Buch, Deutsch, 90 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 290 mm
Basisgrammatik für Fortgeschrittene
Buch, Deutsch, 90 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 290 mm
ISBN: 978-3-906206-50-9
Verlag: Verlag Christoph Brunner
Deshalb haben die Ägyptologen die Transskription (sog. Umschrift) vereinfacht mit vielen runden Klammern (bei Bedarf auch eckige Klammern). Sie lassen auch andere Zeichen wie Punkte, Gedankenstriche, Doppelpunkte aus, wodurch Wortungetüme entstehen. Diese kurze Sprachlehre behält das System des Mittelägyptischen bei. Zur weiteren Lesung gibt es ein dickes Spezialwörterbuch (Hannig, WB 1.) von 2003. Was aber dringend fehlt, ist eine halbwegs verständliche Grammatik, die nach einem durchschaubarem System aufgebaut ist. Edels Grammatik erschien 1965 und ist viel zu ausführlich, in Einzelheiten verliebt und ganz einfach zu alt. Meine Einführung jedenfalls kann eine solche Grammatik nicht ersetzen.
Berlin, 29. Oktober 2018 Dr. Wolfgang Kosack
Autoren/Hrsg.
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Weitere Infos & Material
1. Vorwort 3
2. Erläuterungen zum Titel 6
a) Was ist Altägyptisch? 6
b) Was ist eine Basisgrammatik 6
c) Was sind Fortgeschrittene? 7
3. Das Textmaterial und seine Publikationen 7
a) Das Textmaterial 7
b) Die Publikationen 9
4. Die Auswahl in dieser Sprachlehre 9
5. Allgemeines 13
a) Hinweise 13
b) Datierung 13
c) Sprache 14
d) Spezielles zur Schrift 14
Die Schriftgestaltung 14
Die Auslassungen 15
Die Konsonanten 15
Die Teilauslassung 15
Die Umstellung 15
6. Die gnomische Prosa in der altägyptischen Sprache 16
7. Eingliedrige Strukturen 17
a) Wörter mit Alphabetszeichen 18
b) Wörter mit 1 Silbe 18
8. Zweigliedrige Strukturen 19
a) Nomen 19
b) Adjektive 19
c) Verbum (2 Zeiten) 20
d) Kurzsätze 20
9. Dreigliedrige Strukturen 21
a) Nomen 21
b) Adjektive 21
c) Partikel 21
d) Verben 22
e) Kurzsätze 22
10 Viergliedrige Strukturen 22
a) Nomen 22
b) Adjektive 22
c) Verben 23
11. Siebengliedrige Strukturen 23
a) Absolutes Pronomen älteren Datums 23
12. Zehngliedrige Strukturen 24
13. Elfgliedrige Strukturen 25
14. Substantive 26
15. Adjektive 28
16. Ziffern, Zahlworte 29
17. Das Verbum 32
a) Die Vokallosigkeit 32
b) Die Stämme 32
c) Der Stativ 34
18. Die jüngere Konjugation 36
a) Kurzer Abstecher in die Anfangszeit der Hieroglyphen 36
b) Formen der jüngeren Konjugation 40
c) Erweiterte Formen der jüngeren Konjugation 41
Der Einschub - n - 41
Der Einschub - jn - 42
Der Einschub - hr - 42
Der Einschub - kA - 42
d) Die emphatische Form (mrr.f) 43
e) Die abgewandelte Form (sDmw.f) 44
f) Passive Formen 45
19. Zusammengesetzte Verbformen 46
1. Obsolete Form 46
2. Das Verb aHa 46
3. Die Konjugation mit Kopula pw 47
4. Das Hilfsverb pAj 47
5. Zusammensetzungen mit Verben des Seins 47
6. Futur mit Präposition r 47
7. Futur mit –tjfj Endung 48
20. Besondere Verbformen 49
a) Imperativ 49
b) Partizipien 50
c) Die Relativformen 53
21. Die Präpositionen 55
a) Die Präpositionen im Einzelnen 55
Einfache Präpositionen 55
Zusammengesetzte Präpositionen 55
b) Die Adverbien 56
c) Die Partikel 57
jA 57
jr 57
js 58
sk 58
jgr 58
wj 59
mj 59
Hm 59
swt 59
jn 59
jhr 60
Hwj 61
22. Die Sätze 61
a) Einfache Nominalsätze 61
