Hieroglyphen für Anfänger. Mit zahlreichen Schriftproben, 140 Abbildungen und 500 Hieroglyphen.
Buch, Deutsch, 311 Seiten, GB, Format (B × H): 210 mm x 290 mm
ISBN: 978-3-906206-38-7
Verlag: Verlag Christoph Brunner
Fast alles freilich, was PIEPER hier bemängelt, ist schlecht beobachtet oder grob verallgemeinert, und darum falsch.4 Nur eines stimmt mit Gewißheit:
1 Musäus, J. A. Volksmährchen der Deutschen. Bd 4. Halle 1939, 99 2 folgt ein Exkurs über bayerischen und österreichischen Dialekt, wo „man schreiben tut, am Lesen ist oder verstehen geht“ 3 Pieper, Max. Die ägyptische Literatur. Wildpark-Potsdam (1927), 4 - 5 4 so stimmt z.B. weder die Tatsache der Wortarmut (im WB sind reichlich 450 000 Wörter verzeichnet) noch das Fehlen von Wortzusammensetzungen, wie Pharao („Groses Haus“) und Ägypten („Tempel (des) Ka (des) Gottes Ptah“) oder die ägyptische Bezeichnung „Gottesworte“ für Hieroglyphen belegen.
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Die Ägyptologie ist eine junge Wissenschaft und kann gerade auf 150 Jahre Tradition zurückblicken. Sie hatte nur wenige Fachleute und ist noch immer mit dem Hauch des Rätselhaften so umwuchert, daß geschäftstüchtige Journalisten, selbsternannte Astroarchäologen und gewissenlose Sachbuchautoren schreiben können, was sie wollen und ohne Bedenken gefährliche Halbwarheiten oder gar Fehlinformationen in die Welt setzen dürfen. Gerade in unserer Zeit hat sich der Hang zur Spekulation und Mystik verstärkt. Man sorge also rechtzeitig dafür, daß die Ägyptologie nicht darunter Schaden leidet und als okkulte Afterwissenschaft in die Esoterik abtaucht, die lieber vom Fluch der Pharaonen und vom Rätsel der Sphinx fabuliert als die Tatsachen betrachtet. Auch deshalb ist der Mangel einer leicht verständlichen Einführung in die ägyptische Schrift so gefährlich. Wenn man an einem überschaubaren Zeichenvorrat zeigt, wie die Hieroglyphen „funktionieren“, wie Schriftlehre allmählich zur Sprachlehre übergehen kann, ist der Zweck meines Buches erreicht. Es will dem Leser und Benutzer die Anfangsgründe der Hieroglyphenschrift nahebringen. Er soll bei einem Besuch einer altägyptischen Ausstellung oder des Landes selbst seine Kenntnisse auch anwenden: Namen entziffern, Titel erklären und Inhalt und Wesen der Texte bestimmen, vielleicht sogar häufig wiederholte Formeln lesen und verstehen. Ich hoffe und glaube, daß der Anfänger von den Hieroglyphen so fasziniert ist, daß er nach Durcharbeiten dieses Buches längere Texte, Literatur, Poesie, Briefe, Mathematik, Medizin, Gerichtsakten oder anderes im Urtext studieren möchte. Hier helfen ihm wissenschaftliche Grammatiken weiter, Unterstützung findet er bei Wörterbüchern und Zeichenlisten. Wenn er so weit gekommen ist, wird er - wie alle Fachleute - meine Ausführungen wegen ihrer Vereinfachung zuweilen belächeln und manches, so grammatische Fachtermini und wissenschaftliche Formulierungen, vermissen. Noch ein Hinweis zu den Bildunterschriften. Sie sind in einer bestimmten Reihenfolge geschrieben:
