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E-Book, Deutsch, 263 Seiten, eBook

Reinbacher Wissensdynamik in Communities

Sozialkapital und seine Wirkung auf die Lernfähigkeit sozialer Systeme

E-Book, Deutsch, 263 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-531-91205-9
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Mit Geleitworten von Prof. Dr. Ursula Schneider und Prof. Dr. Helmut Staubmann

Dr. Paul Reinbacher promovierte bei Prof. Dr. Ursula Schneider am Institut für internationales Management der Universität Graz, Österreich. Er ist als Consultant vorwiegend in den Bereichen Strategie- und Unternehmensentwicklung bzw. Wissensmanagement sowie als Lehrbeauftragter für Soziologie an der Universität Innsbruck tätig.
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1;Geleitwort;7
2;Soziologisches Geleit;9
3;Vorwort;11
4;Inhalt;12
5;Abbildungen;14
6;1. Beobachten;16
6.1;1.1 Leitunterscheidungen, methodologische und methodische Orientierungen;16
7;2. Wissen;40
7.1;2.1 Wissen und Gesellschaft;40
7.2;2.2 Wissen und andere soziale Systeme;53
8;3. Fühlen;78
8.1;3.1 Sinn und Gefühl;78
8.2;3.2 Emotionen und Sozialkapital;97
9;4. Lernen;121
9.1;4.1 Communities of Practice;121
9.2;4.2 Wissensdynamik;148
10;5. Erleben;166
10.1;5.1 Untersuchung des Sozialsystems »Community (of Practice)«;166
10.2;5.2 Empirische Fundierung;184
11;6. Beschreiben;204
11.1;6.1 Competence Center Innovation bei Mondi Business Paper;204
11.2;6.2 Ausdifferenzierte Kopplung der Kommunikationsdimensionen;229
11.3;6.3 Zusammenschau der Ergebnisse und Desiderate;233
12;7. Literatur;238

Beobachten.- Wissen.- Fühlen.- Lernen.- Erleben.- Beschreiben.- Literatur.


5. Erleben (S. 169-170)

5.1 Untersuchung des Sozialsystems »Community (of Practice)«

Als »Form« des Sozialen wie als basale Operation (Einheit, Element) von sozialen Systemen ist in den bisherigen Ausführungen »Kommunikation« mit »Sinn-haftem« wie »Gefühl-vollem« »Inhalt« gleichermaßen bereits im Zentrum der Aufmerksamkeit gestanden. „Kommunikation heißt aber nicht bloß[277] reden, sondern meint das Verstehen von Mitteilungen als Grundlage der Koordination sozialen Handelns", wie Lueger (2000: 36) klar herausstellt. Und Luhmann (2001a: 209) würde hier wohl noch weiter gehen, denn für ihn steht bereits aus anderen Gründen fest: „Wir können mithin Intentionalität und Sprachlichkeit nicht zur Definition des Kommunikationsbegriffs verwenden."

Nichtsdestotrotz hat Sprache (und nicht nur Kommunikation als conditio sine qua non menschlichen Lebens, wie Watzlawick et al. (2003 {1969}) meinen, weiterhin als evolutionär bedeutende Errungenschaft in erster Linie auch des Sozialen zu gelten. Sie erschwert zwar die Feststellung dessen, was gemeint war, gleichzeitig aber auch das Bestreiten einer Kommunikationsabsicht (Luhmann 2001a: 209). Und seit den ersten Arbeiten zu einer »Sprechakttheorie« (Austin 2002 {1962}, Searle 2003 {1969} etc.) sind vielfältige Anstrengungen unternommen worden, der Bedeutung der Wirkung des Sprechens als (Sprech-)Handlung »Was tun wir, wenn wir etwas sagen?«, »Was tun wir, indem wir etwas sagen?« usw.278 gerecht zu werden: Nach dem »Erkennen« bzw. dem »Wissen« gilt nun auch das »Sprechen« als Aktivität in einem Handlungszusammenhang.

5.1.1 Kommunizieren und Handeln

Eine Theorie der Praxis (vgl. oben) kann dem Ideellen (»Wissen«) und dem Materiellen (»Situation«, »Artefakte«, »Körper«) gleichzeitig zu seinem Recht verhelfen, indem sie zwischen beiden Aspekten zwar unterscheidet, die beiden jedoch weder trennt, noch sie hierarchisiert oder gar verabsolutiert. Schließlich kann sie sich eingestehen,

dass Praktiken sich aus Körperbewegungen zusammensetzen und dass Praktiken in der Regel Verhaltensweisen mit Dingen, mit Artefakten bilden, in deren Zusammenhang das praktische Wissen aktualisiert wird. (Reckwitz 2004: 45)

Nicht zuletzt aufgrund seines grundlegenden Verständnisses von »Kommunikation « als emergentes Geschehen aus der Synthese280 dreier Selektionen (Information, Mitteilung und Verstehen281) gesteht ja auch Luhmann (2001a: 191ff) durchaus Schwierigkeiten der (analytischen) Unterscheidung der Begriffe »Kommunikation« und »Handlung« ein, bzw. ist er sich der Tatsache bewusst, dass der kommunikative, Soziales als Realität sui generis konstituierende Prozess wenngleich nicht aus Handlungen »bestehend« um sich selbst steuern zu können, in Handlungen »dekomponiert« werden muss282 (2001a: 193). Dennoch legt er stets Wert darauf festzuhalten, „daß Kommunikation nicht als Handlung und der Kommunikationsprozeß nicht als Kette von Handlungen begriffen werden kann" (2001a: 225), da die Handlung nach diesem Verständnis den (se lektiven) Aspekt der »Mitteilung« und damit stets nur einen Teil der Kommunikation darstellt:

Man kann den Kommunikationsprozess deshalb nicht voll erfassen, wenn man nicht mehr sieht als die Mitteilungen, von denen eine die andere auslöst. In die Kommunikation geht immer auch die Selektivität des Mitgeteilten, der Information, und die Selektivität des Verstehens ein, und gerade die Differenzen, die diese Einheit ermöglichen, machen das Wesen der Kommunikation aus. (2001a: 225f)


Dr. Paul Reinbacher promovierte bei Prof. Dr. Ursula Schneider am Institut für internationales Management der Universität Graz, Österreich. Er ist als Consultant vorwiegend in den Bereichen Strategie- und Unternehmensentwicklung bzw. Wissensmanagement sowie als Lehrbeauftragter für Soziologie an der Universität Innsbruck tätig.


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