Buch, Deutsch, 102 Seiten, GB, Format (B × H): 210 mm x 297 mm, Gewicht: 750 g
The New York Academy of Medicine, Inv. 217 Neu in Hieroglyphen übertragen, übersetzt und bearbeitet
Buch, Deutsch, 102 Seiten, GB, Format (B × H): 210 mm x 297 mm, Gewicht: 750 g
ISBN: 978-3-033-03331-3
Verlag: Verlag Christoph Brunner
Chirurgie dar, das um 2000 v. Chr. in Ägypten gesammelt und erstellt wurde. In 48
Fällen beschreibt er systematisch Wunden und Verletzungen vom Kopf bis zur Brust.
Als Besonderheit ist zu bemerken, daß der Kopist mitten im Satz seine Abschrift
abbricht. Die Edition ist eine neue Transkription in schwarz/roten Hieroglyphen, eine
vollständige Übersetzung, auch der bislang nicht übertragenen Zaubertexte (im Anhang
des Papyrus) und eine historische Einleitung, u.a. Beschreibung des Papyrus,
Entstehung, Struktur, Innerer Aufbau, Schreibweise u. dergl.
Autoren/Hrsg.
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Vorwort
Zunächst ging es mir bei der Neubearbeitung des Papyrus Edwin Smith lediglich um die nur in Fragmenten erhaltene erste Seite. Ich hatte die - veraltete - Information, er befände sich im Besitz der "New York Historical Society". Da ich in diesem Spätsommer nach New York reisen wollte, schrieb ich an diese Gesellschaft, um mir die Erlaubnis zu erwirken, die Page 1 im Original zu betrachten, um meine hypothetischen Ergänzungen mit den tatsächlichen Lücken abzugleichen. Natürlich erhielt ich keine Antwort, da der Papyrus nicht mehr in ihrem Besitz war und zeitgleich das Gebäude im Umbau begriffen war, mithin die Verwaltung auf "Sparflamme" arbeitete.
In New York selbst erfuhr ich im Metropolitan Museum of Art durch Frau Stuenkel, dass der Papyrus seinen Besitzer gewechselt habe und in der New York Academy of Medicine in der Abteilung Malloch Rare Book Room einzusehen wäre - was aber derzeit nicht möglich sei, da er sich im MMA zur Konservierung befände.
Durch Zufall entdeckte ich im Bookshop dieses Museums das Werk von JAMES P. ALLEN "The Arto of Medicine in Ancient Egypt", wo S. 72 - 114 Farbfotos des kompletten Textes von diesem Papyrus wiedergegeben waren, einschliesslich einer neuen englischen Uebersetzung.
Das enhob mich der Bemühung, Page 1 im Original zu sehen, denn ich konnte auf dem Foto sämtliche Spatien, Lücken und halb zerstörte Schriftzeichen genau überprüfen und meine Ergänzungen von S. 1 dementsprechend korrigieren und danach ausrichten.
Beim stichprobenartigen Abchecken mit der bisher letzten Transskription von GRAPOW stellte ich leider Flüchtigkeitsfehler, Ungenauigkeiten und einig Mängel fest, die mich dazu veranlassten, deisen wichtigen medizinischen Text anhand der Farbfotos neu zu bearbeiten und vollständig neu zu edieren (Grapow lässt u.a. die Zaubersprüche als "unmedizinisch" weg und transkribiert: "folgt der Text")
Da er den grammatikalischen und syntaktischen Sachverhalt darstellen wollte,nicht aber die Erscheinungsform der Schrift auf dem Papyrus, setzte er auch grammatikalische "Pausen" und zog die Wörter auseinander, die im Papyrus kompakt zusammengeschrieben stehen. An einigen wenigen Stellen vergass er sogar die Zeilenzahl bzw. die Angabe von Rotschrift.
Durch verbesserte Lesungen und neue Erkenntnisse in der Altägyptischen Grammatik und dem Wörterbuch konnte auch die Uebersetzung an manchen Stellen schärfer und aussagekräftiger gestaltet werden. Meine Uebersetzung wurde ausserdem nach dem Muster von ALLEN in Schwarz und Rot nach Vorlage des papyrus gestaltet.
Dabei kamen in ANmerkungen zum Hieroglyphentext Auslassungen, Korrekturen und neue Lesungen zur Sprache, die bei Grapow im Hieroglyphenteil gar nicht aufgeführt sind, die aber den Text verbessern halfen. Es handelt sich bei meiner Umschrift also um eine pläographisch genaue Wiedergabe des Papyrus in Hieroglyphen.
