Buch, Deutsch, 144 Seiten, GB, Format (B × H): 210 mm x 297 mm, Gewicht: 850 g
Grundlagen der Hieroglyphenschrift. Definition, Gestaltung und Gebrauch ägyptischer Schriftzeichen Vorarbeiten zu einer Schriftliste
Buch, Deutsch, 144 Seiten, GB, Format (B × H): 210 mm x 297 mm, Gewicht: 850 g
ISBN: 978-3-9524018-0-4
Verlag: Verlag Christoph Brunner
Zielgruppe
Aegyptologen, Sprachwissenschaftler, Studenten, Laien und Professionelle für Themen in der Aegyptologie
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 3
1. Die Schriftfunktionen der Bilderschrift 5
1.1 Die Struktur der Bilderschriften allgemeine 5
1.2 Die Abstraktion der Bildzeichen 14
1.3 Vom Bild zum Lautzeichen 16
1.4 Vom Bild zur Silbenschrift 17
1.5 Von der Silbenschrift zur Buchstabenschrift 18
1.6 Die Schriftstufen 19
1.7 Einteilung der Schriften 20
1.8 Allgemeines zu den Hieroglyphen 23
1.9 Die Zeichenfunktionen 24
1.10 Die lautliche Funktion des Einzelzeichens 27
1.11 Lesehilfen und grafische Zeichen 28
1.12 Das Kryptogramm 30
2. Grafische Gestaltung der Hieroglyphen 38
2.1 Die grafische Zeichenfunktionen 38
2.2 Die Seitenansicht 39
2.3 Die Aufsicht 39
2.4 Die Untenansicht 41
2.5 Die Vorderansicht 41
2.6 Die Durchsicht 44
2.7 Die Verbindung zweier Perspektiven 47
2.7.1 Das Klappbild 47
2.7.2 Der Perspektivwechsel vorne / seitlich 47
2.7.3 Die Verbindung von Seitenansicht / Aufsicht 49
2.8 Der Zeichenbau 50
2.8.1 Die Systematisierung 50
2.8.2 Die Geometrisierung 52
2.8.3 Die Abstrahierung 55
2.8.4 Das Zahlenraster 57
2.8.4.1 Das Fünferraster 58
2.8.4.2 Das Viererraster 58
2.8.4.3 Das Dreierraster 59
2.8.4.4 Das Zweierraster 60
2.8.4.5 Die Rasterübergänge 61
3. Die Symbolik der Bildzeichen 62
3.1 Bemaßung 62
3.2 Bevorzugung tierischer statt menschlicher Körperteile 63
3.3 Pars pro toto 64
3.4 Fixierung von Gebärden 66
3.4.1 Das Doppelbild 66
3.4.2 Die Wiederholung 67
3.4.3 Das Werkstück 68
3.4.4 Die abkürzende Grafik 69
3.4.5 Menschliche Gebärden 69
3.4.6 Tierische Gebärden 70
3.4.7 Abstrahierende Gebärden 71
3.5 Die Metapher 71
3.6 Die Metonymie 72
4. Die Zeichenänderung 74
4.1 Äußerliche Veränderung 74
4.1.1 Die Generalisierung 74
4,1.2 Die Verdrehung 76
4.1.3 Die Verkürzung 76
4.1.4 Die Verstümmelung 77
4.1.5 Die grafische Vereinfachung 77
4.1.6 Die Schreibschrift 78
4.1.7 Die Verengung 82
4.1.8 Die Entartung 87
4.2 Innerliche Änderung des Einzelzeichens 87
4.2.1 Ausbau des Zeichens 87
4.2.2 Doppeldeutigkeit durch Normierung 88
4.3 Die Lageänderung 90
4.3.1 Schrägstellung 90
4.3.2 Die Teildrehung 94
4.3.3 Die Drehung 94
4.3.4 Die Wendung 97
4.3.5 Die Stürzung 102
5. Mehrere Zeichen 104
5.1 Erweiterung des Einzelzeichens 104
5.2 Grafische Erweiterungen 104
5.3 Lautliche Erweiterungen 105
5.4 Staffelung eines Zeichens 108
5.5 Die Verdoppelung 109
5.6 Die Verdreifachung 110
5.7 Die Addition 111
5.8 Der Verbund 113
5.9 Das Umfassen 118
5.10 Der Einschluß 118
5.11 Die Kreuzung 119
5.12 Die Sonderformen 122
6. Die Zeichenstellung 124
6.1 Die Umklammerung 124
6.2 Die Umstellung 125
6.3 Die Wortverkürzung 128
TABELLE 1 Die lautlichen Funktionen der Hieroglyphen 130
TABELLE 2 Die Elemente der ägyptischen Schrift 131
TABELLE 3 Das unmittelbare Bildzeichen 132
TABELLE 4 Das symbolische Bildzeichen 133
TABELLE 5 Änderung der Hieroglyphe 134
TABELLE 6 Stellungsänderung der Hieroglyphe 135
TABELLE 7 Erweiterung der Hieroglyphe 135
TABELLE 8 Kombination mehrerer Hieroglyphen 136
TABELLE 9 Zeichenstellung mehrere Zeichen 136
Literaturliste 137
Abbildungsverzeichnis 137
Vorwort
Die genaue Betrachtung der ägyptischen Schrift, insbesondere die Vielfalt
von Funktionen, Perspektiven, Zeichenentwürfen, Zusammenstellungen
usw. macht eine Studie zu den Grundlagen der Hieroglyphenschrift notwendig.
