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E-Book, Deutsch, 244 Seiten

Mayer Fjorde, Fähren, Fußballzauber

Tagebuch einer abenteuerlichen Radreise zum Nordkap 2010

E-Book, Deutsch, 244 Seiten

ISBN: 978-3-347-24799-4
Verlag: tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Bericht über die Nordlandtour eines Senioren mit dem Fahrrad in Tagebuchform. Ausführlich geschildert werden seine teils abenteuerlichen Erlebnisse, seine detaillierte Route und sein Kampf mit Wetter und Topografie Norwegens. Unterhaltsame und höchstinformative Lektüre als Anregung zum Nachmachen.
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I. Vorbetrachtungen Die Schwelle in das Neue Jahr 2010 war gleichzeitig der Eintritt in das zweite Jahrzehnt eines noch jungen Jahrtausends. Ich hatte das erste Jahrzehnt mit aufregenden Reisen ausgefüllt und nach meiner festen Überzeugung hervorragend genutzt. Am ersten Tag dieses Neuen Jahres erfüllte ich mir einen weiteren Lebenstraum. Nachdem der Pulverdampf der nächtlichen Silvesterfeuerwerke in der kambodschanischen Stadt Siem Reap verzogen war, besichtigte ich die Tempelanlagen von Angkor Wat. Ich wähnte mich auf den Fersen der schönen Angelina Jolie alias Lara Croft, als ich über unendliche Trümmerfelder mit den noch erhaltenen Tempelstrukturen stieg, ausdrucksvollen, überdimensionalen Steinreliefs ins Gesicht schaute und vor allem die Bäume des Dschungels bewunderte, wie sie sich verlorenes Terrain zurückerobert hatten. Als ich Mitte Februar von meiner ausgedehnten Indochinareise zurückkehrte, war der härteste Teil des Winters in Deutschland bereits vorüber, und ich blickte auf ein tolles Abenteuer zurück, das meinen früheren Reisen durch Mexiko, Indien, Marokko und Brasilien an neuen, sensationellen Eindrücken in nichts nachstand. Ihre literarische Aufarbeitung wurde von mir sofort angegangen, allerdings ohne Aussicht auf schnelle Vollendung, da das Frühjahr 2010 weiterhin mit Reisen und Erlebnissen ausgefüllt sein würde. Da ich dringend Unterlagen aus den Akten in meiner Ferienwohnung besorgen musste, konnte ich damit einen knapp zweiwöchigen Aufenthalt zum Ski laufen in Mühlbach verknüpfen. Ich hatte bei meiner Alleinfahrt durch Frankreich im letzten Jahr 11 kg abgenommen und mein „Traumgewicht“ durch Strandläufe und ausgewogene, asiatische Ernährung während meiner Winterreise noch weiter gesenkt. So erlebte ich einige Tage auf den vertrauten Hängen auf Skiern, die mir bei wesentlich verbesserter Kondition großes Vergnügen bereiteten. Es war einfach herrlich. Ein sehr kurzfristig anberaumter Einsatz als Senior-Experte in Bulgarien sollte mein Jahr 2010 noch weiter bereichern. Als es Mitte April losgehen sollte, hatte die Aschewolke eines isländischen Vulkans den Flugverkehr über Europa lahmgelegt. Drei Tage saß ich auf gepackten Koffern, bis ich nach Südbulgarien ins Land der Wölfe und Bären reisen konnte. Ein toller Gastgeber, dessen zupackende Unternehmungslust, Tatkraft und Entschlossenheit, ein gemeinnütziges Projekt umzusetzen, mich beeindruckte, ließ meinen Aufenthalt dort zu Lehrstunden über den Aufbruch in einem ehemals kommunistischen Land und über die Improvisationskunst mit bescheidenen Mitteln werden. Mitten in den Bergen der Rhodopen möchte er ein heruntergekommenes, ehemaliges Pionierlager in ein Freizeit- und Ausbildungszentrum für Umweltschutz und erneuerbare Energien für Jugendliche ausbauen. Selten hielt ich meine ehrenamtliche Arbeit für sinnvoller als bei diesem engagierten