Archer | Klang der Hoffnung | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 400 Seiten

Reihe: Die Warwick-Saga

Archer Klang der Hoffnung

Roman

E-Book, Deutsch, Band 2, 400 Seiten

Reihe: Die Warwick-Saga

ISBN: 978-3-641-25373-8
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Teil 2 der großen Bestseller-Saga
London, 1985. William Warwick, der aus bestem Hause kommt, ist von einem Wunsch erfüllt: In seinem Streben nach Gerechtigkeit möchte er die Karriereleiter des britischen Polizeiapparats durchlaufen - vom einfachen Streifenbeamten bis zum Commissioner. Mittlerweile ist William zum Drogendezernat versetzt worden und muss erleben, dass die Drogenkriminalität auf Londons Straßen von höchsten Kreisen aus Macht und Politik regiert wird. Gleichzeitig genießt William seine junge Liebe zu Beth, während seine Schwester Grace als Anwältin Karriere macht. Doch bald schon ziehen düstere Schatten auf. Die Intrigen eines alten Feindes zwingen William dazu, um seine Karriere und Berufung zu kämpfen - und dann erhält er eine Nachricht, die sein und Beths Leben von Grund auf ändern wird ...

Jeffrey Archer, geboren 1940 in London, verbrachte seine Kindheit in Weston-super-Mare und studierte in Oxford. Archer schlug zunächst eine bewegte Politiker-Karriere ein. Weltberühmt wurde er als Schriftsteller, »Kain und Abel« war sein Durchbruch. Mittlerweile zählt Jeffrey Archer zu den erfolgreichsten Autoren Englands. Seine historischen Reihen »Die Clifton-Saga« und »Die Warwick-Saga« begeistern eine stetig wachsende Leserschar. Archer ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in London, Cambridge und auf Mallorca.
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1
14. April 1986
Die vier saßen um den Tisch und starrten den Geschenkkorb an. »Für wen soll der sein?«, fragte der Commander. William las die handgeschriebenen Worte auf dem Anhänger. »Herzlichen Glückwunsch, Commander Hawksby.« »Dann sollten Sie ihn wohl besser aufmachen, DC Warwick«, sagte Hawksby und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. William Warwick stand auf, löste die beiden Lederbänder und öffnete den Deckel des riesigen Weidenkorbs, der mit lauter Dingen gefüllt war, die sein Vater als »Leckereien« bezeichnet hätte. »Da weiß uns offensichtlich jemand zu schätzen«, sagte DCI Lamont und nahm eine Flasche Scotch aus dem Korb. Erfreut stellte er fest, dass es ein Black Label war. »Und er kennt unsere Schwächen«, sagte der Commander, nahm eine Schachtel Montecristo-Zigarren heraus und legte sie vor sich auf den Tisch. »Sie sind dran, DC Roycroft«, fügte er hinzu, während er eine der kubanischen Zigarren zwischen seinen Fingern rollte. Jackie Roycroft entfernte zunächst vorsichtig einen Teil des Verpackungsstrohs und entdeckte dann ein Glas Foie gras, das sie sich von ihrem Gehalt nie hätte leisten können. »Und schließlich DC Warwick«, sagte der Commander. William kramte ein wenig im Geschenkkorb herum, bis er auf eine Flasche Olivenöl aus Umbrien stieß, für die, wie er wusste, seine Verlobte Beth besonders dankbar wäre. Er wollte sich gerade wieder hinsetzen, als er einen kleinen Umschlag entdeckte. Dieser war an »Commander Hawksby QPM« adressiert und als »Persönlich« gekennzeichnet. William reichte seinem Chef den Umschlag. Hawksby riss den Umschlag auf und zog eine handgeschriebene Karte heraus. Seine Miene verriet nichts, obwohl die unsignierte Nachricht nicht eindeutiger hätte sein können. Mehr Glück beim nächsten Mal. Während die Karte herumgereicht wurde, verwandelte sich das Lächeln der Anwesenden in Stirnrunzeln, und rasch wurden die Geschenke in den Korb zurückgelegt. »Wissen Sie, was das Ganze noch schlimmer macht?«, fragte der Commander. »Ich habe heute tatsächlich Geburtstag.