Tugal | Auf der Suche nach blauen Ozeanen in der deutschen Verwaltung. Die Anwendung der Blue-Ocean-Strategie im öffentlichen Sektor | Buch | 978-3-96146-814-0 | sack.de

Buch, Deutsch, 90 Seiten, Paperback, Format (B × H): 155 mm x 220 mm, Gewicht: 166 g

Tugal

Auf der Suche nach blauen Ozeanen in der deutschen Verwaltung. Die Anwendung der Blue-Ocean-Strategie im öffentlichen Sektor

Buch, Deutsch, 90 Seiten, Paperback, Format (B × H): 155 mm x 220 mm, Gewicht: 166 g

ISBN: 978-3-96146-814-0
Verlag: Diplomica Verlag


Der öffentliche Sektor Deutschlands sieht sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert: Die Aufgaben, die sich aus Themenbereichen wie Klima, Energie, Sicherheit und Gesundheit ergeben, sind umfangreich. Daneben sind es auch der demografische Wandel, die Nachwuchsgewinnung und die Digitalisierung, die bereits jetzt immensen Einfluss auf den öffentlichen Dienst haben und deren Auswirkungen auf die kommenden Jahre bereits prognostiziert wurden. Eine im privaten Sektor bereits häufig angewandte Strategie zur Innovationsförderung ist die von W. Chan Kim und Renée Mauborgne begründete Blue-Ocean-Strategie. Mithilfe der dort beschriebenen Methoden können innovative Strategien gezielt gefunden werden, um sich nicht im umkämpften Markt, dem roten Ozean, mit der Konkurrenz messen zu müssen, sondern um einen bisher unerschlossenen Markt, einen blauen Ozean, zu entdecken, in welchem die Konkurrenz vorerst keine Rolle spielt. In diesem Buch wird untersucht, wie die Methoden der Blue-Ocean-Strategie aus der Privatwirtschaft auf den öffentlichen Sektor Deutschlands übertragen werden können, um den derzeitigen Herausforderungen strategisch besser begegnen zu können.
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Textprobe:Kapitel 2.1 Grundsätzlicher Konflikt bei der Anwendung der Blue-Ocean-Strategie im öffentlichen Sektor:a. Konflikt bei der Anwendung im öffentlichen Dienst:Die Blue-Ocean-Strategie erfordert, dass sich Unternehmen nicht dem Wettbewerb aussetzen und mit großem Aufwand in roten Ozeanen überleben, sondern dass sie mithilfe von Nutzeninnovation neue Märkte finden, in denen sie zunächst konkurrenzlos sind. Diese Wettbewerbssituation in roten Ozeanen scheint bei zahlreichen Beispielen der Antrieb zu sein, welcher Unternehmen zur Nutzeninnovation und in Richtung blauer Ozeane bewegt, wie am Beispiel Nintendo aus Kapitel A. III. deutlich wird. Die harsche Situation im Markt und die verlorene Marktführerschaft an Sony haben für Nintendo die Notwendigkeit erzeugt, die Branche der Videospielkonsolen neu zu betrachten und aus dem damaligen Zyklus der reinen Verbesserungen der Hardware als vorherrschendes Wettbewerbsmerkmal auszubrechen. Es gibt zahlreiche weitere Beispiele aus der Privatwirtschaft, anhand derer hervorgeht, dass der Wettbewerbsdruck die Suche nach blauen Ozeanen forciert hat. Grundlegend gibt es diverse Definitionen des Wettbewerbs im wirtschaftlichen Sinne, im Rahmen dieser Studie wird aber die Definition von Lin-Hi im Gabler Wirtschaftslexikon zugrunde gelegt. Diese charakterisiert den wirtschaftlichen Wettbewerb anhand der Merkmale, dass Märkte mit mindestens zwei Anbietern oder Nachfragern existieren, die sich antagonistisch verhalten. Nach dieser Definition wird deutlich, dass die Prämisse zur Anwendung der Blue-Ocean-Strategie im gesamten öffentlichen Sektor nicht dieselbe sein kann, wie sie es