McSween | Brauchst du das wirklich? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 272 Seiten

McSween Brauchst du das wirklich?

Mit weniger Besitz zu mehr mentaler und finanzieller Freiheit

E-Book, Deutsch, 272 Seiten

ISBN: 978-3-96267-181-5
Verlag: REDLINE
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Weniger Ballast, mehr Freiheit
Muss es unbedingt ein neues Autor sein? Oder ein eigenes Haus, eine große Traumhochzeit oder das neueste Smartphone?
Wir treffen täglich Konsumentscheidungen, die eine direkte Auswirkung auf unser Bankkonto haben. Und damit auch auf unsere Abhängigkeit vom Gelderwerb: Denn Konsum muss schließlich finanziert werden.
Hier zeigt Pierre-Yves McSween, wie es mithilfe der Frage »Brauchst du das wirklich?« endlich gelingt,sein Leben zu entrümpeln - mental und finanziell. Ein erfrischender Ansatz, der mit vielen Ratschlägen und einer guten Portion Humor überzeugt. Und beweist, dass eine einfache Frage genügt, um die Tretmühle zu verlassen und mehr Freiheit und Glück zu erreichen.
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EINE KREDITKARTE
BRAUCHST DU DIE WIRKLICH?
Hast du je die Gebrauchsanweisung für ein Bügeleisen gelesen? Ich gehöre zu den Menschen, die so etwas machen, und habe die Anleitung studiert, die bei meinem Bügeleisen dabei war (und ja, ich brauchte es wirklich). Neben einigen wichtigen Punkten wurde der neue Besitzer dazu angehalten, »nicht das Gesicht an das heiße Eisen zu pressen«. Mich amüsierte die ernst gemeinte Warnung des Herstellers. Vermutlich musste es in der Anleitung stehen, weil es tatsächlich mal irgendein Depp gemacht hat, um das Resultat zu testen, was passiert – wie ein Kind, das im Winter mit der Zunge an einer Eisenstange leckt. Von den Gefahren abgesehen, ist ein Bügeleisen ein wunderbares Gerät. Und so ist es auch mit der Kreditkarte. Ein Kredit ist also etwas Gefährliches? Ja, genauso wie ein Bügeleisen oder ein Hammer es sein kann. Richtig gehandhabt ist ein Hammer, wie ein Kredit, ein hilfreiches Werkzeug. Ich habe einen Hammer in meiner Garage. Er kann mir helfen, etwas zusammenzubauen – oder mir als Mordwaffe à la American Psycho dienen. »Kostenlose« Finanzierung
Mal ehrlich – wer hat seinen Kreditkartenvertrag vollständig gelesen? Selbst nachdem man ihn unterschrieben hat? Die wenigsten von uns. Die Kreditkartenanbieter lassen uns stapelweise Formulare ausfüllen, die wir angesichts der Menge an Kleingedrucktem oft nur überfliegen. Aber wie kannst du deine Kreditkarte vernünftig nutzen, wenn du gar nicht weißt, wie sie funktioniert? Das trotzt jeglicher Vernunft – und dennoch tun wir es alle. Kreditkarten haben für gewöhnlich den Vorteil, dass sie eine Zahlungsfrist bis zur nächsten Abrechnung gewähren. Du hast also bis dahin Zeit mit dem »Bezahlen«. Kostenlose Finanzierung ist wunderbar, aber wie soll das gehen? Ganz einfach: dank der Menschen, die nicht rechtzeitig zahlen. Es gibt so viele von ihnen, dass sie die Zahl der pünktlich zahlenden Leute mehr als ausgleichen. Kreditkarten bieten auch Belohnungen an, die viele von uns verlockend finden. Aber das ganze System finanziert sich selbst, nämlich mit Gewinn. Um in den Genuss von Belohnungen zu kommen, tragen wir stillschweigend auf zahlreiche Arten zu diesem System bei. Und zwar wie folgt: Für jede Transaktion zahlt der Händler eine Gebühr, in