Sie wurde hier erstmals und grundlegend erarbeitet. Das ist wissenschaftliches
Neuland, denn in den bisherigen Grammatiken und Studien finden sich in dem
Kapitel „Schriftlehre“ zwar mancherlei Bemerkungen darüber, aber auch diese
nur in Ansätzen.
Die Grundlagen der Ikonologie sind in 9 Tabellen zusammengefaßt und aufgeschlüsselt,
werden im Text durch Beispiele von Schriftzeichen aus allen
Epochen ausführlich erläutert. Manche meiner Bezeichnungen und Definitionen
klingen vielleicht etwas „gequält“, denn ich habe versucht, die unterschiedlichsten
Erscheinungsformen eindeutig zu definieren und scharf von einander zu
scheiden. Man kann gewiß die deutschen Bezeichnungen hier und da verbessern
oder sie in geläufigeres Philologen-Latein umwandeln, aber ein Anfang ist
gemacht.
Wichtig ist diese Ikonologie vor allem bei der Beurteilung der Genauigkeit von
Hieroglyphenabschriften. Vor allem in Texten des Alten Reiches sind die
Hieroglyphen viel aussagekräftiger als bisher angenommen, da die Unterscheidung
der Gerade- und Schrägstellung von Zeichen oder die Umschließung
von Zeichen neue und schärfere Deutungen erlauben, als es bisher geschehen ist.
So wurde in Urk I der Unterschied zwischen ruhendem und tätigem
Arm oder gar des abweisenden Arms häufig übersehen und einfach als
wiedergegeben; die drei Stellungen der Birnenkeule
blieben
unerklärt u. dergl. Entsprechendes gilt für das älteste Hieratisch (Akten aus
Abusir, Topfaufschriften aus Assuan, Graffiti in Hatnub und anderswo).
Um die Hieroglyphen möglichst genau in ihren Einzelheiten wiederzugeben,
wurde die Größe 36 P gewählt und viele Zeichen, die nicht im ‚normalen’
Fundus vorhanden sind, mußten neu entwickelt und gezeichnet werden. Dadurch
erscheinen manche Kapitel im Schriftbild zerrissen und ungeordnet. Das bitte
ich zu entschuldigen.
Meine Ergebnisse zur Ikonologie sind die notwendige Vorarbeit für eine
sinnvoll angelegte Zeichenliste aller ägyptischen Schriftzeichen in einer ganz
bestimmten, neu festgesetzten Reihenfolge.
Berlin, 1. Januar 2013 Dr. Wolfgang Kosack
Vorwort
Die genaue Betrachtung der ägyptischen Schrift, insbesondere die Vielfalt
von Funktionen, Perspektiven, Zeichenentwürfen, Zusammenstellungen
usw. macht eine Studie zu den Grundlagen der Hieroglyphenschrift notwendig.
Sie wurde hier erstmals und grundlegend erarbeitet. Das ist wissenschaftliches
Neuland, denn in den bisherigen Grammatiken und Studien finden sich in dem
Kapitel „Schriftlehre“ zwar mancherlei Bemerkungen darüber, aber auch diese
nur in Ansätzen.
Die Grundlagen der Ikonologie sind in 9 Tabellen zusammengefaßt und aufgeschlüsselt,
werden im Text durch Beispiele von Schriftzeichen aus allen
Epochen ausführlich erläutert. Manche meiner Bezeichnungen und Definitionen
klingen vielleicht etwas „gequält“, denn ich habe versucht, die unterschiedlichsten
Erscheinungsformen eindeutig zu definieren und scharf von einander zu
scheiden. Man kann gewiß die deutschen Bezeichnungen hier und da verbessern
oder sie in geläufigeres Philologen-Latein umwandeln, aber ein Anfang ist
gemacht.
Wichtig ist diese Ikonologie vor allem bei der Beurteilung der Genauigkeit von
Hieroglyphenabschriften. Vor allem in Texten des Alten Reiches sind die
Hieroglyphen viel aussagekräftiger als bisher angenommen, da die Unterscheidung
der Gerade- und Schrägstellung von Zeichen oder die Umschließung
von Zeichen neue und schärfere Deutungen erlauben, als es bisher geschehen ist.
So wurde in Urk I der Unterschied zwischen ruhendem und tätigem
Arm oder gar des abweisenden Arms häufig übersehen und einfach als
wiedergegeben; die drei Stellungen der Birnenkeule
blieben
unerklärt u. dergl. Entsprechendes gilt für das älteste Hieratisch (Akten aus
Abusir, Topfaufschriften aus Assuan, Graffiti in Hatnub und anderswo).
Um die Hieroglyphen möglichst genau in ihren Einzelheiten wiederzugeben,
wurde die Größe 36 P gewählt und viele Zeichen, die nicht im ‚normalen’
Fundus vorhanden sind, mußten neu entwickelt und gezeichnet werden. Dadurch
erscheinen manche Kapitel im Schriftbild zerrissen und ungeordnet. Das bitte
ich zu entschuldigen.
Meine Ergebnisse zur Ikonologie sind die notwendige Vorarbeit für eine
sinnvoll angelegte Zeichenliste aller ägyptischen Schriftzeichen in einer ganz
bestimmten, neu festgesetzten Reihenfolge.
Berlin, 1. Januar 2013 Dr. Wolfgang Kosack