Matheus | Crashkurs New Work | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 202 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe Fachbuch

Matheus Crashkurs New Work

Psychologische Sicherheit für Teamarbeit und Führung

E-Book, Deutsch, 202 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe Fachbuch

ISBN: 978-3-648-15000-9
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Dieser Crashkurs unterstützt Führungskräfte dabei, ihre anspruchsvollen Aufgaben zu meistern und für ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie für sich selbst ein menschen-zugewandtes, leistungsorientiertes Arbeitsfeld mit positiver Atmosphäre zu schaffen. 

Die Bedeutung der psychischen Grundbedürfnisse, der Stellenwert von Stress und dessen Auswirkungen auf die Arbeit geben den Weg vor für ein neues Verständnis von Führung. Konkrete handlungsleitende Schritte, praxisorientierte Essentials, Fragebögen und drei Podcasts mit Dr. med. Franz Sperlich, Arzt und Experte für Neurowissenschaften, unterstützen Führungskräfte bei der Umsetzung.

Aus dem Inhalt:

- Psychologische Sicherheit für Teamarbeit und Führung
- 'Mirror of Success' und die Neurowissenschaft
- Kompetenzen, Tools und Modelle für die Führungsarbeit
- Eine passende und tragfähige 'New Work'-Variante schaffen
- Mit digitalen Extras: Podcasts, Situationsanalysen, Checkliste, Handout

Das Seminar zum Buch: Der New-Work-Kompass für Führungskräfte

In diesem Kurs entwickeln Sie als Führungskraft die Fähigkeit zur Selbstregulierung, um selbst in guter Balance zu bleiben. Nicht zuletzt leiten sich aus dem Modell zahlreiche psychologisch fundierte Erkenntnisse ab, die Ihnen aufzeigen, wie Sie Ihre Mitarbeiter zu einem 'High-Performing-Team' entwickeln können.

Das Seminar umfasst: 2 Tage Präsenz-Seminar, ca. 5 Std. Selbstlernphase, 1 Tag Online-Seminar, 1,5 Std. individuelles Praxis-Coaching