Form eines prozentualen Anteils der Gesamtrechnung. Das ist ein merkwürdiges System, denn die Verarbeitungszeit ist bei allen Beträgen gleich. Mit diesen Transaktionsgebühren verdienen Visa, Mastercard und andere Kreditkartenanbieter ihr Geld. Wenn du deine Kreditkartenrechnung nicht pünktlich bezahlst, bekommt die Kreditkarten ausgebende Bank die Zinsen. Das Kreditkarten ausgebende Unternehmen wiederum geht also mit dem Kunden kein Kreditrisiko ein, denn die schlechten Schulden gehören der Bank. Ist das ein Problem? Nicht wirklich. Wenn die Finanzierungskosten der Bank wesentlich geringer sind als der Zinssatz auf die Karten, kann sie es sich leisten, ein paar Euro an schlechten Schulden zu verlieren, vorausgesetzt, andere bezahlen ihre täglich aufgelaufenen Zinsen zu einem Mindestzinssatz von 19,99 Prozent. Vielleicht sollten die Menschen nach einem Rabatt fragen, wenn sie etwas bar bezahlen, wie zum Beispiel bei einem Fahrrad für 2.000 Euro. (Braucht die Person das wirklich? Ich werde im Kapitel über High-End-Equipment näher darauf eingehen.) Bei der Bezahlung per Kreditkarte entsteht für den Händler eine Gebühr. Es liegt also im Interesse des Händlers, dem Kunden einen Rabatt zu gewähren, wenn dieser mit seiner EC-Karte zahlt. Wenn die Zahlungsmethode aber keine Auswirkung auf den Preis hat, dann profitiert irgendwo irgendjemand davon. Handhabe Barvorschüsse mit Vorsicht
Diesen Monat knapp bei Kasse? Kein Problem. Heb einfach mit der Kreditkarte etwas am Automaten ab. Moment, nicht so schnell! Das ist ein Barvorschuss. Diese Bargeldvorschüsse werden mit höheren Zinsen belastet als Käufe. Aber wieso? Wenn du mit der Kreditkarte Geld abhebst, weist das rein technisch gesehen darauf hin, dass du nur noch so an Bargeld kommen kannst. Bargeldverfügungen haben keine Zahlungsfrist. Sobald das Geld abgehoben ist, laufen die Zinsen. Barabhebungen sind das Schlimmste, das du mit deiner Kreditkarte tun kannst. Würdest du für ein Privatdarlehen oder eine Autofinanzierung über 20 Prozent Zinsen zahlen? Niemals! Aber genau das tun viele Menschen mit ihren offenen Kreditkartenrechnungen. Bei Kreditkarten sind die Zinsen hoch, was sich durch das Produkt selbst erklärt. Praktisch jeder – auch ohne persönliche Sicherheiten – kann in den Genuss einer Kreditkarte kommen. Die Hürden sind niedrig – selbst mit einem schlechten Kreditrating kannst du eine Kreditkarte bekommen – und die Zinssätze spiegeln das wider. Eine deutliche Senkung des Zinssatzes bei Kreditkarten hätte zur Folge, dass es schwieriger wird, eine zu bekommen: Weniger begüterte Personen kämen nicht länger in den Genuss einer solchen. Um also ein allgemein verfügbares Produkt zu schaffen, müssen wir hohe Zinsen zahlen. Und warum sollten wir auch niedrigere Zinssätze haben wollen? Wenn die Menschen ihre Kreditkartenrechnung pünktlich bezahlen, sind die angesetzten Zinssätze für sie irrelevant. Wozu sollte man also eine Kreditkarte haben? Wegen ihrer Vorteile. Niedrigere Kontoführungsgebühren: keine Gebühren für zahlreiche Einzelbuchungen. Wenn du mit einer Kreditkarte bezahlst, gibt es lediglich einmal im Monat eine Abbuchung für deine Einkäufe. Kredit ohne zusätzliche Sicherheiten Kostenlose Finanzierung für mindestens 21 Tage: Zwischen dem Tag der Bezahlung und dem Begleichen der Kreditkartenrechnung werden keine Zinsen berechnet. Ein gutes