Sieben | Management und Emotionen | Buch | 978-3-593-38361-3 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 921, 371 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 140 mm x 213 mm, Gewicht: 510 g

Reihe: Campus Forschung

Sieben

Management und Emotionen

Analyse einer ambivalenten Verknüpfung. Dissertationsschrift

Buch, Deutsch, Band 921, 371 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 140 mm x 213 mm, Gewicht: 510 g

Reihe: Campus Forschung

ISBN: 978-3-593-38361-3
Verlag: Campus Verlag


Emotionen sind nicht nur in der Managementforschung und -praxis aktuell. Doch wie werden sie speziell dort thematisiert? Die Autorin rekonstruiert unterschiedliche Debatten, wie die über Geschlecht und Emotionen oder über Emotionsarbeit, und zeigt am Beispiel des Modethemas 'emotionale Intelligenz' die Dynamiken auf, die die Ausarbeitung, Verwendung und Verbreitung von Emotionskonzepten bestimmen. Damit liefert sie einen wichtigen Beitrag nicht nur zur Diskussion um die Rolle von Emotionen in Organisationen.
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Vorwort1 Einleitung2 Dynamiken des Managementwissens - Entwicklung meines Analyserahmens2.1 Managementwissen in Wissenschaft und Praxis2.3 Grundlegend (nicht nur) für die Wissenschaft: Sprache, Rhetorik, Diskurse2.4 Perspektiven der Managementwissenschaft2.5 Der Analyserahmen im Überblick3 Emotionen als Gegenstand der Diskussion3.1 Vorbemerkungen3.2 Diskursstränge zu Emotionen und deren Management3.3 Perspektiven der Managementforschung zu Emotionen3.4 Das Interesse am Thema Emotionen4 Emotionale Intelligenz: Ein Modethema4.1 Das Interesse am Thema Emotionale Intelligenz4.2 Das Thema Emotionale Intelligenz als Modearena4.3 Golemans Managementbestseller "Der Erfolgsquotient" als Spielzug zwischen Wissenschaft und Praxis4.4 Zwischenfazit: Perspektiven der weiteren Analyse5 Golemans Modell Emotionaler Intelligenz: Die Argumentation5.1 Golemans Grundmodell5.2 Golemans Korrekturen und Verfeinerungen6 Methodologische Kritik6.1 Leitfaden der Kritik6.2 Eine löchrige neurowissenschaftliche Grundlage6.3 Ein unschlüssiger Rückgriff auf Intelligenzkonzepte6.4 Eine fragwürdige Übertragung auf die Arbeitswelt6.5 Kein Nachweis für den "Mehrwert" Emotionaler Intelligenz6.6 Zweifelhafte Immunisierungsstrategien6.7 Zwischenfazit: Ein vortreffliches Beispiel wirkungs- und erfolgsorientierter Rhetorik7 Politikorientierte Kritik7.1 Leitfaden der Kritik7.2 Emotionale Intelligenz als rhetorisch flexible Verhandlungsmasse7.3 Emotionale Intelligenz als diskursive Formation7.4 Blinde Flecken und Probleme8 Fazit und AusblickLiteraturAbbildungen


