Ritter | Der Preis der deutschen Einheit | Buch | 978-3-406-56860-2 | sack.de

Buch, Deutsch, 546 Seiten, gebunden, Format (B × H): 152 mm x 226 mm, Gewicht: 782 g

Ritter

Der Preis der deutschen Einheit

Die Wiedervereinigung und die Krise des Sozialstaats

Buch, Deutsch, 546 Seiten, gebunden, Format (B × H): 152 mm x 226 mm, Gewicht: 782 g

ISBN: 978-3-406-56860-2
Verlag: C.H.Beck


Die deutsche Einigung 1989/90 bildete eine tiefe Zäsur in der deutschen und europäischen Geschichte. Auf der Basis bisher unveröffentlichter Quellen und Interviews mit Zeitzeugen kann Gerhard Ritter zeigen, daß die Übertragung des relativ großzügigen westdeutschen Sozialsystems und seiner Institutionen auf die neuen Bundesländer und die damit verbundenen gewaltigen Transferleistungen die Rahmenbedingungen der deutschen Politik und Wirtschaft entscheidend veränderten und damit die Krise des Sozialstaates verschärften.

Dieses Buch liefert die längst fällige gründliche Analyse des deutschen Einungsprozesses in sozialpolitischer Hinsicht und ist zugleich eine einzigartige Dokumentation dieses Prozesses mit einem Schatz an authentischen Äußerungen der direkt daran Beteiligten. Nach einer Erörterung der internationalen, innenpolitischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen stellt der Band die intensiven Verhandlungen dar, die schließlich zur Übertragung des bundesdeutschen Systems der sozialen Sicherung, des Arbeitsrechts und der Arbeitsbeziehungen auf die neuen Bundesländer führten.

Die gewaltigen Transferleistungen vom Westen in den Osten führten zu einem rapiden Anstieg der Staatsschulden und des Anteils der Sozialleistungen am Sozialprodukt. Damit verschlechterten sich die Rahmenbedingungen der deutschen Politik und Wirtschaft entscheidend. Wie der Band zeigt, wurde durch die Fixierung auf die Probleme der Einheit der bereits begonnene Umbau des deutschen Sozialstaates für mehrere Jahre auf Eis gelegt und dessen ohnehin durch die Globalisierung, die Änderung der traditionellen Arbeitsgesellschaft und die Alterung der Bevölkerung entstandene Krise dramatisch verschärft.
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Weitere Infos & Material


Einleitung
I. Die Rahmenbedingungen der deutschen Einigung

1. Die politischen Rahmenbedingungen
1.1 Die Dynamik des Einigungsprozesses und dessen internationale Absicherung
1.2 Regierung und Opposition 1991-1994

2. Die rechtlichen Rahmenbedingungen der deutschen Einheit und der Sozialpolitik
2.1 Das Ende der sozialistischen Verfassung der DDR
2.2 Die Diskussion über die Verankerung sozialer Grundrechte in der Verfassung
2.3 Die Sozialpolitik und Probleme der Einheit in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts und der Arbeits- und Sozialgerichte
2.4 Die europäische Dimension der Sozialpolitik und die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes

3. Die deutsche Wirtschaft im Einigungsprozess
3.1 Veränderungen der Wirtschafts- und Sozialverfassung
3.2 Die Europäisierung der Wirtschafts- und Finanzpolitik und die Auswirkungen der verstärkten Globalisierung
3.3 Die Belastung des Sozialstaates durch die Transformation der ostdeutschen Wirtschaft
3.4 Lebensverhältnisse in Ost- und Westdeutschland im Vergleich
3.5 Die Veränderungen der Arbeitswelt

4. Die Sozialstruktur und die Erwartungen an die Sozialpolitik
4.1 Der demographische Wandel und seine Konsequenzen
4.2 Die soziale Schichtung der Gesellschaft in West- und Ostdeutschland
4.3 Der Zeitgeist und die Sozialpolitik in West- und Ostdeutschland im Spiegel von Umfragen

