Heitz | Vom Feind zum Freund | Buch | 978-3-931992-51-4 | sack.de

Buch, Deutsch, 68 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 210 mm, Gewicht: 125 g

Heitz

Vom Feind zum Freund

Die Zeit der französischen Besatzung

Buch, Deutsch, 68 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 210 mm, Gewicht: 125 g

ISBN: 978-3-931992-51-4
Verlag: Sozietät zur Förderung der wissenschaftlichen Sozialpädagogik


Der Zweite Weltkrieg endete in Europa 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Deutschland war befreit von sei-nem selbstverschuldeten Verbrecherstaat, befand sich aber auch plötzlich unter fremder Besatzung. Im Dreisamtal bei Freiburg im Breisgau hatten, wie in ganz Südbaden, französische Truppen das Sagen. Kirchzarten im Zentrum des Dreisamtals beherbergte eine französische Einheit, die das politische und gesellschaftliche Leben kontrollierte, neue Vorschriften erließ, ihre Macht als Sieger demonstrierte, den Nationalsozialismus bekämpfte und den Aufbau einer funktionierenden Demokratie in Angriff nahm.
Erbitterte Feinde wohnten nun im selben Ort, lernten miteinander auszu-kommen und sich allmählich auszusöhnen, bis sich sogar Freundschaften bildeten. 12 Jahre blieben französische Soldaten in Kirchzarten stationiert.
Schüler¬innen und Schüler des Kollegs St. Sebastian in Stegen haben sich in der Geschichts-AG unter der Leitung von Claudius Heitz auf Spurensuche über diese bewegte Zeit begeben. Ihre Forschungsarbeit wurde mit dem „Landespreis für Heimatforschung Baden-Württemberg 2022“ ausge-zeichnet.
Unser Buch versteht sich als Beitrag zur Regionalgeschichte. Es soll in Erinnerung rufen, wie dankbar wir sein können, in einem freien demokra-tischen Land leben zu dürfen, und wie wenig selbstverständlich das heute freundschaftliche Verhältnis der beiden Völker ist, die sich über so viele Jahrhunderte hinweg als vermeintliche „Erbfeinde“ bekriegt haben.
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Zielgruppe


Schülerinnen und Schüler, die Heimatforschung betreiben, die sich mit der Zeit nach 1945 befassen; Erwachsene, die sich für die Zeitgeschichte interessieren; Lehrkräfte, die Zeitgeschichte mit Schülern bearbeiten

Weitere Infos & Material


Einleitung Claudius Heitz
„Es ist jetzt so schön, dass man [über die Rheingrenze] rüber und nüber kann ohne irgendwelche Hetze oder Runtertuerei“. Die Be-geisterung unseres Zeitzeugen Heinz Klingele (geb. 1931) über das freundschaftliche Verhältnis zwischen Franzosen und Deutschen, wie es inzwischen besteht, war echt und überzeugend, besonders des-halb, weil er selbst ganz andere Zeiten des Hasses und der Feind-schaft zwischen den Nachbarvölkern erlebt hatte. „Wir Buben lehn-ten die Franzosen natürlich ab, das ist ja klar“, beschrieb er die Stimmung in Kirchzarten kurz vor dem Kriegsende im April 1945. Wie kam es zu diesem Wandel der Einstellungen und des Verhältnisses zwischen den beiden Völkern?
Mit dem Einmarsch französischer Einheiten, aus der Perspektive der Einwohner Feinde im totalen Krieg, stand das Dreisamtal plötzlich unter französischer Besatzung. In Kirchzarten blieb eine französische Einheit dauerhaft stationiert bis in den Mai 1957. Diese zwölf Jahre sind Gegenstand des vorliegenden Beitrags, mit ihnen hat sich die Geschichts-AG des Kollegs St. Sebastian in Stegen bei Freiburg im Schuljahr 2021/22 intensiv beschäftigt. Wie erging es den Dreisam-tälern? Wie verhielten sich die Besatzer? Wie lief die Entnazifizierung ab? Und wie kann das Verhältnis zwischen Besatzungsmacht und einheimischer Bevölkerung charakterisiert werden, das sich in den damaligen Ereignissen spiegelt? Die enorme Fülle von Quellen aus dieser Zeit zwang uns, uns schwerpunktmäßig auf einen Ort im Drei-samtal zu fokussieren: die damalige Gemeinde Kirchzarten (1939: 1952 Einwohner, 1950: 2445 Einwohner).
Zur Beantwortung dieser Fragen recherchierten wir im Gemeindear-chiv Kirchzarten und im Staatsarchiv Freiburg. Auch gedruckte Quel-len zogen wir zu Rate, worunter die Erinnerungen eines Kirchzarteners (Hugo Steinhart) und die Berichte der Dreisamtäler Pfarrer be-sonders wertvoll waren. Wir befragten mehrere Zeitzeugen, darunter vor allem Hans Goldschmidt (geb. 1932), Andreas und Ursula Mayer (geb. 1935 bzw. 1938), Heinz Klingele (geb. 1930) und Maria Schatt-ling (geb. 1938). Sehr bemühten wir uns um Quellen auf französi-scher Seite. Oskar Zipfel ermöglichte uns einen Mailkontakt zur Witwe eines Besatzungssoldaten, der in den 1950er Jahren in Kirchzarten stationiert war. Die Tochter eines französischen Berufsoffiziers, der für einige Monate in Kirchzarten auf Manöver war, berichtete uns von einem interessanten Foto, das in Kirchzarten aufgenommen wurde.
Die Ergebnisse unserer Forschungen haben wir hier zusammengefasst.


Heitz, Claudius
Dr. Claudius Heitz, Jahrgang 1971, geboren in Freiburg i. Br., Abitur 1991 am Kolleg St. Sebastian, Studium der Fächer Geschichte und Theologie an der Universität Freiburg, Promotion im Fach Kirchengeschichte (Theologische Fakultät Freiburg).
Oberstudienrat am Kolleg St. Sebastian, Stegen (Geschichte, kath. Religion, Geschichts-AG), Lehrbeauftragter am Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Freiburg (Abteilung Gymnasium).
Regionalgeschichtliche Vorträge und Veröffentlichungen.


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