Buch, Deutsch, Band V114528, 36 Seiten, Paperback, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 68 g
Reihe: Akademische Schriftenreihe
Buch, Deutsch, Band V114528, 36 Seiten, Paperback, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 68 g
Reihe: Akademische Schriftenreihe
ISBN: 978-3-640-14644-4
Verlag: GRIN Verlag
ausschließlich für das Kino produzieren. Seine Filme rufen unterschiedliche
Reaktionen hervor, die von beinahe kritikloser Bewunderung bis zu schärfster
Ablehnung reichen. Die große Bandbreite in der Beurteilung hat ihre Ursache
in einigen Besonderheiten von Wim Wenders, auf die in diesem Aufsatz
eingegangen werden wird. Eine davon ist das Merkmal des "Autorenfilms".
Beinahe ohne Unterbrechung hält Wim Wenders dem "Autorenfilm" die Treue.
Er ist einer der wenigen Filmemacher, der dieses Konzept hartnäckig verfolgt.
"Autorenfilm" bedeutet, dass ein Film unter geringer Arbeitsteiligkeit erstellt
wird und der Regisseur zumindest teilweise an dem Drehbuch mitarbeitet, falls
er es nicht sogar vollständig selber verfasst.
Man könnte, unter der Gefahr einer zu großen Vereinfachung und zu simplen
Schematisierung, behaupten, dass man das Werk von Wim Wenders in zwei
verschiedenartige Phasen einteilen kann.
Die erste Periode dieses Schaffens dauerte von 1971 bis 1980. 1971 entstand
sein erster langer, abendfüllender Film.
In der Zeitspanne von 1971 bis 1980 wurden unter seiner Federführung Filme
hergestellt, die ein recht idealistisches Bild der amerikanischen Kultur
zeichnen und sich stark mit der amerikanischen Kultur auseinandersetzen.
Besonders in seinem Abschlussfilm an der Filmhochschule München mit dem
Titel "Summer in the City" wurde eine Hinwendung zu amerikanischen
Idealen, vor allem zu denen der Popmusik und des Freiheitsmythos ersichtlich.
Bereits der Titel verdeutlicht dies, ist sozusagen Teil seiner Einstellung:
"Summer in the City" war einer der bekanntesten Songtitel der amerikanischen
Rockgruppe "The Kinks", welche sich vor allem zu Beginn der 60er Jahre
beinahe weltweit einer großen Beliebtheit erfreute.
In Wim Wenders 1973 bis 74 entstandenem Film "Alice in den Städten"
werden die unterschiedlichsten amerikanischen und deutschen Landschaften
szenisch miteinander verbunden und indirekt einander gegenübergestellt.
Allerdings zeigt sich in diesem Film das Amerikabild nicht mehr allzu stark
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ideologisch verklärt, denn einige der Szenen von amerikanischen Landschaften
und die Eindrücke von etlichen Motel-Einstellungen wirken sehr trübe, trist
und beinahe desillusionierend.