Gerard Manley Hopkins geboren 1844 in Stratfort/Essex, gewann schon während seiner Schulzeit den Dichterpreis im Londoner Internat Highgate School. Er studierte am Balliol College in Oxford klassische Philologie. 1866 konvertierte er, angeregt durch John Henry Newman und das Oxford Movement, zum Katholizismus und trat zwei Jahre später (nach reiflicher Überlegung, ob er sich dem Benediktinerorden oder der Gesellschaft Jesu anschließen solle) mit 24 Jahren dem Jesuitenorden bei - Schritte, auf die seine Familie mit Befremden reagierte. Zuvor hatte er seine Gedichte verbrannt und dies in seinem Tagebuch lakonisch als die „Tötung der Unschuldigen" - gemeint ist: „der unschuldigen Kinder"- vermerkt.
Hopkins verbrachte sein Noviziat in Manresa House, Roehampton.
Ab 1870 absolvierte er zuerst ein dreijähriges Studium der Philosophie, danach der Theologie. Nach siebenjährigem Schweigen begann er on Neuem zu schreiben, als sein Oberer ihn bat, für die Zeitschrift des Ordens ein Gedicht über einen Schiffsuntergang zu verfassen, bei dem auch fünf Nonnen des Franziskanerordens ertrunken waren. Das Gedicht „The Wreck of the Deutschland" wurde nicht gedruckt, wie insgesamt keines seiner Gedichte zu seinen Lebzeiten erschien. 1877 wurde er zum Priester geweiht, 1882 Lehrer am Mount St. Mary's College, Sheffield, und am Stoneyhurst College, Lancashire. Später lehrte er als Professor für klassische Philologie am University College, Dublin, wo er 1889 vermutlich an Typhus starb. Er ist auf dem Friedhof Glasnevin in Dublin begraben.
Erst 1918 gab sein langjähriger Freund, der Arzt und Dichter Robert Bridges, einen Sammelband von Hopkins' Gedichten heraus. Damit begann eine intensive Rezeption seines Werkes, zu dem auch Tagebücher, Briefe und theologische Sehnten, etwa Predigten und Aufzeichnungen zu Exerzitien, gehören.
Zentrale Themen von Hopkins' Dichtung sind Natur und Religion, Gott und Mensch. Seine lautlich virtuos ausgefeilten und in ihrer Bedeutung schillernden Texte feiern ekstatisch die Schönheit der Schöpfung und die Kraft der Sprache gleichermaßen. Seine Gedichte fesseln bis heute durch originelle Wortschöpfungen, durch die Anschaulichkeit ihrer Sprachbilder und die mitreißende Energie ihres emotionalen Gestus'.