Projekt. Aber auch danach konnte ich mich nicht voll auf meine literarische Arbeit konzentrieren, da der unvermeidliche Pauschalurlaub mit meiner Lebensgefährtin anstand. Angesichts meiner abenteuerlichen Individualreisen auf alle Kontinente dieser Erde, hatte ich diese Urlaube seit langem für verzichtbar gehalten. Wenn schon, wollten wir die romantische Zweisamkeit in einer auch für mich unbekannten, möglichst spektakulären Umgebung verbringen. Als wir uns in diesem Frühjahr für die Kapverdeninsel Sal entschieden, war unsere Übereinstimmung so groß wie selten. In der Tat konnte man auf der touristisch schon sehr gut erschlossenen Insel nicht viel mehr tun, als sich zu entspannen, zu lesen und im „All Inclusive“-Programm zu viel zu essen. An den blendend weißen Stränden, beim authentischen Treiben der einheimischen Fischer und bei Streifzügen über die vulkanischen Gesteinslandschaften, bei herrlichem Wetter und stets erfrischendem, kräftigen Wind wurde es ein Wohlfühlurlaub in großer Harmonie wie selten zuvor. Nachdem ich bereits im April von einer bulgarischen Superhausfrau köstlich bekocht worden war, führte auch der Urlaub auf Sal trotz regelmäßiger Strandläufe zur weiteren, unvermeidlichen Gewichtszunahme. Um 5 kg auf 87 kg hatte sich mein Körpergewicht wieder erhöht, was aber immer noch 9 kg weniger war als zur gleichen Zeit im letzten Jahr, mithin ein Gewicht, wie ich es bislang noch nie zu Beginn der großen Sommerradtour hatte, was mir bei der Findung des diesjährigen Tourziels sehr half. Seit 2003 war die große Sommerradtour fester Bestandteil eines jeden Kalenderjahres geworden. Nach den bescheidenen Touren zum Bodensee, nach Köln 2003 und auf die Insel Rügen 2004 hatte ich mit meinem Teampartner Carlos in den Jahren 2005 und 2006 unglaublich anmutende Ziele erreicht. Mit den Fahrrädern waren wir in Budapest, Dresden und Köln, in Brügge, Ribe/Dänemark und Stettin, und wir hatten 2007 und 2008 die längsten Touren, meines Lebens nach Istanbul und nach Estland absolviert. Im Jahr 2009 hatte ich mich zur Alleinfahrt entschieden und umrundete in einer persönlichen „Tour de France“ unser Nachbarland Frankreich. Ich hatte also in den letzten Jahren den Südosten und den Nordosten Europas auf zwei Rädern ausgelotet. Meine vergleichsweise gute Form und mein niedriges Kampfgewicht ließen mich im Jahre 2010 von unglaublichen Zielen träumen. In meinem ganzen Leben war ich nur einmal sehr flüchtig in Dänemark und ein einziges Mal geschäftlich in Schweden. Sonst hatte ich von Skandinavien bisher noch nichts gesehen. Stets hatten mich die unvermeidlichen Berge dort, das wechselhafte Wetter und die hohen Lebenshaltungskosten davon abgehalten, diese Länder zu beradeln. Dabei war ich doch schon immer davon überzeugt, dass vor allem Norwegen landschaftlich eines der schönsten Länder der Welt ist. Auch die bislang selbst auferlegte Beschränkung der Touren auf Flusstäler brachte eine Einengung der Ziele mit sich, die sich inzwischen längst überholt hatte, nachdem wir vor allem auf dem Weg in die Türkei mächtige Berge überquert hatten. Mit all diesen Überlegungen und Erfahrungen hatte sich Skandinavien als Tourziel für 2010 in meinem Kopf festgesetzt, und ich dachte, dass man es bei bescheidener Lebensführung auch finanziell akzeptabel gestalten könnte. Wenn schon, wollte ich alle skandinavischen Länder durchstreifen, und mir einen weiteren Lebenstraum erfüllen. Einmal im Leben wollte ich unbedingt auf dem Nordkap stehen. Aber ich als Senior und