Mehr Informationen: haufe-akademie.de
Matheus Crashkurs New Work jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1 Das Grundbedürfnis nach Zugehörigkeit und Bindung
»Wie Buchstaben sind wir: ohne die anderen völlig sinnlos.« Elmar Schenkel In unserer Alltagssprache beziehen wir uns auf das Grundbedürfnis nach Zugehörigkeit und Bindung, wenn wir von Vertrauen, Verbundenheit, einem Wir-Gefühl, Identifikation, Loyalität, Rückhalt und Schutz im Zusammenhang mit unseren Mitmenschen sprechen. 1.1 Einführung
Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Bindung ist wohl eines der stärksten psychischen Grundbedürfnisse des Menschen. Es spielt in der kindlichen Entwicklung eine elementare Rolle, aber auch im Erwachsenenalter zählen Bindung und Zugehörigkeit zu den wichtigsten psychischen Grundbedürfnissen. Nicht erfüllte Bindungsbedürfnisse in der Kindheit stellen eine häufige Ursache für psychische Störungen dar. Jedoch sind Zugehörigkeit und Verbundenheit auch im Erwachsenenalter elementare Voraussetzungen für unser Wohlbefinden. Verlieren wir einen Freund oder Angehörigen aufgrund von Trennungen oder durch den Tod, trifft uns dies bis in die tiefsten Fasern unseres Seins. Selbst wenn wir eigentlich körperlich unversehrt sind, sind wir erfüllt von Schmerz, leiden unter Appetit- und Schlaflosigkeit. Die glücklichen Momente unseres Lebens teilen wir am liebsten mit denen, die uns am Herzen liegen: Hat die junge Studentin eine Prüfung mit Bravour bestanden, kann sie es kaum abwarten, ihre Eltern anzurufen und stolz davon zu berichten, um diese Freude mit ihren geliebten und vertrauten Menschen zu teilen. Ja, wir vertrauen sogar Menschen, die wir gar nicht kennen, z. B. indem wir Bewertungen lesen, wenn wir uns für den Kauf eines Produktes entscheiden. Wir vertrauen dann auf die Urteilskraft anderer Menschen. Beachte Müssen wir Entscheidungen treffen, ziehen wir gern Menschen hinzu, denen wir vertrauen und die wir für kompetent halten. Wieso ist soziale Bindung für uns so wichtig? Da wir seit Anbeginn der Menschheit schon immer in Gruppen unterwegs waren, sind wir sozusagen »Rudeltiere«, die aufeinander angewiesen sind. Alleine wären wir gar nicht überlebensfähig. Dass wir es als Menschheit geschafft haben, uns auf diesem Planeten so erfolgreich auszubreiten, ist im Wesentlichen unserer sozialen Natur, unserer angeborenen Kooperationsfähigkeit und unserer Ausrichtung auf die Gemeinschaft zurückzuführen. Mit anderen Menschen gehen wir tiefe Verbindungen ein. Diese bieten uns Vertrauen, Schutz und Unterstützung – Bindungen, die auch noch weit über unsere Kindheit hinaus bestehen. Wir brauchen die anderen, um unser eigenes Überleben sicherzustellen. In unserer vertrauten Gemeinschaft fühlen wir uns wohl und sicher. Wir finden Trost, Unterstützung, Schutz und Anerkennung. Das starke Bedürfnis nach Verbundenheit und Bindung ist tief in uns verankert, so gern wir uns auch andererseits als unabhängig und frei erleben möchten, insbesondere in der heutigen Zeit. Aber mal ehrlich: Wer hat schon die Kleidung, die er trägt, selbst hergestellt oder das Gemüse, das er zum Mittagessen kocht, selbst angebaut? Wir sind auf unsere Netzwerke angewiesen und sind viel stärker miteinander verbunden, als wir dies oft selbst wahrhaben wollen. Wir richten uns in vielen Situationen nach anderen Menschen, ohne dass uns dies bewusst wird. Auch hat unser Umfeld, ob auf der Arbeit oder privat, einen großen Einfluss auf unsere Persönlichkeit und unsere Entwicklung, auf unsere Einstellungen und Werte. Ebenso haben wir Einfluss auf andere Menschen, ob wir das wollen oder nicht. Gerade in der Führungsarbeit stehen Menschen im Fokus und Mitarbeitende orientieren sich an ihren Vorgesetzten. Zugehörigkeit in der Social-Media-Welt Das starke Bedürfnis nach Zugehörigkeit zeigt sich auch sehr deutlich durch den großen Erfolg und die Beliebtheit der Social-Media-Welt. Man möchte auf Facebook gesehen werden, freut sich über viele Likes, besonders von den Menschen, von denen wir wahrgenommen werden wollen und die unsere Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe sichern. Wie schön, wenn unsere Lieben uns sehen, und wie unerfreulich, wenn sie uns den Zuspruch und die Aufmerksamkeit versagen. Dazu aber noch mehr in Kapitel 2 »Das Grundbedürfnis nach Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz«. Heute fühlen wir uns nicht unbedingt (nur) unserer Ursprungsfamilie zugehörig, sondern ordnen uns selbst anderen Gruppen zu, mit denen wir uns verbunden fühlen: Weltverbesserer, Rocker, Sportfans, Musiker, Öko-Freaks, einer religiösen Gemeinschaft, Umweltaktivisten, politisch ausgerichtete Gruppen, Tierschützer oder einfach nur unser ausgewählter Freundeskreis oder unsere Wahlfamilie. Beachte Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe bildet einen wesentlichen Bestandteil unserer Identität. Um dazuzugehören, machen wir fast alles und sind verletzt, wenn uns diese Zugehörigkeit versagt wird. So manch einer hat als Jugendlicher mit viel Widerwillen das Rauchen angefangen, weil er auch einer von den coolen Leuten sein wollte. Auch gefährliche oder riskante Aufnahmerituale nehmen Menschen in Kauf, um von der Gruppe, zu der man gehören möchte, akzeptiert und als »einer von ihnen« angenommen zu werden. Wie demütigend war es in der Schulzeit, wenn man im Sportunterricht nicht in das Lieblingsteam gewählt wurde oder, was fast noch schlimmer war, als Letzter, Übriggebliebener zwangsläufig einer Mannschaft zugeteilt wurde. Die Motivation sank schlagartig. Keine echte Zugehörigkeit – kein Wohlbefinden! Die Ehre war beschädigt, man fühlte sich nicht wirklich zugehörig, weil man die Gruppe nicht freiwillig gewählt hatte, und die Demütigung war groß. Beachte Wir streben ständig nach der Akzeptanz und dem Ansehen bei unseren Gruppenmitgliedern. Um dazuzugehören, setzen Menschen so einiges in Bewegung. Bedürfnis nach Bindung und Streben nach Individualität Wir wollen aber auch als Individuum gesehen und geschätzt werden und uns individuell weiterentwickeln. Prof. Gerald Hüther spricht in diesem Zusammenhang von dem Spannungsfeld zwischen dem Bedürfnis nach Bindung und dem gleichzeitigen Streben nach Individualität Verbundenheit und Entwicklung zugleich. Diese widerstreitenden Bedürfnisse sind nicht einfach zu befriedigen und sie müssen immer wieder ausbalanciert werden. Um diese beiden Grundbedürfnisse zu vereinen, braucht es viel Vertrauen und gleichzeitig viel Spielraum. Ein Team sollte das Bedürfnis nach Zugehörigkeit für seine Mitglieder ebenso erfüllen wie auch die Möglichkeit der Entfaltung des individuellen Wachstums. Diese Rahmenbedingungen zu schaffen, gehört wesentlich zu den Führungsaufgaben. Zugehörigkeit und Vertrauen Mitarbeitende fühlen sich wertgeschätzt und zugehörig, wenn sie z. B. in Anwesenheit von Kunden von »wir« sprechen und damit die eigene Firma oder das eigene Team im Unternehmen meinen. Der Wert Vertrauen spielt dabei eine zentrale Rolle, denn es ist wichtig, dass Menschen in einer Gemeinschaft es gut mit jedem meinen und sich gegenseitig unterstützen. In jedem Workshop zum Thema »Unternehmenskultur« fand sich unter den Top 3 der Wert »Vertrauen« Wir erleben es in erfüllter Zugehörigkeit zu unserer Gruppe. Es beruhigt, spendet uns Wärme, Sicherheit und Harmonie. Menschen, die aus ihrer Gruppe ausgeschlossen werden, leiden massiv, wie im Falle von Mobbing. Wenn ein Kollege nicht dazugehört und ihm dies auch bei jeder Gelegenheit gezeigt wird, ähnelt dies im Erleben des Betroffenen einer Verbannung. Die Verbannung, der Ausschluss aus einer Gruppe, war bis zum Mittelalter noch eine der härtesten Strafen und gleichzeitig ein Todesurteil. Es schmerzt auch heute noch und führt zu innerer Anspannung und Verzweiflung, wenn wir uns ausgeschlossen fühlen oder uns dies durch ignorantes Verhalten oder Sticheleien von anderen Mitgliedern der Gruppe signalisiert wird. Wenn sich Menschen für die Anerkennung der Vorgesetzten und Kollegen ständig abmühen, gehen viele über ihre Belastungsgrenzen hinaus und laufen Gefahr, psychische Überlastungssituationen dafür in Kauf zu nehmen. Mobbingopfer erkranken häufig psychisch. Sie leiden unter einem ständigen Gefühl der Unsicherheit und Angst, weil sie ihre Zugehörigkeit und damit ihre Sicherheit in Frage gestellt sehen. Um Zugehörigkeit zu empfinden, braucht es Vertrauen. Forscher haben herausgefunden, dass bei positiv verlaufenden Bindungsinteraktionen biochemische Stoffe ausgeschüttet werden, die eine hemmende Wirkung auf aggressives Verhalten haben. Das bedeutet, dass Menschen, die...


