John Martin / Hartmann | Osteopathische Diagnostik und Therapie | Buch | 978-3-936679-96-0 | sack.de

Buch, Deutsch, 690 Seiten, GB, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 1350 g

John Martin / Hartmann

Osteopathische Diagnostik und Therapie

Buch, Deutsch, 690 Seiten, GB, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 1350 g

ISBN: 978-3-936679-96-0
Verlag: Jolandos


J.M.?Littlejohn?(1866-1947) gilt als einer der bedeutendsten Gründerpersönlichkeiten der Osteopathie. Er übertrug die Ausfu¨hrungen seines Lehrers, des amerikanischen Landarztes und Entdeckers der Osteopathie, A.T.?Still?(1828-1917), in moderne Wissenschaftssprache.

Das um 1905 von Littlejohn erstellte Skript Osteopathische Diagnostik und Therapie zählt zu den wichtigsten historischen Dokumenten der osteopathischen Gründerzeit. Es bietet einen einmaligen Einblick in das Denken der ursprünglichen Osteopathie, das stets die Fähigkeit des lebendigen Körpers zur Selbstorganisation berücksichtigt.

Das Skript diente wahrscheinlich als Entwurf für ein nie veröffentlichtes Praxisbuch. Es beginnt mit einer ausführlichen Darlegung der osteopathischen Philosophie der Gründerzeit. Ihr folgt der Hauptteil, in dem zahlreiche Beschwerdebilder vor allem aus dem Bereich der Inneren Medizin, abgehandelt werden. Der pathophysiologischen Beschreibung folgt stets die ätiologische Betrachtung. In ihr steht –typisch für die ursprüngliche Osteopathie – nicht die Krankheit, sondern die Krankheitsursache im Fokus. Entsprechend ausführlich widmet sich Littlejohn den anatomisch-physiologischen Zusammenhängen, allen voran den somatoviszeralen Refelxmechanismen.

Techniken werden nur angedeutet, denn der ausgebildete und intelligente Osteopath der Gründerzeit wusste aus seinen anatomisch-physiologischen Reflexionen, was zu tun war. Ein „Anleitungsbuch” war nicht nötig.

Kaum ein Buch belegt mehr, dass Osteopathie auf ätiologischer und nicht symptomatologischer Diagnostik beruht.
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Zielgruppe


Alle Therapeutinnen und Therapeuten

Weitere Infos & Material


- Diagnose
- Der deutlich unterschiedene osteopathische Aspekt der Diagnose
- Theorie der Behandlung

- Fieber:
Infektionskrankheiten, Behandlung der Fieber, Behandlung der Temperatur, Vasomotorische Behandlung. Spezifisch: Typhusfieber, Pocken, Rezidivierendes Fieber, Scharlach, Masern, Influenza (La Grippe), Denguefieber, Cholera, Pest, Gelbfieber, Maul- und Klauenseuche, Miliäres Fieber, Parotiditis, Pertussis, Dysenterie – Durchfall, Zerebrospinales Fieber, Wundrose, Tetanus, Hydrophobia, Pneumonie, Pyämie, Gonnorhö, Syphilis, Tuberkulose, Skrofulose, Lepra, Maliasmus, Malariafieber, Schlichtes fortdauerndes Fieber, Brennendes Fieber, Heufieber, Maltafieber, Bergfieber, Weils Krankheit (Leptospirose), Actinomycose, Anthrax

- Weitere allgemeine Erkrankungen:
Rheumatismus, Lumbago, Pleurodynie, Gicht, Lithämie, Rachitis, Skorbut, Skorbutrachitis, Purpura, Diabetes mellitus, Diabetes incipidus, Fettleibigkeit, Blutkrankheiten, Anämie, Leukämie, Hodgkins Krankheit, Addisons Krankheit, Basedow-Krankheit

- Spezifische Erkrankungen:

