Schmidt / Waldschmidt / Schmidt | Der Bubenrichter von Mittenwald | Buch | 978-3-86512-191-2 | sack.de

Buch, Deutsch, 148 Seiten, Format (B × H): 211 mm x 212 mm, Gewicht: 574 g

Reihe: Werke / Maximilian Schmidt

Schmidt / Waldschmidt / Schmidt

Der Bubenrichter von Mittenwald

Maximilian Schmidt genannt Waldschmidt

Buch, Deutsch, 148 Seiten, Format (B × H): 211 mm x 212 mm, Gewicht: 574 g

Reihe: Werke / Maximilian Schmidt

ISBN: 978-3-86512-191-2
Verlag: Morsak Verlag


Der Bubenrichter von Mittenwald
Maximilian Schmidt genannt Waldschmidt
I.
Mittenwald! Alle nur denkbaren Reize einer Hochgebirgsgegend vereinigen
sich in diesem Namen. Auf grüner, von der schnellflutigen Isar durchrauschten
Ebene in seiner unverfälschten, altehrwürdigen Bauweise gelegen, ist es fast
rings umgeben von bewaldeten Vorbergen mit darüber emporragenden Felsengraten
und Zinken, westlich vom schroffen Wetterstein, östlich von den steilen,
bis zum Thale reichenden Abstürzen des Karwendels, südlich von den weißen
Bergrippen des Solsteins und den himmelanstrebenden Reither- und Arnspitzen.
Mittel- und Hochgebirge gruppieren sich in wunderbarer Harmonie. Alles,
was die kühnste Phantasie träumen mag von Naturschönheit, es vereinigt sich
hier, es schmilzt zusammen zu einem großen, wunderbaren Akkord, es ist ein
Meisterstück des großen Bildners. Das menschliche Herz wird eigentümlich ergriffen
von der gewaltigen Macht dieser herrlichen Schöpfung. Wenn da im
Abendrot die Felsengipfel glühen und lodern und über die Waldgebirge duftige
violette Schleier sich breiten, wenn das riesige Kreuz von der Karwendelspitze
herniederglitzert ins grüne Thal, darüber die rosigen Wölkchen am lichtblauen
Firmamente ziehen und allüberall die hellen Jodler fröhlicher Menschen ertönen,
ja, dann erschließt sich das Herz gern all den beseligenden Eindrücken;
Schmerz und Sorge verstummen, es zieht der Friede ein, sei es auch nur für
eine Stunde, für eine kleine Weile.
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Lebenslauf
Maximilian Schmidt, gen. Waldschmidt, wurde am 25. Februar 1832, im
Todesjahr Goethes, in Eschlkam geboren, und ist am 08.12.1919 in München
verstorben.
Bereits als Zehnjähriger schrieb er seinen Erstlingsschwank „Die blinde Kuh“.
Als 18-Jähriger trat er ins Militär ein und schlug später die Offizierslaufbahn
ein. In dieser Zeit blieb er seiner schriftstellerischen Neigung treu und verfaßte
in dieser Zeit z.B. eine Broschüre, die das damals verwendete Podewil-Gewehr
in seinen Einzelteilen in kleinen Versen beschreibt. Der Absatz war riesig. In
der gleichen Machart erschien 1868 ein 30-seitiges „Kochbüchlein für Soldaten
im Felde, Jäger und Touristen“.
Den Beginn seiner schriftstellerischen Laufbahn setzte Maximilian Schmidt mit
seinem 31. Geburtstag fest, an dem er in einer persönlichen Audienz bei König
Maximilian II. je eine Ausgabe seiner Erstlingserzählungen „Das Fräulein von
Lichtenegg“ und „Der lateinische Bauer“ diesem übergeben hatte.
Seine Nähe zum Königlichem Hof blieb bestehen. 1884 wurde Maximilian
Schmidt von König Ludwig II. zum Hofrat ernannt, und 1898 verlieh Prinzregent
Luitpold ihm den erblichen Namenszusatz „genannt Waldschmidt“.
