Kosack | Kurze Sprachlehre des Altägyptischen | Buch | 978-3-906206-50-9 | sack.de

Buch, Deutsch, 90 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 290 mm

Kosack

Kurze Sprachlehre des Altägyptischen

Basisgrammatik für Fortgeschrittene

Buch, Deutsch, 90 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 290 mm

ISBN: 978-3-906206-50-9
Verlag: Verlag Christoph Brunner


Die „Kurze Sprachlehre des Altägyptischen“ kann natürlich nur die Grundlinien der Sprache aufzeigen und mit einem Seitenblick die Schriftgestaltung der Dokumente behandeln, in der diese Dokumente „geschrieben“ wurden. In der Sprachlehre ist der Trend festzustellen, der alle übrigen Grammatiken unberücksichtigt läßt: der Trend von ganz und gar einfach zu sehr komplexen Strukturen, also vom Nominalsatz (kein Verbum, zwei bis drei Wörter) bis hin zu Satzgefügen mit Haupt- und Nebensätzen, vom einfachsten Partikel (1 Buchstabe) zu Partikeln mit maximal 3 Buchstaben. Das führt dazu, daß die Sprachlehre zu Beginn nur Partikel aufführt, sodann Pronomen gleich welcher Art, und behutsam zur Satzlehre überleitet. Dieses systematisierte Vorgehen hilft einem „Anfänger“, die Sprache leichter zu verstehen. Die Lesung ist für den Anfänger das Schwierigste. Das Altägyptische verzichtet weitgehend auf die korrekte Wiedergabe der Halbvokale. Darum läßt der Text gerne und aus, ja, er verzichtet auf ganze Wortteile oder sogar Worte, falls sie selbstverständlich waren. Jedes zusätzliche Zeichen machte beim Reliefieren und Bemalen zusätzliche Mühe und verursachte mehr Arbeitsaufwand und mehr Kosten.

Deshalb haben die Ägyptologen die Transskription (sog. Umschrift) vereinfacht mit vielen runden Klammern (bei Bedarf auch eckige Klammern). Sie lassen auch andere Zeichen wie Punkte, Gedankenstriche, Doppelpunkte aus, wodurch Wortungetüme entstehen. Diese kurze Sprachlehre behält das System des Mittelägyptischen bei. Zur weiteren Lesung gibt es ein dickes Spezialwörterbuch (Hannig, WB 1.) von 2003. Was aber dringend fehlt, ist eine halbwegs verständliche Grammatik, die nach einem durchschaubarem System aufgebaut ist. Edels Grammatik erschien 1965 und ist viel zu ausführlich, in Einzelheiten verliebt und ganz einfach zu alt. Meine Einführung jedenfalls kann eine solche Grammatik nicht ersetzen.

