Adams / Dörge / Clifford | IM TAL DER RACHE | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 588 Seiten

Adams / Dörge / Clifford IM TAL DER RACHE

Drei Western-Romane US-amerikanischer Autoren auf über 700 Seiten!

E-Book, Deutsch, 588 Seiten

ISBN: 978-3-7487-2215-1
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: Kein



Zwei Männer hatten Davids Vater in den Tod getrieben und seine Schwester erschossen. Nun war der Tag der Rache gekommen...

Shade hatte den Auftrag, einen Verbrecher zu fassen, der seit Monaten die Gegend terrorisierte. 10.000 Dollar waren dafür ausgesetzt, und viele wollten sie sich verdienen. Frank Shade stieß wie alle anderen auf eine Mauer des Schweigens...

Es war ein langer Weg für Vance Hartley – vom Rio Grande in Texas bis nach Montana. Hartley kam schweigend wie eine dunkle Wolke und schlug dann mit der Wildheit und der Kraft eines Blizzards zu. Aber er richtete keine Verwüstungen an – er brachte den Frieden ins Tal von Sugar Springs...

Die von Christian Dörge zusammengestellte und herausgegebene Sammlung Im Tal der Rache enthält drei ausgesuchte und klassische Spitzen-Romane US-amerikanischer Autoren, perfekten Lesestoff also für alle Western-Fans und Leser der Reihe APEX WESTERN: Auf die Stirn gebrannt von John Clifford, Kopfprämie für Mr. Brown von Clifton Adams sowie Das Tal der Rache von Ben Smith.
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David spürte jeden Herzschlag. Erst jetzt begriff er, dass diese halb betrunkenen Männer das gleiche grausame Spiel wiederholen wollten, nur sollte Felix diesmal der Reiter sein. Felix zitterte am ganzen Körper. Cuzan hielt ihn fest. Zum ersten Mal legte Ben Ober seine Hand auf den Revolver an seiner Seite. Wieder war sein dunkles Gesicht so tot wie eine Mondlandschaft, nur die kalten grauen Augen schienen zu leben. »Auf alle viere, habe ich gesagt!« Seine Stimme klang schroff und kompromisslos. Fünf lange Sekunden machte keiner der Zuschauer die geringste Bewegung. Alle Augen waren auf die einsam wirkende Gestalt von Storey James gerichtet. Dann drang die volle Stimme Storeys in jedes Ohr. »Du bist nicht mal ein guter Halbindianer, Ober!« Der letzte Rest von Beherrschung verließ Ben Obers Gesicht und machte einer tödlichen Grausamkeit Platz. Mit vorsätzlicher Langsamkeit zog er seinen langen Smith & Wesson-Revolver. Doch David Haviland war schon vorgesprungen, prallte gegen den Rücken des Zwergs, riss diesem den Revolver aus dem Halfter und richtete den Lauf auf Ben Ober. Zur gleichen Zeit wurde hinter Ben Ober Cuzans Stimme laut. »Vorsicht, Ben!« Ober hatte seinen Revolver schon halb frei, sah sich aber der Waffe seines eigenen Mannes, des Texaners, gegenüber. Der junge Mann machte ein verzweifeltes Gesicht, und die Hand, die den Revolver hielt, zitterte leicht. Dann folgte Ben Ober Cuzans starrem Blick in die entgegengesetzte Richtung. Er sah in den Lauf von Davids Sechsschüsser. Ben Ober ließ den Revolver ins Halfter zurückgleiten. »In der Gegend, aus der ich komme«, sagte der Junge mit dem blauen Hemd im heiseren Texasslang, »geben wir einem Mann seine Chance.« Ben Ober schien ihn zu überhören. Seine runden Schultern bewegten sich. Seine übliche Arroganz kehrte zurück und machte sein Gesicht wieder glatt. Felix schnallte eilig den verhassten Sporn ab und humpelte rasch davon, wobei er auf sein verletztes Bein achtete. Ein Murmeln der Erleichterung ging wie eine Welle über die ängstlichen Zuschauer hinweg. Ben Ober wandte sich, wenn auch mit äußerster Vorsicht, zum Gehen Zu dem unbewaffneten Storey James sagte er scheinbar lässig: »Dann bis zum nächstenmal.