II. Die Entstehung der Sozialunion

5. Grundzüge der Sozialunion und Vergleich der Sozialsysteme der Bundesrepublik und der DDR

6. Die Sozialpolitik der Regierung Modrow
6.1 Die Krise des Gesundheitswesens
6.2 Beschäftigungspolitik und Arbeitsverwaltung
6.3 Mitbestimmung in Betrieben und Unternehmen
6.4 Der FDGB und das Gewerkschaftsgesetz
6.5 Die Sozialcharta

7. Der Staatsvertrag
7.1 Erste Kontakte zwischen den Arbeitsministerien der Bundesrepublik und der DDR nach der Maueröffnung
7.2 Die Ausarbeitung des Entwurfs des Staatsvertrages
7.3 Die Verhandlungen mit der DDR
7.4 Die Ratifizierung des Staatsvertrages

8. Die Sozialgesetzgebung der Regierung de Maizière
8.1 Arbeitsrecht und soziales Arbeitsschutzrecht
8.2 Das Arbeitsförderungsgesetz der DDR
8.3 Die Neuordnung des Systems der sozialen Sicherung
8.4 Der Beginn der Umgestaltung des Gesundheitswesens und des Aufbaus einer gegliederten Krankenversicherung

9. Der Einigungsvertrag
9.1 Ablauf und Grundprobleme der Verhandlungen
9.2 Die Sozialpolitik im Einigungsvertrag
9.3 Die Ratifizierung des Einigungsvertrages

10. Die sozialpolitischen Akteure und der Einigungsprozess
10.1 Die Dominanz der Exekutive
10.2 Das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung
10.3 Die Verhandlungsdelegation der DDR
10.4 Die Rolle des Bundestages, der Koalitionsparteien und der sozialdemokratischen Opposition
10.5 Die Bundesländer
10.6 Die Rolle der gesellschaftlichen Kräfte und ihrer Organisationen

Die Sozialpolitik der deutschen Einigung: Eine Bilanz

III. Der Wandel des deutschen Sozialstaates unter den Bedingungen der deutschen Einheit 1990-1994

11. Der Aufbau der Institutionen und Träger des Sozialstaates in den neuen Bundesländern
11.1 Arbeitsverwaltung und Arbeitsförderungspolitik
11.2 Probleme bei der Übertragung des bundesdeutschen Arbeitsrechts
11.3 Die Herausbildung eines neuen Systems der Arbeitsbeziehungen
11.4 Die Sozialversicherung
11.5 Der Aufbau der Kriegsopferversorgung
11.6 Hilfen für Behinderte
11.7 Der Aufbau der Sozialhilfe und der Freien Wohlfahrtsverbände
11.8 Die Schaffung einer eigenständigen Arbeits- und Sozialgerichtsbarkeit
11.9 Bilanz

12. Die Debatten über den Wirtschaftsstandort Deutschland und die finanz- und sozialpolitischen Probleme der deutschen Einheit
12.1 Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft
12.2 Das Föderale Konsolidierungsprogramm
12.3 Die teilweise Finanzierung der deutschen Einheit über die Sozialversicherung
12.4 Die Sozialpolitik im Zeichen von Haushaltskonsolidierung und Standortsicherung 1993/94

13. Die Sozialpolitik und die


Prof. Dr. Gerhard A. Ritter, geb. 1929 in Berlin. Emeritierter Professor für Neuere und Neueste Geschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Lebenslauf:

1952 Promotion
1961 Habilitation, ordentliche Professuren an der FU Berlin
1962-65 Universität Münster
1965-74 LMU München
1974-1994 Gastprofessor u.a. in Oxford, Berkely und Tel Aviv
Arbeitsschwerpunkte: Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, die britische Geschichte seit dem 16. Jahrhundert, Sozialgeschichte; Geschichte der Arbeiterbewegung, Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Geschichte der Wahlen, Wissenschaftsgeschichte, Geschichte des Sozialstaates und Sozialer Ideen.
Preise:

1980: Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
1983: Honorary Fellow des St. Antony’s College Oxford
1994: Ehrendoktor der Universität Bielefeld
1999: Ehrendoktor der Humboldt-Universität zu Berlin
2007: Preis des Historischen Kollegs


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