Berlin, 29. Oktober 2018 Dr. Wolfgang Kosack
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1. Vorwort 3
2. Erläuterungen zum Titel 6
a) Was ist Altägyptisch? 6
b) Was ist eine Basisgrammatik 6
c) Was sind Fortgeschrittene? 7
3. Das Textmaterial und seine Publikationen 7
a) Das Textmaterial 7
b) Die Publikationen 9
4. Die Auswahl in dieser Sprachlehre 9
5. Allgemeines 13
a) Hinweise 13
b) Datierung 13
c) Sprache 14
d) Spezielles zur Schrift 14
Die Schriftgestaltung 14
Die Auslassungen 15
Die Konsonanten 15
Die Teilauslassung 15
Die Umstellung 15
6. Die gnomische Prosa in der altägyptischen Sprache 16
7. Eingliedrige Strukturen 17
a) Wörter mit Alphabetszeichen 18
b) Wörter mit 1 Silbe 18
8. Zweigliedrige Strukturen 19
a) Nomen 19
b) Adjektive 19
c) Verbum (2 Zeiten) 20
d) Kurzsätze 20
9. Dreigliedrige Strukturen 21
a) Nomen 21
b) Adjektive 21
c) Partikel 21
d) Verben 22
e) Kurzsätze 22
10 Viergliedrige Strukturen 22
a) Nomen 22
b) Adjektive 22
c) Verben 23
11. Siebengliedrige Strukturen 23
a) Absolutes Pronomen älteren Datums 23
12. Zehngliedrige Strukturen 24
13. Elfgliedrige Strukturen 25
14. Substantive 26
15. Adjektive 28
16. Ziffern, Zahlworte 29
17. Das Verbum 32
a) Die Vokallosigkeit 32
b) Die Stämme 32
c) Der Stativ 34
18. Die jüngere Konjugation 36
a) Kurzer Abstecher in die Anfangszeit der Hieroglyphen 36
b) Formen der jüngeren Konjugation 40
c) Erweiterte Formen der jüngeren Konjugation 41
Der Einschub - n - 41
Der Einschub - jn - 42
Der Einschub - hr - 42
Der Einschub - kA - 42
d) Die emphatische Form (mrr.f) 43
e) Die abgewandelte Form (sDmw.f) 44
f) Passive Formen 45
19. Zusammengesetzte Verbformen 46
1. Obsolete Form 46
2. Das Verb aHa 46
3. Die Konjugation mit Kopula pw 47
4. Das Hilfsverb pAj 47
5. Zusammensetzungen mit Verben des Seins 47
6. Futur mit Präposition r 47
7. Futur mit –tjfj Endung 48
20. Besondere Verbformen 49
a) Imperativ 49
b) Partizipien 50
c) Die Relativformen 53
21. Die Präpositionen 55
a) Die Präpositionen im Einzelnen 55
Einfache Präpositionen 55
Zusammengesetzte Präpositionen 55
b) Die Adverbien 56
c) Die Partikel 57
jA 57
jr 57
js 58
sk 58
jgr 58
wj 59
mj 59
Hm 59
swt 59
jn 59
jhr 60
Hwj 61
22. Die Sätze 61
a) Einfache Nominalsätze 61
b) Nicht sofort erkennbare Nominalsätze 62
c) Nominalsätze mit pw 63
d) Wortstellung der jüngeren Konjugation 63
e) Aufgebrochene Wortstellungen der jüngeren Konjugation 64
23. Nebensätze 67
24. Besondere Satzstrukturen 68
a) Fragesätze 68
b) Negativsätze 70
c) Die Umstandssätze 75
d) Die Relativsätze 76
25. Abschluß 78


Es ist immer ein Wagnis, neue Wege zu beschreiten, und schon ganz und gar auf dem Gebiet der ägyptischen Grammatik. Abgesehen davon, daß ein spezielles Lexikon existiert, gibt es aber weltweit nur eine einzige Grammatik des Altäyptischen, die von Prof. Edel bearbeitet wurde. (Bd 2 ist 1965 erschienen). Abgesehen davon, daß die mehr als 1000 Paragrafen die komplizierte Sprache auch ihrerseits nur unzureichend darstellen können, lehnt sich der Text der Grammatik eng an die bislang erschienenen Sprachlehren des Mittelägyptischen an, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, daß zwischen AR und MR ein Sprachbruch zu verzeichnen ist, der u.a. in den sog. Sargtexten erkennbar wird. Eine Grammatik der Ersten Zwischenzeit existiert derzeit nicht, so daß der Übergang zwischen Alt- und Mittelägyptisch bislang viel harmonischer aufgefaßt wurde, als er tatsächlich war. Reste davon, erfährt man in der Literatur, müssen später aber noch greifbar gewesen sein, denn „ein Mann des Kataraktengebietes konnte sich mit einem Mann aus dem Delta nur mühsam verständigen“. Das deutet auf Dialekte hin, die teils älteres Sprachgut mitgenommen haben. Der Umbruch muß so ähnlich gewesen sein wie in Mitteleuropa der Übergang vom Mitteldeutschen ins (Neu)hochdeutsche, nur daß in Ägypten ein ganzes Volk daran beteiligt war, in Deutschland aber aufgrund der Zersplitterung in vielerlei Kleinstaaten ein solcher Übergang zum (Neu)hochdeutschen von „Provinz“ zu „Provinz“ verschieden schnell vonstatten ging (vgl. Hochdeutsch, Plattdeutsch und Bayerisch); das hatte mit dem Buchdruck zu tun, der in Ägypten ja gar nicht existierte, in Deutschland dagegen seine eigene Dynamik entwickelte, so daß jede Druckerei eigene Schreibgewohnheiten und Satzzeichen entwickeln konnte. Thor und seyn sind z.B. Leitmotive des Neuhochdeutschen, das erst 1904 durch den Duden seine Rechtschreibung vereinheitlicht hat, wobei diese Lautung zu bloßem t vereinfacht wurde. Wie unterschiedlich in nur 500 Jahren die deutsche Sprache sich geändert hat, sollen ein Beleg wiedergeben. Das Zitat stammt aus dem NT von Luther, der als erster 1517 die ganze Bibel übersetzt hat:
E
4

