Buch, Deutsch, 492 Seiten, PB, Format (B × H): 144 mm x 204 mm, Gewicht: 690 g
Parodie und Moderne 1870-1914
Buch, Deutsch, 492 Seiten, PB, Format (B × H): 144 mm x 204 mm, Gewicht: 690 g
ISBN: 978-3-89528-543-1
Verlag: Aisthesis Verlag
Parodie und Moderne koinzidieren. Ist die Parodie modern oder gar die Moderne parodistisch? Ist die Parodie Phänomen der Moderne, Katalysator der Moderne, das andere Gesicht der Moderne? Jenseits formelhafter Zuspitzungen lotet die vorliegende Studie den kultur-, literatur- und theatergeschichtlichen Funktionszusammenhang von Parodie und Moderne aus, der immer neu und anders modelliert erscheint.
In Auseinandersetzung mit Positionen der Moderneforschung, Parodietheorie und Theatersemiotik wird zunächst ein differenziertes Parodiemodell erarbeitet. Ein historischer Rückblick auf die Theater- und Parodiekultur des 19. Jahrhunderts erhellt die Voraussetzungen des parodistischen Aufschwungs der Jahrhundertwende. Der Hauptteil der Studie ist den theatralen Parodien selbst gewidmet, die im Zeitraum von 1870 bis 1914 gefunden oder belegt werden konnten. Repräsentative Einzelanalysen geben Einblick in Parodien des alten sowie des neuen - naturalistischen und symbolistischen - Theaters. Durch statistische Daten und kontrastierende Vergleiche kommt zudem eine breite Materialbasis in den Blick: Das Korpus umfasst 600 Parodien, dokumentiert in einem ausführlichen Anhang.
Inhalt:
- Vorbemerkung
- I Einführung: Parodie und Moderne
- 1 Funktionsort der theatralen Parodie
- 2 Parodie als Katalysator?
- II Terminologien, Theorien, Modelle
- 1 Moderne und Avantgarde
- 2 Parodie
- 2.1 Was ist Parodie?
- 2.1.1 Begriff und Geschichte
- 2.1.2 Forschung: ein Systematisierungsversuch
- 2.1.2.1 Set von Parodieaspekten
- 2.1.2.2 Parodieforschung und Literaturtheorie
- 2.1.2.3 Kontraktion und Detraktion: enger und weiter Parodiebegriff
- 2.1.2.4 Postmoderne, dekonstruktivistische, kultur-anthropologische Thesen zur Parodie
- 2.2 Wie funktioniert Parodie?
- 3 Ein Modell für die Analyse theatraler Parodien
- 3.1 Abstufungsmodell mit konstitutiven Elementen
- 3.2 Theatralität
- 3.2.1 Zeichen - Text - Performanz
- 3.2.2 Theatrale Parodie und ihre Referenten
- 3.2.3 Parodie zwischen Text und Theater
- 3.3 Metatheatralität
- III Parodie und Theater vom 19. Jahrhundert bis zum Beginn der Moderne
- 1 Aspekte der Theaterkultur
- 2 Theatrale Parodie im 19. Jahrhundert
- 2.1 Klassik kontra Parodie
- 2.2 Das Wiener Volkstheater
- 3 Aufschwung der theatralen Parodie zu Beginn der Moderne
- 4 Voraussetzungen des Parodienaufschwungs
- 4.1 Kleinkunst, Kabarett, Brettl
- 4.2 Buch- und Pressemarkt
- 4.2.1 Berufsschriftsteller, -kritiker und -humoristen
- 4.2.2 Bücher und Zeitschriften
- 4.2.3 Kladderadatsch und Konsorten: Witzblätter im Profil
- IV Analyse: Theatrale Parodie 1870-1914
- 1 Korpus theatraler Parodien
- 1.1 Recherche- und Fundorte
- 1.2 Ein- und Ausschließungen
- 1.3 Publikations- und Aufführungsmedien
- 1.4 Dokumentations- und Quellenlage
- 1.5 Strukturierung
- 2 Parodie und altes Theater
- 2.1 Tendenz
- 2.2 Zeit
- 2.3 Referenz
- 2.4 Exemplarische Analyse
- 2.4.1 Martin Böhm: Es lebe das Leben
- 2.4.2 Arthur Schnitzler: Der tapfere Cassian
- 2.4.3 Galli Matthias: Roderich und Kunigunde
- 2.4.4 Martin Böhm: Die Quitzow's
- 2.4.5 Paul Scheerbart: Der Schornsteinfeger
- 2.5 Parodie als Verabschiedung des alten Theaters?
