Kosack | Die altägyptischen Personennamen | Buch | 978-3-9524018-7-3 | sack.de

Buch, Deutsch, 120 Seiten, GB, Format (B × H): 210 mm x 297 mm, Gewicht: 500 g

Kosack

Die altägyptischen Personennamen

Ein Beitrag zur Kulturgeschichte Aegyptens

Buch, Deutsch, 120 Seiten, GB, Format (B × H): 210 mm x 297 mm, Gewicht: 500 g

ISBN: 978-3-9524018-7-3
Verlag: Verlag Christoph Brunner


Motto:

Etwas – das kann hier im voraus versichert
werden – etwas bedeutet von Hause aus ein
jeder Name, und der Satz behält seine Wahrheit
auch gegenüber den tausenden unserer
Namen, die uns so dunkel und unverständlich
klingen. Heintze, 3

In dem Fundkatalog „Felsinschriften aus dem sudanesischen Nubien“ sind
rund 600 Felsgraffiti veröffentlicht (Foto, Feldabschrift, Lesung) mit einem
Vorrat von etwa 1500 Personnennamen, männlichen und weiblichen, die den
Vorteil haben, einen geschlosssenen Komplex zu bilden, da sie überwiegend aus
der Zeit des Mittleren Reiches stammen. Einige wenige sind im Alten Reich auf
den Fels graviert, ein paar andere können in das Neue Reich datiert werden.Die
Erstveröffentlichung bearbeitet die Inschriften in einem Katalog, überträgt die
Eigennamen in Hieroglyphen und Transkription und erläutert seltenere Namen.
Als zweiter Fundkomplex sind die hieratischen Topfaufschriften in Assuan zu
nennen, die EDEL ausgegraben hat. Sie stammen sämtlich aus der 6. – 7.
Dynastie, geben Inhalt und Stifter der Töpfe wieder und stammen meist von
ganz einfachen Leuten, die sich höchstens ein undekoriertes Felsgrab in der
Nekropole von Assuan leisten konnten. Die meisten Töpfe sind in den dortigen
Grabschächten gefunden worden, die Bestattungen sind sämtlich schon in alter
Zeit beraubt gewesen. Die meisten dieser Stifter tragen keine Titel und bilden
gleichsam eine Paralle zu den Graffiti in der nordnubischen Wüste.
Eine Umschau in einschlägiger Literatur hat einige wesentliche Aspekte dieser
Arbeit verändert. Was zunächst als Studie der Namen von HINTZE und EDEL
(als Anhang) gedacht war, weil beide Listen eine überschaubare Anzahl privater
Namen aus einer bestimmten Bevölkerungsschicht zusammenstellen (Karawanenführer
und Expeditionsteilnehmer bei HINTZE, ganz einfache Leute aus
Assuan bei EDEL) hat sich durch den Abgleich mit dem Vorrat von RANKE zu
einer ausführlicheren Arbeit entwickelt, in der auch Belege aus anderen
ägyptischen Quellen und Listen herangezogen wurden.
Die dritte, ungleich ergiebigere Quelle nämlich sind die ausführlichen Listen der
ägyptischen Personennamen von RANKE. Seine Lesungen und die Namensbedeutungen,
die er für die Namen ermittelt hat, sind aufgrund falscher Ausgangsposition
nicht immer korrekt. Außerdem hat er nicht berücksichtigt, daß Namen
als archaisches Sprachgut viel stärker an die Tradition gebunden sind als andere
religiöse oder literarische Texte, so daß unbedingt eine genaue Kenntnis des
Altägyptischen erforderlich ist, um Namen – auch die des MR oder NR - zu
identifizieren, geschweige denn richtig zu deuten und zu übersetzen.
Eine Vertiefung und Erweiterung der Namensforschung ergiebt sich im
Vergleich zu anderen Kulturkreisen und Sprachen, vor allem mit dem
Deutschen, denn hier gilt das gleiche Prinzip: Personennamen sind mit das
älteste Sprachgut, das im Germanischen überhaupt existiert. Hier war vor allem
der erste Teil „Abhandlung“ von HEINTZE maßgeblich beteiligt und hat diese
Abhandlung über den Rahmen einer rein ägyptologischen Spezialarbeit hinaus
wachsen lassen.
So ist eine kulturgeschichtliche Gesamtschau entstanden, die die Bedeutung der
Namensforschung aufzeigt und zu weiteren Studien Anlaß gibt.
Kosack Die altägyptischen Personennamen jetzt bestellen!