« Storey James stand unbeweglich da; sein Gesicht war blass vor Zorn. Dann dröhnte seine Stimme: »Sie machen es sich zu einfach, Mister.« Mit einer einzigen Bewegung hatte er sich nach dem Sporn gebückt und eine Zinke quer über Ben Obers Gesicht gezogen. Zunächst war nur ein weißer Strich in der dunklen Haut zu sehen. Er reichte vom linken Ohr zur Oberlippe und färbte sich rasch dunkelrot. Die Wirkung auf Ben Ober war buchstäblich lähmend. Der Schock ließ sein Gesicht zu einer steinernen Maske reinen Hasses erstarren. Ein Hass, der bodenlos und unersättlich war. Storey James warf den Sporn vor Obers Füße. Er zögerte einen Augenblick und sah David an, der noch immer den Revolver gezogen hatte. Dann ging er davon. Die Zuschauer wichen nach rechts und links zurück und bildeten ein breites Spalier.       Zwölftes Kapitel     Während der nächsten zwei Stunden stand Storey James in dem dunklen quadratischen Office über dem Gefängnis und blickte durch das Fenster. Er beobachtete die Straßenecke. Vor einer halben Stunde hatte ein Nieselregen eingesetzt, der alle fernen Umrisse verwischte. Jede draußen hängende Lampe war gelöscht worden. Die Stadt lag im Dunkeln, wenn man von den auf die Straße fallenden Lichtkegeln der beiden noch immer geöffneten Saloons absah. Außer den beiden Cowboys in Ölmänteln, die nach Süden ritten, um die Nachtwache bei der Rinderherde zu verstärken, hatte er auf der mitternächtlichen Straße keine Menschenseele gesehen. Schließlich trat er vom Fenster zurück. Er hatte lange genug in dem dunklen Raum gestanden, so dass er jeden Gegenstand deutlich wahrnehmen konnte. Er blickte ziellos herum und stieß mit der Stiefelspitze gegen den Spucknapf, nur um ein anderes Geräusch als das seiner Schritte zu hören. Dann nahm er auf einem Stuhl Platz und legte die Beine auf den Schreibtisch. Doch entspannen konnte er sich trotzdem nicht. Die innere Unruhe blieb, und die Bilder der verflossenen Stunden zogen unablässig an seinen Augen vorüber. Ben Obers mit dem Sporn aufgerissenes Gesicht... Wes Beagleys blutender Mund... Und, unvermeidlich, das Gesicht der jungen Frau... Storey stand auf. Zum drittenmal öffnete er eine Schublade, nahm eine Flasche mit einer stark aromatischen Flüssigkeit heraus, knöpfte den Hemdkragen auf und rieb die dunkelblaue Schwellung ein, die ein Hieb von Beagley verursacht hatte. Wieder durchquerte er den Raum, presste seine Stirn gegen das Fensterglas und starrte in die öde, nasse Dunkelheit. Er hatte das Gefühl, als seien Blut und Tod unlösbar mit seinem Leben verbunden. An Ereignisse, die er früher einmal aufregend und abenteuerlich gefunden hatte, dachte er jetzt mit einem schlechten Gewissen. Er sah die Regentropfen gegen das Fensterglas schlagen und hinunterlaufen. Seine Gedanken kehrten zur Prärie und den Büffeln zurück...   Der schwere .50er donnerte wie eine Kanone, schleuderte Blei in die braunen Ungeheuer und ließ eine Staubwolke aus dem Fell aufsteigen. Sechs, sieben und manchmal ein Dutzend hintereinander. Und einmal, als die Bullen weit vom Wasser entfernt und gerade aufgewacht waren, sogar siebenundfünfzig. Ein Rekord in diesem Bezirk, und der Name des Jägers, Storey James, machte seine Runde. Leute boten ihm seine Dienste an. Das dauerte eine Woche. Sein Rekord wurde bald gebrochen, aber sein Name blieb. Tag für Tag schoss er Büffel, half gelegentlich beim Enthäuten mit, lebte, aß und schlief mit dem Geruch von Moschus und geronnenem Blut. Tag für Tag durchstreifte er die Prärie, sah die rohen Fleischhaufen in der Sonne glitzern, die langsam verfaulten und einen infernalischen Gestank verbreiteten. Und immer musste man mit einem indianischen Überfall rechnen. Das