Die justinianische Gesetzeskompilation zerfällt in vier Hauptwerke - darunter den Codex, welcher die Kaiserkonstitutionen enthält. Dessen Überlieferung ist allerdings besonders kompliziert, existieren doch nur wenige Fragmente aus der Zeit vor dem Erblühen der Bologneser Rechtsschule im 12. Jahrhundert, aber eine Vielzahl aus der Zeit der Glossatoren. Gero Dolezalek hat in Sonderheft 23 allein 85 Handschriften (ohne Fragmente) untersucht. Die vorliegende Untersuchung bezieht jene 52 Handschriften des Codex ein, welche Buch 2 enthalten. Aufgrund ausgewählter Textelemente werden Familien von Überlieferungen gebildet und damit Ordnung in die handschriftliche Vielfalt gebracht, auf welcher weitere Studien aufbauen können. Obwohl sich die angewandte Methode von derjenigen Dolezaleks grundlegend unterscheidet (Dolezalek untersuchte Glossen zum Text, vorliegend werden Bestandteile des Codex-Textes selbst kollationiert), stimmen die Ergebnisse häufig überein. Damit ist eine verläßliche Grundlage für die (fehlende) kritische Edition des Codex gelegt.
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