Zielgruppe


Dieses Buch wendet sich an den Laien, Fachgelehrten sowie an ägyptisch kulturgeschichtlich interessierte Menschen


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Während HERMANN RANKE in seiner Studie „Grundsätzliches zum Verständnis
der ägyptischen Personennamen in Satzform“ 1937 andeutungsweise darauf
hinweist, daß die Namensgebung der Ägypter unmittelbar bei oder kurz nach der
Geburt erfolgt ist und von verschiedenen Personen vorgenommen werden konnte, wobei in
erster Linie die Mutter oder der Vater die Hauptrolle spielten, zeigt er in seiner großen Studie
„Die ägyptischen Personennamen Bd. II. Form und Inhalt der Namen. Geschichte der Namen.
Vergleiche mit anderen Namen.“ (1952). gerade für dieses Detail, den Anlaß der
Namensgebung bei der Geburt, kein Interesse mehr. Dort gliedert er die Namen formal nach
grammatikalischen Kriterien in Kurz-, Voll- und Satznamen und kommt dementsprechend zu
mancherlei Lesungen und Deutungen, die so nicht mehr haltbar und schlimmstenfalls völlig
überholt sind.
Dabei hat er bei knapp 35 000 ägyptischen Namen viele Belege noch gar nicht gekannt und
erfaßt, die erst in neuerer Zeit veröffentlicht wurden (z.B. das Material von HINTZE und
EDEL); aber schon seine „Nachträge und Zusätze“ sind ja auch ausufernd genug und
erschweren die Benutzung und Zitierung seines Werkes ganz erheblich, da man vier
verschiedene Listen durchgehen muß.
Mithin sind auch viele seiner Umschreibungen nicht mehr gültig, er hat viele Namen so
defektiv transkribiert, wie sie dastehen, ohne Rücksicht auf etwa zu ergänzende Halbvokale,
Endungen oder Suffixe, die nicht nur die Lesung, sondern auch die Deutung und das
Verständnis der Namen grundlegend verändern. Abgesehen davon sind einige seiner
„Deutungen“ bei näherem Besehen sinnentstellend oder sogar absurd.
Meine Studie soll nicht dazu bestimmt sein, diese Fehler von Ranke zu korrigieren, sondern
sie will einfach einen ganz neuen Weg aufzuzeigen, wie altägyptische Namen zu verstehen
sind und was sie für die Kulturgeschichte der einfachen Leute bedeuten. Dabei ziehe ich
Vergleiche zu anderen Kulturkreisen, die sich später herausgebildet und entwickelt haben,
und führt Parallelen auch in der Neuzeit vor Augen.
Mit der Vergabe der Namen tritt so viel Menschlichkeit vor unsere Augen, daß man fast eine
spannende Familiengeschichte nur anhand der Namenbedeutungen schreiben könnte, die den
Titel tragen müßte: Aufregende Begebenheiten in der Wochenstube - Wie Vater, Mutter und
alle Angehörigen die Geburt eines Kindes erleben und verarbeiten, mit Angst und Sorge, mit
Humor, mit stoischer Gelassenheit, mit Enttäuschung, mit Glück, kurz, mit all jenen
Gefühlen, die man sich bei einer solchen für die Familie einschneidenden Begebenheit nur
vorstellen kann. Aber gerade diese Allgemeingültigkeit rückt uns die vor Jahrtausenden
lebenden Menschen wirklich sehr nahe.
Ich habe nicht sämtliche Namen in Rankes Vorrat daraufhin untersucht, ob sie in dieses oder
jenes meiner Kapitel gehören könnten, und bin in manchen „Deutungen“ ziemlich weit von
landläufiger Übertragung abgewichen; in vielen Fällen habe ich sie auch begründet. Manche
Fachkollegen mögen vielleicht bei einzelnen meiner Namensdeutungen den Kopf schütteln,
aber im Umfeld der übrigen Belege und Situationen so, wie diese Namen entstanden und dem
Neugeborenen vergeben worden sind, werden sie wohl eines Besseren belehrt.
Dabei habe ich nicht nur viele Namen völlig neu und sehr viel schärfer als bislang deuten
können, sondern auch im WB bisher fehlende Wörter aufgenommen oder Belege für die
Namensbedeutungen angegeben.
Insofern ist diese Arbeit nur als eine Vorarbeit zu einem Namenslexikon zu betrachten,
korrekter, als es Ranke damals hatte schaffen können.