« »Und das ist noch nicht alles«, sagte William. Und dann erzählte er dem Team von seiner Unterhaltung mit Miles Faulkner im Fitzmolean kurz nach der Enthüllung von Rubens’ Kreuzabnahme. »Aber wenn der Rubens eine Fälschung ist«, sagte Lamont, »warum nehmen wir Faulkner dann nicht einfach fest und bringen ihn ins Old Bailey, wo Richter Nourse die beiden Worte ›zur Bewährung‹ aus dem Urteil streichen und ihn für die nächsten vier Jahre hinter Gitter bringen wird?« »Nichts würde mir mehr Vergnügen bereiten«, sagte Hawksby. »Aber wenn sich das Bild doch als Original erweist, wird Faulkner uns zum zweiten Mal zum Narren gehalten haben – und zwar auf einem Schauplatz, der wie kein anderer von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.« Die Frage, die der Commander dann stellte, überraschte William. »Haben Sie Ihre Verlobte gewarnt, dass der Rubens möglicherweise eine Fälschung sein könnte?« »Nein, Sir. Ich hielt es für besser, Beth nichts davon zu sagen, bevor Sie entschieden hätten, wie wir vorgehen wollen.« »Gut. Dann wollen wir es vorerst auch dabei belassen. Das verschafft uns etwas mehr Zeit, um unseren nächsten Schritt zu planen, denn wir werden anfangen müssen, wie Faulkner zu denken, wenn wir diesen verdammten Kerl jemals zur Strecke bringen wollen. Jetzt schaffen Sie mir dieses Ding aus den Augen«, verlangte er, indem er auf den Geschenkkorb deutete. »Und sorgen Sie dafür, dass es in unser Verzeichnis für besondere Zuwendungen aufgenommen wird. Aber lassen Sie den Korb zuerst auf Fingerabdrücke untersuchen – auch wenn ich nicht damit rechne, dass unsere Experten etwas anderes finden werden als unsere eigenen Abdrücke und vielleicht noch die einer unschuldigen Verkäuferin bei Harrods.« William nahm den Korb und brachte ihn ins Nebenzimmer, wo er Angela, die Sekretärin des Commanders, darum bat, das Geschenk in die Abteilung D705 zu schicken, um es dort untersuchen zu lassen. Es war nicht zu übersehen, dass sie ein wenig enttäuscht wirkte. »Ich hatte auf die Preiselbeersoße spekuliert«, gestand sie. Als er kurz darauf wieder in das Büro seines Chefs kam, musste er verblüfft feststellen, dass der Rest des Teams mit der flachen Hand auf den Tisch klatschte. »Nehmen Sie Platz, Detective Sergeant Warwick«, sagte der Commander. »Unser Chorknabe ist ausnahmsweise mal sprachlos«, sagte Lamont. »Das wird nicht lange anhalten«, verkündete Jackie, und alle brachen in Gelächter aus. »Möchten Sie die guten oder die schlechten Neuigkeiten hören?«, fragte der Commander, nachdem der Beifall verklungen war. »Die guten Neuigkeiten«, sagte DCI Lamont, »denn über meinen neuesten Bericht über die Diamantenschmuggler werden Sie nicht gerade begeistert sein.« »Lassen Sie mich raten«, sagte Hawksby. »Die haben mitbekommen, dass Sie anrücken werden, und sind alle entwischt.« »Es ist noch schlimmer, fürchte ich. Die sind gar nicht erst aufgetaucht, und die neueste Lieferung ebenso wenig. Ich habe den Abend damit verbracht, zusammen mit zwanzig bis an die Zähne bewaffneten Kollegen auf das Meer hinauszustarren. Deshalb sollten Sie uns die guten Nachrichten mitteilen, Sir.« »Wie Sie alle wissen, hat DC Warwick seine Prüfung zum Sergeant bestanden, obwohl er dem Teilnehmer einer Demonstration gegen Atomwaffen in die …« »Ich habe nichts dergleichen getan«, protestierte William. »Ich habe ihn nur höflich gebeten, sich zu beruhigen.« »Eine Version, die sein Prüfer ohne irgendwelche Rückfragen akzeptiert hat, so gut ist der Ruf unseres Chorknaben.« »Und was ist die schlechte Nachricht?«, fragte William. »In Ihrem neuen Rang als Detective Sergeant werden Sie der Drogenfahndung überstellt.