Weber-Bruls / Buchholz / Kitmeridis-Bondas | 200 Jahre Physikalischer Verein | Buch | 978-3-86638-450-7 | sack.de

Buch, Deutsch, 200 Seiten, Format (B × H): 243 mm x 308 mm, Gewicht: 1008 g

Weber-Bruls / Buchholz / Kitmeridis-Bondas

200 Jahre Physikalischer Verein

Stillt Wissendurst

Buch, Deutsch, 200 Seiten, Format (B × H): 243 mm x 308 mm, Gewicht: 1008 g

ISBN: 978-3-86638-450-7
Verlag: Dielmann Axel Verlag


Der Physikalische Verein feiert sein 200-ja¨hriges Bestehen am 24. Oktober 2024! In den vergangenen zwei Jahrhunderten hat der Verein eine faszinierende Reise mit den und durch die Wissenschaften unternommen. Dabei haben wir zahlreiche Entdeckungen, Innovationen und Erkenntnisse nicht nur begleitet, sondern zum Teil auch selbst aktiv vorangetrieben. – In dieser Festschrift wird die Vielfalt und der Facettenreichtum des Physikalischen Vereins erkundet, wie bei einem Kaleidoskop, das durch Drehen seiner Teile immer wieder neue Muster und Farben offenbart. Ganz bewusst finden sich in dieser Festschrift jedoch nicht nur einen Ru¨ckblick auf vergangene Errungenschaften, sondern auch eine Bru¨cke in die Gegenwart und Zukunft des Physikalischen Vereins und der Naturwissenschaften.
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Zielgruppe


Wissenschaftler, Wissenschaftlerinnen, Physiker, Astronompen, Astrophysiker, Studierende der Naturwissenschaften, Frankfurter BürgerInnen, Historiker, Wissenschaftshistorikerinnen, Ingenieure, Kulturpolitiker in Frankfurt

Weitere Infos & Material


Vorwort: Zukunft seit 1824
Dorothee Weber-Bruls
Anekdote: Gutachten im Auftrag der Stadt
Von Telefonen, Teleskopen und Zu¨ndho¨lzern
Der Physikalische Verein: Bru¨cke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft
Panagiotis Kitmeridis-Bondas
Vom Verein zur Fakulta¨t
Der Physikalische Verein und die Gru¨ndung der Universita¨t Frankfurt
Michael Maaser
Vom Wetterha¨uschen zur Wetterkarte 30
Wie der Physikalische Verein in Frankfurt am Main fu¨r Wetterberichte sorgte
Claudia Schu¨ßler
U¨berwachung klimarelevanter F-Gase
am Kleinen Feldberg
Das Taunus-Observatorium heute
Andreas Engel und Joachim Curtius
Anekdote: Expedition im Schneesturm
Der Augenblick des mittleren Mittags in Frankfurt
Zeitmessung in der Stadt durch den Physikalischen Vereins
Kristina Odenweller
Vom Stern-Gerlach-Experiment zur Atomuhr
Zeitbestimmung heute
Andreas Bauch
Leopold Sonnemanns Vision
Die Internationale Elektrotechnische Ausstellung 1891
Markus Ha¨fner
„Wir ko¨nnen die Energiewende schaffen, wenn wir wirklich zusammenarbeiten“ 74 Interview mit Energie-Expertin Britta Buchholz
Anekdote: Eine abenteuerliche Ballonfahrt
Publikumsmagnet: Die Ankunft des Zeppelins Z II
Die Internationale Luftschiffahrt-Ausstellung ILA von 1909
John Provan
Die Zukunft fliegt schon heute mit
Der Flughafen Frankfurt als Startbahn fu¨r Luftfahrt-Innovationen
Ulrike Corneliussen
„Die scho¨nsten Photographien, die mir zu Gesicht gekommen sind“ 106 Der Physikalische Verein und die medizinische Anwendung der Ro¨ntgenstrahlen in Frankfurt am Main (1896–1914)
Michael Sachs
„Das Interessante in der Radiologie ist die enorme Vielfalt“
Interview mit Joachim Wolf, Chefarzt der Radiologie am Bu¨rgerhospital
Anekdote: Albert Einstein in Frankfurt 124
Ein feiner Strahl aus Silber-Atomen 126
Otto Stern und seine Frankfurter Meilenstein- experimente
Horst Schmidt-Bo¨cking
Geku¨hlte Teilchen in der Falle 136
Moderne Pra¨zisionsmessungen mit dem kontinuierlichen Stern-Gerlach-Effekt Klaus Blaum
Anekdote: Die Jahre 1933–1945 144
Der Vater der Schwarzen Lo¨cher 146
Karl Schwarzschild: Pionier der modernen Astrophysik
Horst Schmidt-Bo¨cking
Gibt es Eisdielen in Schwarzen Lo¨chern? 154
Ein Gespra¨ch u¨ber die Mysterien der Gravitation mit Astrophysiker Luciano Rezzolla
Anekdote: Spa¨te Wiedergutmachung 162
Ich seh den Sternenhimmel 164
Popula¨re Astronomie im Physikalischen Verein
Bruno Deiss
Faszination Astronomie: Tor zur physikalischen Bildung
Wie der Physikalische Verein mit seinem Angebot auf globale Herausforderungen reagiert
Markus Ro¨llig
Anekdote: Wie Otto Hahn zur Chemie kam
Endnoten / Literatur
Abbildungsnachweis