Syntemal sichs viel vnter wurden haben zu stellen die rede von den geschichten / so vnter vns ergangen sind / wie vnns das geben haben / die von anfang selbsichtige und diener des worttes gewesen sind / hab ichs auch fur gutt angesehen / nach dem ichs alles von forne an / mitt fleys erfolget habe / das ichs zu dyr / meyn guter Theophile / ordentlich schrybe / auff das du dich erkundigest eines gewissen grunds / der wort / wilcher du unterrichtet bist. Zu der zeyt Herodes / des konies Judee / war eyn priester... (Lucas 1,1 f)

Im Gegensatz zu herkömmlichen ägyptischen Grammatiken geht dieses Lehrbuch von Strukturen aus, die es mit den Phänomenen der Hieroglyphen in Verbindung bringt. So entsteht eine neue Sichtweise der Spracheigentümlichkeiten des Altägyptischen.

Danken möchte ich den Freunden, meinem Lebensgefährten Harald, der einen wesentlichen Zuschuß zu den Druckkosten geleistet hat (Wörterbuch der ägyptischen Sprache), meinem Verleger Christoph sowie meinem stets geduldigen „Sekretär“ Oliver.

Berlin, 29. Oktober 2018 Dr. Wolfgang Kosack

Es ist immer ein Wagnis, neue Wege zu beschreiten, und schon ganz und gar auf dem Gebiet der ägyptischen Grammatik. Abgesehen davon, daß ein spezielles Lexikon existiert, gibt es aber weltweit nur eine einzige Grammatik des Altäyptischen, die von Prof. Edel bearbeitet wurde. (Bd 2 ist 1965 erschienen). Abgesehen davon, daß die mehr als 1000 Paragrafen die komplizierte Sprache auch ihrerseits nur unzureichend darstellen können, lehnt sich der Text der Grammatik eng an die bislang erschienenen Sprachlehren des Mittelägyptischen an, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, daß zwischen AR und MR ein Sprachbruch zu verzeichnen ist, der u.a. in den sog. Sargtexten erkennbar wird. Eine Grammatik der Ersten Zwischenzeit existiert derzeit nicht, so daß der Übergang zwischen Alt- und Mittelägyptisch bislang viel harmonischer aufgefaßt wurde, als er tatsächlich war. Reste davon, erfährt man in der Literatur, müssen später aber noch greifbar gewesen sein, denn „ein Mann des Kataraktengebietes konnte sich mit einem Mann aus dem Delta nur mühsam verständigen“. Das deutet auf Dialekte hin, die teils älteres Sprachgut mitgenommen haben. Der Umbruch muß so ähnlich gewesen sein wie in Mitteleuropa der Übergang vom Mitteldeutschen ins (Neu)hochdeutsche, nur daß in Ägypten ein ganzes Volk daran beteiligt war, in Deutschland aber aufgrund der Zersplitterung in vielerlei Kleinstaaten ein solcher Übergang zum (Neu)hochdeutschen von „Provinz“ zu „Provinz“ verschieden schnell vonstatten ging (vgl. Hochdeutsch, Plattdeutsch und Bayerisch); das hatte mit dem Buchdruck zu tun, der in Ägypten ja gar nicht existierte, in Deutschland dagegen seine eigene Dynamik entwickelte, so daß jede Druckerei eigene Schreibgewohnheiten und Satzzeichen entwickeln konnte. Thor und seyn sind z.B. Leitmotive des Neuhochdeutschen, das erst 1904 durch den Duden seine Rechtschreibung vereinheitlicht hat, wobei diese Lautung zu bloßem t vereinfacht wurde. Wie unterschiedlich in nur 500 Jahren die deutsche Sprache sich geändert hat, sollen ein Beleg wiedergeben. Das Zitat stammt aus dem NT von Luther, der als erster 1517 die ganze Bibel übersetzt hat:
E
4