- - Herz: Die physische Diagnose von Herzkrankheiten, Die osteopathische Läsion, Die Tatsachen beruhen auf Fällen, Vorbereitende Information, Physiologie des Herzens, Pathologie des Herzens, Besondere Formen von Klappenstörungen, Physische Zeichen, Entwicklung der Klappenzustände, Die physische Untersuchung, Der Bereich der strukturellen Fehlanpassung, Vitalität, Vitale Prozesse, Läsionen, Im Bereich der phyischen Läsionen, Die Theorie der Aktion der Läsionen, Die Theorie, welche die Herzläsionen erklärt, Hemmung des Herzens, Der Vagusnerv in Beziehung auf das Herz, Vegetative Läsionen bei Herzkrankheiten, Fallbeispiele, Entzündungszustände, Funktionelle Neurosis, Literaturverzeichnis. Spezifisch: Perikarditis, Pathologie, Symptome, Differenzialdiagnose, Chronische Perikarditis, Hydroperikardium, Hämoperikarditis, Pneumoperikardium, Adhärierendes Perikardium, Endokarditis, Bei der Mitralklappe, Die Trikuspidalklappe, Die Klappe zu den Lungen, Myokarditis, Hypertrophie des Herzens, Dilatation des Herzens, Herzdegeneration, Fettinfiltration, Neurosis des Herzens, Herzklopfen, Angina pectoris

- - Gefäße: Arteriosklerose, Aneurisma, Krankheiten der Venen, Hämorrhoiden, Varikozele und Hämatozele, Variköse Venen, Wassersucht

- - Atemwege:
Bronchitis, Bronchiales Asthma, Chronische Dilatation der Bronchienröhren, Bronchial-pulmonale Hämorrhagie, Lungenödeme, Lungenembolie, Bronchopneumonie, Chronische interstitielle Bronchitis, Lungenabszess, Lungenverkalkung, Lungenkrebs, Lungenkollaps, Emphysem, Pleuritis

- - Ösophagus und Magen:
Chronische Ösoophagitis, Magengeschwür, Magenkrebs, Magenblutung, Dilatation des Magens, Dislozierung des Magens nach unten, Neurosis des Magens, Erbrechen, Seekrankheit

- - Darm:
Akute Diarrhö, Chronische Diarrhö, Darmverstimmung, Darmkatarrh, Cholera morbus, Geschwür, Krebs, Tuberkulose und Enteritis der Membranen, Darmverschluss, Verstopfung, Darmparasiten, Appendizitis, Typhlitis, Paratyphlitis, Peritonitis

- - Drüsen:
Speicheldrüsen, Splenitis, Hypertrophie der Milz, Behandlung der Splenitis, Pankreasblutung, Pankreatitis, Hyperämie der Leber, Gelbsucht, Akute gelbe Atrophie der Leber, Leberzirrhose, Gallensteine, Leberkrebs, Leberabszess

- - Ausscheidungsorgane:
Hyperämie der Niere, Urämie, Acetonkörperausscheidung im Urin, Amyloide Niere, Nierensteine, Hydronephrose, Fließende Niere, Nierendegeneration, Nierenzyste, Nierensarkom, Nierenkarzinom, Nierzenentzündung, Eitrige Nierenentzündung, Zystitis, Bettnässen, Anurie, Krankheiten des Rektum

- - Muskeln und Knochen:
Myositis, Myotonia congenita, Ankylose, Synovitis, Hydroarthritis, Pott-Krankheit, Wirbelsäule bei Typhusfieber, Koxalgie, Angeborene Auskugelungen der Hüfte, Verstauchungen, Auskugelungen, Untere Extremitäten, Knöchelgelenk, Kniegelenk, Hüftgelenk, Krümmungen der Wirbelsäule, Skoliose, Lordose, Kyphose.


Ein glänzender Intellekt

John Martin Littlejohn wurde am 15.02.1866 in Glasgow als Pfarrerssohn geboren. John Martin war ein kränklicher aber hochintelligenter und wissbegieriger junger Mann. Trotz bitterster Armut war das Elternhaus vom geisteswissenschaftlichem Studium erfüllt, und so begann seine sprachwissenschaftliche Ausbildung bereits mit 16 Jahren an der Akademie Colraine in Nordirland. Nach dem Studium der Theologie an der Universität in Glasgow ging er 1886 als Pfarrer nach Nordirland, um schon bald darauf wieder nach Glasgow zurückzukehren. Dort erwarb er mehrere Abschlüsse und Auszeichnungen in Jura, Theologie, Medizin, Philosophie und Soziologie und hielt 1886/87 seine ersten Vorlesungen.

