Starbatty / Altenbockum / Flick | Schwarz-Schilling, C: Leben für die Marktwirtschaft | Buch | 978-3-95768-227-7 | sack.de

Buch, Deutsch, 284 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 215 mm

Reihe: Olzog Edition

Starbatty / Altenbockum / Flick

Schwarz-Schilling, C: Leben für die Marktwirtschaft

Buch, Deutsch, 284 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 215 mm

Reihe: Olzog Edition

ISBN: 978-3-95768-227-7
Verlag: Olzog


Im Zentrum von Herbert B. Schmidts Lebenswerk steht die Privatisierung der Wirtschaft im Baltikum. Sie hat vielen von der Sowjetunion unter Kuratel gehaltenen Nationen bei ihrem Transformationsprozess langwierige und kräftezehrende Umwege erspart. So wurde das Fundament für ihren Aufstieg gelegt. Hier fügte er zu einem stimmigen Konzept zusammen, was er bei der Privatisierung der DDR-Wirtschaft erfolgreich begonnen hatte.
In 'Wege der Sozialen Marktwirtschaft' widmen sich die Beiträge der Frage, welchen politischen Weg die Soziale Marktwirtschaft genommen hat, wie sie umgesetzt wurde und welche Akteure geholfen haben, sie auf dem richtigen Pfad zu halten.
Herbert B. Schmidt ist aber nicht bloß ein Mann der marktwirtschaftlichen Tat, sondern auch der Freundschaft. Sein Leben und die damit verbundenen Tätigkeiten in aller Welt haben ihn mit Menschen zusammengebracht, die auch nach ihrer Zusammenarbeit mit ihm befreundet blieben.
Die unter 'Memorabilia' und 'Begegnungen' versammelten Beiträge lassen uns an seinem Leben und Wirken und an dem von Ruth Schmidt-Niemack, seiner Frau, teilhaben. Sie war der Mittelpunkt seines Lebens.
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Weitere Infos & Material


Inhalt

Vorwort
Joachim Starbatty

I. Memorabilia

Europakolleg Brügge
Alan Forrest

Ruth – umschwärmt
Reinhard Weißgerber

Münchner Studentenzeit
Reinhard Weißgerber

Ein Steuermann
Ingo Zimmermann

Ein deutscher Patriot
Hans Klein

II. Begegnungen

An Gottes Segen ist alles gelegen – Königsberger Erinnerungen
Margret und Robert Wachowsky

Klassenprimus
Christoph Grünig

Schulzeit in Cham
Ferdinand Stocker

Internationale Tätigkeit
Karl-Heinz Homann

Ruth Schmidt-Niemack (1927 bis 2011)
Bernd Michael Stock

Friendship with Ruth and Herbert
Hanna and Dov Keren-yaar

The European
Thomas Greene

III. Wege der Sozialen Marktwirtschaft

Nachkriegsstudium in Erlangen
Joachim Hornegger

Der politische Kampf für die Soziale Marktwirtschaft
Christian Schwarz-Schilling

Motoren der Sozialen Marktwirtschaft – Mittelstandsvereinigung und Wirtschaftsrat
Klaus Oertel

Soziale Marktwirtschaft als Lebensaufgabe
Wolfgang Steiger

Ludwig Erhards wirtschaftspolitisches Sprachrohr
Interview, veröffentlicht in Festschrift des Wirtschaftsrates der CDU e.V. anlässlich seines 50-jährigen Bestehens

Soziale Marktwirtschaft als Nothelferin
Wolfgang Ockenfels

Freiheit durch Wohlstand für Alle
Roland Tichy

Ludwig Erhard – eine Porträt-Skizze
Joachim Starbatty

IV. DDR-Übergangszeit

Die sozialistische Planwirtschaft führte die DDR in den Ruin
Klaus Reichenbach

Ein Schumpetersches Erdbeben
Arnold Vaatz

MEISSEN – Europas erstes Porzellan
Hannes Walter

Herbert B. Schmidts Dynamik
Günter Lühmann

Das Instrumentarium der Treuhandanstalt zur Privatisierung
Norman van Scherpenberg

Schmidt und die Revolution
Jasper von Altenbockum

V. Privatisierung in und für Europa

Die Schmidt’sche Ära in der Großprivatisierung in Estland
Kalev Kukk

Turbulenzen im Privatisierungsprozess
Henning v. Wistinghausen

Privatisierung in Lettland – Voucher-Privatisierung versus Treuhand
Bertolt Flick

Erfolge gegen Widerstand – Privatisierung auf dem Balkan
Nikolaus Graf Lambsdorff