Kreditrating aufbauen: Pünktliches Bezahlen von Kreditkartenrechnungen und ein ausgeglichenes Konto sind zwei Sachen, auf die Finanzdienstleister schauen und die dir helfen, ein gutes Rating aufzubauen (siehe »Ein guter Kreditscore« auf S. 103). Erweiterte Garantien auf Waren und Dienstleistungen: Einige Kreditkartenfirmen verdoppeln oder verlängern die Garantie des Herstellers, wenn Waren mit der Kreditkarte bezahlt werden. Automatische Versicherung: Mit Kreditkarte bezahlte Waren sind manchmal gegen Diebstahl oder Schaden versichert. Rabatte bei bestimmten Produkten: Manchmal bekommst du einen Rabatt der Art »Zahlen Sie mit Kreditkarte und Sie erhalten einen Rabatt von 10 Prozent«. Eine weithin akzeptierte Zahlungsmethode: Heutzutage kannst du vielerorts mit Kreditkarte zahlen, abgesehen von Geschäften, die keine Transaktionsgebühr zahlen wollen, und denen, die ihre Einnahmen nicht angeben wollen. Eine Möglichkeit, deine Ausgaben nachzuhalten: Deine Abrechnung ist eine Auflistung der getätigten Ausgaben. Bei einigen Kreditkarten bekommst du sogar eine in Kategorien unterteilte Jahresabrechnung. Eine Auflistung der Kaufdaten: Wenn du deine Kreditkartenabrechnungen behältst, kannst du das Kaufdatum eines Artikels und so den Ablauftermin für die dazugehörige Garantie herausfinden. Belohnungen: Bei jeder Nutzung der Kreditkarte sammelst du Punkte für den Erwerb von Waren und Dienstleistungen (falls du deine Karte ausschließlich für diesen Zweck verwendest, darfst du jedoch nicht vergessen, dass der Ertrag äußerst gering ist). Käufe online oder am Telefon durchführen Schutz vor Betrug: Wenn du deine Bank darüber informierst, dass ohne dein Wissen Transaktionen mit deiner Kreditkarte durchgeführt wurden, musst du in der Regel nicht dafür aufkommen. Geringeres Risiko bei Verlust oder Diebstahl: Mir wurden einmal 200 Euro aus meiner Brieftasche gestohlen – das Geld war unwiderruflich weg. Wird jedoch eine Kreditkarte gestohlen, dann meldest du das der jeweiligen Bank, und diese kommt für sämtliche mit der Karte getätigten Zahlungen auf. Überflüssige Versicherung?
Eine Lebensversicherung über die Kreditkarte ist nicht teuer. Warum also nicht nutzen? Zunächst musst du dich fragen, ob im Fall deines Todes deine Angehörigen auf einer Schuldenlast sitzenbleiben. Wenn das der Fall ist, warum sollten sie das Erbe dann annehmen? Wenn du ihnen etwas hinterlässt, wird es ausreichen, um deine Kreditkartenschulden zu begleichen? Wozu also diese Lebensversicherung? Um aus deinem Tod möglichst viel herauszuholen? Woher willst du wissen, dass bei deinem Tod dein Kreditkartensaldo den bisher bezahlten Beiträgen zu der Lebensversicherung entspricht? Ich lehne Lebensversicherungen über Kreditkarten stets ab. Es ist eine persönliche Entscheidung. Du musst dich fragen, ob du diese Versicherung wirklich brauchst. Welche Gefahr besteht wirklich, wenn du sie nicht abschließt? Vergiss nicht, dass die Kundenberater in der Bank ihre Verkaufsziele für Kreditkarten und entsprechende Lebensversicherungen erreichen müssen. Du würdest niemals...


Pierre-Yves McSween ist Wirtschaftsprüfer und Kolumnist für hochrangige Radioformate. Er schreibt für »La Presse« und »Voir.ca«, moderiert eine Sendung im kanadischen Fernsehen und unterrichtet an der Hochschule in Quebec.


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