Zukunft seit
1824 Dorothee Weber-Bruls
Der Physikalische Verein feiert sein 200-ja¨hriges Bestehen am 24. Oktober 2024! In den vergangenen zwei Jahrhunderten hat der Verein eine faszinierende Reise mit den und durch die Wissenschaften unter- nommen. Dabei haben wir zahlreiche Entdeckungen, Innovationen und Erkenntnisse nicht nur begleitet, sondern zum Teil auch selbst aktiv vorangetrieben.
In dieser Festschrift erkunden wir die Vielfalt und den Facettenreichtum des Physikalischen Vereins,
wie bei einem Kaleidoskop, das durch Drehen seiner Teile immer wieder neue Muster und Farben offenbart. Ganz bewusst finden Sie in dieser Festschrift jedoch nicht nur einen Ru¨ckblick auf vergangene Errungen- schaften, sondern auch eine Bru¨cke in die Gegenwart und Zukunft des Physikalischen Vereins und der Natur- wissenschaften.
Doch beginnen wir mit der Vergangenheit: Gerne beziehen wir uns auf Johann Wolfgang von Goethe als Ideengeber des Physikalischen Vereins. Bei einer Reise „Am Rhein, Main und Neckar“ formulierte er 1814 folgenden Wunsch fu¨r seine Heimatstadt Frankfurt:
„Wa¨re es mo¨glich, einen tu¨chtigen Physiker herbei zu ziehen, der sich mit dem Chemiker vereinigte und das- jenige heranbra¨chte, was so manches andere Kapitel der Physik, woran der Chemiker keine Anspru¨che macht, entha¨lt und andeutet; setzte man auch diesen in Stand, die zur Versinnlichung des Pha¨nomens no¨tigen Instrumente anzuschaffen, so wa¨re in einer großen Stadt fu¨r wichtige, insgeheim immer gena¨hrte Bedu¨rfnisse und mancher verderblichen Anwendung von Zeit und Kra¨ften eine edlere Richtung gegeben.“
Einen Wunsch, den sich elf Frankfurter Bu¨rger
unter der Fu¨hrung von Christian Ernst Neeff und Johann Valentin Albert zu Herzen nahmen, als sie am 24. Oktober 1824 den Physikalischen Verein gru¨ndeten. Der Geist des Vereins spiegelt sich in der Ero¨ffnungs- rede von Christian Ernst Neeff auf der General- versammlung am 13. Oktober 1843 wie folgt wider:
„Zwei gefa¨hrliche Klippen, oder vielmehr Sandba¨nke haben wir glu¨cklich umschifft. Die eine ist die Sucht, todte Sammlungen anzuha¨ufen: unsere Sammlungen greifen unmittelbar in das Leben der Wissenschaft ein, sie bieten dem Geiste Organe dar, womit er die Natur in ihrem geheimnisreichen Walten erfasse. Die andere Sandbank ist die Verlockung, den Geist der Wissenschaft in Knechtschaft zu fu¨hren zum Dienste der Industrie. Wohl wissen wir, was die Wissenschaft der ma¨chtigen industriellen Bewegung unserer Zeit verdankt; wohl erkennen wir, daß die Wissenschaft schon aus Dankbarkeit dafu¨r auch der Industrie
ihre Schatzkammern zu ero¨ffnen verbunden ist, und namentlich in unserer gewerbtha¨tigen Stadt. Aber wir wissen auch, daß ein zu weites Verfolgen unter- geordneter Zwecke leicht zu Ausschließlichkeit fu¨hrt, und daß die Wissenschaft, wie der Dichter sagt, eine hehre Go¨ttin ist, und nicht eine melkende Kuh.“