Berlin, 15. März 2013 Dr. Wolfgang Kosack

Während HERMANN RANKE in seiner Studie „Grundsätzliches zum Verständnis
der ägyptischen Personennamen in Satzform“ 1937 andeutungsweise darauf
hinweist, daß die Namensgebung der Ägypter unmittelbar bei oder kurz nach der
Geburt erfolgt ist und von verschiedenen Personen vorgenommen werden konnte, wobei in
erster Linie die Mutter oder der Vater die Hauptrolle spielten, zeigt er in seiner großen Studie
„Die ägyptischen Personennamen Bd. II. Form und Inhalt der Namen. Geschichte der Namen.
Vergleiche mit anderen Namen.“ (1952). gerade für dieses Detail, den Anlaß der
Namensgebung bei der Geburt, kein Interesse mehr. Dort gliedert er die Namen formal nach
grammatikalischen Kriterien in Kurz-, Voll- und Satznamen und kommt dementsprechend zu
mancherlei Lesungen und Deutungen, die so nicht mehr haltbar und schlimmstenfalls völlig
überholt sind.
Dabei hat er bei knapp 35 000 ägyptischen Namen viele Belege noch gar nicht gekannt und
erfaßt, die erst in neuerer Zeit veröffentlicht wurden (z.B. das Material von HINTZE und
EDEL); aber schon seine „Nachträge und Zusätze“ sind ja auch ausufernd genug und
erschweren die Benutzung und Zitierung seines Werkes ganz erheblich, da man vier
verschiedene Listen durchgehen muß.
Mithin sind auch viele seiner Umschreibungen nicht mehr gültig, er hat viele Namen so
defektiv transkribiert, wie sie dastehen, ohne Rücksicht auf etwa zu ergänzende Halbvokale,
Endungen oder Suffixe, die nicht nur die Lesung, sondern auch die Deutung und das
Verständnis der Namen grundlegend verändern. Abgesehen davon sind einige seiner
„Deutungen“ bei näherem Besehen sinnentstellend oder sogar absurd.
Meine Studie soll nicht dazu bestimmt sein, diese Fehler von Ranke zu korrigieren, sondern
sie will einfach einen ganz neuen Weg aufzuzeigen, wie altägyptische Namen zu verstehen
sind und was sie für die Kulturgeschichte der einfachen Leute bedeuten. Dabei ziehe ich
Vergleiche zu anderen Kulturkreisen, die sich später herausgebildet und entwickelt haben,
und führt Parallelen auch in der Neuzeit vor Augen.
Mit der Vergabe der Namen tritt so viel Menschlichkeit vor unsere Augen, daß man fast eine
spannende Familiengeschichte nur anhand der Namenbedeutungen schreiben könnte, die den
Titel tragen müßte: Aufregende Begebenheiten in der Wochenstube - Wie Vater, Mutter und
alle Angehörigen die Geburt eines Kindes erleben und verarbeiten, mit Angst und Sorge, mit
Humor, mit stoischer Gelassenheit, mit Enttäuschung, mit Glück, kurz, mit all jenen
Gefühlen, die man sich bei einer solchen für die Familie einschneidenden Begebenheit nur
vorstellen kann. Aber gerade diese Allgemeingültigkeit rückt uns die vor Jahrtausenden
lebenden Menschen wirklich sehr nahe.
Ich habe nicht sämtliche Namen in Rankes Vorrat daraufhin untersucht, ob sie in dieses oder
jenes meiner Kapitel gehören könnten, und bin in manchen „Deutungen“ ziemlich weit von
landläufiger Übertragung abgewichen; in vielen Fällen habe ich sie auch begründet. Manche
Fachkollegen mögen vielleicht bei einzelnen meiner Namensdeutungen den Kopf schütteln,
aber im Umfeld der übrigen Belege und Situationen so, wie diese Namen entstanden und dem
Neugeborenen vergeben worden sind, werden sie wohl eines Besseren belehrt.
Dabei habe ich nicht nur viele Namen völlig neu und sehr viel schärfer als bislang deuten
können, sondern auch im WB bisher fehlende Wörter aufgenommen oder Belege für die
Namensbedeutungen angegeben.
Insofern ist diese Arbeit nur als eine Vorarbeit zu einem Namenslexikon zu betrachten,
korrekter, als es Ranke damals hatte schaffen können.

Berlin, 15. März 2013 Dr. Wolfgang Kosack


Dr. Wolfgang Kosack (geb. 29.10.1943 in Berlin) hat im Jahr 1970 in Bonn an der Friedrich-Wilhelm-Universität sein Studium der Ägyptologie und der Orientalistik mit einer Promotion abgeschlossen. Anschließend schlug er die Laufbahn eines staatl. geprüften Wissenschaftlichen Bibliothekars ein und war lange Zeit Bibliotheksdirektor.Er gilt als Fachmann für Koptologie, sein Schwerpunkt sind orien- talische Sprachen, insbesondere Altägyptisch. Schon während seines Studiums war er Austauschstudent in Ägypten (8 Monate). Er hat Studienreisen nach Ostpersien, Spanien, Italien, Syrien und Ägypten unternommen und die dortigen Sprachen, Manuskripte und Inschriften wissenschaftlich erforscht und darüber Artikel und Bücher geschrieben und ein historisches Kartenwerk erstellt. Nach seiner Pensionierung veröffentlicht er erneut einschlägige Publikationen über Ägyptologie und Koptologie. (Koptischer Heiligenkalender, Übersetzung der Pyramidentexte, Vollständige Zeichenliste der Hieroglyphen).


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.