« »Besser Sie als ich«, sagte Lamont seufzend. »Aber«, fuhr der Commander fort, »der Commissioner ist in seiner unendlichen Weisheit zu dem Schluss gekommen, dass ein erfolgreiches Team nicht auseinandergerissen werden sollte, weshalb Sie beide sich gemeinsam mit DS Warwick zum Ersten des Monats als Teil einer Eliteeinheit ebenfalls der Drogenfahndung anschließen werden.« »Ich reiche meine Kündigung ein«, sagte Lamont und sprang in gespieltem Protest auf. »Das denke ich nicht, Bruce. Sie haben nur noch achtzehn Monate, bis Sie in Pension gehen, und als Leiter der neuen Einheit werden Sie zum Detective Superintendent befördert.« Auch dieser Ankündigung folgte ein begeistertes Klopfen auf den Tisch. »Ihre Truppe wird unabhängig von allen bereits bestehenden Einheiten der Drogenfahndung arbeiten. Sie hat nur eine Aufgabe, und dazu komme ich gleich. Zunächst aber möchte ich Ihnen mitteilen, dass Ihrem Team ein neuer Detective Constable zur Verstärkung zugeteilt wird, dessen Glanz sogar möglicherweise den unseres derzeitigen Chorknaben überstrahlen könnte.« »Das möchte ich sehen«, sagte Jackie. »Nun, da werden Sie nicht lange warten müssen, denn er wird in ein paar Minuten zu uns stoßen. Er kann einen hervorragenden Lebenslauf vorweisen und hat in Cambridge Jura studiert, wo man ihn beim Bootsrennen als Vertreter der Universität ausgewählt hat.« »Hat er gewonnen?«, fragte William. »Zwei Jahre hintereinander«, antwortete Hawksby. »Dann hätte er vielleicht der River Police beitreten sollen«, sagte William. »Wenn ich mich recht erinnere, findet das Bootsrennen zwischen Putney und Mortlake statt. Dann wäre er wieder in seinem üblichen Revier.« Die Bemerkung löste ein erneutes Hämmern auf den Tisch aus. »Ich glaube, Sie werden erleben, dass er auf dem Festland genauso beeindruckend ist«, sagte der Commander, nachdem sich der Beifall gelegt hatte. »Er hat bereits drei Jahre bei der Regional Crime Squad in Crawley hinter sich. Aber da ist noch etwas, das ich Ihnen mitteilen sollte, bevor …« Ein scharfes Klopfen an der Tür unterbrach Hawksby, weshalb er seinen Satz nicht zu Ende bringen konnte. »Herein«, sagte er. Die Tür ging auf, und ein großer, gut aussehender junger Mann trat ein. Man hätte glauben können, er käme direkt von den Dreharbeiten zu einer populären TV-Polizeiserie und nicht von einer real existierenden regionalen Ermittlungsbehörde. »Guten Tag, Sir«, sagte er. »Ich bin DC Paul Adaja. Man hat mir gesagt, ich solle mich bei Ihnen melden.« »Setzen Sie sich, Adaja«, sagte Hawksby. »Ich möchte Ihnen den Rest der Einheit vorstellen.« William beobachtete aufmerksam Lamonts Gesicht, als Adaja die Hand des Superintendent schüttelte, der sich offensichtlich zu keinem Lächeln durchringen konnte. Die Metropolitan Police hatte sich zum Ziel gesetzt, auch Männer und Frauen anderer ethnischer Herkunft für den Polizeidienst zu gewinnen, aber bisher hatte sie damit etwa so viel Erfolg gehabt wie mit dem Versuch, eine Gruppe von Diamantenschmugglern festzunehmen. William wollte unbedingt erfahren, warum jemand wie Paul auf die Idee gekommen war, sich um eine Stelle bei der Polizei zu bemühen, und er war entschlossen, dafür zu sorgen, dass sein neuer Kollege sich bei ihnen in kürzester Zeit wie zu Hause fühlen würde. »Diese SIO-Besprechungen...


Archer, Jeffrey
Jeffrey Archer, geboren 1940 in London, verbrachte seine Kindheit in Weston-super-Mare und studierte in Oxford. Archer schlug zunächst eine bewegte Politiker-Karriere ein. Weltberühmt wurde er als Schriftsteller, »Kain und Abel« war sein Durchbruch. Mittlerweile zählt Jeffrey Archer zu den erfolgreichsten Autoren Englands. Seine historischen Reihen »Die Clifton-Saga« und »Die Warwick-Saga« begeistern eine stetig wachsende Leserschar. Archer ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in London, Cambridge und auf Mallorca.


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