kam nicht oft vor, konnte aber jederzeit passieren, und gerade das war so schlimm daran. Man entdeckte eine Schlucht und stellte fest, dass sich niemand darin aufhielt, man ritt um einen Berg herum, rechnete mit einem Überfall und sah wieder neue Berge und noch mehr Grasflächen. Manchmal war die Spannung so stark, dass er die Hälfte seiner Beute geopfert hätte, um die Indianer endlich zu Gesicht zu bekommen. Der Beruf des Jägers war ein einziges Blutbad. Gewehre, Colts, Messer und Tod. Halbwilde weiße Männer in einem Land der Grausamkeiten, ihre Pulsschläge von Habgier beschleunigt, ihr Temperament leicht erhitzt. Streitigkeiten waren an der Tagesordnung. Storey hatte einen weißen Mann getötet. Auf der blutigen Prärie des Indianergebiets war schon ein Spielstreit Grund genug, einen anderen Menschen umzubringen. Storey konnte sich nicht einmal mehr an den Namen jenes bärtigen Mannes erinnern, der eine Sekunde zu spät auf ihn geschossen hatte. Dieser weiße Mann, die beiden Indianer, die er während eines Überfalls erschossen hatte, und die Tausende von Büffeln gehörten einer Zeit an, von der er nicht mehr glauben konnte, dass es sie jemals gegeben hatte. Doch nichts in dieser Zeitspanne - keiner der Männer, die er begraben und nicht die Tausende von toten Büffeln, die er gesehen hatte - war in ihm noch so lebendig wie das im Türrahmen ihres Hauses liegende Mädchen, dessen Gesicht eine Kugel getroffen hatte...   Storey wandte sich vom Fenster ab. Er rieb sein Genick, das noch immer von seinem Kampf mit Wes Beagley schmerzte. Nein, er war nicht ganz fair zu sich selbst. Er hatte das Mädchen nicht erschossen, er war nur mitverantwortlich. Zwei Jahre hatte er die Last dieses Vorwurfs mit sich herumgetragen, doch das Mädchen hatte er nicht getötet. Sein einziger Trost war die Überzeugung, dass er eine derartige Tat niemals begangen haben würde. Er konnte Ben Ober, Wes Beagley oder Rotbart Evans umbringen, aber in einem Kampf Mann gegen Mann. Vor zwei Jahren, in Sagamore, war es allerdings anders gewesen. Dabei hatte es für ihn wie ein ausgelassener Spaß begonnen... Er hatte schon reichlich getrunken und ritt die Hauptstraße von Sagamore entlang, als ihn Bill Clemmens einholte. Es war ein herrlicher Tag voller Überraschungen gewesen. Storey hatte das erste Geld bei einem der vielen Schießwettbewerbe gewonnen. Ein Corporal von der Kavallerie hatte es bei der Übung ziehen und feuern sogar mit Bill Clemmens aufnehmen können. Und ein achtzehnjähriger Mann namens David Haviland hatte beim Zielschießen in Sekundenschnelle zwölf Blechbüchsen durchlöchert. Storey hatte den Jungen beobachtet und den Namen im Gedächtnis behalten, weil sein Vater den ganzen Nachmittag in allen Saloons mit seinem Sohn prahlte. Bier und Whisky flössen reichlich. Storey trank seinen Teil und war bei Einbruch der Dunkelheit für jeden Schabernack zu haben. Als ihm Bill Clemmens im Vorbeireiten zurief »Komm, hilf mir mal!«, galoppierte Storey ohne lange zu überlegen hinter ihm her und brüllte wie ein indianischer Krieger. Es war ein wilder Ritt. Der Whisky in seinem Magen gluckerte und machte ihn fast vollkommen schwindlig. Sie jagten über eine steinige Fläche, und immer, wenn sie ein wenig aufgeholt hatten, schrie und johlte Storey, dass es laut durch die Nacht hallte. Als Bill Clemmens zwei Schüsse abfeuerte, zog Storey seinen eigenen Revolver und feuerte vergnügt eine Kugel in die Luft. Es war ein echter Spaß - bis der Wagen plötzlich auf den Hof eines erleuchteten Farmhauses einbog. Sie folgten ihm dichtauf, aber dann zog Storey so rasch er konnte die Zügel...


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