Buch, Deutsch, 108 Seiten, Paperback, Format (B × H): 155 mm x 220 mm, Gewicht: 185 g
Reihe: Staatsexamensarbeit
Buch, Deutsch, 108 Seiten, Paperback, Format (B × H): 155 mm x 220 mm, Gewicht: 185 g
Reihe: Staatsexamensarbeit
ISBN: 978-3-95684-309-9
Verlag: Bachelor + Master Publishing
Wird eine ausreichende Förderung im Geometrieunterricht nicht ermöglicht, können häufig Lernschwierigkeiten in vielen schulischen Bereichen die Folge sein. Auch die Auswirkungen auf Aktivitäten des täglichen Lebens wären verheerend: Das Fangen eines Balles, das Einsortieren von Geschirr in den Schrank oder das Überqueren einer Straße sind bereits Aufgaben, die das räumliche Vorstellungsvermögen beanspruchen. Wir sind uns nur dessen in diesen Situationen nicht bewusst, denn wir haben uns so an den Raum gewöhnt, dass wir allzu leicht seine Bedeutung für uns vergessen und seine Bedeutung für jene, die wir erziehen.
Mit diesem Wissen um die Notwendigkeit der Förderung des räumlichen Vorstellungsvermögens durch geometrische Inhalte im Unterricht ist es unverständlich, warum der Geometrieunterricht bis heute in der Unterrichtspraxis ein eher stiefmütterliches Dasein neben dem Arithmetikunterricht fristet und sich häufig auf wenige Stunden vor den Ferien beschränkt.
Um der derzeitigen Situation des Geometrieunterrichts an Grundschulen entgegenzuwirken und um den Kindern den notwendigen handelnden Zugang und die Auseinandersetzung mit geometrischen Inhalten zu ermöglichen, setzt sich die Autorin mit der Förderung des räumlichen Vorstellungsvermögens durch den handelnden Umgang mit Würfelbauten auseinander.
Autoren/Hrsg.
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Textprobe:
Kapitel 5, Planung der Unterrichtseinheit:
In diesem Kapitel wird nun die auf den theoretischen Grundlagen aufbauende und geplante Unterrichtseinheit vorgestellt. Zunächst wird die Lerngruppe näher beschrieben, in der die Einheit durchgeführt wird. Es folgen eine Sachanalyse des Unterrichtsgegenstandes sowie die didaktischen und methodischen Überlegungen und abschließend eine tabellarische Übersicht über den Aufbau der geplanten Unterrichtseinheit.
5.1, Beschreibung der Lerngruppe:
5.2, Allgemeine Voraussetzungen:
Die zweite Klasse setzt sich aus 15 Kindern zusammen, davon sind fünf Mädchen und zehn Jungen. Die Schule liegt in einem eher ländlichen Einzugsgebiet und die Schülerinnen und Schüler kommen aus überwiegend sozial starken Familien.
Zu Beginn des neuen Schuljahres fand ein Klassenlehrerwechsel statt, den die Kinder sehr gut aufgenommen haben.
Das Lern- und Arbeitsverhalten der Klasse kann als insgesamt positiv bezeichnet werden. Mathematik ist für viele Kinder der Klasse das Lieblingsfach, was sich bei ihnen in einer hohen Motivation und im Ehrgeiz zeigt, auch schwierige Aufgaben zu knacken .
Im alltäglichen Unterricht greife ich häufig auf ein Helfersystem zurück, in dem Schülerinnen und Schüler, die bereits die gestellten Aufgaben erledigt haben, anderen Kindern helfen. Die Helferaufgabe nehmen sie sehr ernst und sind mittlerweile in der Lage, ihren Mitschülerinnen und Mitschülern Aufgaben kindgerecht zu erklären, ohne die Lösung vorwegzunehmen. Bis auf drei Kinder, die häufig noch eine leitende Hand benötigen, arbeiten alle Kinder der Klasse eigenständig. Seit Beginn des Schuljahres arbeiten sie im Mathematikunterricht häufig an Wochenplänen, wählen sich ihre Aufgaben selbst aus und kontrollieren sie selbstständig.
Auch das Sozialverhalten der Kinder ist überwiegend positiv. Sie begegnen sich geschlechterübergreifend freundlich und hilfsbereit. Im Mathematikunterricht habe ich einige Rituale eingeführt, wie das stille Häschen zu Beginn einer Stunde, die Kalimba als Erinnerung an die sog. 20cm-Sprache (Gespräche dürfen nur 20cm weit gehört werden) und die Glocke als Zeichen für einen Arbeitsphasenwechsel. Die Kinder sind mit diesen Ritualen vertraut und beachten sie.
In der Klasse zeigt sich ein starkes Leistungsgefälle. Dies macht eine Differenzierung notwendig, um allen Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden und individuelle Lernfortschritte zu ermöglichen (vgl. Kapitel 5.4.3). Fünf Kinder der Klasse zeichnen sich durch besonders gute Leistungen in Mathematik aus. Sie rechnen sehr schnell und sicher im Zahlenraum bis 20 und sind darüber hinaus in der Lage, neue Aufgabenstellungen schnell zu erfassen und umzusetzen. Sie zeigen bereits sehr gute Fähigkeiten im problemlösenden Denken. Auf der anderen Seite zeigen drei Schülerinnen und Schüler der Klasse sehr schwache Leistungen. Die Inhalte der ersten Klasse sind lückenhaft vorhanden, so dass sie bei der Erweiterung des Zahlenraums große Probleme haben. In einer bereits durchgeführten Geometrieeinheit zeigte sich eine ähnliche Verteilung, wobei jedoch das Leistungsgefälle deutlich geringer war, da die Schwächen der drei Schülerinnen und Schüler hauptsächlich im arithmetischen Bereich liegen.
5.1.2, Inhaltliche Voraussetzungen:
Die Kinder kennen die Arbeits- und Sozialformen Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit, Lehrer-Schüler-Gespräch und die Arbeit an Stationen bzw. einer Lerntheke. Sie sind in der Lage, mit einem oder mehreren Partnern kooperativ und effektiv zusammenzuarbeiten. Gerne präsentieren sie ihre Ergebnisse ihren Mitschülerinnen und Mitschülern.
Im Geometrieunterricht haben die Kinder bereits in der ersten Klasse die ebenen Formen Kreis, Dreieck und Viereck (bzw. Quadrat) zu unterscheiden gelernt und mit ihnen durch Zusammenlegen andere Formen erzeugt bzw. ausgelegt (Mini-Tangram). Zu Beginn der zweiten Klasse lernten sie die geometrischen Körper Kugel, Quader und W