Syntemal sichs viel vnter wurden haben zu stellen die rede von den geschichten / so vnter vns ergangen sind / wie vnns das geben haben / die von anfang selbsichtige und diener des worttes gewesen sind / hab ichs auch fur gutt angesehen / nach dem ichs alles von forne an / mitt fleys erfolget habe / das ichs zu dyr / meyn guter Theophile / ordentlich schrybe / auff das du dich erkundigest eines gewissen grunds / der wort / wilcher du unterrichtet bist. Zu der zeyt Herodes / des konies Judee / war eyn priester. (Lucas 1,1 f)

Im Gegensatz zu herkömmlichen ägyptischen Grammatiken geht dieses Lehrbuch von Strukturen aus, die es mit den Phänomenen der Hieroglyphen in Verbindung bringt. So entsteht eine neue Sichtweise der Spracheigentümlichkeiten des Altägyptischen.

Danken möchte ich den Freunden, meinem Lebensgefährten Harald, der einen wesentlichen Zuschuß zu den Druckkosten geleistet hat (Wörterbuch der ägyptischen Sprache), meinem Verleger Christoph sowie meinem stets geduldigen „Sekretär“ Oliver.

Berlin, 29. Oktober 2018 Dr. Wolfgang Kosack


Kosack, Wolfgang
Dr. Wolfgang Kosack (geb. 29.10.1943 in Berlin) hat im Jahr 1970 in Bonn an der Friedrich Wilhelm-Universität sein Studium der Ägyptologie und der Orientalistik mit einer Promotion abgeschlossen. Anschliessend schlug er die Laufbahn eines staatlich geprüften wissenschaftlichen Bibliothekars ein und war lange Zeit Bibliotheksdirektor. Er gilt als Fachmann für Koptologie, sein Schwerpunkt sind orientalische Sprachen, insbesondere Altägyptisch.

Schon während seines Studiums war er Austauschstudent in Ägypten. Er hat Studienreisen nach Ostpersien, Spanien, Italien, Syrien und Ägypten unternommen und die dortigen Sprachen, Manuskripte und Inschriften wissenschaftlich erforscht und darüber Artikel und Bücher geschrieben und ein historisches Kartenwerk erstellt.

Nach seiner Pensionierung veröffentlicht er erneut einschlägige Publikationen über Ägyptologie und Koptologie. (Koptischer Heiligenkalender, Novum Testamentum Coptice, Vollstän-dige Zeichenliste der Hieroglyphen, Berliner Hefte zur ägyptischen Literatur 1 – 12, Geschichte der Gnosis in Antike, Urchristen und Islam, uvm.)

Im Herbst 2014 übergab Dr. Kosack Manuskripte und lithographische Frühdrucke (in Arab-isch, Türkisch, Persisch, Urdu, Tibetanisch) als „Sammlung Kosack“ der Orientalischen Ab-teilung der Berliner Staatsbibliothek Berlin, mit der Bitte, diesen Bestand zu pflegen und - sofern notwendig - zu konservieren. Seine Sammlung altägyptischer Artefakte und Schriftdokumente übergab Dr. Kosack im November 2014 dem Ägyptischen Museum Bonn, mit der Bitte, diese Sammlung zu inventarisieren. Die Stücke sind der Öffentlichkeit und der wissenschaftlichen Bearbeitung uneingeschränkt zugänglich und wurden vom 18. März bis 14. Juni 2015 in der Ausstellung „Nicht nur Nofretete?“ gezeigt.

Die Theaterstücke „Schachmatt“, „Ein deutsches Sommertheater“ sowie „Satanische Zeiten“ sind erstmals als Stücktexte in Taschenbuchform erschienen.

Er lebt und arbeitet in Berlin.


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