mit dem Fahrrad? Ich traute mir das eigentlich nicht zu, wollte einfach mal losfahren und sehen, wie es mir in Skandinavien und insbesondere in Norwegen ergehen würde. Klar war für mich indessen, dass ich von zu Hause mit dem Fahrrad starten würde, um bei der Fahrt durch Deutschland und Dänemark eine für die Berge in Norwegen hinreichende Form aufzubauen. Wie immer hatte ich keine Geduld, die Tour in allen Einzelheiten vorzubereiten. Im Internet konnte ich zahlreiche Reiseberichte zum Nordkap nachlesen, aber kaum einer beschrieb die Route, die ich mir vorstellte. Zudem drohte ich die Lust zu verlieren, je mehr ich darüber las. Das Streckenprofil würde äußerst schwierig werden, und das Wetter ist in Norwegen ohnehin unkalkulierbar. Es kann schön sein im Sommer, aber jederzeit sehr schnell wechseln und unangenehm kalt werden. Ich suchte mir die Eurovelorouten für Skandinavien heraus und versuchte, sie in Google-Earth nachzuvollziehen. Ein aussichtsloses Unterfangen. Schließlich brach ich alle Recherchen ab, um mich nicht weiter zu verwirren. Fest stand, dass ich nach besten Kräften versuchen würde, das Nordkap zu erreichen. Dann aber musste ich eine einigermaßen schonende Route wählen, um meine Kräfte nicht vorschnell zu vergeuden. Aus dem Internet kopierte ich einige Reiseberichte, was sich allerdings nicht bewährte, da ich unterwegs keine Geduld hatte, sie jeweils im Voraus nachzulesen. Schließlich kaufte ich einen Straßenatlas von Skandinavien im Maßstab 1: 250.000 und 1: 400.000 suchte die Blätter aus, die ich unterwegs brauchen würde, und legte mich vorläufig darauf fest, die berühmten und tiefen Fjorde in Südwestnorwegen zu umfahren, da sie mir mutmaßlich viel zu anstrengend wären. Vielmehr wollte ich auf dem schnellsten Weg nach Trondheim vorstoßen und von dort weiter auf dem Eurovelo 1 an der Westküste entlang möglichst weit nach Norden vordringen. Auf der Rückfahrt wollte ich sodann in jedem Fall durch Finnland fahren, wo ich bislang noch nie war, und weiter von Stockholm nach Südschweden radeln. Aber genau wollte ich mich auf keinen Fall festlegen sondern abwarten, wie sich das Wetter entwickeln, und wie ich mich in den Bergen von Norwegen fühlen würde. Auf wetter.com studierte ich die Wetterprognosen für die fragliche Zeit und fand durchaus akzeptable Wetterlagen am Nordkap, die mich ermutigten, diese Tour anzugehen. Bald habe ich es jedoch aufgegeben, da das Wettergeschehen in Nordeuropa so turbulent ist, dass es unmöglich hinreichend genau...


Der Autor ist Jahrgang 1943, lebt in Landau in der Pfalz sowie in Mühlbach am Hochkönig/Österreich. Nach Ende seiner Berufstätigkeit als Experte der Abwasserwirtschaft und leitenden Tätigkeiten im Beratenden Ingenieurwesen und im Anlagenbau hat er sich vorgenommen, die Welt in individuellen Reisen kennen zu lernen. Dabei durchquert er im Sommer mit Touren über 3.500 bis 7.000 km den europäischen Kontinent mit dem Fahrrad, und im Winter besucht er die wärmeren Länder im Süden unserer Erde mit Flugzeug, Zug und Bus. Dazu kommen Einsätze als ehrenamtlicher Experte für den Senioren-Experten-Service, Bonn. Seine Erlebnisse möchte er gerne mit Interessierten teilen, hält sie minutiös in Tagebüchern fest und verfasst jeweils nach seiner Rückkehr Bücher. Seine Radreisen führten in dabei von zu Hause jeweils an ein Ende Europas wie das Nordkap oder Sagres/Portugal und seine Winterreisen in viele Länder auf fast allen Kontinenten der Erde.


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