In diesem Sinne war der Physikalische Verein von Anfang an eine Gesellschaft, in der sich die Mitglieder gegenseitig u¨ber die neusten wissenschaftlichen Ent- deckungen und Erfindungen austauschten, fu¨r die
sie auch die Frankfurter Bu¨rgerinnen und Bu¨rger mit o¨ffentlichen Vortra¨gen zu interessieren wussten. Diese offensichtlich sehr produktiven Diskussionen fu¨hrten zu dem Physikalische Verein als Lehranstalt mit fest- angestellten Forschenden, vier eigenen Forschungs- geba¨uden sowie acht wissenschaftlichen Instituten. 1914 war der Physikalische Verein dann Mitstifter der Universita¨t Frankfurt am Main. Viele Aufgaben, die der Physikalische Verein wahrgenommen hatte, sind heute Teil des universita¨ren Forschungs- und Lehr- betriebs, wa¨hrend wir uns wieder vornehmlich dem urspru¨nglichen Gru¨ndungsgedanken, „sich gegen- seitig zu belehren“, zugewandt haben. Die heutigen komplexen Herausforderungen, aber auch Chancen, wie Klimawandel, Energiewende, ku¨nstliche Intelligenz und vieles mehr, erfordern eine enge Zusammenarbeit aller Forschenden und den Austausch von Ideen. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist neben Weiterbildung auch Transparenz. Die Arbeitsweise der Forschenden wollen wir erkla¨ren und Forschungsergebnisse kommunizieren, auch um Vertrauen zu schaffen.
Unsere Aufgabe sehen wir heute mehr denn je in der naturwissenschaftlichen Breitenbildung. Den Fokus legen wir dabei auf die Physik und die Astronomie, auch als „Einfallstor“ in die Welt der Wissenschaft. Zudem steht weiterhin (Amateur-)Forschung auf dem Pro- gramm, und zwar an drei eigenen Sternwarten: der his- torischen Sternwarte an unserem Sitz mitten in Frank- furt, der Hans-Ludwig-Neumann-Sternwarte im Taunus und einer fernsteuerbaren Sternwarte in Spanien.
Was erwartet Sie nun in der vorliegenden Fest- schrift? Betreten Sie unser Geba¨ude in der Robert- Mayer-Straße, fa¨llt Ihnen am Eingang vielleicht unsere „Historic Site“-Plakette der Europa¨ischen Physikali- schen Gesellschaft auf. Diese Plakette kennzeichnet das Vereinsgeba¨ude als historischen Ort und erinnert an die Leistungen der Frankfurter Physik, vornehmlich an das Meilensteinexperiment von Otto Stern und Walther Gerlach. Mit einem Dreh unseres Kaleidoskops, um bei diesem Bild zu bleiben, ergeben sich nun neue Facetten. Aus dem bei uns durchgefu¨hrten Stern-Gerlach-Experi- ment entstanden zahlreiche weitere Erkenntnisse und Experimente. Es ist damit die Grundlage fu¨r Atomuhren und Pra¨zisionsmessungen geschaffen worden, und noch stets wird an Weiterentwicklungen geforscht.
Beispielhaft haben wir in dieser Festschrift sieben Experimente und Ereignisse, wie das Stern-Gerlach- Experiment, herausgesucht, an denen der Physika- lische Verein und seine Mitglieder maßgeblich beteiligt waren. An einen historischen Blick schließt sich