Matheus, Andrea
Andrea Matheus ist Heilpraktikerin, Business- und Kommunikationstrainerin sowie NLP-Trainerin (DVNLP). Sie berät seit vielen Jahren Führungskräfte zum Thema Psyche und Gesundheit am Arbeitsplatz. Ihr Wirkungsfeld zu diesem Thema erstreckt sich vom Bereich Betriebliches Gesundheitsmanagement als Partnerin für eine große Krankenkasse über die Tätigkeit als autorisierte Beraterin eines staatlichen Förderprogramms, welches die Verbesserung der Zusammenarbeit und die Stärkung der Gesundheit der Beschäftigten in Klein- und Mittelstandsbetrieben in den Mittelpunkt stellt.

Andrea Matheus

Andrea Matheus ist Heilpraktikerin, Business- und Kommunikationstrainerin sowie NLP-Trainerin (DVNLP). Sie berät seit vielen Jahren Führungskräfte zum Thema Psyche und Gesundheit am Arbeitsplatz. Ihr Wirkungsfeld zu diesem Thema erstreckt sich vom Bereich Betriebliches Gesundheitsmanagement als Partnerin für eine große Krankenkasse über die Tätigkeit als autorisierte Beraterin eines staatlichen Förderprogramms, welches die Verbesserung der Zusammenarbeit und die Stärkung der Gesundheit der Beschäftigten in Klein- und Mittelstandsbetrieben in den Mittelpunkt stellt.


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