Buch, Deutsch, 416 Seiten
Buch, Deutsch, 416 Seiten
ISBN: 978-3-86265-541-0
Verlag: Schwarzkopf + Schwarzkopf
Wir können uns aber auch schlaumachen. Mithilfe von Krankenhausbewertungen oder dadurch, dass wir die Qualitätsberichte der Krankenhäuser lesen. Die sind schließlich vom Gesetzgeber vorgeschrieben, nur sind sie leider völlig unverständlich für den Laien. Wir können auch unseren Hausarzt fragen, der wird schon wissen, in welches Krankenhaus wir gehen sollten.
Und dann gibt es ja noch uns selbst. Sind wir nicht aufgeklärt? Über Krankheiten machen wir uns im Netz schlau. Dann kennen wir bereits die Richtung, die grobe zumindest. Wir haben schon so viele Dinge in unserem Leben gemeistert, da wird uns das bisschen Krankenhausaufenthalt nicht aus der Bahn werfen. Denkste!
HPS, 33 Jahre, IT-Spezialist, bekommt unklare Bauchschmerzen. Er muss für eine Untersuchung ins Krankenhaus. Überraschenderweise findet sich ein Polyp im Dickdarm, er soll operiert werden. Aber wo? Nach langer Recherche entscheidet sich HPS für die Uniklinik, seine Freundin sieht das ebenso.
HPS mausert sich zum Experten, der sich auch mit Krankenhausinfektionen bestens auskennt. Durch den Vater eines Schulfreundes, einen Chefarzt der Chirurgie, erfährt er, was den Patienten von heute droht: Nicht die zielführendste Behandlung, sondern die, die dem Krankenhaus am meisten Geld einbringt, wird umgesetzt. Dann erfährt HPS auch noch, mit welch perfiden Methoden die Krankenhausbetreiber Druck auf die Chefärzte ausüben.
Schließlich hat er sich so viel Fachwissen angeeignet, dass ihn eine Vereinigung von Praxisärzten einlädt, über seinen ausgeklügelten Plan von der Krankenhauslandschaft der Zukunft zu referieren. Gibt es doch noch Hoffnung für das deutsche Krankenhaussystem?
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
»Erst seit meiner Diagnose ›Darmpolyp‹ interessiere ich mich für Krankenhäuser, aus Selbstschutz.«
»Selbstschutz klingt gut!«
»Ich kann es ja nicht so machen wie Sie mit dem Wein. Mich mehrmals operieren zu lassen, um zu erfahren, wo die Qualität am besten ist.«
Jeromes Vater lachte. »Mehrmals operieren lassen kann gefährlich sein. Vor allem dann, wenn es mehrmals hintereinander in derselben Klinik passiert.«
»Sie haben Humor.«
»Ja, habe ich, Galgenhumor. Ohne das geht es nicht. Ich habe Sie verstanden. Nach Jahren habe ich erst meinen bevorzugten Frankenwein gefunden. Nach vielem Probieren. Das kann ein Patient nicht. Der muss sich schnell entscheiden. Der kann auch nicht ausprobieren. Die erste Entscheidung muss die richtige sein. Ich wundere mich manchmal, mit welchem Urvertrauen Patienten in Krankenhäuser gehen. Manchmal schüttelt es mich. Mit der Einstellung würden diese Leute nie ein gebrauchtes Auto kaufen …«
Prof. Dr. Ulrich Hildebrandt