dabei jeweils ein Artikel an, der sich mit modernen Auswirkungen dieser Experimente und Ereignisse bescha¨ftigt. So erwarten Sie in dieser Festschrift unter anderem die Beschreibung Schwarzer Lo¨cher durch Karl Schwarzschild zu Beginn des letzten Jahrhunderts und Sie erfahren, wie die damalige Schwarzschild- Lo¨sung heute bei der Beschreibung Schwarzer Lo¨cher genutzt wird. Es geht um Wetterbeobachtungen und Vorhersagen im Laufe der Zeit; die Internationale Elektrotechnische Ausstellung Ende des 19. Jahr- hunderts und eine Diskussion zur Energiewende; die Internationale Luftschiffahrt-Ausstellung zu Beginn des 20. Jahrhunderts und zuku¨nftige vollelektrische Passagierflugzeuge am Flughafen Frankfurt; und um medizinische Anwendungen von Ro¨ntgenstrahlen vor hundert Jahren und die heutige Radiologie. Auch der Geschichte der Sternbeobachtungen durch Mitglieder des Physikalischen Vereins und der aktuellen Posi- tionierung des Vereins sind Kapitel dieser Festschrift gewidmet.
Bei der großen Bandbreite an Themen aus den ver- gangenen 200 Jahren konnten wir nicht alle beru¨ck- sichtigen. Und so mu¨ssen wichtige Themen wie die Vor- stellung des ersten Telefons von Philipp Reis im Verein auf zuku¨nftige Vero¨ffentlichungen verschoben werden. Auch konnten wir nicht alle (Ehren-)Mitglieder des Physikalischen Vereins, darunter Albert Einstein, Otto Hahn, Alexander von Humboldt und Ernst Abbe, vor- stellen, deren Beitra¨ge von unscha¨tzbarem Wert sind.
Wer die Kapitel der Festschrift chronologisch ord- net, wird dabei schnell eine letzte Lu¨cke finden: die Zeit von 1933–1945. Es ist ein Versa¨umnis, dass bisher nicht erforscht ist, welche Auswirkungen das sogenannte Dritte Reich auf den Physikalischen Verein hatte, wie der Verein sich mit dem Regime arrangierte und wel- ches Schicksal ju¨dische Mitglieder, Forschende und Go¨nner ereilte. Eine Lu¨cke, die wir in einem eigenen Forschungsprojekt fu¨llen werden. Erste Schritte dieses Projekts sind bereits unternommen. Die Ergebnisse werden gesondert vero¨ffentlicht.
Ich beende mein Grußwort nun mit dem Wunsch, dass diese Festschrift nicht nur eine Hommage an die Vergangenheit sein mo¨ge, sondern auch eine Einladung, den Geist des Forschens und Entdeckens weiterhin hochleben zu lassen und Ihre Neugierde zu wecken und zu na¨hren. In dem Streben nach Bildung, Wissenschaft und Forschung zum Einsatz fu¨r eine bessere Zukunft wird der Physikalische Verein auch in den kommenden 200 Jahren seine Rolle sehen.
Wir wu¨nschen viel Freude bei der Lektu¨re dieser Festschrift, die das Motto des Physikalischen Vereins seit 200 Jahren widerspiegelt: „Zukunft seit 1824“


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