV 551–579)
1 Heilig ist der Herr
2 Vater Abraham
3 Kommet denn es ist alles
4 Freuet euch mit mir
5 Seyd barmhertzig
6 Gelobet sey der Herr der Gott Israel
7 Meine Seele erhebet den Herren
8 Simon fahre auff
9 Wer mit seinem Bruder zu¨rnet
10 Herr woher nehmen wir Brod
11 Seht euch für vor den falschen Propheten
12 Wie hör ich das von dir
13 Mein Haus ist ein Bethauß
14 Ich dancke dir
15 O mein Jesu du hast alles wohl gemacht
16 Meister was muss ich thun
17 Jesu lieber Meister
18 Vgl. Nr. 10
19 Jüngling ich sage dir
20 Wer sich selbst erhöhet
21 Vgl. Nr. 16
22 Wende dich Herr
23 Viel sind beruffen
24 Herr komm hinab
25 Du Schalksknecht
26 Es erhub sich ein Streit
27 O Jesu wir wissen
28 Ich bin die Aufferstehung
29 Es wird eine grosse Trübsal seyn
30 Kommt her ihr Gesegneten
31 Darumb wachet

Kritischer Bericht


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