Naß | Qualitative Risikobewertung zu Gefahrguttransporten von Chlor auf den Verkehrsträgern Straße und Schiene in Deutschland unter dem Aspekt eines möglichen Terroranschlages | Buch | 978-3-8288-3754-6 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 66, 269 Seiten, broschiert, Format (B × H): 154 mm x 211 mm, Gewicht: 352 g

Reihe: Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag

Naß

Qualitative Risikobewertung zu Gefahrguttransporten von Chlor auf den Verkehrsträgern Straße und Schiene in Deutschland unter dem Aspekt eines möglichen Terroranschlages

Buch, Deutsch, Band 66, 269 Seiten, broschiert, Format (B × H): 154 mm x 211 mm, Gewicht: 352 g

Reihe: Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag

ISBN: 978-3-8288-3754-6
Verlag: Tectum Verlag


Seit Ende des Irakkriegs wurden alleine dort in nur 2 Jahren ein gutes Dutzend Anschläge mit Chlorgas verübt und über 100 Menschen getötet. Auf Deutschlands Straßen und Schienen wird jedes Jahr genug Chlor transportiert, um 5.500 Eisenbahnkesselwagen zu befüllen. Und der Inhalt eines einzigen Kesselwagens reicht aus, um tausende Menschen zu töten. Jens Naß untersucht das Risiko eines Chlorgas-Anschlags in Deutschland. Auf welche Weise könnte ein solcher Anschlag durchgeführt werden? Welche Auswirkungen sind zu erwarten? Welche Terrorgruppen sind an einem solchen Anschlag mit tausenden von Toten interessiert? Und welche zusätzlichen Präventions- und Schutzmaßnahmen erscheinen vor diesem Szenario als sinnvoll?
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Weitere Infos & Material