Lfde Nummer = BILDGEGENSTAND = Materialien und Bearbeitung (z.B. Sandstein, Flachrelief; Gold, mit Karneol eingelegt) = Zeitangabe (z.B. 18. Dyn. Amenophis III. um 1380 v. Chr.) = Größe (L „Länge“, B „Breite“ H „Höhe“; Angabe in cm, wenn nicht angegeben: B 9 H 120 heißt also „Breite 9 cm, Höhe 1,20 m“) // FO („Fundort“, falls Gegenstand nicht am originalen Platz, sonst „in situ“) = Museumsangabe mit dortiger Nummer = Bemerkungen
Ein Muster hierfür ist :
41. SCHATZTRUHE Holz, Gold, Glas- und Edelsteineinlagen 18. Dyn. Amenophis III. um 1380 v. Chr. H 120 FO Theben-West, Tal d. Könige, Grab d. Juja Kairo, Mus. 3678 Ausschnitt
Berlin, 16.12.2016 Dr. Wolfgang Kosack
Die Ägyptologie ist eine junge Wissenschaft und kann gerade auf 150 Jahre Tradition zurückblicken. Sie hatte nur wenige Fachleute und ist noch immer mit dem Hauch des Rätselhaften so umwuchert, daß geschäftstüchtige Journalisten, selbsternannte Astroarchäologen und gewissenlose Sachbuchautoren schreiben können, was sie wollen und ohne Bedenken gefährliche Halbwarheiten oder gar Fehlinformationen in die Welt setzen dürfen. Gerade in unserer Zeit hat sich der Hang zur Spekulation und Mystik verstärkt. Man sorge also rechtzeitig dafür, daß die Ägyptologie nicht darunter Schaden leidet und als okkulte Afterwissenschaft in die Esoterik abtaucht, die lieber vom Fluch der Pharaonen und vom Rätsel der Sphinx fabuliert als die Tatsachen betrachtet. Auch deshalb ist der Mangel einer leicht verständlichen Einführung in die ägyptische Schrift so gefährlich. Wenn man an einem überschaubaren Zeichenvorrat zeigt, wie die Hieroglyphen „funktionieren“, wie Schriftlehre allmählich zur Sprachlehre übergehen kann, ist der Zweck meines Buches erreicht. Es will dem Leser und Benutzer die Anfangsgründe der Hieroglyphenschrift nahebringen. Er soll bei einem Besuch einer altägyptischen Ausstellung oder des Landes selbst seine Kenntnisse auch anwenden: Namen entziffern, Titel erklären und Inhalt und Wesen der Texte bestimmen, vielleicht sogar häufig wiederholte Formeln lesen und verstehen. Ich hoffe und glaube, daß der Anfänger von den Hieroglyphen so fasziniert ist, daß er nach Durcharbeiten dieses Buches längere Texte, Literatur, Poesie, Briefe, Mathematik, Medizin, Gerichtsakten oder anderes im Urtext studieren möchte. Hier helfen ihm wissenschaftliche Grammatiken weiter, Unterstützung findet er bei Wörterbüchern und Zeichenlisten. Wenn er so weit gekommen ist, wird er - wie alle Fachleute - meine Ausführungen wegen ihrer Vereinfachung zuweilen belächeln und manches, so grammatische Fachtermini und wissenschaftliche Formulierungen, vermissen. Noch ein Hinweis zu den Bildunterschriften. Sie sind in einer bestimmten Reihenfolge geschrieben:
Lfde Nummer = BILDGEGENSTAND = Materialien und Bearbeitung (z.B. Sandstein, Flachrelief; Gold, mit Karneol eingelegt) = Zeitangabe (z.B. 18. Dyn. Amenophis III. um 1380 v. Chr.) = Größe (L „Länge“, B „Breite“ H „Höhe“; Angabe in cm, wenn nicht angegeben: B 9 H 120 heißt also „Breite 9 cm, Höhe 1,20 m“) // FO („Fundort“, falls Gegenstand nicht am originalen Platz, sonst „in situ“) = Museumsangabe mit dortiger Nummer = Bemerkungen
Ein Muster hierfür ist:
41. SCHATZTRUHE Holz, Gold, Glas- und Edelsteineinlagen 18. Dyn. Amenophis III. um 1380 v. Chr. H 120 FO Theben-West, Tal d. Könige, Grab d. Juja Kairo, Mus. 3678 Ausschnitt
Berlin, 16.12.2016 Dr. Wolfgang Kosack