b) Nicht sofort erkennbare Nominalsätze 62
c) Nominalsätze mit pw 63
d) Wortstellung der jüngeren Konjugation 63
e) Aufgebrochene Wortstellungen der jüngeren Konjugation 64
23. Nebensätze 67
24. Besondere Satzstrukturen 68
a) Fragesätze 68
b) Negativsätze 70
c) Die Umstandssätze 75
d) Die Relativsätze 76
25. Abschluß 78
Es ist immer ein Wagnis, neue Wege zu beschreiten, und schon ganz und gar auf dem Gebiet der ägyptischen Grammatik. Abgesehen davon, daß ein spezielles Lexikon existiert, gibt es aber weltweit nur eine einzige Grammatik des Altäyptischen, die von Prof. Edel bearbeitet wurde. (Bd 2 ist 1965 erschienen). Abgesehen davon, daß die mehr als 1000 Paragrafen die komplizierte Sprache auch ihrerseits nur unzureichend darstellen können, lehnt sich der Text der Grammatik eng an die bislang erschienenen Sprachlehren des Mittelägyptischen an, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, daß zwischen AR und MR ein Sprachbruch zu verzeichnen ist, der u.a. in den sog. Sargtexten erkennbar wird. Eine Grammatik der Ersten Zwischenzeit existiert derzeit nicht, so daß der Übergang zwischen Alt- und Mittelägyptisch bislang viel harmonischer aufgefaßt wurde, als er tatsächlich war. Reste davon, erfährt man in der Literatur, müssen später aber noch greifbar gewesen sein, denn „ein Mann des Kataraktengebietes konnte sich mit einem Mann aus dem Delta nur mühsam verständigen“. Das deutet auf Dialekte hin, die teils älteres Sprachgut mitgenommen haben. Der Umbruch muß so ähnlich gewesen sein wie in Mitteleuropa der Übergang vom Mitteldeutschen ins (Neu)hochdeutsche, nur daß in Ägypten ein ganzes Volk daran beteiligt war, in Deutschland aber aufgrund der Zersplitterung in vielerlei Kleinstaaten ein solcher Übergang zum (Neu)hochdeutschen von „Provinz“ zu „Provinz“ verschieden schnell vonstatten ging (vgl. Hochdeutsch, Plattdeutsch und Bayerisch); das hatte mit dem Buchdruck zu tun, der in Ägypten ja gar nicht existierte, in Deutschland dagegen seine eigene Dynamik entwickelte, so daß jede Druckerei eigene Schreibgewohnheiten und Satzzeichen entwickeln konnte. Thor und seyn sind z.B. Leitmotive des Neuhochdeutschen, das erst 1904 durch den Duden seine Rechtschreibung vereinheitlicht hat, wobei diese Lautung zu bloßem t vereinfacht wurde. Wie unterschiedlich in nur 500 Jahren die deutsche Sprache sich geändert hat, sollen ein Beleg wiedergeben. Das Zitat stammt aus dem NT von Luther, der als erster 1517 die ganze Bibel übersetzt hat:
E
4
Syntemal sichs viel vnter wurden haben zu stellen die rede von den geschichten / so vnter vns ergangen sind / wie vnns das geben haben / die von anfang selbsichtige und diener des worttes gewesen sind / hab ichs auch fur gutt angesehen / nach dem ichs alles von forne an / mitt fleys erfolget habe / das ichs zu dyr / meyn guter Theophile / ordentlich schrybe / auff das du dich erkundigest eines gewissen grunds / der wort / wilcher du unterrichtet bist. Zu der zeyt Herodes / des konies Judee / war eyn priester... (Lucas 1,1 f)
Im Gegensatz zu herkömmlichen ägyptischen Grammatiken geht dieses Lehrbuch von Strukturen aus, die es mit den Phänomenen der Hieroglyphen in Verbindung bringt. So entsteht eine neue Sichtweise der Spracheigentümlichkeiten des Altägyptischen.
