Buch, Deutsch, Band 232, 168 Seiten, GEH, Format (B × H): 210 mm x 297 mm, Gewicht: 509 g
Reihe: Berichte der Bundesanstalt für Strassenwesen - Verkehrstechnik (V)
Buch, Deutsch, Band 232, 168 Seiten, GEH, Format (B × H): 210 mm x 297 mm, Gewicht: 509 g
Reihe: Berichte der Bundesanstalt für Strassenwesen - Verkehrstechnik (V)
ISBN: 978-3-95606-061-8
Verlag: Fachverlag NW in Carl Ed. Schünemann KG
A. Eichler, Ch. Recknagel, M. Koch, M. Proske, Ch. Huth
168 S., 154 z.T. farb. Abb., 96 Tab., inkl. CD im Anhang, ISBN 978-3-95606-061-8, 2014, EUR 22,50
Nachstreumittelgemische von Fahrbahnmarkierungen sind sicherheitsrelevante Bestandteile der Straßenausstattung. Für ausreichende Funktionalität und Dauerhaftigkeit bestehen An-forderungen an deren Partikelgrößenverteilung sowie Form-, Transparenz- und Oberflä-cheneigenschaften. Ein Ziel dieser Forschungsarbeit war es, optimierte granulometrische Kennzeichnung durch Adaption eines digital-optischen Messverfahrens zu ermöglichen. Ein weiteres Ziel bestand darin, chemisch-analytische Verfahren zur Analyse von Beschichtun-gen auf derartigen Partikeln zu entwickeln. Das Ergebnis der Forschungsarbeit soll einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Untersuchungs- und Qualitätssicherungsinstrumentariums innerhalb des technischen Regelwerkes liefern. Grundlage der Verfahrenserarbeitung und -validierung stellten repräsentative handelsübliche Nachstreumittelgemische und deren Aus-gangsmaterialien für Fahrbahnmarkierungen des Typs 1 und 2 dar.
Es konnte gezeigt werden, dass digital-optische Messverfahren differenzierendes Potential mit höherer Präzision zur verbesserten granulometrischen Kennzeichnung derartiger Mate-rialien aufweisen. Die Rückführbarkeit auf das konventionelle Siebverfahren ist herstellbar. Mittels quantifizierbarer Form- und Transparenzparameter bietet die Methodik auch weiter-führende Optionen zur Gütekennzeichnung in Anlehnung an die DIN EN 1423. Eine identifi-zierende Kennzeichnung von Partikelgemischen mit direkter Rückführbarkeit auf mechani-sche und lichttechnische Gebrauchseigenschaften ist mit der neuen Methodik möglich. Da-rüber hinaus wurde eine Mess- und Auswertemethodik auf Basis der Form- und Transpa-renzkennwerte erarbeitet, mit deren Hilfe eine nachträgliche Differenzierung bzw. Separation der Einzelphasen in der Mischungszusammensetzung eines Nachstreumittelgemisches er-möglicht wird. Die Ergebnisse wurden jeweils aus Relativvergleichen der Einzeluntersuchung aller beteiligten Materialien und dem fertigen Nachstreumittelgemenge abgeleitet. Es wird empfohlen, sowohl die Reflex- als auch Griffigkeitsmittelgemenge sowie das entsprechende Nachstreumittelprodukt einzeln unter Erfassung aller Form- und Transparenzparameter zu kennzeichnen. Darüber hinaus zeigt sich, dass die Methodik weiteres Gütesicherungspotential aufweist.
Auch die erarbeiteten Analyseverfahren zur Kennzeichnung von Oberflächenbeschichtungen (TOF-SIMS; Headspache-GC/MS; HTD-GC/MS) sind jeweils Relativverfahren, das heißt, es werden für eine Zuordnung vorab Referenzproben von beschichtetem und nicht beschichte-tem Nachstreumittel respektive eine Referenz des Coatings benötigt. Eine sehr vorteilhafte weitere Analyseoption kann von einem oberflächenanalytischen Untersuchungsansatz (Zeta-Potential) erwartet werden.
Die vorliegenden Ergebnisse zeigen Optionen für verbesserte Gütesicherheit auf. Sie liefern wissenschaftlich-technische Grundlagen für die entsprechende Weiterentwicklung des tech-nischen Regelwerkes.