in der Privatwirtschaft ist. Zunächst sollte man hier aber zwischen dem öffentlichen Dienst und den öffentlichen Unternehmen unterscheiden. Die erwähnten Prämissen zur Existenz eines Wettbewerbs fehlen im öffentlichen Dienst. Dies wird daran deutlich, dass die Aufgaben des öffentlichen Dienstes gemeinhin hoheitlicher Art sind. Daraus folgt, dass dies Staatsaufgaben sind und eine Erfüllung durch die Privatwirtschaft ohne enge staatliche Begleitung ausgeschlossen wird. Allein aus der Aufgabendefinition folgt demnach weiterhin, dass ein Wettbewerb mit anderen Anbietern hoheitlicher Aufgaben nicht stattfindet, weil es nur einen Anbieter geben kann: den Staat oder ein Privatunternehmen, welches unter enger staatlicher Aufsicht agiert. Folglich handelt es sich um wettbewerbsfreie Staatsmonopole, teilweise sogar mit Abnahmezwang. Kim und Mauborgne führen indes am Beispiel der New Yorker Polizei der 1990er Jahre die Anwendung einer Blue-Ocean-Strategie in einer Behörde an. Dort verwenden sie nicht den Begriff des Wettbewerbs im wirtschaftlichen, sondern im allgemeinen Sinne, indem sie die Polizei und die Kriminellen als Konkurrenten darstellen, die zwar nicht mit ähnlichen Produkten im Wettbewerb stehen, aber die sich eindeutig antagonistisch verhalten. Anders ausgedrückt erzwingt der höhere Zielerreichungsgrad des Einen einen niedrigeren Zielerreichungsgrad des Anderen. Demzufolge kann auch bei einer hoheitlichen Aufgabe ein Wettbewerbsdruck, obgleich im allgemeinen Sinne, erzeugt werden. Das Beispiel der Polizei ist jedoch kaum auf weitere Behörden anwendbar, da die Öffentlichkeitswirksamkeit polizeilicher Aufgaben und vor allem unzureichender Leistung wesentlich größer als bei anderen Behörden ist. Dadurch kann wiederum ein Impuls erzeugt werden, der als Auslöser für einen Strategiewechsel durch Anwendung der Blue-Ocean-Strategie fungieren kann. Einen ähnlichen Impuls in einer anderen Behörde, wie beispielsweise einem Einwohnermeldeamt, gleichermaßen zu erzeugen, sollte gemeinhin schwerer zu realisieren sein, obwohl ein grundsätzlicher Erfüllungsdruck auch bei weiteren hoheitlichen Aufgaben vorhanden ist. Infolgedessen ist die These von Kim und Mauborgne, dass Wettbewerbssituationen im öffentlichen und privaten Sektor ähnlich seien und gleichermaßen die Notwendigkeit einer Blue-Ocean-Strategie erzeugen, nicht ohne Weit


Ali Tugal wurde 1988 geboren. Während seiner zwölfjährigen Dienstzeit in der Bundeswehr absolvierte er die Ausbildung zum Marineoffizier und schloss an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg das Maschinenbaustudium mit dem Titel Master of Science ab. Sein Interesse für den öffentlichen Sektor wurde während seiner Zeit bei der Bundeswehr geweckt, als er feststellte, dass einige Vorurteile gegenüber dem öffentlichen Dienst durchaus ihre Berechtigung haben könnten: Rigide Prozesse und Bürokratie verhindern oftmals zügige, offensichtliche Lösungen für bestehende Herausforderungen. Heute beschäftigt der Autor sich aus einer anderen Perspektive mit diesen Themen. Als Berater des öffentlichen Sektors unterstützt er die Verwaltung insbesondere bei der Digitalisierung und Prozessoptimierung. Die Kenntnisse dazu hat er in einem nebenberuflichen Studium zum Master of Business Administration an der Nordakademie Graduate School vertieft, welches er mit dem Titel MBA abschloss.


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