Während seines erfüllten Lebens nutzte Waldschmidt die ganze Bandbreite
literarischer Möglichkeiten. Sein Gesamtwerk umfaßt etwa 60 größere
Volkserzählungen, 40 Humoresken und Skizzen und 40 dramatische Arbeiten.
In seinen Geschichten sticht ein seltene Naturtreue hervor. Es taucht keine
erdichtete Landschaft auf. Überall ist der Schauplatz der Handlung benannt
und in frischen Farben, ganz der Wirklichkeit entsprechend geschildert.
Seine Volksstücke beherrschten um 1880 die Spielpläne der Münchner
Bühne. Früh wurden auch Bühnenstücke Waldschmidts verfilmt, bis 1916 als
Stummfilme „Der Hauptmann-Stellvertreter“ „Der Räuber vom Kaitersberg“,
„Der Leonhardsritt“ und „Der Lautermacher von Mittenwald“.
Eine Kölner Leihbibliothek zählt im Dezember im Jahre 1890 Maximilian
Schmidts Bände zu den geschätztesten und am meisten gelesenen Büchern.
Dies deutet auch darauf hin, daß Maximilian Schmidt auch außerhalb seiner
Heimat, außerhalb Bayern, einen vorzüglichen Ruf als Schriftsteller genoß.
Mit seinen Werken, wie z.B. „Die künischen Freibauern“ oder „Hancicka, das
Chodenmädchen“ integrierte Waldschmidt auch die bayerisch-böhmische
Nachbarschaft in seinen Erzählungen.
1906 wurde Waldschmidt gemeinsam mit Paul Heyse für den Nobelpreis
für Literatur vorgeschlagen. Auch wenn nicht er, sondern Paul Heyse 1910
dann diesen Preis (als erster deutscher Literat) erhalten hatte, belegt dies die
Bedeutung des Schriftstellers Maximilian Schmidt hervorragend.
Neben der Schriftstellerei lag Maximilian Schmidt auch der Ausbau des
Fremdenverkehrs in Bayern sehr am Herzen und ergriff dazu die Initiative. Er
wurde so zum Vater der Fremdenverkehrsvereine. Sein Name bleibt dauerhaft
mit der Geschichte dieses großen Wirtschaftszweiges verbunden.
Auch eng mit dem Namen Waldschmidt verbunden ist das Münchner Oktoberfest.
Für das Oktoberfest 1895 organisierte er ein historisches Volkstrachtenfest.
Seitdem gibt es den heutigen Oktoberfest-Schützen- und Trachtenzug. Er
selbst reiste ein halbes Jahr lang durch das Königreich und brachte so 123
Gruppen mit 1400 Trachtlern nach München. Maximilian Schmidt wurde somit
zum Schöpfer des jetzigen Oktoberfestzuges.
So wie er auf vielen Gebieten sehr erfolgreich agierte, blieb im leider der
Fehlschlag seines unternehmerischen Versuchs in der Holzverarbeitung
nicht erspart. Hierfür waren sicherlich auch äußerliche Einflüsse, wie der
abgelegene Standort und damit die unzureichende Anbindung an die
erforderlichen Hauptverkehrswege, damals schwere Hochwasserschäden,
sowie Unstimmigkeiten mit der ansässigen Bevölkerung mit ausschlaggebend.
In den letzten Lebensjahren erblindet, starb Maximilian Schmidt, wie oben
bereits erwähnt, am 08.12.1919 in München.
In seinem Leben erfuhr Maximilian Schmidt zahlreiche Ehrungen z.B. vom
bayerischen Königshaus, vom König von Rumänien, von der Königinregentin
von Spanien, vom Kaiser Wilhelm I. und noch von einigen mehr.
Nach seinem Tode wurden die Ehrungen für ihn vielfach in Form von Widmungen
fortgesetzt. So gibt es Waldschmidt-Denkmäler, Straßen, Wege, Plätze, Schulen,
Parkanlagen und einiges mehr nach seinem Namen benannt.
(Zusammenfassung von Werner W. Richter - Waldschmidt-Verein Eschlkam)


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