Das gilt auch für Quellenfrage, die den Papyrus Edwin Smith als letzten Vertreter einer Reihe von Vorgängern erweisen konnte. Der Text bezieht sich vor allem in den Kommentaren dabei auf zwei "uralte" Bücher des Alten Reiches, die noch in der archaischen Schrifttradition abgefasst gewesen sein müssen. Einr drittes Buch zitiert er ohne Quellenangabe.
Ich hoffe, mit dieser Arbeit das Interesse an diesem speziellen Papyrus bei meinen Fachkollegen geweckt zu haben, dessen Probleme noch längst nicht alle gelöst sind.
Berlin, 25. Januar 2012 Dr. Wolfgang Kosack
Vorwort
Zunächst ging es mir bei der Neubearbeitung des Papyrus Edwin Smith lediglich um die nur in Fragmenten erhaltene erste Seite. Ich hatte die - veraltete - Information, er befände sich im Besitz der "New York Historical Society". Da ich in diesem Spätsommer nach New York reisen wollte, schrieb ich an diese Gesellschaft, um mir die Erlaubnis zu erwirken, die Page 1 im Original zu betrachten, um meine hypothetischen Ergänzungen mit den tatsächlichen Lücken abzugleichen. Natürlich erhielt ich keine Antwort, da der Papyrus nicht mehr in ihrem Besitz war und zeitgleich das Gebäude im Umbau begriffen war, mithin die Verwaltung auf "Sparflamme" arbeitete.
In New York selbst erfuhr ich im Metropolitan Museum of Art durch Frau Stuenkel, dass der Papyrus seinen Besitzer gewechselt habe und in der New York Academy of Medicine in der Abteilung Malloch Rare Book Room einzusehen wäre - was aber derzeit nicht möglich sei, da er sich im MMA zur Konservierung befände.
Durch Zufall entdeckte ich im Bookshop dieses Museums das Werk von JAMES P. ALLEN "The Arto of Medicine in Ancient Egypt", wo S. 72 - 114 Farbfotos des kompletten Textes von diesem Papyrus wiedergegeben waren, einschliesslich einer neuen englischen Uebersetzung.
Das enhob mich der Bemühung, Page 1 im Original zu sehen, denn ich konnte auf dem Foto sämtliche Spatien, Lücken und halb zerstörte Schriftzeichen genau überprüfen und meine Ergänzungen von S. 1 dementsprechend korrigieren und danach ausrichten.
Beim stichprobenartigen Abchecken mit der bisher letzten Transskription von GRAPOW stellte ich leider Flüchtigkeitsfehler, Ungenauigkeiten und einig Mängel fest, die mich dazu veranlassten, deisen wichtigen medizinischen Text anhand der Farbfotos neu zu bearbeiten und vollständig neu zu edieren (Grapow lässt u.a. die Zaubersprüche als "unmedizinisch" weg und transkribiert: "folgt der Text")
Da er den grammatikalischen und syntaktischen Sachverhalt darstellen wollte,nicht aber die Erscheinungsform der Schrift auf dem Papyrus, setzte er auch grammatikalische "Pausen" und zog die Wörter auseinander, die im Papyrus kompakt zusammengeschrieben stehen. An einigen wenigen Stellen vergass er sogar die Zeilenzahl bzw. die Angabe von Rotschrift.
Durch verbesserte Lesungen und neue Erkenntnisse in der Altägyptischen Grammatik und dem Wörterbuch konnte auch die Uebersetzung an manchen Stellen schärfer und aussagekräftiger gestaltet werden. Meine Uebersetzung wurde ausserdem nach dem Muster von ALLEN in Schwarz und Rot nach Vorlage des papyrus gestaltet.
Dabei kamen in ANmerkungen zum Hieroglyphentext Auslassungen, Korrekturen und neue Lesungen zur Sprache, die bei Grapow im Hieroglyphenteil gar nicht aufgeführt sind, die aber den Text verbessern halfen. Es handelt sich bei meiner Umschrift also um eine pläographisch genaue Wiedergabe des Papyrus in Hieroglyphen.
Das gilt auch für Quellenfrage, die den Papyrus Edwin Smith als letzten Vertreter einer Reihe von Vorgängern erweisen konnte. Der Text bezieht sich vor allem in den Kommentaren dabei auf zwei "uralte" Bücher des Alten Reiches, die noch in der archaischen Schrifttradition abgefasst gewesen sein müssen. Einr drittes Buch zitiert er ohne Quellenangabe.
Ich hoffe, mit dieser Arbeit das Interesse an diesem speziellen Papyrus bei meinen Fachkollegen geweckt zu haben, dessen Probleme noch längst nicht alle gelöst sind.
Berlin, 25. Januar 2012 Dr. Wolfgang Kosack