Das raue Klima und seine Konstitution hatten ihn zu einem introvertiert barschen, aber brillanten und vielseitig gebildeten Analytiker geformt. Zu diesem Zeitpunkt begann er an ernsten Blutungen im Hals zu leiden die ihn zum Klimawechsel zwangen. Eine große Universitätskarriere fand damit sein ihr jähes Ende.


Amerika

1892 siedelte er mit seinen Brüdern James und William nach Amerika über und setzte seine Studien an der Columbia University in New York fort. Aufgrund seiner hervorragenden Leistungen übernahm er schon bald die Leitung des Amity College in College Springs, Iowa. Seine Beschwerden besserten sich allerdings nicht und so kam es 1895 in Kirksville zur schicksalhaften Begegnung mit Dr. Still. Bereits eine Behandlungen führte zur deutlichen Linderung. Da Still dringend qualifizierte Lehrer an seiner 1892 gegründeten American School of Osteopathy benötigte, bot er Littlejohn einen Posten als Physiologielehrer an. Tief beeindruckt von Stills Naturkonzept der Osteopathie willigte er ein, begann 1897 seine Arbeit, schrieb sich ein Jahr später als Student ein und wurde noch im selben Jahr Schuldekan.

Innerhalb der Fakultät gab es jedoch schon bald einen tiefen Konflikt: Stills Anhängern galt der anatomische Zugang zur Osteopathie als heilig. Littlejohn und seinen Brüdern schien dies zu einfach; sie betrachteten die komplexere Physiologie als Kern der Osteopathie. Aber es ging auch um einen zeitlosen Konflikt: Akademisch gebildete Ärzte standen praxisorientierten Osteopathen gegenüber. Zu allem Überfluss verliebte sich Littlejohn in die lebenslustige Tochter seines Lehrers, Blanche Still. Seine gut gemeinten Aufmerksamkeiten in Form von Lexika schienen hier nicht gerade passend und so wurde er zurück gewiesen. Als er schließlich noch als Dekan abgesetzt wurde kam es zum endgültigen Bruch mit der ASO.

Mit seinen Brüdern, die ihn seit Glasgow begleitet hatten, ging er nach Chicago und gründete dort 1900 das Chicago College of Osteopathy. Der Unterricht wurde in den theoretischen Fächern erweitert und die Physiologie als Kernfach etabliert. Trotz der ablehnenden Haltung der konservativ geprägten American Osteopathic Association florierte die Schule. Sie entwickelte sich zu einer der wichtigsten wissenschaftlichen Quelle der frühen Osteopathie. Man vermutet, dass der inzwischen verheiratete Littlejohn mit seinem feinen Gespür für politische Entwicklungen die verheerenden Folgen des bereits bei A.T. Still erwähnten Flexner-Reports für die Unabhängigkeit der Osteopathie in den USA voraussah und daher möglicherweise einen Neuanfang in England vorzog.

England

1913 zog die inzwischen achtköpfige Familie Littlejohn nach Bagger Hall nahe London und John Martin begann noch während der Kriegsjahre mit ‚Krankenhausarbeit’ und ‚Unterweisungen’. 1917 gründete er mit der British School of Osteopathy in London und mit dem Journal of Osteopathy legte er endgültig das osteopathische Fundament Europas. Aber auch in England hatte er sich schon bald den Angriffen der British Osteopathic Association und der British Medical Association zu erwehren. Ähnlich den Folgen des Flexner-Reports führte eine Kampagne der BMA 1935 zum ‚Paliamentary Bill’. Der Osteopathie wurde die Anerkennung verweigert. Der Zweite Weltkrieg tat sein übriges und die BSO schrumpfte schon bald auf eine kleine Klinik zusammen. Schließlich verstarb der neben Still wohl wichtigste Vertreter der Osteopathie 1947 in Bagger Hall. Stellte Still Körper und Seele der Osteopathie dar, so war John Martin Littlejohn ihr Verstand. Er erweiterte das physiologische Konzept und legte damit einen bedeutenden Grundstein für ihren späteren Siegeszug in Amerika. Auch die europäische Osteopathie hat er maßgeblich geprägt.


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