Klenk / Weyrauch / Haarmann | Klenk, T: Abkehr vom Korporatismus? | Buch | 978-3-593-39174-8 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 21, 565 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 140 mm x 213 mm, Gewicht: 700 g

Reihe: Schriften des Zentrums für Sozialpolitik Bremen

Klenk / Weyrauch / Haarmann

Klenk, T: Abkehr vom Korporatismus?

Buch, Deutsch, Band 21, 565 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 140 mm x 213 mm, Gewicht: 700 g

Reihe: Schriften des Zentrums für Sozialpolitik Bremen

ISBN: 978-3-593-39174-8
Verlag: Campus Verlag GmbH


Ein Kennzeichen traditioneller Wohlfahrtsstaaten ist die Organisation der Sozialversicherung in den Händen der Versicherten. Aktuell scheint dieses Modell europaweit am Ende. Entwickeln sich die Sozialversicherungen zu Dienstleistungsunternehmen? Oder übernimmt der Staat die Organisation und Kontrolle des Systems? Betrachtet wird die Entwicklung in acht europäischen Staaten. Welche Rolle spielen jeweils Staat, Markt und Verbände?
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InhaltZur EinführungTanja Klenk, Philine Weyrauch, Alexander Haarmann, Frank Nullmeier 7Das Ende der korporatistischen Selbstverwaltung?Tanja Klenk, Philine Weyrauch, Alexander Haarmann, Frank Nullmeier 19Deutschland: Korporatistische Selbstverwaltung zwischen Staat und MarktTanja Klenk 53Österreich: Verfestigung des SelbstverwaltungskorporatismusAlexander Haarmann 119Belgien: Auf dem Weg zu einer tripartistischen SelbstverwaltungPhiline Weyrauch 179Luxemburg: Etatisierung des SelbstverwaltungskorporatismusTanja Klenk 241Frankreich: Von der sozialen Demokratie zum RegulierungsstaatPhiline Weyrauch 287Niederlande: Soziale Sicherung zwischen staatlicher Grundsicherung und For-Profit-VersicherernAlexander Haarmann 365Ungarn: (Selbst-)Verwaltung zwischen Tripartismus und EtatismusClaudia Matthes 435Tschechische Republik: Unvollständige Wiedereinführung korporatistischer SelbstverwaltungClaudia Matthes 481Entwicklungstendenzen sozialer Selbstverwaltung und deren UrsachenFrank Nullmeier, Alexander Haarmann, Tanja Klenk, Philine Weyrauch 525Autorinnen und Autoren 563


Zur Einführung1. Korporatismus und Sozialversicherungsverwaltung in bismarckschen WohlfahrtsstaatenKorporatismus ist die Einbeziehung von Verbänden in die Organisation öffentlicher Aufgaben. Studien zum Korporatismus in der Sozialpolitik müssen sich mithin auf die Organisation, die Leitung und Administration sozialpolitischer Aufgabenwahrnehmung konzentrieren. Generell gehört aber die Organisation von Wohlfahrtsstaatlichkeit zu den vernachlässigten Forschungsthemen der vergleichenden Wohlfahrtsstaatsforschung. Dieses Buch will sich explizit den Verwaltungsstrukturen der Sozialpolitik wid-men. Es vergleicht die Sozialversicherungen in acht Ländern - Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Tschechi-sche Republik und Ungarn - und untersucht, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der welfare administration zwischen diesen Ländern und den einzelnen Sozialversicherungszweigen bestehen. Sozialversicherungen sind keineswegs der einzige Weg, wie sozialpoliti-sche Aufgaben bewältigt werden können. Wenn Sozialversicherungen zur zentralen sozialpolitischen Institution geworden sind, liegt vielmehr ein besonderer Typus von Sozialstaatlichkeit vor. Die Zentrierung auf Sozial-versicherungen ist das Kennzeichen von konservativ-korporatistischen Wohlfahrtsstaaten (gemäß der Typologie von Esping-Andersen 1990). Allein diesen widmet sich die vorliegende Studie. Sie vergleicht die Verwal-tungsstrukturen von Sozialversicherungen in Bismarck-Ländern. Lange Zeit galten gerade diese Länder als höchst unflexibel und wenig wand-lungs- oder anpassungsfähig. Die neuere Forschung hat das Bild des bis-marckschen Wohlfahrtsstaats als frozen landscape (Esping-Andersen 1996) korrigiert und die Anpassungsleistungen des Sozialversicherungssystems herausgearbeitet (Palier 2010; Bogedan et al. 20 12). Bislang unbeantwortet geblieben ist aber die Frage, ob es auch im Bereich der Organisation und der Verwaltung zum Wandel gekommen ist und ob dieser Wandel in den Kernländern des bismarckschen Wohlfahrtsstaates in unterschiedlicher oder überall in ähnlicher Richtung verläuft. Die vorliegende Arbeit trägt dazu bei, diese Forschungslücke zu schlie-ßen. Im Mittelpunkt der Studien steht dabei ein besonderes Merkmal der Sozialversicherungsverwaltung: die soziale Selbstverwaltung. Die soziale Selbstverwaltung, das heißt die Verwaltung des sozialen Sicherungssystems in parafiskalischen Organisationen unter Beteiligung der Betroffenen, ge-hört seit Anbeginn des konservativ-korporatistischen Sozialversicherungs-modells zu seinen zentralen Charakteristika. Die soziale Selbstverwaltung ist aber nicht nur Merkmal eines bestimm-ten Wohlfahrtsstaatstypus, sondern zugleich auch Ausdruck eines be-stimmten Verhältnisses von Staat und Verbänden. Die Interessenrepräsen-tation der Versicherten in den Sozialversicherungskassen wird von Ver-bänden wahrgenommen. Durch die Inkorporierung von Interessenverbän-den in politisch-administrative Institutionen sollen soziale Konflikte be-friedet und gesellschaftliche Strukturen stabilisiert werden. Im Mittelpunkt stand dabei sowohl bei der Gründung des bismarckschen Wohlfahrtsstaats im ausgehenden 19. Jahrhundert wie auch in der Phase der Neubegrün-dung dieses Wohlfahrtsstaatsmodells nach dem Ende des Zweiten Welt-kriegs der industrielle Konflikt. Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände haben daher eine Quasi-Monopolstellung in den Gremien der Sozialversi-cherungsträger.Es gibt hinreichenden Anlass zur Vermutung, dass nicht nur die Finan-zierung, der Zugang zu und die Struktur von Leistungen im bismarckschen Wohlfahrtsstaat im Wandel begriffen sind, sondern dass auch die Dimen-sion der Organisation und Verwaltung der Sozialversicherungen unter Druck geraten ist. Zu nennen wären hier als erstes verschiedene Entwick-lungen, die sich unter dem Begriff 'Post-Korporatismus' subsumieren las-sen. Der Begriff des Post-Korporatismus beschreibt sowohl ein veränder-tes Verhältnis zwischen Staat


Die Autorinnen und Autoren forschen am Zentrum für Sozialpolitik in Bremen.


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