Weber | Das Kreuz der spekulativen Erkenntnis. Auslegungen zu Franz von Baaders ¿Vorlesungen über religiöse Philosophie¿ ¿ Erster Teil | Buch | 978-3-95935-414-1 | sack.de

Buch, Deutsch, 228 Seiten, Paperback, Format (B × H): 155 mm x 220 mm, Gewicht: 369 g

Weber

Das Kreuz der spekulativen Erkenntnis. Auslegungen zu Franz von Baaders ¿Vorlesungen über religiöse Philosophie¿ ¿ Erster Teil

Eine Einführung in die christliche Theosophie IV

Buch, Deutsch, 228 Seiten, Paperback, Format (B × H): 155 mm x 220 mm, Gewicht: 369 g

ISBN: 978-3-95935-414-1
Verlag: disserta verlag


Franz von Baader zählt zu den großen Mysten des esoterischen Christentums. Doch sein Werk liegt bis heute unter einem Schleier der Amnesie verborgen. Grund dafür ist, dass die Erschließung des spirituellen Erbes Baaders nur auf dem Wege einer Exegese zu haben ist, die sich selbst dem Grundsatz der Eingeweihten aller Zeiten verpflichtet weiß, dass "Gleiches nur durch Gleiches erkannt" werden kann. Dass die Überlieferungen der Religionen in ihren historischen Verfälschungen zu ihrem wahren Verständnis der Zurückführung auf die Tradition der monotheistischen Ur-Offenbarung bedürfen, ist eine Erkenntnis, die sich an Baaders Geltendmachung des gnostischen Wesens des Christentums paradigmatisch festmachen lässt.
Die Zukunft gehört der Theosophie, weil diese die Religionen in das kabbalistische Genom einer monotheistischen Urtradition zurückholt, die mit dem "Denken selbst", das heißt mit Adam Kadmon, schlichtweg eins ist. So ist die Spekulation, da sie das von den externen Kulten verdrängte Wesen der "Offenbarung selbst" ist, der Schlüssel zu den Mysterien der Religion und wahre Quelle des Friedens für die Völker und Kulturen der Erde.
Weber Das Kreuz der spekulativen Erkenntnis. Auslegungen zu Franz von Baaders ¿Vorlesungen über religiöse Philosophie¿ ¿ Erster Teil jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Textprobe:
These 9:
"Hiermit wurde aber die freie Evolution der Intelligenz selbst gehemmt und gestört."
Die Kanonbildung der im Vernunftsprinzip gründenden Gegen-Offenbarung bildet den geistigen Kern der Moderne. Mit diesem Prozess ist "das Schicksal und das Periculum der Speculation für alle folgenden Zeiten" besiegelt.
Die Philosophie ist in Bezug auf die von ihr als entstellt begriffenen und von ihr in dieser Entstellung internalisierten religiösen Traditionsbestände weltherrschaftsfähige Gegen-Offenbarung, die die Erkenntnis des gnostischen Genoms der 'Tradition selbst' aus dem Denken verbannt und damit die "freie Evolution der Intelligenz selbst" aufhält. Denn die freie Evolution des 'Denkens selbst' im Menschen verwirklicht sich nur in der Befreiung des 'Denkens selbst' aus dessen Okkultation in das göttliche Licht destheosophischen Ur[selbst]bewusstseins, in dem das gnostische Genom der religiösen Traditionen selbst aufbewahrt liegt. Die befreiende Evolution des 'Denkens selbst' versetzt den Menschen in das Licht seiner uroffenbarungsgeschichtlichen Bestimmung, durch die er am Leben der Gottheit selbst teilhat.
"Weil es dieselbe absolute Intelligenz ist, welche der endlichen erst nur äusserlich (in jenen primitiven Traditionen) sich manifestiert, und der einzelne Mensch nur, indem er, diese ihm noch gleichsam äusserliche Manifestation als solche anerkennend, sie in sich gleich einer Speise aufnimmt, über kurz oder lang zur Einsicht der Identität des hier ihn äusserlich begründenden Princips mit jenem, welches ihn innerlich zu begründen strebt, kommt, d.h. zum Verständnisse jener Traditionen als Centraldoctrinen oder, wenn man will, zur Ueberzeugung, dass das, was an sich wahr ist, auch für ihn (den einzelnen Menschen) wahr ist. Denn man kann ebenso wenig ohne Speise leben, als von ihr, falls man sie nicht auswirkt."
