Buch, Band Bd.V374128, 92 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 145 g
Reihe: Akademische Schriftenreihe
Buch, Band Bd.V374128, 92 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 145 g
Reihe: Akademische Schriftenreihe
ISBN: 978-3-668-51814-8
Verlag: GRIN Verlag
Die Vorschläge für institutionelle Reformen hin zu einer demokratischen Wirtschaftsordnung sind vielfältig, jedoch taucht bei der Beschreibung bereits existierender Anknüpfungspunkte eine Unternehmensform in nahezu allen Beiträgen auf: die Genossenschaft. Die einzigartige demokratische Mitbestimmung der Mitglieder einer Genossenschaft bilde, so das Argument, einen Gegenentwurf zu den am 'shareholder value' orientierten Aktiengesellschaften. Der Fokus stehe hier stärker auf der Förderung der Mitglieder als auf der Maximierung von Renditen. Eine besondere Bedeutung nehmen die Kreditgenossenschaften ein, da gerade im Finanzsektor eine demokratische Kontrolle unter dem Eindruck der Finanzkrise am dringlichsten erschien.
Bestätigung fanden diese und ähnliche Argumente für die Vorteile der genossenschaftlichen Unternehmensform in der Tatsache, dass die meisten Kreditgenossenschaften die Finanzkrise relativ unbeschadet ohne große Verluste und nötige Rettungsmaßnahmen überstanden. Vereinen Kreditgenossenschaften also mustergültig wirtschaftliche Stabilität und demokratische Mitwirkung? Überraschenderweise tut sich trotz der vielfach vorgebrachten Argumente bei der empirischen Überprüfung dieser Frage eine große Forschungslücke auf. So fehlen bisher, mit Ausnahme einer kürzlich erschienen Studie von Blanckenburg (2014), vergleichende Untersuchungen zur demokratischen Verfassung von Genossenschaften in Deutschland wie auch zu deren praktischer Umsetzung der demokratischen Grundsätze. Für eine Beantwortung der Frage, ob Kreditgenossenschaften ihren eigenen sowie den ihnen zugeschriebenen wirtschaftsdemokratischen Ansprüchen in der Wirklichkeit nachkommen, sind solche empirische Untersuchungen unerlässlich. Hier setzt dieses Forschungsprojekt an.