Die collageartigen Fotografien sind, nicht nur im wörtlichen Sinne, äußerst vielschichtig, durchweg zeigen sie sich geheimnisvoll und verwirrend, auf bestimmte Weise unnahbar, ziehen aber gerade dadurch die Betrachter in ihren Bann.
„Was ich mache, sind Fotoarbeiten von Spuren imaginärer Ereignisse mit Zeichen des Schreckens und Bedrohlichen. Dabei bestehen die Objekte aus harmlosen Materialien, falls es so etwas überhaupt noch gibt, in einer Zeit, wo die Gefahr sicherer geworden ist als die Sicherheit." (Edith Lechtape)
„Ihre Bilder existieren überhaupt nicht in der Realität; es gibt sie einzig und allein als Vorstellung. Eine Vision wird materialisiert, auf ein Bild gebannt, ehe sie sich für immer auflöst. Ihre künstlerische Arbeit besteht im Suchen, Entdecken und Verändern, im Aufbau, dem Arrangement, der Ausschmückung des künftigen Bildes. Ich möchte sie in Anlehnung an den Begriff ‚Liedermacher' eine ‚Bildermacherin' nennen." (aus dem Vorwort von Brigitta Arnoux)
Seit 1990 arbeitete die Bildermacherin Edith Lechtape, die in Straßburg von 1986 - 2001 gelebt hatte, an ihren „Gossenportraits“. Die Ausgangsmaterialien dafür, Portraitfetzen, knitterige Papierreste und zerknautschte Plastikfolien, fand sie überall, - im Abfall, in der Gosse.
Wie die Künstlerin diese Motive und die Motivation, diese abzufotografieren, das erste Mal bei einer Überschwemmung ihres Archiv-Kellers entdeckt hatte, ist im Katalog ebenfalls nachzulesen. „Die Beschädigung durch das Wasser, die Fäulnis, das ergriff mich. Ich spürte etwas vom Ablauf der Zeit, die alles zerstört."
Als ein Journalist sie einmal in ihrem Atelier besuchen wollte, antwortete sie ihm deshalb folgerichtig: „Kommen Sie mit mir auf die Müllhalde."
„Gossenportraits", eine ungewöhnliche Fotoserie, die Broschüre als Dokumentation dieser künstlerischen Arbeit.
Tast
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Weitere Infos & Material
Lechtape, Edith
EDITH LECHTAPE
Nach einer privaten Schauspielausbildung bei Heinz Moog tritt sie im Mai 1941 ihr erstes Engagement beim „Deutschen Theater Lille“ im damals deutsch besetzten Frankreich an. Nach dem Kriegsende ist sie als Schauspielerin in Weimar und Dresden tätig. Mit dem ehemaligen Theaterregisseur und Schauspieler Peter Hehn, der ab 1951 in Düsseldorf als Geschäftsmann tätig ist, ist sie von 1953 bis zu dessen Tod verheiratet. Neben Theaterengagements in Osnabrück, Bremen, Bonn, Essen und anderswo arbeitet sie bei diversen Film- und Hörspiel-Produktionen mit.
Über ihren Stiefsohn Roland Hehn lernt sie den Filmemacher und Produzenten Anton Weber kennen. Nach dem Tode Peter Hehns 1964 beginnt sie Ende der 1960er Jahre mit Weber eine intensive Zusammenarbeit. In ihrem „laboratoire imagier“ in Fréland in den Vogesen schaffen sie innovative experimentelle Fotokunst. Ausstellungen ab 1974 in Deutschland und Frankreich.
Nach Webers Tod 1979 setzt Edith Lechtape die fotokünstlerische Arbeit alleine fort. Im Jahr 1988 zieht sie nach Straßburg um. In ihrer letzten umfangreichen Serie „Gossenportraits“ fotografiert sie Collagen aus Bedrucktem, das meistens schon einmal weggeworfen war (z.B. Porträt-Fetzen, knittrige Papierreste, zerknautschte Plastikfolien).
EDITH LECHTAPE
Nach einer privaten Schauspielausbildung bei Heinz Moog tritt sie im Mai 1941 ihr erstes Engagement beim „Deutschen Theater Lille“ im damals deutsch besetzten Frankreich an. Nach dem Kriegsende ist sie als Schauspielerin in Weimar und Dresden tätig. Mit dem ehemaligen Theaterregisseur und Schauspieler Peter Hehn, der ab 1951 in Düsseldorf als Geschäftsmann tätig ist, ist sie von 1953 bis zu dessen Tod verheiratet. Neben Theaterengagements in Osnabrück, Bremen, Bonn, Essen und anderswo arbeitet sie bei diversen Film- und Hörspiel-Produktionen mit.
Über ihren Stiefsohn Roland Hehn lernt sie den Filmemacher und Produzenten Anton Weber kennen. Nach dem Tode Peter Hehns 1964 beginnt sie Ende der 1960er Jahre mit Weber eine intensive Zusammenarbeit. In ihrem „laboratoire imagier“ in Fréland in den Vogesen schaffen sie innovative experimentelle Fotokunst. Ausstellungen ab 1974 in Deutschland und Frankreich.
Nach Webers Tod 1979 setzt Edith Lechtape die fotokünstlerische Arbeit alleine fort. Im Jahr 1988 zieht sie nach Straßburg um. In ihrer letzten umfangreichen Serie „Gossenportraits“ fotografiert sie Collagen aus Bedrucktem, das meistens schon einmal weggeworfen war (z.B. Porträt-Fetzen, knittrige Papierreste, zerknautschte Plastikfolien).