Buch, Deutsch, Band 24, 509 Seiten, Format (B × H): 153 mm x 227 mm, Gewicht: 750 g
Buch, Deutsch, Band 24, 509 Seiten, Format (B × H): 153 mm x 227 mm, Gewicht: 750 g
Reihe: Schriften zum Transnationalen Wirtschaftsrecht
ISBN: 978-3-86977-242-4
Verlag: Universitätsverlag Halle-Wittenberg
Diese Gerichtsverfahren sehen sich einer mehrpoligen Konfliktlage ausgesetzt. Während sie in erster Linie ein Forum zur Durchsetzung der vertraglichen Ansprüche der Gläubiger sind, macht die faktische Zahlungsunfähigkeit des Schuldnerstaates eine volle Befriedigung aller Gläubigerforderungen unmöglich und eine Umschuldung nötig. Eine unilaterale Rechtsdurchsetzung steht damit nicht nur im Konflikt mit dem kollektiven Gläubigerinteresse, sondern verschärft auch den Mangel an finanziellen Ressourcen des Schuldnerstaats, der regelmäßig essentielle Leistungen gegenüber seiner Bevölkerung nicht mehr erfüllen kann. Vor diesem Hintergrund untersucht die Arbeit, ob die Zahlungsunfähigkeit des Staates ein bloßes Faktum ist oder in diesen Prozessen auch rechtlich abgebildet werden kann.
Dazu wird rechtsebenenübergreifend nach Möglichkeiten gesucht, um das Privatrechtsparadigma der Staatsschulden partiell zugunsten konfligierender öffentlicher Interessen aufzubrechen. Betrachtet wird sowohl der Rechtsrahmen der nationalen Zivilgerichte, insbesondere auf Ebene der Vollstreckung, als auch der internationalen Investitionsschiedsgerichtsbarkeit. Dezidiert wird das klassische Völkerrecht auf Möglichkeiten zur rechtlichen Einwirkung, insbesondere über menschenrechtliche Verpflichtungen und entstehendes spezifisches Völkergewohnheitsrecht, untersucht.