- 3 Parodie und modernes Theater I: Naturalismusparodien
- 3.1 Tendenz
- 3.2 Zeit
- 3.3 Referenz
- 3.4
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
Vorbemerkung
I Einführung: Parodie und Moderne
1 Funktionsort der theatralen Parodie
2 Parodie als Katalysator?
II Terminologien, Theorien, Modelle
1 Moderne und Avantgarde
2 Parodie
2.1 Was ist Parodie?
2.1.1 Begriff und Geschichte
2.1.2 Forschung: ein Systematisierungsversuch
2.1.2.1 Set von Parodieaspekten
2.1.2.2 Parodieforschung und Literaturtheorie
2.1.2.3 Kontraktion und Detraktion: enger und weiter Parodiebegriff
2.1.2.4 Postmoderne, dekonstruktivistische, kultur-anthropologische Thesen zur Parodie
2.2 Wie funktioniert Parodie?
3 Ein Modell für die Analyse theatraler Parodien
3.1 Abstufungsmodell mit konstitutiven Elementen
3.2 Theatralität
3.2.1 Zeichen – Text – Performanz
3.2.2 Theatrale Parodie und ihre Referenten
3.2.3 Parodie zwischen Text und Theater
3.3 Metatheatralität
III Parodie und Theater vom 19. Jahrhundert bis zum Beginn der Moderne
1 Aspekte der Theaterkultur
2 Theatrale Parodie im 19. Jahrhundert
2.1 Klassik kontra Parodie
2.2 Das Wiener Volkstheater
3 Aufschwung der theatralen Parodie zu Beginn der Moderne
4 Voraussetzungen des Parodienaufschwungs
4.1 Kleinkunst, Kabarett, Brettl
4.2 Buch- und Pressemarkt
4.2.1 Berufsschriftsteller, -kritiker und -humoristen
4.2.2 Bücher und Zeitschriften
4.2.3 Kladderadatsch und Konsorten: Witzblätter im Profil
IV Analyse: Theatrale Parodie 1870-1914
1 Korpus theatraler Parodien
1.1 Recherche- und Fundorte
1.2 Ein- und Ausschließungen
1.3 Publikations- und Aufführungsmedien
1.4 Dokumentations- und Quellenlage
1.5 Strukturierung
2 Parodie und altes Theater
2.1 Tendenz
2.2 Zeit
2.3 Referenz
2.4 Exemplarische Analyse
2.4.1 Martin Böhm: Es lebe das Leben
2.4.2 Arthur Schnitzler: Der tapfere Cassian
2.4.3 Galli Matthias: Roderich und Kunigunde
2.4.4 Martin Böhm: Die Quitzow’s
2.4.5 Paul Scheerbart: Der Schornsteinfeger
2.5 Parodie als Verabschiedung des alten Theaters?
3 Parodie und modernes Theater I: Naturalismusparodien
3.1 Tendenz
3.2 Zeit
3.3 Referenz
3.4 Exemplarische Analyse
3.4.1 Fritz Mauthner (?): Der höhere Zustand
3.4.2 Julius Stinde: Das Torfmoor
3.4.3 Leopold Wulff: Die Weber oder Die eigentlichen Morituri von Rautendelein Hauptmann
3.4.4 Hugo Busse: Fuhrmann Henschel (Rollfuhrmann Henschel)
3.4.5 Friedrich Kayßler: Die Weber
3.5 Parodie als Verabschiedung des Naturalismus?
3.6 Parodie und Retheatralisierung
4 Parodie und modernes Theater II: Symbolismusparodien
4.1 Tendenz
4.2 Zeit
4.3 Referenz
4.4 Exemplarische Analyse
4.4.1 Christian Morgenstern: Die Krankenstube
4.4.2 Max Reinhardt: L’Interieur oder Das intime Theater
4.4.3 Hanns von Gumppenberg: Der Veterinärarzt
4.4.4 Rudolf Presber: Das Eichhorn
4.4.5 Kory Towska: Meschugge ist Trumpf !
4.5 Parodie als Verabschiedung des Symbolismus?
5 Parodie zwischen Moderne und Avantgarde
5.1 Alfred Döblin: Lydia und Mäxchen
5.2 Oskar Kokoschka: Sphinx und Strohmann
V Ausblick: Parodie und Theater im 20. Jahrhundert
VI Anhang
1 Parodien: Korpus
2 Parodisten: Kurzbiographien
VII Literatur
1 Quellen
1.1 Parodien
1.2 Romane, Dramen, Werkausgaben
1.3 Autobiographien, Memoiren, Briefe
1.4 Essays, Kritiken, Reden, Programmschriften
1.5 Humoristische, satirische und parodistische Anthologien, Almanache und Sammlungen
1.6 Literarisch-kulturelle, humoristische, satirische Zeitschriften
2 Bio- und Bibliographien, Nachschlagewerke, Lexika, Wörterbücher, Almanache, Repertorien
3 Forschungsliteratur
3.1 Parodie und verwandte Phänomene, Intertextualität, Metatheatralität
3.2 Moderne und Avantgarde
3.3 Literatur, Kultur, Theater, Kabarett- und Publizistikgeschichte