Danken möchte ich den Freunden, meinem Lebensgefährten Harald, der einen wesentlichen Zuschuß zu den Druckkosten geleistet hat (Wörterbuch der ägyptischen Sprache), meinem Verleger Christoph sowie meinem stets geduldigen „Sekretär“ Oliver.
Berlin, 29. Oktober 2018 Dr. Wolfgang Kosack
Es ist immer ein Wagnis, neue Wege zu beschreiten, und schon ganz und gar auf dem Gebiet der ägyptischen Grammatik. Abgesehen davon, daß ein spezielles Lexikon existiert, gibt es aber weltweit nur eine einzige Grammatik des Altäyptischen, die von Prof. Edel bearbeitet wurde. (Bd 2 ist 1965 erschienen). Abgesehen davon, daß die mehr als 1000 Paragrafen die komplizierte Sprache auch ihrerseits nur unzureichend darstellen können, lehnt sich der Text der Grammatik eng an die bislang erschienenen Sprachlehren des Mittelägyptischen an, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, daß zwischen AR und MR ein Sprachbruch zu verzeichnen ist, der u.a. in den sog. Sargtexten erkennbar wird. Eine Grammatik der Ersten Zwischenzeit existiert derzeit nicht, so daß der Übergang zwischen Alt- und Mittelägyptisch bislang viel harmonischer aufgefaßt wurde, als er tatsächlich war. Reste davon, erfährt man in der Literatur, müssen später aber noch greifbar gewesen sein, denn „ein Mann des Kataraktengebietes konnte sich mit einem Mann aus dem Delta nur mühsam verständigen“. Das deutet auf Dialekte hin, die teils älteres Sprachgut mitgenommen haben. Der Umbruch muß so ähnlich gewesen sein wie in Mitteleuropa der Übergang vom Mitteldeutschen ins (Neu)hochdeutsche, nur daß in Ägypten ein ganzes Volk daran beteiligt war, in Deutschland aber aufgrund der Zersplitterung in vielerlei Kleinstaaten ein solcher Übergang zum (Neu)hochdeutschen von „Provinz“ zu „Provinz“ verschieden schnell vonstatten ging (vgl. Hochdeutsch, Plattdeutsch und Bayerisch); das hatte mit dem Buchdruck zu tun, der in Ägypten ja gar nicht existierte, in Deutschland dagegen seine eigene Dynamik entwickelte, so daß jede Druckerei eigene Schreibgewohnheiten und Satzzeichen entwickeln konnte. Thor und seyn sind z.B. Leitmotive des Neuhochdeutschen, das erst 1904 durch den Duden seine Rechtschreibung vereinheitlicht hat, wobei diese Lautung zu bloßem t vereinfacht wurde. Wie unterschiedlich in nur 500 Jahren die deutsche Sprache sich geändert hat, sollen ein Beleg wiedergeben. Das Zitat stammt aus dem NT von Luther, der als erster 1517 die ganze Bibel übersetzt hat:
E
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Syntemal sichs viel vnter wurden haben zu stellen die rede von den geschichten / so vnter vns ergangen sind / wie vnns das geben haben / die von anfang selbsichtige und diener des worttes gewesen sind / hab ichs auch fur gutt angesehen / nach dem ichs alles von forne an / mitt fleys erfolget habe / das ichs zu dyr / meyn guter Theophile / ordentlich schrybe / auff das du dich erkundigest eines gewissen grunds / der wort / wilcher du unterrichtet bist. Zu der zeyt Herodes / des konies Judee / war eyn priester. (Lucas 1,1 f)
Im Gegensatz zu herkömmlichen ägyptischen Grammatiken geht dieses Lehrbuch von Strukturen aus, die es mit den Phänomenen der Hieroglyphen in Verbindung bringt. So entsteht eine neue Sichtweise der Spracheigentümlichkeiten des Altägyptischen.
Danken möchte ich den Freunden, meinem Lebensgefährten Harald, der einen wesentlichen Zuschuß zu den Druckkosten geleistet hat (Wörterbuch der ägyptischen Sprache), meinem Verleger Christoph sowie meinem stets geduldigen „Sekretär“ Oliver.
Berlin, 29. Oktober 2018 Dr. Wolfgang Kosack