An inspiration to those who worked for and with him
Marie Fucci

The turning point in Europe – Reflections by an American Friend
Jim Wolfe

Autorenverzeichnis


Vorwort
Joachim Starbatty


Die Festschrift für Herbert B. Schmidt zum 90. Geburtstag (23. April 1931) ist etwas Besonderes. Aber Herbert B. Schmidt ist auch etwas Besonderes. In einem Alter, in dem sich andere nach getaner Arbeit zur Ruhe setzen, hat er sein eigentliches Lebenswerk begonnen: die Privatisierung der Wirtschaft im Baltikum. Er war überall da, wo er gebraucht wurde, oder glaubte, gebraucht zu werden. Sein Wirken hat vielen von der Sowjetunion unter Kuratel gehaltenen Nationen bei ihrem Transformationsprozess langwierige und kräftezehrende Umwege erspart. Er hat für sie das Fundament gelegt, das ihren Aufstieg ermöglichte und zu bescheidenem Wohlstand kommen ließ. Dabei war Ludwig ­Erhard sein Leitstern. Die Abschaffung der Warenbewirtschaftung und der dazugehörigen Lebensmittelkarten im Zuge der Währungsreform haben den Weg für den Wiederauf?bau Deutschlands frei gemacht. ­Erhard sagt selbst von sich, dass sein an Sturheit grenzendes Festhalten an marktwirtschaftlichen Prinzipien für ihn typisch sei. Dagegen musste sich Herbert B. Schmidt im Zuge der verschiedenen Privatisierungsverfahren erst den Weg frei kämpfen, damit die Menschen die Früchte der Marktwirtschaft ernten konnten.
Herbert B. Schmidt ist aber nicht bloß ein Mann der marktwirtschaftlichen Tat, sondern auch der Freundschaft. Die unter »Memorabilia« und »Begegnungen« versammelten Texte legen davon ein beredtes Zeugnis ab. Sein Leben und die damit verbundenen Tätigkeiten in aller Welt haben ihn mit Menschen zusammengebracht, die auch nach beruf?licher Zusammenarbeit mit ihm befreundet blieben. Einer davon ist Alan Forrest, mit dem er das Europakolleg Brügge besucht hatte (als erste Absolventen). Sein Tod hat verhindert, dass er einen Beitrag für die Festschrift hat schreiben können. Stattdessen wurde seine Rede zum 50. Geburtstag seines Freundes abgedruckt.
Die zentrale Rolle in Herbert B. Schmidts Leben spielte seine Frau Ruth Schmidt-Niemack. Daher zeichnen einige Beiträge ein liebevolles Porträt von ihr: Schwarm der Studenten, charmante Gastgeberin und umsichtige Bürgermeisterin in und für die Bundeshauptstadt Bonn, für die sie in der großen Welt warb. Dabei hatte sie auch immer ein Auge für die Sorgen der kleinen Leute, über die die große Politik oft hinweggeht. Die persönlichen Beiträge lassen uns am Leben und Wirken von Ruth Schmidt-Niemack und Herbert B. Schmidt teil­haben und formen so das Bild der Freunde Ruth und Herbert.
Im Abschnitt »Wege der Sozialen Marktwirtschaft« widmen sich die Beiträge der Frage, welchen politischen Weg die Soziale Marktwirtschaft genommen hat, wie sie umgesetzt wurde und welche ­Akteure sie dabei begleitet und auch geholfen haben, sie auf dem richtigen Pfad zu halten. Hier wird ein Licht auf diejenigen geworfen, die hinter der Bühne für deren Erfolg gearbeitet haben. Dass Ludwig Erhard in den 50er-Jahren dafür geworben hat, Staatsbetriebe zu privatisieren, als alle Welt Staatsinterventionen das Wort redete, Frankreich seine Planification polierte und Labour-Regierungen in Großbritannien die Industrie verstaatlichten, war für Herbert B. Schmidt ein Schlüssel­erlebnis.
Unmittelbar vor und nach der Wiedervereinigung (»DDR-Übergangszeit«) war Herbert ungefragt und ungebeten in die frühere DDR gegangen, nicht als Wessi, sondern als Patriot. Er hat angepackt, angetrieben und mitgerissen, als andere sich noch in den Betten räkelten und sich frugen, was zu tun sei. Er hatte nur eines im Sinn: Die Wieder­vereinigung musste wirtschaftlich ein Erfolg werden. Erst bearg­wöhnt, was dieser umtriebige Schmidt eigentlich vorhabe, ­wirkte sein Tun selbst schließlich ansteckend.
Das, was Schmidt bei seinen unterschiedlichen ­Herausforderungen und Tätigkeiten für die deutsche Treuhand erfolgreich begonnen und umgesetzt hatte, konnte er im Baltikum vollenden und zu ­einem erfolgreichen Ende führen. Alles das, was er auf seinen unterschiedlichen Stationen erlebt, ausprobiert und realisiert hatte, fügte er zu einem stimmigen Konzept zusammen. Dabei kam ihm auch sein Naturell zu Hilfe. Hierarchische Stufen oder Hindernisse kümmerten ihn nicht, er umschiffte oder übersprang sie einfach. Die Beiträge im Abschnitt »Privatisierung in und für Europa« zeigen das politische Innen- und Eigenleben der Privatisierungsprozesse im Baltikum und teilweise auch auf dem Balkan. Sie wurden von Leuten geschrieben, die dabei waren, sich von Schmidts sprühender Tatkraft anstecken ließen und ihm teilweise auch den Weg geebnet haben.
So ist die Festschrift auch ein Dokument dafür, wie Freiheit, Menschlichkeit sowie sozialer und wirtschaftlicher Erfolg fruchtbar zusammenwirken. Diese Festschrift ist ein Dokument der Zeitgeschichte. Sie ist einem Manne gewidmet, der zur rechten Zeit, am rechten Ort, das Rechte getan hat.

Tübingen, Ende Januar 2021


Starbatty, Joachim
Joachim Starbatty ist Professor (em.) für Volkswirtschaftslehre an der Universität Tübingen. Er war Abgeordneter im Europäischen Parlament (2014 bis 2019). Als Schüler von Alfred ­Müller-Armack, Hochschullehrer und Staatssekretär Ludwig Erhards für Europäische Fragen (1956 bis 1962), ist er mit Beginn und Fortgang der Sozialen Marktwirtschaft und der Europäischen Integration eng vertraut. Er kennt Herbert B. Schmidt aus dessen Zeit als Geschäftsführer des Wirtschaftsrats der CDU. Beide schätzen Ludwig Erhards wissenschaftlich gestärkten Wagemut, auch dann für die Freiheit des Marktes ­einzutreten, wenn andere ängstlich davon abraten.


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