Lau | Kooperationen zwischen Ganztagsschulen und Sportvereinen im Land Brandenburg: Studie zu Qualität, Struktur und dem Einfluss räumlicher Disparitäten | Buch | 978-3-95934-704-4 | sack.de

Buch, Deutsch, 108 Seiten, Paperback, Format (B × H): 155 mm x 220 mm, Gewicht: 185 g

Lau

Kooperationen zwischen Ganztagsschulen und Sportvereinen im Land Brandenburg: Studie zu Qualität, Struktur und dem Einfluss räumlicher Disparitäten

Buch, Deutsch, 108 Seiten, Paperback, Format (B × H): 155 mm x 220 mm, Gewicht: 185 g

ISBN: 978-3-95934-704-4
Verlag: Diplomica Verlag


Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt in der regionalen Betrachtung von Kooperationen von Ganztagsschulen mit Sportvereinen im Land Brandenburg, für das es bisher nur wenig belastbare Forschungsergebnisse gibt. Als Grundlage dienen drei empirische Untersuchungen der Universität Potsdam, die im Zeitraum von 2009 bis 2010 im Auftrag des Landessportbundes Brandenburg durchgeführt wurden. Als Forschungsmethode wurde die standardisierte Befragung von Ganztagsschulen (2009) und Sportvereinen (2010, 2011) gewählt. Diese Befragungen sollen einen Überblick darüber geben, wie der Forderung nach Kooperationen von Ganztagsschulen und Sportvereinen in Brandenburg nachgekommen wird und wie die bestehenden Kooperationen zu bewerten sind. Von Interesse ist dabei, ob dominante Kooperationsstrukturen auszumachen sind und was sie so attraktiv für die Kooperationspartner macht. Gibt es erfolgsversprechende Strukturen oder gar Best-Practice-Modelle? Um positive Entwicklungsfaktoren auszumachen, ist es notwendig eine Operationalisierung der Kooperationsqualität vorzunehmen und im Gegenzug Kooperationen behindernde Faktoren aufzudecken. Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Aspekt ist die besondere demografische Entwicklung des Landes Brandenburg, welche gerade die Schulen und Sportvereine vor große Herausforderungen stellt. Eine wichtige Frage kann daher lauten, ob es zwischen ländlichen und städtisch-verdichteten Räumen messbare Unterschiede in der Kooperationshäufigkeit und Qualität der Zusammenarbeit gibt. Als Ergebnis dieser Arbeit sollen Ganztagsschulen und Sportvereinen konkrete Handlungsempfehlungen zur Verfügung gestellt werden, mit denen das eigene Entwicklungspotenzial identifiziert und gezielt ausgeschöpft werden kann.
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Zielgruppe


Lehrpersonen


Autoren/Hrsg.


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Textprobe:
Kapitel 3.1, Ganztagsschulen als Kooperationspartner für Sportvereine:
Viele Vorurteile über die Ganztagsschule resultieren aus der Unkenntnis über die Definition und die Eigenschaften der selbigen. Der Begriff suggeriert, dass sich der Schultag der Ganztagsschule über den ganzen Tag erstreckt. Doch diese erste Vermutung trifft nicht zu. Der Umfang der (Fach-)Unterrichtsstunden unterscheidet sich nicht von dem an Halbtagsschulen. Es wird jedoch zusätzlicher Raum geschaffen für außerunterrichtliche Aktivitäten, wie z.B. Arbeitsgemeinschaften, Projekte, Ausflüge, und nicht zuletzt, für Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote.
Es gibt im bundesdeutschen Vergleich, eine Vielzahl verschiedener Formen und Ausprägungen der Ganztagsschulen. Als grundlegendes Kriterium für jede Ganztagsschule legte die Kultusministerkonferenz (2012) den folgenden Standard fest: Eine Ganztagsschule muss 'an mindestens drei Tagen in der Woche ein ganztätiges Angebot (...) [bereitstellen], das täglich mindestens sieben Zeitstunden umfasst'. Darüber hinaus muss für die am Ganztag teilnehmenden Schülern ein Mittagessen bereitgestellt werden. Ein weiteres wichtiges Kriterium für eine Ganztagsschule ist die konzeptionelle Verknüpfung des Ganztagsangebots mit dem Unterricht. Wie bereits erwähnt, stellen wir trotz dieser einheitlichen Definition des höchsten Bildungsrates in Deutschland in der Praxis äußerst unterschiedliche Umsetzungsformen der Ganztagsschule fest. Appel und Rutz (2009) führen weitere Eigenschaften auf, die allen Ganztagsschulen gemein sind: So findet bei gleichzeitiger Ermöglichung alternativer Unterrichtsformen eine Verteilung der Aktivitäten auf den Vor- und Nachmittag statt. Dadurch kann der Schultag rhythmisiert und abwechslungsreich gestaltet werden. Der Unterricht kann in Projekten und fächerübergreifend stattfinden. Auch für das Erledigen der Hausaufgaben bietet die Ganztagsschule Platz. Ein weiterer Kernpunkt ist darüber hinaus die Einbindung außerschulischer Experten, um einen möglichst abwechslungsreichen Schultag zu ermöglichen.
Laging (2010b) fasst die Ganztagsschule in drei idealtypische Formen zusammen: die gebundene, die teilgebundene und die offene Ganztagsschule. Diese unterscheiden sich hauptsächliche in der Freiwilligkeit, mit der Schüler das ganztätige Bildungsangebot wahrnehmen.
Die Besonderheit der gebundenen Form ist die verpflichtende Teilnahme aller Schüler am Ganztag. Matthews (2009) sieht darin die Chance, alle Kinder und Jugendliche zu erreichen, sowohl den Unterricht als auch die außerunterrichtlichen Aktivitäten auf den Schultag zu verteilen und dadurch den Tagesablauf durch eine anpassungsfähigen und kindsgerechten Rhythmus zu ersetzen. Es besteht Einigkeit darüber, dass zu Letzterem die Integration von Bewegungs- und Sportangeboten in den Schultag gehört (vgl. u.a. Laging, Hildebrandt-Stramann, Naul). Oftmals wird die Schule bei der Bereitstellung des Ganztagsangebots von Kooperationspartnern, Ehrenamtlichen oder Eltern unterstützt.
Die teilgebundene Ganztagsschule entspricht annähernd den Merkmalen der gebundenen Form. Jedoch besteht nur für einen Teil der Schülerschaft eine Teilnahmepflicht am Ganztagsangebot. In der Praxis können das einzelne Klassen oder Jahrgangsstufen sein. Die Erziehungsberechtigten bzw. die Schüler müssen selbst entscheiden, ob und wann sie am Ganztagsangebot teilnehmen. Dies führt faktisch zu einer Aufspaltung der Schülerschaft in Ganztags- und Halbtagsschüler. Es ist fraglich, ob es der Verbesserung des Sozialklimas, einem erklärten Ziel der Ganztagsschule, zuträglich ist, wenn nur ein Teil der Schüler vom Mehr an Zeit profitiert.
Die offene Ganztagsschule unterbreitet ihren Schülern ein fakultatives Angebot an ganztägigen Aktivitäten. Niemand ist verpflichtet, an mindestens drei Tagen in der Woche am Ganztag teilzunehmen. Jedoch müssen diese Ganztagsangebote gemäß der Kultusministerkonferenz angeboten werden.


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