1 Vorwort 19
1.1 Danksagung 19
1.2 Gender-Erklärung 20
2 Einleitung 21
2.1 Hintergrund und Problemaufriss 21
2.2 Theoretische Vorbetrachtung 22
2.3 Fragestellung 27
2.4 Methodik 28
2.5 Quellen 29
2.5.1 Literaturrecherche 29
2.5.2 Internetrecherche 30
2.5.3 Experteninterviews 31
2.5.4 Penetrations-Tests 34
2.5.5 Simulierte Anschlagsplanung 35
2.6 Aufbau der Arbeit 37
2.7 Eingrenzung der Arbeit 38
3 Das Phänomen Terrorismus 41
3.1 Historische Rückschau 42
3.2 Begriffsdefinition Terrorismus 44
3.3 Die terroristische Kommunikationsstrategie 49
3.4 Eskalation des Terrors 51
3.5 Vergangene Terroranschläge mittels toxischer Chemikalien 58
3.5.1 Bombenanschlag auf das World Trade Center in den USA 58
3.5.2 Saringas-Anschläge in Japan 58
3.5.3 Chlor- und Zyanid-Anschläge in Australien und Neuseeland 60
3.5.4 Chlorgas-Anschläge im Irak 60
4 Chlor 63
4.1 Eigenschaften von Chlor 63
4.1.1 Physikalische und chemische Eigenschaften von Chlor 64
4.1.2 Ausbreitungsverhalten von Schwergasen 65
4.1.3 Toxische Eigenschaften von Chlor 69
4.1.3.1 Akute Effekte von Chlorvergiftungen 70
4.1.3.2 Chronische Effekte von Chlorvergiftungen 76
4.1.4 Ökonomische Bedeutung von Chlor 77
4.2 Eignung von Chlor als Anschlagsmittel 78
4.2.1 Taktische Eignung 78
4.2.2 Technische Eignung 81
4.2.3 Zusammenfassung der taktischen und technischen Eignung 83
4.3 Anwendbarkeit von Chlor zu Anschlagszwecken 83
5 Rechtliche Grundlagen 85
5.1 Exkurs Chemiewaffenübereinkommen 85
5.2 Gefahrgutvorschriften 86
5.3 Sicherheitsvorschriften für den Transport von Chlor 88
5.3.1 Kennzeichnung von Chlortransporten 90
5.3.2 Spannungsverhältnis Safety-Gedanke vs. Security-Gedanke 92
5.3.3 Besondere Vorschriften zur Terror- und Sabotageprävention 93
5.4 Deutsche Grenzwerte 95
6 Vulnerabilität von Chlortransporten 97
6.1 Ablauf von Chlortransporten in Deutschland 99
6.2 Informationsbeschaffung 100
6.2.1 Auswertung öffentlich zugänglicher Quellen 101
6.2.2 Ausspähen von Zielobjekten 103
6.2.3 Insider-Informationen 105
6.2.3.1 Eindringen in IT- und Kommunikations-Systeme 105
6.2.3.2 Aushorchen von Mitarbeitern 107
6.2.3.3 Rekrutierung eines Mitarbeiters 108
6.2.3.4 Einschleusen eines Informanten 109
6.2.4 Auswertung der gesammelten Informationen 112
6.3 Szenarien zur Vulnerabilität von Gefahrguttransporten 114
6.3.1 Vulnerabilität von Schienentransporten 115
6.3.1.1 Auswahl des Angriffsortes und Identifizierung des Ziel-EKW 116
6.3.1.2 Angriffsoptionen 120
6.3.1.2.1 Havarie 120
6.3.1.2.2 Beschuss 123
6.3.1.2.3 USBV 125
6.3.2 Vulnerabilität von Straßentransporten 126
6.3.2.1 Diebstahl während Fahrtpause 129
6.3.2.2 Offensiver Überfall 130
6.3.2.3 Tricküberfall 131
6.4 Anschlagssimulationen 132
7 Chlorgas-Freisetzung und Anschlagsfolgen 137
7.1 Ausbreitungs-Szenarien 137
7.1.1 Havarie eines EKW 137
7.1.2 Beschuss eines EKW 140
7.1.3 Detonation einer USBV an einem EKW 142
7.1.4 Gasflaschen auf einem Volksfest 145
7.2 Potentielle Anschlagsfolgen 148
7.2.1 Personenschäden 148
7.2.1.1 Personenschäden bei den EKW-Szenarien 149
7.2.1.2 Personenschäden beim Volksfest-Szenario 149
7.2.2 Weitere Anschlagsfolgen 151
7.2.3 Übersicht der Anschlagsarten 154
8 Motivation und Fähigkeit potentieller Täter 157
8.1 Ethnisch-nationalistischer/Separatistischer Terrorismus 158
8.1.1 Hintergrund, Motive und Ziele 158
8.1.2 Organisationsstruktur in Deutschland 159
8.1.3 Motivation zum Einsatz von Chlor als Anschlagsmittel 160
8.2 Sozialrevolutionärer Linksterrorismus 162
8.2.1 Hintergrund, Motive und Ziele 162
8.2.2 Organisationsstruktur in Deutschland 163
8.2.3 Motivation zum Einsatz von Chlor als Anschlagsmittel 163
8.3 Rechtsterrorismus / Vigilantistischer Terrorismus 164
8.3.1 Hintergrund, Motive und Ziele 164
8.3.2 Organisationsstruktur in Deutschland 166
8.3.3 Motivation zum Einsatz von Chlor als Anschlagsmittel 167
8.4 Religiös motivierter Terrorismus 168
8.4.1 Fundamentalismus „klassischer Religionen“ 169
8.4.1.1 Klassische Religionen außer Islam 170
8.4.1.1.1 Hintergrund, Motive und Ziele 170
8.4.1.1.2 Organisationsstruktur in Deutschland 171
8.4.1.1.3 Motivation zum Einsatz von Chlor als Anschlagsmittel 171
8.4.1.2 Islamischer Fundamentalismus 172
8.4.1.2.1 Motive und Ziele 172
8.4.1.2.2 Organisationsstruktur in Deutschland 175
8.4.1.2.3 Motivation zum Einsatz von Chlor als Anschlagsmittel 177
8.4.2 Sekten 180
8.4.2.1 Motive und Ziele 180
8.4.2.2 Organisationsstruktur in Deutschland 181
8.4.2.3 Motivation zum Einsatz von Chlor als Anschlagsmittel 181
8.5 Staatliche Akteure 182
8.5.1 Hintergrund, Motive und Ziele 182
8.5.2 Organisationsstruktur in Deutschland 183
8.5.3 Motivation zum Einsatz von Chlor als Anschlagsmittel 184
8.6 Übersicht potentieller Tätergruppierungen 185
9 Präventions- und Gegenmaßnahmen 187
9.1 Organisationsgrad und Motiviertheit der Terroristen 188
9.2 Erschweren der Verfügbarkeit 190
9.2.1 Überwachung rechtlicher Vorgaben 191
9.2.2 Organisationsstruktur der Unternehmen zu Sicherheitsthemen 192
9.2.3 Sicherheitsüberprüfung von Mitarbeitern 193
9.2.4 Ausbildung und Sensibilisierung der Mitarbeiter 196
9.2.5 Weitere Maßnahmen in Unternehmen 198
9.2.6 Wegfall der Kennzeichnung als Gefahrgut 200
9.2.7 Geeigneter Parkraum für Straßentransporte 201
9.2.8 Sicherung von Rangierbahnhöfen 207
9.2.9 Einsatz von Telematik-Systemen 208
9.2.9.1 Telematik bei Straßentransporten 208
9.2.9.2 Telematik bei Bahntransporten 213
9.2.10 Sicherheit als Element des Qualitätsmanagements 214
9.3 Maßnahmen der Gefahrenabwehr und des Katastrophenschutzes 218
9.3.1 Vorbereitung auf eine chemische Gefahrenlage 220
9.3.2 Abarbeitung eines Chlorgas-Anschlages 223
9.4 Kooperation von Behörden, Verbänden und Unternehmen 226
10 Zusammenfassung und Ergebnisse 227
11 Ethische Betrachtung 231
12 Quellen- und Literaturverzeichnis 233
12.1 Interviews 233
12.2 Internationale Verträge, Gesetze und sonstige Rechtsnormen 236
12.3 Sammelbände, Monografien, Aufsätze, Fachzeitschriften und Vorträge 238
12.4 Presseartikel und Internetquellen 251


