Joetze | Vergleich der Jugendkultur HipHop in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR | Buch | 978-3-95684-149-1 | sack.de

Buch, Deutsch, 68 Seiten, Paperback, Format (B × H): 155 mm x 220 mm, Gewicht: 123 g

Reihe: Staatsexamensarbeit

Joetze

Vergleich der Jugendkultur HipHop in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR

Buch, Deutsch, 68 Seiten, Paperback, Format (B × H): 155 mm x 220 mm, Gewicht: 123 g

Reihe: Staatsexamensarbeit

ISBN: 978-3-95684-149-1
Verlag: Bachelor + Master Publishing


HipHop entwickelte sich innerhalb der letzten 40 Jahre zur weltweit größten Jugendkultur aller Zeiten und spielt in der heutigen Lebenswelt von Jugendlichen eine bedeutende Rolle.
HipHop entstand in Ghettos der New Yorker Bronx und erhielt Anfang der 1980er Jahre Einzug in das damals geteilte Deutschland - sowohl in die Bundesrepublik Deutschland als auch in die Deutsche Demokratische Republik.
Während des in den 1980er Jahren andauernden Kalten Krieges war die Bundesrepublik Deutschland von einer deutlichen Bindung an den Westen, einer Antihaltung gegenüber dem Kommunismus und einer pluralistischen Öffentlichkeit geprägt. Auf Seiten der DDR hingegen durchzogen staatliche Kontrollmaßnahmen sowie ein ausgeprägtes Misstrauen gegenüber Einflüssen aus der westlichen Welt alle Lebensbereiche der Bürger. Vor diesem Hintergrund befasst sich die vorliegende Arbeit im Kern mit der Frage, inwieweit die amerikanische Jugendkultur HipHop in beiden Systemen unterschiedlich verbreitet, adaptiert und weiterentwickelt wurde und ob sich, trotz der verschiedenartigen Bedingungen, auch gemeinsame Entwicklungen vollziehen konnten.
Joetze Vergleich der Jugendkultur HipHop in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Textprobe:
Kapitel 4, HipHop in der Bundesrepublik Deutschland:
4.1, Verbreitung und Motivation:
Als der Song Rapper s Delight von der Sugarhill Gang im Jahre 1980 die deutschen Clubs und Discotheken erreichte, war dies zugleich die erste erkennbare Berührung mit der HipHop-Kultur in Deutschland. Infolgedessen begannen Künstler, die nicht aus dem HipHop-Umfeld stammten, wie z. B. Falco, Fehlfarben oder DAF, mit der Raptechnik zu experimentieren. Die Band GLS United, zu deren Mitgliedern u. a. der Moderator Thomas Gottschalk zählte, nahm bereits 1980 eine Coverversion des Musikstücks mit dem Titel Rapper s Deutsch auf (vgl. Verlan & Loh 2002, S. 60). Hierbei wurde HipHop jedoch noch nicht als neue kulturelle Lebensart gesehen. Es blieb bei einmaligen Veröffentlichungen, da sich [k]eine dieser Gruppen [...] dadurch einer neuen Musik- und Jugendkultur zugehörig [fühlte], die meisten werden nicht einmal gewusst haben, dass Rapmusik eine Ausdrucksform der HipHop-Kultur ist (ebd.).
Die Verbreitung von HipHop als Kultur beginnt Anfang der 1980er Jahre durch die Filme Wild Style (1982) und Beat Street (1984). Die Jugendlichen erhalten einen Eindruck von der Kultur als Ganzes und erfahren von den gesellschaftlichen Hintergründen, insbesondere von der sozialen und ökonomischen Marginalisierung der afroamerikanischen Jugendlichen (Elflein 1997, S. 286). Die in den Filmen präsentierten Tanzfiguren, -techniken und -stile werden vor allem von jungen Leuten aus Berlin, Hamburg oder Stuttgart, den späteren lokalen HipHop-Szenen, imitiert und in der Folgezeit immer weiterentwickelt (vgl. Klein & Friedrich 2003a, S. 114 f).
Die Informationen über die amerikanische Jugendkultur HipHop kamen vornehmlich durch Musikzeitschriften und Tonträger in die Bundesrepublik (vgl. Menrath 2001, S. 57 f), u. a. wurden sie durch die in Deutschland stationierten, amerikanischen GIs eingeführt. Die GIs waren es auch, die bereits sehr früh jamartige Parties organisierten (vgl. Verlan & Loh 2002, S. 101) und so ihren Teil dazu beitrugen, die HipHop-Kultur zu verbreiten.
Ein wichtiges Medium bei der Verbreitung von HipHop stellte die Jugendzeitschrift Bravo dar. Sie warb mit großem Aufwand und wurde zum maßgeblichen Veranstalter mehrerer Breakdanceturniere bis hin zur Weltmeisterschaft.
Diese öffentlichen Veranstaltungen motivierten immer mehr Jugendliche, den beobachteten Breakdancern nachzueifern (vgl. Farin 1998, HipHop in der Bundesrepublik Deutschland S. 49). Jedoch berichtet Hannes Loh, dass jene Leute, für die Breakdance mehr als ein Freizeitspaß war, das Bravo-Format als Informationsquelle nicht ernsthaft interessierte (vgl. Verlan & Loh 2002, S. 95). Im Fernsehen liefen Berichte zum Thema Breakdance sowie eine von Eisi Gulp moderierte Breakdance-Show im ZDF (vgl. Klein & Friedrich 2003a, S. 13 f; Verlan & Loh 2002, S. 95 f), die ebenso an der Verbreitung von HipHop in der Bundesrepublik Deutschland beteiligt waren.
4.2, Migranten als Motor der Bewegung:
In den 1980er Jahren ist die Bundesrepublik Deutschland ein multikulturelles Land , in dem die Rechte der sogenannten Ausländer durch die verfehlte Einwanderungspolitik der 1970er Jahre stark eingeschränkt sind. Die jugendlichen Migranten erheben Anspruch auf einen gleichberechtigten Platz in der Gesellschaft und entwickeln - nicht zuletzt durch die HipHop-Kultur - innerhalb dieses Jahrzehnts ein neues, interkulturelles Selbstbewusstsein (vgl. Farin 2006, S. 161-165).
4.2.1, HipHop als Sinn stiftende Lebensart jugendlicher Migranten:
In der Bundesrepublik Deutschland hatten zunächst im Wesentlichen Jugendliche mit Migrationshintergrund, darunter vorrangig Türken, einen zentralen Stellenwert bei der Adaptation und Verbreitung von HipHop (vgl. Eckert et al. 2000, S. 58). Farin (1998) sieht eine Verbindung darin, dass die selbstbewusste Bilder- und Körpersprache der afroamerikanischen Straßenkids vor allem bei hierzulande ebenfalls sprachlos belassenen Einwanderungsjugendli


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.