Die "freie Evolution der Intelligenz selbst", von der Baader in These 9 spricht, ist die durch die Philosophie im Menschen selbst gehemmte Ur-Erkenntnis des okkulten Wesens des Christentums. Die "Intelligenz selbst" ist das quintessentiale [Da]-Sein der gottheitlichen Selbstentäußerung im 'Denken selbst', das der Mensch selbst in der Gottesebenbildlichkeit seiner Geistigkeit ist. Und dieses 'Denken selbst' ist seinem Wesen nach Spekulation, spekulative Erkenntnis der gottheitlichen Begründung des Denkens. Und erst dadurch, dass Denken sich im 'Sichdenken der Gottheit selbst'.
Jetzt erst bekommt die eigenartige Bemerkung Baaders in These 6 ihre tiefere Bedeutung, die besagt, dass der wahren und ursprünglichen Philosophie als einer Liebe zur Weisheit die "Anerkennung der objectiven Existenz einer (bereits fertigen) Weisheit" zugrunde liegt. Die Weisheit der Gottheit selbst ist in der Tat bereits fertig, denn der Mensch kann an ihr einzig und allein auf dem Weg theosophischer Apophatie teilhaben. Die bereits fertige Weisheit Gottes schließt die demütige Anerkenntnis des Menschen ein, dass er selbst aus eigenem Antrieb und eigenem Vermögen nicht weise werden kann. Das 'Denken selbst' ist die spekulative Einsicht in das quintessentiale [Da]-Sein der Wurzel gottheitlicher Uroffenbarung im Wesen des vom 'Fluch des Gesetzes' befreiten Denkens.
Philosophie in ihrer nicht entstellten, das heißt in ihrer im metahistorischen Sinne ursprünglichen Form ist die 'Spekulation' oder freie Evolution des 'Denkens selbst'. 'Spekulation' ist Wiedererinnerung der im Wesen des eigenen Denkens fortwährend geschehenden patriarchalen Uroffenbarung des einen einzigen Gottes, in die der sich Wiedererinnernde selbst versetzt erfährt. In diesem Ereignis wird der Myste sich seiner uroffenbarungsgeschichtlichen Identität bewusst. Dieses Licht offenbart mehr als die Schau des geistigen Lichtes der Gottheit in der palamitischen Theologie der Ostkirche. Im 'Denken selbst' ereignet sich die spekulative Mystenschaft der Kabbala, die in der Geschichte der Uroffenbarung Gottes selbst wurzelt.
Wir sehen also,


Jörg Weber wurde 1956 in Erding geboren. Von 1976 bis 1983 studierte er Philosophie, Geschichte und Religionswissenschaft an der Freien Universität Berlin. Er schloss sein Studium mit einer Arbeit über Franz Overbecks Kritik des Christentums ab. Danach promovierte er zum Dr. phil. in Religionswissenschaft mit einer Monographie über dieselbe Thematik. Es folgten Lehraufträge an der Freien Universität und an verschiedenen Bildungseinrichtungen. 1996 nahm Weber in München das Studium der orthodoxen Theologie auf und schloss es 2001 ab. 2013 promovierte er in Finnland mit einer Arbeit über die Mystagogie des Dionysius Areopagita zum Doktor der orthodoxen Theologie.
Webers Kritik des philosophisch-theologischen Wissenschaftskanons als einer Historiographie uneigentlichen Offenbarungs-Denkens gründet in seiner Hinwendung zur Theosophie, die ihm das innere Licht spiritueller Texte eröffnete.


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.