Emotionen sind ein wichtiges Thema für Managementforschung und -praxis, jedoch auch ein heikles: Sollten Phänomene wie Angst, Liebe, Scham oder Ekel wirklich im Kontext kommerzieller Arbeitsorganisationen aufgegriffen und bearbeitet werden? Öffnet nicht ein Emotionen integrierendes Managementwissen der Instrumentalisierung dieser letzten Zonen der Privatheit Tür und Tor? Da ist zumindest Vorsicht angebracht. Folgen wir jedoch Arlie Hochschilds (1990) Analyse der "Kommerzialisierung der Gefühle", so ist diese schon weit fortgeschritten. Zudem sind Emotionen nicht aus dem Arbeitsalltag wegzudenken. Freude an der Arbeit wird empfunden oder vorgetäuscht. Arbeitsbedingungen - von der Gestaltung des Arbeitsplatzes über Umsatzvorgaben bis zu Kontrollmechanismen - können beruhigend, bedrückend oder bedrohlich wirken. Im Umgang mit KollegInnen, Vorgesetzten, Untergebenen und KundInnen wird gerügt, gelobt, geholfen, angespornt, eingeschmeichelt, getäuscht - all dies ausgelöst, begleitet oder gefolgt von mehr oder weniger heftigen Emotionen. Organisationen stellen nicht nur politische Arenen dar (vgl. z.B. Ortmann u.a. 1990: 8), sondern (damit verbunden) auch emotionale Arenen (vgl. Fineman 2000a). Das Thema Emotionen in Organisationen ist überdies nicht neu und wird seit den 1990er Jahren in wachsendem Umfang aufgegriffen. Wissenschaftliche Zeitschriften aus den Bereichen Psychologie und Management geben Special Issues zu "Emotions at work" oder "Emotions in Organizations " heraus. Ähnlich lautende Sammelbände (z.B. Fineman 1993b; 2000c; Ashkanasy u.a. 2000; Lord u.a. 2002; Payne/Cooper 2004; Härtel u.a. 2005a; im deutschen Sprachraum: Schreyögg/Sydow 2001) und Monographien mit Lehrbuchcharakter (Fineman 2003; Küpers/Weibler 2005) erscheinen, sowie (seit Ende 2005) eine themenspezifische Zeitschrift, das International Journal of Work Organization and Emotion. Ein Tenor der wissenschaftlichen Veröffentlichungen lautet: Das Weber'sche Ideal der bürokratischen Organisation "sine ira et studio" (so auch der Titel von Albrow 1992), in der nach rein rationalen Prinzipien gehandelt wird, sei so einflussreich gewesen, dass die Rolle von Emotionen nicht beachtet wurde (vgl. z.B. Briner 1999). Diese beklagenswerte Vernachlässigung sei zu überwinden. Dies scheint inzwischen erreicht: Neuerdings mehren sich die Stimmen, die einen "paradigm shift" (Barsade u.a. 2003) oder eine "emotional revolution" (Härtel u.a. 2005b: 2) in den Organisationswissenschaften ausrufen. Auch Stephen Fineman, der 1996 in einem Überblicksartikel zu "Emotions and Organizing" noch von einer zögerlichen Thematisierung von Emotionen spricht, hebt nun die wahre Explosion der Forschungsliteratur hervor (vgl. Fineman 2006: 675).Auch praxisorientierte Zeitschriften setzen Themenschwerpunkte wie "Sense and Sensitivity" (Pickard 1999) oder "Die emotionale Landschaft des Unternehmens" (Volk 2002), und die Ratgeberliteratur propagiert "Emotionale Führung" (Goleman u.a. 2002) oder "Emotionales Management" (Gonschorrek 2002). Ein Tenor der praxisorientierten Publikationen lautet: In der Arbeitswelt seien neue, emotionale Qualitäten gefragt; Soft Skills und, ganz oben auf der Liste der populären Schlagwörter, Emotionale Intelligenz werden zum Erfolgsmaßstab erklärt (so bei Goleman 1998, eine Publikation, die im Folgenden einen großen Stellenwert einnimmt).Diese vielstimmige Rede wird begleitet von einem insgesamt gestiegenen Interesse an Emotionen. So erhob der Focus im Juni 2004 "Die Intelligenz der Gefühle" zum Titelthema, ein Radiofeature im Hessischen Rundfunkging im August 2004 der "Renaissance der Gefühle" nach, ein ganzer Fernsehsender begriff sich schon als "powered by emotion" und nach Lady Diana, der "Prinzessin der Herzen", werden Gesangstalente zu "Superstarsder Herzen" und Angela Merkel zur "Kanzlerin der Herzen" deklariert.Die "Geschichte der Gefühle" (Benthien u.a. 2000a) ist gemeinhin facettenreich und von widersprüchlichen Wertungen durchzogen. Neben einerabendlän


Barbara Sieben war bis zum Sommer 2006 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Management - Personalpolitik der FU Berlin.


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