Das schwedische Patientenschadengesetz (PatSchG) sieht eine verschuldensunabhängige Kompensation für PatientInnenschäden vor, die von manchen auch für Österreich gefordert wird. Methodisch wird im Rechtsvergleich zu Schweden beleuchtet, welche Unterschiede das geltende österreichische Haftungsrecht zu dem Versicherungssystem in Schweden aufweist. Wesentlicher Unterschied ist, dass nach der schwedischen Versicherungslösung jeder Fall im Rückblick – ex post – behandelt wird und in Österreich ex ante: Im ersten Fall wird gefragt, ob der Schaden vermeidbar gewesen wäre, im zweiten Fall, ob der Arzt sich hätte anders verhalten können. Darüber hinaus sind nach dem schwedischen PatSchG leicht fahrlässig verursachte Schäden aus der Haftung ausgenommen.Ziel der Arbeit ist es anhand der Fallstudien zu erkennen, ob eine solche verschuldensunabhängige Entschädigung für PatientInnen zu einer interessengerechteren Lösung eines potenziellen Konflikts führt, als das allgemeine österreichische Schadenersatzrecht.
Neumayer
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Die Autorin:
Dr. Georgia Maria Neumayer ist Universitätsassistentin am Fachbereich Privatrecht der Universität Salzburg. Derzeit ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Obersten Gerichtshof tätig. Sie studierte Rechtswissenschaften in Wien und Salzburg.