Abstract
Diese Arbeit untersucht das Risiko, welches von einem potentiellen Terroranschlag
auf einen Chlortransport auf den Verkehrsträgern Straße
oder Schiene in Deutschland ausgeht: Unter Berücksichtigung der taktischen
und technischen Anforderungen an ein „ideales“ Anschlagsgas
weist Chlorgas eine mittlere Anschlagseignung auf. Grundsätzlich sind
sowohl Straßen- als auch Schienentransporte mit begrenzten terroristischen
Ressourcen verwundbar. Abhängig vom Szenario liegt die Herausforderung
hauptsächlich in der Beschaffung der für die Zielansprache
erforderlichen Insiderinformationen. Bei der Freisetzung von Chlorgas
aus einem Eisenbahnkesselwagen in städtischem Gebiet oder aus
mehreren Druckgasflaschen auf einem Volksfest ist mit dem Tod von bis
zu 12.000 Menschen zu rechnen. Als Folge eines derartigen Terroraktes
ist davon auszugehen, dass die politische Ebene, auf Druck von Medien
und Öffentlichkeit, zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen festlegen wird,
deren Kosten nicht quantifiziert werden können. Ein solcher „Bodycount“
und die psychische Wirkung von toxischem Gas sind mit der Motivationslage
der meisten Terrorarten nicht vereinbar. Lediglich religiös
motivierte Terrorarten zielen bewusst auf derartige Anschlagsfolgen ab.
In Ermangelung anderer, hauptsächlich religiös motivierter Terroristen
in Deutschland geht daher die größte Gefahr eines Chlorgas-Anschlages
vom islamisch fundamentalistisch motivierten Terrorismus aus. Weitere
Schutzmaßnahmen versprechen in dem Bereich den höchsten Zusatznutzen,
der bereits jetzt die größte Herausforderung für die Terroristen
darstellt, dem Zugang zu anschlagsrelevanten Insiderinformationen.

Abstract
This study surveys the risk of a possible terror attack against a transport
of chlorine on streets or railroad in Germany: Considering the tactical
and technical requirements on an “ideal” terror gas, chlorine features a
mid-level suitability for an attack. In general transports on streets and
via railroad are vulnerable by using limited terrorist resources. Depending
on the scenario the main challenge is the procurement of the insider
information which are necessary for a targeted approach. In the case of
releasing chlorine gas from a rail tank-wagon in an urban area or from
pressure cylinders at a people’s fair up to 12,000 killed people can be calculated.
As a result of such a terrorist attack it can be estimated, that the
media and the public will force the political level to implement additional
security measures whose expenses cannot be quantified. Such a bodycount
and the psychological effect of toxic gas contradict the motivation
of the most types of terrorists. Only religiously motivated terrorists consciously
aim at this kind of attack consequences. Lacking other, mainly
religious motivated terrorists in Germany fundamentalist Islamic terrorists
generate the main danger of a chlorine attack. Further security
measures provide the most additional benefit at the sector which already
constitutes the terrorist’s biggest challenge, the access to insider information
which are relevant for a terrorist attack.


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