Schäfer | Europäisierung der EU-Berichterstattung: Eine Inhaltsanalyse deutscher Printmedien in der europäischen Schuldenkrise | Buch | 978-3-95684-139-2 | sack.de

Buch, Deutsch, 56 Seiten, Paperback, Format (B × H): 155 mm x 220 mm, Gewicht: 105 g

Reihe: Bachelorarbeit

Schäfer

Europäisierung der EU-Berichterstattung: Eine Inhaltsanalyse deutscher Printmedien in der europäischen Schuldenkrise

Buch, Deutsch, 56 Seiten, Paperback, Format (B × H): 155 mm x 220 mm, Gewicht: 105 g

Reihe: Bachelorarbeit

ISBN: 978-3-95684-139-2
Verlag: Bachelor + Master Publishing


Die europäische Staatsschuldenkrise prägt wie kein anderes Thema die Berichterstattung über Europa. Der Staatsbesuch von Angela Merkel am 9. Oktober 2012 in Griechenland erhält in der aktuellen Krise eine besondere politische und öffentliche Brisanz. Eine allgemeingültige Definition für Europäisierung gibt es dabei bisher nicht. Wissenschaftlicher Konsens besteht aber darüber, dass Europäisierungsprozesse über Massenmedien, als Akteure der Öffentlichkeit kommuniziert und vorangebracht werden.
Im Zentrum dieser Studie steht die Frage, wie sich Europäisierung in der europäischen Staatsschuldenkrise charakterisiert. Am Beispiel der Berichterstattung deutscher Qualitätszeitungen über den Staatsbesuch der Bundeskanzlerin in Athen wurde die Forschungsfrage mit einer qualitativen Inhaltsanalyse analysiert.
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Textprobe:
Kapitel 2, Medien, Europäisierung und europäische Öffentlichkeit:
2.1, Die Rolle der Medien im politischen Prozess:
Die Medien haben eine herausragende Bedeutung im politischen System. Sie fungieren zugleich als Resonanzboden und als Generator für gesellschaftliche Modernisierungsprozesse (Sarcinelli 2011: 3). In der Mediengesellschaft ist Kommunikation elementarer Bestandteil eines strategischen Spiel[s] , das über Erfolg oder Misserfolg von Individuen, Organisationen, gesellschaftlichen Gruppen und ganzen Gesellschaften entscheidet (Münch 1995: 85). Der Soziologe Richard Münch bezeichnet die Gesellschaft daher auch als Kommunikationsgesellschaft (1995).
Die Kommunikation der Medien ist schwer greifbar. Das gilt auch für die Wechselbeziehung von Kommunikation und Politik, insbesondere von Medien und Politik (Sarcinelli/FES: 3). Kommunikation ist kein reines Ausdrucks- und Verständigungsmittel, sondern integraler Bestandteil des Politischen selbst. Die zentralen Leistungen der Massenmedien sind ihre politische Funktion und ihre Informationsfunktion (Burkhart 2002: 390ff., 402ff.).
In der modernen Mediengesellschaft stellt die (Medien-)Öffentlichkeit die Bühne für die Dauerbeobachtung der Politik (Sarcinelli 2012: 39). Für die Legitimation nationaler oder europäischer Politik wird den Massenmedien eine wichtige Rolle zugeschrieben. Legitimität als eine demokratietheoretische Fundamentalkategorie politischer Kommunikation knüpft den Geltungsanspruch politischer Herrschaft an eine kommunikative Begründungsleistung (Sarcinelli 2005: 77). Diese Begründungsleistung kann nur durch Massenmedien erbracht werden. Ihnen wird folglich als verbindendes Element zwischen Politik und Bevölkerung eine fundamentale Rolle in der Bereitstellung und Vermittlung von Informationen über politische Prozesse und Akteure zugeschrieben (Huber 2011: 22).
In den letzten Jahrzehnten ist das politische System kommunikationsabhängiger geworden und die nationale und internationale Kommunikationslandschaft hat sich stark verändert. Eine wichtige Rolle spielen dabei gesellschaftliche Wandlungsprozesse und Veränderungen innerhalb des Mediensystems selbst, beispielsweise durch die neuen Medien. Die Medienakteure sehen sich einer zunehmenden internationalen Verflechtung und Kompetenzverlagerung ausgesetzt. Darüber hinaus ist ein Souveränitätsverlust des politisch-administrativen Systems zu beobachten (Sarcinelli 2011: 8).
National und international hat sich die Informations- und Kommunikationslandschaft stark verändert. Dazu gehört auch die Professionalisierung medienaffiner Berufe, wie der Bereich der Public Relations (PR). Akteure im politischen und wirtschaftlichen System versuchen, oft unter Umgehung der klassischen Medien, eigene Themen und Sichtweisen in der Öffentlichkeit zu platzieren (Sarcinelli 2011: 13f.). Die normative Leitidee des Journalismus, Sprachrohr und Anwalt der Bürger zu sein, wird in vielen Fällen ausgehebelt (Sarcinelli 2011: 12f., Burkhart 2002: 291ff.). Trotz dieser Entwicklungen behalten die klassischen Printmedien, wenn auch mit leicht abnehmender Tendenz, ihre zentrale Rolle für den politischen Prozess. Allgemein zugängliche Massenmedien sind nach wie vor die zentrale Plattform der Politik-vermittlung politischer und gesellschaftlicher Akteure (Sarcinelli 2011: 39, Trenz 2005: 192). In Deutschland sprechen wir daher von einer historisch gewachsene Leitmedienkultur (Sarcinelli 2011: 29). Von zwei Dritteln der Deutschen werden die Tageszeitungen als primäre Informationsquelle für Politik genutzt (Sarcinelli 2011: 30).
Nicht zu vernachlässigen ist, dass die Medien nach eigenen Regeln arbeiten, die unausweichlich auch zu Verzerrungen der Realität führen (Wilke/Rosenberger 1991: 27). Für die Frage der Nachrichtenauswahl sind in der Forschung die Nachrichten-Werttheorie mit den Nachrichtenfaktoren und das Gatekeeper-Konzept zentral . So orientieren sich Journalisten stark an Ereigniss


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